Wohnungsmarktentwicklung München (Mieten & Kaufen)

  • Rudolf Stürzer (Vorsitz Haus und Grund München):

    Die Mietbelastungsquote beträgt in München gemäß dem Institut der Deutschen Wirtschaft aktuell 27 %.


    Damit sei sie niedriger als bspw. in Berlin, Hamburg und Würzburg und liegt 3 % über dem Bundesdurchschnitt.


    Mit durchschnittlich 40 qm / Person hätten die Münchner auch am meisten Platz in ihrer Wohnung.


    Allerdings müssen 30.000 Einwohner hierzulande mehr als 40 % ihres Einkommens (Gesamteinkommen < 1.500 Euro / Monat) für die Miete ausgeben.


    Rudolf Stürzer moniert, es gäbe zu viele Fehlbeleger in Sozialwohnungen (50 %), eine Fehlbelegungsabgabe gibt es ohnehin nicht mehr. Menschen die sich eine normale Wohnung leisten könnten, blockieren so die Wohnungen ohne dafür belangt zu werden.


    So würde eine Erhöhung des Wohngelds effektiver sein, als der Neubau von immer mehr Sozialwohnungen, die dann wiederum fehlbelegt werden würden.


    Dadurch, dass der Staat an den Vermietern durch die Einkommenssteuer auf Mieten, die Erbschafts-, Grunderwerbs- und Schenkungssteuer jedes Jahr allein in München eine halbe Milliarde Euro verdient und dieser Betrag immer weiter wächst, wäre laut Stürzer genug Geld dafür da.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…en-mietwahnsinn-1.3922105

  • Für mich nicht nachvollziehbar oder statistischer Unfug! Nur 30.000 Einwohner sollen über 40 % ihres verfügbaren (?) Einkommens für Wohnen aufwenden? Also gehöre z.B. ich zu diesen 30.000 Einwohnern? Das bedeutet, dass 1.5 Millionen Menschen in München relativ gesehen billiger wohnen als ich? Lächerlich bzw. wirklich gefährlicher Unfug, der dieses Mal von der SZ ein Sprachrohr bekommt! :nono:
    Auch die 40 qm pro Person halte ich für ein starke Verzerrung der Realität. Vielleicht ist das noch der Mittelwert. Aber wie aussagekräftig ist der Mittelwert, wenn 10 % der Bevölkerung jeweils 150 qm pro Person hat? Wo liegt z.B. der Median, der bei solchen Analysen etwas aussagekräftiger ist.


    Wie gesagt, ganz gefährlicher Quatsch, der hier mit dem Anspruch der Wissenschaftlichkeit publiziert wird. :Nieder:

  • ^


    Mir kam die Zahl beim Lesen auch merkwürdig vor, eine Zahl von 30.000 habe ich nirgends gefunden. Widerlegen könnte ich es unter Vorbehalt so:


    9,7 % aller Haushalte in München erhalten ein Einkommen kleiner 60 % des Bundeseinkommensmedians und gelten damit statistisch als einkommensarm.
    Dieser Wert ist im Vergleich zu den anderen deutschen Großstädten in der Tat recht gering. Allerdings müssen diese dann auch eine Mietbelastungsquote von 45 % stemmen, was wiederum einen sehr hohen Wert darstellt.


    Bei 832.000 Haushalten im Stadtgebiet (2016) entsprechen 9,7 % gerundet bereits 80.700 Haushalten, die folglich mindestens 80.700 Einwohner stellen, die 45 % ihres Einkommens für die Miete aufbringen müssen.
    Allein diese Gruppe widerlegt damit die Aussage Stürzers.


    Korrekt bleibt eine Mietbelastungsquote von 27 % für München (Median).


    Originalstudie: https://www.boeckler.de/pdf_fof/99313.pdf


    __________


    Wie entwickelt sich der Markt für Studentenwohnungen?


    Bald 20 Euro / qm in München. Aktuell sind es 18,40 Euro / qm (Platz 2: Stuttgart mit 14,90 Euro / qm). Diese Entwicklung ist nicht nur auf einen Angebotsmangel sondern auch auf einen Wandel der Angebotsstruktur hin zu hochwertigeren, möblierten Appartements zurückzuführen. Seit 2010 ist der Anteil der möblierten Studentenwohnungen in München um 7 % auf 18,2 % gestiegen (Berlin: +7 % auf 8,5 %; Stuttgart: +10 % auf 17,4 %).
    665 Euro Wohnkosten für eine 30 qm Musterwohnung. In Leipzig dagegen nur 327 Euro. Die höchste Steigerungsrate mussten Studenten in Berlin akzeptieren.


