Nachnutzung Flughafen Tempelhof

  • ich finde es auf jeden fall positiv, dass man die frage nach einer ultimativen idee weiterhin stellt, weil so eine wiesensiedlung ist einfach gar nix.
    deswegen sehe ich verschiedene beiträge dazu durchaus mit freude, auch wenn ich glaube, dass weder kunst noch vergnügen die ganze fläche bespielen können, aber immerhin. wenn man allerdings mehrere sachen ansiedeln würde (kunst, kirmes, sport,´...) ginge natürlich die große vision verloren. obwohl ich auch schon halbwegs zufrieden wäre, wenn man das, was man macht, wirklich gut machen würde...


    an alle kritiker: es wäre interessant zu lesen, was ihr so vorzuschlagen habt, als masterplan.


    wenn ich mal den anfang machen darf:
    ich schlage eine minimal überzeichnung mit infrastruktur vor: ein paar straßen, eine straßenbahn, ein paar grachten. dann würde ich ein ideeles programm entwickeln, und die fläche als informelle siedlung wachsen lassen. vielleicht kennen einige den beitrag von oma (koolhaas) bei der planung des letzten vororts von paris, wo er nur einen infrastruktur-streifen vorgesehen hat.
    sehr interessante geschichte meiner meinung nach, auch nach wie vor sehr zeitgemäß.
    tempelhof hat auf jeden fall etwas besonderes verdient.

  • Die angebliche Notwendigkeit, dieses Areal bebauen zu müssen, will sich mir auch irgendwie nicht erschließen! Hauptsache, die Gebäude werden genutzt.

  • Entwicklungsdruck sehe ich bei der Fläche sicher auch nicht. Die berühmten Berliner Zwischennutzungen werden sich von verschiedensten privaten Initiativen entwickeln.


    Ich kann mir ziemlich viel bei diesem Riesengebiet vorstellen. Im Zusammenhang mit dem Freizeitgebiet hatte ich kurz überlegt die beiden Zoos zu fusionieren. Der eine, zu klein, der andere zu flächig & beide zu unterfinanziert und nicht gerade ansprechend modernisiert. Das zu allein von der öffentlichen Seite zu Bezahlen wäre allerdings relativ teuer. Der Handlungszwang ist auch nicht hoch.


    Einen Berg a la Friedrichshain fänd ich nicht schlecht.....


    BTW, die FreizeitThemenpark-Idee kam mir das erste mal mit 10 Jahren, haha.
    Damals las ich im GuinessBuch der Weltrekorde über Disneyland, hab die Fläche notiert, mir den Berliner Stadtplan rausgeholt & ausgerechnet, dass man nur den Grunewald abholzen müsste um vergleichbares zu bauen....

  • Als einzig in absehbarer Zeit denkbar reaklisierbare Nutzung kann ich mir nur die Freigabe des Gebiets als Siedlungsgebiet für Einfamilienhäuser vorstellen. Damit würde das Areal dann auch dem auf der Gegenüberliegenden Seite des Tempehoferdamms ähneln.
    Würde das Land Ein Straßennetz anlegen und für Schulen und Kitas garantieren würden die Pazellen sicher weggehen wie warme Semmeln ähh Buletten :)
    Aber die Idee ist sicher etwas zu radikal um politisch durchsetzbar zu sein. Schließlich geht damit ja das Eingeständnis einher, dass Berlin auf absehbare Zeit eine 3 1/2 Millionenstadt bleiben wird.... Und da Berlin historisch bedingt eher auf 5 Millionen ausgelegt ist kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen was anderes sinnvolles auf so einem riesigen Gebiet wie dem Flughafen geschehen könnte. Den eines hat Berlin im Ausreichendem Maß: Platz!
    Also, demokratisiert das Gebiet und gibt es den Spießbürgern zum munterem Einfamilienhaus siedeln!

  • So lassen, passt die Großbrache in der Stadtmitte doch wunderbar in das Schicksal Berlins mit den Worten Karl Schefflers "immerfort zu werden und niemals zu sein."!


    Natürlich wäre auch das Dorf im Dorf (bzw. der Millionenstadt) eine Möglichkeit...ebenfalls symbolisch zu sehen als die Metropole mit Welstadtanspruch die es jedoch leider nur bedingt ist.

  • Ich würd's einfach lassen.
    Lieber unbebaut (ist ja auch nicht schlimm, zugänglich für die Öffentlichkeit wird's automatisch irgendwie genutzt) als irgend eine zwanghafte Nutzung zu installieren. Wer weiß was die Zukunft bringt. In paar Jahrzehnten steht irgendwas in's Haus (seis Olympiade oder Weltausstellung) und dann kann man das Areal wunderbar gebrauchen.


    Muss ich allerdings Visionen haben, dann ausschweifend meine Glämmerglitzervegaswelt (die aus gesetzl. Gründen kaum möglich ist) mit Zeppelinfeld oder das Binnen-(nicht Wiesen-!)Meer, das sicher genauso wenig hinhaut.)


    Für das Gebäude trifft das natürlich nicht zu. Hier muss eine Nutzung her! Und wenns die schlechteste ist. Die Stadt muss von den Betriebskosten runter.

  • Das sehe ich genau wie Andi. Woher sollen denn all die Leute kommen, die dorthin ziehen sollen? Andere Entwicklungsgebiete mit ähnlichen Wohn-Konzepten (alter Zentralviehof, Spandauer Wasserstadt etc.) funktionieren auch eher schleppend. So einen krassen Zuwachs erlebt Berlin halt (leider) nicht.


    Anders sieht das sicherlich mit den bestehendem Gebäude aus: Das leer rumstehen zu lassen ist finanzieller Wahnsinn. Hier sind sicherlich verschiedene Konzepte denkbar. Die Idee mit einer Uni (die momentan in Berlin ja wie Pilze aus dem Boden schießen) gefällt mir persönlich am besten. (Hangars zu Hörsälen...) Langfristig könnte dann eine richtige Campus-Uni draus werden.
    Der Platz ist da. Jedenfalls besser als irgendein später kaum beachtetes Museum am äußeren Rand vom Zentrum - die Stadt kann sich die anderen ja schon kaum leisten.

  • Mein Vorschlag---so primitv er auch sein mag:


    Flughafenhalle bzw. Terminal erhalten inklusive Vorfeld.
    Die gesammte Freifläche entweder zu einem grossen Wald oder einem grossen See umwandeln.
    Den See könnte man an das Berliner Kanalnetz anschliessen und zur Schiffahrt freigeben.
    Berlin ist ja eine Wasserstadt.


    (Flug)-HAFEN Tempelfhof...oder so.


    Einfache, preisgünstige, aber konsequente Lösungen müsssen da her. Nix gebasteltes.


    Wenn sich dann noch Investoren finden, die die Ufer bzw. den Waldrand bebauen wollen, ok. Wenn nicht---dann nicht.

  • ^


    Das halte ich für die zweitbeste Lösung - aber das hier ist das einzig sinnvolle und war auch mein erster Gedanke:


    http://www.tagesspiegel.de/ber…Flughafen;art1050,2644678


    "Er will jedoch das Wesen des Denkmals bewahren – die Identität als Lufthafen."


    "Selbst das Raum- und Luftfahrtmuseum in Washington, das binnen weniger Jahre fünf Millionen Besucher anlockte, wirke gegen das historische Ensemble von Tempelhof geradezu bescheiden."


    "Anders als beim Humboldtforum, wo für viel Geld eine Hülle für ein Thema erst gebaut werden müsse, seien die Hülle und das Thema in Tempelhof schon vorhanden. Auch an Ausstellungsstücken mangele es nicht. Marg schwebt eine Kooperation der Hubschrauber- und Flugzeugsammlung in Gatow, des Deutschen Technikmuseums, des Alliiertenmuseums und der Lufthansa vor."


    Gatow ist viel zu weit ab vom Schuss - das Luftwaffenmuseum mit seinem enormen Flächenbedarf wäre in Tempelhof viel besser aufgehoben. Die Wege zwischen den Ausstellungshangars dort sind teilweise zu Fuss 10 Minuten lang.