    Vergleichskarte: https://www.iwkoeln.de/studien…ohnpreisindex-363709.html


    Untersuchung: https://www.iwkoeln.de/fileadm…hnpreisindex_HJ1_2017.pdf


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    München hat bis 2020 den höchsten Baubedarf an neuen Wohnungen pro 10.000 Einwohner. Genauer: 118 Wohnungen / 10.000 Einwohner / Jahr --> 17.181 neue Wohnungen pro Jahr (EW-Zahl wohl auf Basis Stat. Landesamt).


    https://www.iwkoeln.de/presse/…sten-neuen-wohnungen.html


  • Der Anteil von Sozialwohnungen in Deutschland geht von Jahr zu Jahr zurück. Arbeit ist weit mehr als nur Mittel zum Geldverdienen.


    Nun, in München wird für das soziale Wohnen viel gemacht. Schlussendlich ist es auch unerheblich, ob man in einer Sozialwohnung unterkommt oder in einer Wohnung, die man privat mietet und für die man einen Haufen Förderung bekommt.



    Genau dass auch Arbeit ein Mittel zum Geldverdienen ist, wird in Deutschland immer mehr vergessen und von der Politik wenig unterstützt. Es wird nicht klappen, dass jeder mit beliebig geringer Qualifikation Arbeit findet, die ihm mehr als Geld bringt. Arbeit muss dabei noch lange keine Qual sein.

  • Genau dass auch Arbeit ein Mittel zum Geldverdienen ist, wird in Deutschland immer mehr vergessen und von der Politik wenig unterstützt. Es wird nicht klappen, dass jeder mit beliebig geringer Qualifikation Arbeit findet, die ihm mehr als Geld bringt. Arbeit muss dabei noch lange keine Qual sein.


    Wenn schon politische Statements, dann bin ich immer für etwas ausdifferenziertere Thesen. Solche pauschalisierten Betrachtungen bringen doch nichts außer dass man vielleicht seinen persönlichen Ärger äußert. Aber man sollte dann schon aufpassen nicht ungerecht zu argumentieren.


    Die Frage ist aber auch, was hat das jetzt mit Freiham zu tun?

  • In Freiham wird sehr großer Wert darauf gelegt, dass Menschen mit geringem oder keinem Einkommen guten Wohnraum bekommen. Das passiert in allen Münchner Neubaugebieten. Alle, die über ca. 50.000 Euro brutto verdienen, müssen diesen Wohnraum dagegen entweder für > 7000 Euro pro Quadratmeter kaufen oder für > 15 Euro pro Quadratmeter mieten. Wo ist der Anreiz für Arbeit, wenn der Anreiz aus der Grundsicherung derart groß ist. Andererseits radikalisiert sich dadurch die Mittelschicht. Am harmlosesten ist, dass diese Gruppe einfach von M wegziehen, was ich auch für sehr nachteilig für die Stadtgesellschaft sehe. Schlimmstenfalls wählen sie aber AFD und Co.


    Ich sehe es eher als gefährlich, diese politische Gestaltung eben nicht zu diskutieren (siehe AFD Erfolg).

  • Nun, was wäre die Alternative? Dass Menschen mit geringem Einkommen gar keinen Wohnraum bekommen? Ich finde, dass die Münchner Mischung vergleichsweise gut funktioniert. Generell wünsche ich mir darüber hinaus mehr Miet- statt Eigentumswohnungsbau. Dass hälfe nach Marktgesetz die Mietpreise zu senken. Oder sehe ich das zu naiv?


    Die Stringenz der Kausalität und mehr noch die Offensichtlichkeit hinsichtlich der von Isek erwähnten, sich radikalisierenden Mittelschicht ergründet sich mir nicht ganz. Radikale Parteien kommen in Bayern lediglich auf geschätzt 15% (Linke 5%, AfD 10%). Und übrigens - ohne eine Politik-Diskussion aufmachen zu wollen und zu dürfen, denn das ist ja ein Architektur- kein Politikforum - Ich mag die AFD wegen ihrer dummen Ausländerfeindlichkeit (und die Linke wegen Ihres totalitären Ursprungs) auch nicht. Aber das ist Geschmacksache. Denn: eine radikale Partei (die die demokratisch-freiheitliche Ordnung des Grundgesetz nicht in Frage stellt) ist in einer pluralistischen Gesellschaft wie unserer legitim. Entsprechend ist AfD wählen nicht schlimm, sondern Geschmacksache.