    Falls jemand das Luftwaffenmuseum nicht kennt - hier ein Panorama Bild - es zeigt aber nur einen kleinen Teil der Aussenausstellung:


    http://www.panoramio.com/photo/390209


    In den Hangars findet man Highlights wie eine Mig29, Bf 109, Me 163, Fokker DR1

  • ..... Marg schwebt eine Kooperation der Hubschrauber- und Flugzeugsammlung in Gatow, des Deutschen Technikmuseums, des Alliiertenmuseums und der Lufthansa vor."


    Yep ganz meine Meinung, das scheint die logischste und attraktivste Verbindung zu sein. Ich hoffe allerdings, dass man einige populäre auch Entertainment-Elemente mit eingebaut werden. 3D-Simulationsfahrten & ein paar beschleunigte Kirmesfahrgeschäfte damit die Bandbreite an Angeboten steigt. Ein Landeplatz für Hubschrauber & und Zeppelin Rundflüge wäre auch ideal. Mit diesem Raumfahrtpark wäre dann wahrscheinlich ein Drittel des Gebäudes und der Fläche bespielt.

  • bin überrascht, wie hier alle von so einem flugzeug-museum begeistert sind. ist für mich eine extrem verstaubte idee, ich seh schon die armen schulkinder dort ihre wandertage verbringen.
    das ganze hat für mich den charme von einer großen modelleisenbahn. außedem ist das technikmuseum doch toll, wir könnten es natürlich nach tempelhof verlagern, dann hätte wir eine neue freifläche, toll!?


    mir ist das ganze zu spießig, ich will keine reichsflugzeuge und V2s sehen, nur weil gewisse herren es auf ihre alten tage mot den emotionen kriegen und hiren flugschein machen, muss man nicht ein innenstädtisches riesengebiet mit riesenpotential mit flugzeugen zustellen.


    ja, ich sehe das ganze ein bisschen dramatisch. wenn tatsächlich alle so was sehen wollen, soll es gemacht werden. nur finde ich, jetzt wo der flughafen zu ist, sollte man neu anfangen, ohne den mythos ungenutzt zu lassen und die geschichte zu überdecken. aber nur erinnern, davon kommt man nicht weiter...

  • Nix verstaubt. Luft und Raumfahrt steht an der Spitze der Technolgiegeschichte. Das ist bis heute so. Den Mythos Tempelhof in einen solchen Park/Museum zu integrieren macht Sinn. Man darf nicht vergessen das ein solches Projekt überregionale und internationale Austrahlung haben kann wenn es gut gemacht wird. Eben nicht wie einfaches Museum, sondern mit Erlebnischarakter für Kinder & Jugendliche.


    Hier ein Einblick in das National Air und Space Museum Washington/

  • bin überrascht, wie hier alle von so einem flugzeug-museum begeistert sind. ist für mich eine extrem verstaubte idee, ich seh schon die armen schulkinder dort ihre wandertage verbringen.
    das ganze hat für mich den charme von einer großen modelleisenbahn. außedem ist das technikmuseum doch toll, wir könnten es natürlich nach tempelhof verlagern, dann hätte wir eine neue freifläche, toll!?


    mir ist das ganze zu spießig, ich will keine reichsflugzeuge und V2s sehen, nur weil gewisse herren es auf ihre alten tage mot den emotionen kriegen und hiren flugschein machen, muss man nicht ein innenstädtisches riesengebiet mit riesenpotential mit flugzeugen zustellen.


    ja, ich sehe das ganze ein bisschen dramatisch. wenn tatsächlich alle so was sehen wollen, soll es gemacht werden. nur finde ich, jetzt wo der flughafen zu ist, sollte man neu anfangen, ohne den mythos ungenutzt zu lassen und die geschichte zu überdecken. aber nur erinnern, davon kommt man nicht weiter...


    Die mickrige Luftfahrtabteilung im Technikmuseum passt eher zu einer mittlere Großstadt.