    An Freiham schätze ich an den neuen Bauabschnitten die Dichte und erhöhte Geschosszahl. Leider missfallen mir die ersten Bauten, die vor einigen Jahren direkt südlich des S-Bahn-Halts entstanden sind. Hier stehen z.T. Gebäude mit drei Stockwerken Wohnungen direkt am ÖPNV-Halt in einer Stadt mit Wohnungsnot. Von der teils unterirdischen Architektur nicht zu sprechen. Das ist höchst ärgerlich und widerspricht auch generell den Grundsätzen nachhaltigen und verkehrsvermeidenden Städtebaus. Klar eine Fehlplanung an dieser Stelle. Noch ärger sieht's m.E. in Trudering (ÖPNV-Halt) aus, wenngleich dort im Gegensatz zu Freiham gewachsene Strukturen vorzufinden sind.

  • ^


    Isek:
    Die Einkommensgrenze ist von der Kinderzahl abhängig und geht bis weit über die 90.000 Euro hinaus. https://www.muenchen.de/rathau…17_MM-Miete_Infoblatt.pdf



    Wo ist der Anreiz für Arbeit, wenn der Anreiz aus der Grundsicherung derart groß ist.


    Ohne geregelten Alltag, ohne feste Arbeitsstelle fehlt einfach was im Leben eines Menschen. Bei der Kindererziehung geht es oft nicht anders. Auf Arbeit aber freiwillig zu verzichten, kann ich mir nicht vorstellen.


    Geograph:
    Ja, Freiham Süd ist keiner Erwähnung würdig. Es ist vor Jahren als Gewerbegebiet geplant worden und schaut jetzt auch so aus.

  • In Freiham wird sehr großer Wert darauf gelegt, dass Menschen mit geringem oder keinem Einkommen guten Wohnraum bekommen. Das passiert in allen Münchner Neubaugebieten. Alle, die über ca. 50.000 Euro brutto verdienen, müssen diesen Wohnraum dagegen entweder für > 7000 Euro pro Quadratmeter kaufen oder für > 15 Euro pro Quadratmeter mieten. Wo ist der Anreiz für Arbeit, wenn der Anreiz aus der Grundsicherung derart groß ist. Andererseits radikalisiert sich dadurch die Mittelschicht. Am harmlosesten ist, dass diese Gruppe einfach von M wegziehen, was ich auch für sehr nachteilig für die Stadtgesellschaft sehe. Schlimmstenfalls wählen sie aber AFD und Co.


    Ich sehe es eher als gefährlich, diese politische Gestaltung eben nicht zu diskutieren (siehe AFD Erfolg).


    Sorry, aber ernsthaft: Wenn man keine Ahnung oder keine Lust hat sich mal ein wenig ausführlicher mit dem Thema zu beschäftigen, dann sollte man vielleicht einfach nichts dazu sagen! In den neuen Wohnbaugebieten werden max. 20% EOF (Sozialwohnungen). Soll das ein Problem sein!?


    Und such dir mal bitte jemanden, der von der Grundsicherung leben muss und red mal mit dem. Dann siehst du, dass das kein Anreiz ist nicht zu arbeiten. Wenn du keinen in deinem Bekanntenkreis kennst, dann frag einfach mal einen der unzähligen (und immer mehr werdenden) Flaschensammlern die in der Stadt unterwegs sind,die Pfandflaschen sammeln um in ihren Luxus-sozialwohnungen nicht zu hungern! Oder du gehst mal zu einer Essensausgabe der Münchner Tafel und schaust dir an wie glücklich die Menschen da sind, weil sie nicht genug Geld haben um sich mit Essen zu versorgen!


    Klar giibt es Leute die das System ausnutzen und nebenher schwarz arbeiten. Aber alle Studien die es zu dem Thema gibt, weisen darauf hin, dass das ein verschwindend geringer Prozentsatz ist, der aber immer plakativ von der BILD auf die Titelseite genommen wird.


    Es gibt genug Lute in München die arbeiten und trotzdem anrecht auf eine EOF Wohnung haben, weil sie nihcht genug verdienen. Aber netterweise nimmt die EOF Berechnung keine Rücksicht darauf, ob jemand in München mohnt und arbeitet oder in Amberg, wo eine durchschnittliche Wohnung einen Bruchteil von dem kostet was es hier tut.

  • ^^


    Diskussion wird sehr politisch. Dennoch kann ich in mehreren Beispielen beobachten, wie das System der Grundsicherung in Deutschland unterwandert und zur Absurdität geführt wird. Oder wollen Sie wiedersprechen, dass eine 4-5 köpfige Familie mit einem Haushaltseinkommen von sagen wir mal 60 oder 70 Tausend Euro deutlich besser lebt als eine Familie, in der keiner arbeitet?


    Wenn dann - wie leider ebenfalls in vielen Beispielen gut recherchierbar - Schwarzarbeit dazu kommt, drehen sich die Verhältnisse sehr schnell um. Dabei geht es nicht um die Flaschensammler, die es sicher auch als armselige und bemitleidenswerte Menschen zu viele in München gibt. Ehrlich gesagt, kann ich keinen Flaschensammler so richtig nachvollziehen, da man mit nur wenigen Tricks und relativ einfachen Jobs zu einem interessanten Zuverdienst zu H4 kommt. Ein aktuelles Beispiel ist so absurd, dass ich es hier reinbringen möchte. Hier wurde vom Vater einer 5-köpfigen Familie ein "neuer" (3 Jahre alter) SUV gekauft (Q7), den er sich zumindest zunächst nicht traut, in die Tiefgarager der Sozialwohnung zu stellen, da er meint, er könnte dann doch Probleme bekommen. Wie kommt der zu Geld? Lebt zunächst kostenlos in München, investiert natürlich recht wenig in die 3 Kinder und arbeitet prächtig in einer Gastwirtschaft schwarz (seine Aussage in guten Monaten 4.000 Euro auf die Hand). Kontrollen sind wohl unwahrscheinlicher als der berühmte Blitz beim *****. Andere Fälle? Hier eine Wohnung in der Türkei gekauft, da ein Haus in Marokko, dabei immer gute Autos in Deutschland fahren und dabei werden wie ein Kaminschlot 2 Schachteln Zigaretten pro Tag weggeraucht. Bei anderen kommen Spielsucht oder sogar Drogen ins Spiel. Ich kann dir sicherlich 6-8 Beispiele auflisten da ich durch meine Familie recht gut in diese Kreise hinein vernetzt bin.



    Ich dachte, dass der Anteil der Wohnungen in SoBoN Gebieten wie der PGA oder Freiham bei 25 % liegt und nicht bei 20 %.

  • Wenn Sie von Mißbrauch wissen, das Jobcenter oder sonstige Behörden freuen sich über jeden Hinweis.


    Dennoch wollen wir auch weiterhin Krankenpfleger, Brötchenverkäuferinnen, Supermarktkassiererinnen, Arzthelfer usw in der Stadt haben, und daher sehe ich keine realistische Alternative zum bisherigen Modell. Es kann alles mißbraucht werden, ich denke aber nicht dass die Quote so hoch ist wie Sie annehmen. Und da eine systematische Überwachung zu teuer und unfreiheitlich wäre, müssen wir gewissen Mißbrauch wohl zähneknirschend akzeptieren.

  • Ich denke auch, Missbrauch gibt es in allen Bereichen. Das ist nicht schön und muss natürlich im Rahmen des Möglichen verfolgt werden - das Unbehagen darüber darf aber nicht dazu führen, dass die Leistungen gestrichen werden. Dass mittelfristig nur eine Erhöhung des Angebots die Lage auf dem Wohnungsmarkt auch für Geringverdiener verbessert, ist uns denke ich allen klar.