    Was hat Technikbegeisterung mit verstaubt zu tun? Nur weil es nicht dein Ding ist? Für mich gibt es kaum etwas interessanteres auf der Welt als vor einer Bf109 zu stehen.



    "1943 war die Deutsche Luftfahrt-Sammlung Berlin mit mindestens 117 Motor- und acht Segelflugzeugen die weltweit größte Sammlung auf dem Gebiet der Luftfahrt. Schon 1937 berichtete ein Korrespondent der britischen Zeitschrift "Flight" begeistert: "Und ich verließ das Museum mit dem Gedanken, dass eine Zeit kommen wird, wenn es in Großbritannien bitter bedauert wird, dass wir nicht in der Lage gewesen sind, Erinnerungsstücke in ähnlicher Weise aufzubewahren."
    Heute haben die Briten einige herausragende Luftfahrtsammlungen, während es in Berlin lange Zeit eher dürftig aussah. Die vielgerühmte Berliner Sammlung ging im Zweiten Weltkrieg unter, und lange Zeit schien es so, als sei von ihr nichts erhalten. Es gab in Berlin auch keine Ansätze, wieder ein Luftfahrt-Museum aufzubauen. Ein Neuanfang wurde erst mit der Gründung des Deutschen Technikmuseums gemacht." (und das im Microformat)


    http://www.dtmb.de/Rundgang/p07.html

  • hmm:mad:


    deswegen sagte ich ja: wenn wirklich alle das wollen, dann ist es natürlich die lösung. nur müsst ihr verstehen dass es für einige (wie mich) jetzt nicht so die vision darstellt, schon gar nicht in wirtschaftlicher und architektonischer sicht.
    wenn sich aber in der tat viele dafür begeistern könnten, warum nicht? ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass ihr ganz tempelhof damit belegen wolltet, oder?


    wenn sowas tatsächlich gemacht werden würde, würde ich mir an gleicher stelle ein wissenschafts-cluster zu dem thema wünschen. stellt euch vor man macht euer museum, und schafft es firmen aus diesem ressort anzusiedeln, die studiengänge der TU hierhin zu verlagern und sich an die spitze der forschung zu setzen. Vielleicht könnte man die ESA-Zentrale nach tempelhof legen!
    Auf jeden Fall hätte das ganze für mich dann wieder mehr mit einer vision zu tun.

  • Es wird die Zeit kommen, wo man Fläche dringend benötigt, warten wir es ab. Als Zeppelinfeld ist der Platz natürlich bestens geeignet. Das Hallenvordach böte sich doch perfekt als überdachte Marktfläche an. richtige Markthallen hat Berlin doch kaum noch. Die Idee mit dem Flugzeugmuseum finde ich gut. Es könnten doch auch wunderbar Museumsmaschinen zu Flugausstellungen kommen. Vielleicht könnte dort, passenderweise, die Oldtimer- Abteilung der ILA stattfinden?

  • Die Graft Architekten wollen den fusionierten Zoo:
    Ein wilder Plan


    Da bin ich froh nicht ganz allein mit der Idee zu sein...


    Die drei Architekten, die sich bisher im Tagesspiegel geäußert haben wollen alle ein touristisches geprägtes Konzept. Das halte ich nachwievor für sinnvoll & ökonomisch. Letzendlich werden vermutlich mehrere Ideen zum Zuge kommen.

  • Also wenn der Artenschutz nicht untergeht dann bitte, ein großer Zoo hat ja viel mehr Kompetenz und anziehungskraft, außerdem wäre dies ein Ideales Naherholungsgebiet und sicherlich besser alls die ehem. Landebahn zum Skaten und Radfahren zu nutzen.

  • was muss denn deiner meinung nach passieren, damit die Fläche gebraucht wird, NewUrban?


    Allein wenn nur die jetzt im Moment leer stehenden Bestandswohnungenin Berlin gefüllt würden, könnte man mehr als 100 000 Menschen unterbringen...
    Und Tempelhof ist so riesig, da könnte man die Stuttgarter Messe drauf unterbringen, und es wäre immer noch platz für ne Formel 1 strecke übrig....