  • Ich poste das mal hier, weil es thematisch wohl am besten passt. In weiten Teilen Neuhausens und Nymphenburgs gibt es in zum Teil sehr guten Lagen große Anlagen von Genossenschaftswohnungen der Baugenossenschaft München-West des Eisenbahnpersonals eG (EBG München West). Die Grundstücke, auf denen diese Wohnungen gebaut wurden, wurden in den vergangenen 100 ? Jahren vom Bundeseisenbahnvermögen (BEV) an die Genossenschaft verpachtet. Mittlerweile ist das BEV im Zuge der „Bahnreform“ zu weiten Teilen privatisiert worden. Offenbar läuft in diesen Jahren das Erbbaurecht aus, sodass die EBG München West nun versucht, möglichst viele Wohnungen für ihre Mitglieder zu erhalten. Natürlich wäre es für das BEV lukrativer, den Bestand an meistbietende Investoren zu veräußern, die hier in Top-Lagen Wohnungen mit maximaler Rendite entwickeln könnten. Man darf gespannt sein, zu welchen Ergebnissen die Verhandlungen in den nächsten Monaten kommen, denn es geht hier um riesige Siedlungsgebiete im Nordwesten der Stadt mit hunderten bezahlbaren Wohnungen. Einen Teilerfolg hat die EBG München West bereits erzielt:

    Am 31.01.2018 haben das Bundeseisenbahnvermögen (BEV) und die Genossenschaft vor dem Notar Verträge geschlossen, die einen Teil der Erbbaugrundstücke sichern, einen anderen Teil leider noch lange nicht. Der erste Schritt des von der Generalversammlung am 11.01.2018 erteilten Auftrages ist erfüllt. Ein Vertrag über den Grundstückserwerb der Objekte Menrad-/Schäringer-/Stupfstraße und Landshuter Allee/Ruffini-/Mayrfelsstraße über insgesamt 13.298 Quadratmeter Grundstück bei einem Kaufpreis von 36,5 Mio. EUR sichert 245 Wohnungen. Mit Nebenkosten von 5 Prozent für Grunderwerbsteuer, Notar und Eigentumsumschreibung wird uns der Grundstückserwerb ca. 38,3 Mio. EUR kosten, davon werden 33,0 Mio. EUR mit Darlehen finanziert werden. Das BEV benötigt für diesen Vertrag noch interne Genehmigungen und die Genehmigung des Bundesverkehrs- und des Bundesfinanzministeriums. Der Eigentumsübergang wird dann in den nächsten Monaten vollzogen.


    Quelle: https://ebg-muenchen-west.de/?p=641


    Rund um die Donnersbergerstraße sieht es dagegen schwieriger aus:

    Ganz so gut sieht es mit den Objekten Schluder-/Schlör-/Sedlmayr-/Donnersbergerstraße nicht aus, aber das große Erbbaurecht wurde geteilt. Es kann nun getrennt erworben werden. Damit ist das Risiko halbiert. Trotzdem wollen wir natürlich alle Grundstücke kaufen. Das BEV hat den zukünftig zu zahlenden Kaufpreis von der Grundstücksmarktentwicklung in München entkoppelt, in den letzten Jahren stiegen die Bodenrichtwerte durchschnittlich um zehn Prozent jedes Jahr. Der Preis ist jetzt lediglich noch an einen Inflationsausgleich gekoppelt, die Inflation lag in den letzten Jahren bei durchschnittlich höchstens zwei Prozent. Ob uns dieser wirtschaftliche Vorteil jemals etwas nutzen wird, wissen wir nicht, denn, und das ist der Haken an der Sache: Das BEV fordert von uns den Kauf des ersten Teilstücks bereits bis Mitte 2025 und das ist für uns viel zu früh. Und damit wir es noch etwas schwerer haben – ein Schelm, wer Böses dabei denkt – wenn wir 2025 den ersten Teil nicht kaufen können, erlischt der wirtschaftliche Vorteil für das zweite, im Jahr 2029 zu erwerbende Teilstück. Das BEV war nicht bereit, die beiden Erwerbsgeschäfte voneinander unabhängig zu machen und stimmte auch einem Erwerb beider Teile im Jahr 2029 nicht zu. Können wir im Jahr 2025 einen Kauf nicht finanzieren, bleibt uns eine Verlängerung der Erbbaurechte zu unbekannten Konditionen, oder mit Ablauf der Erbbaurechte im Jahr 2030 das Vorkaufsrecht zum Höchstgebot. Dieser Vertrag steht ebenfalls noch unter Genehmigungsvorbehalten auf Seiten des BEV.


    Quelle: https://ebg-muenchen-west.de/?p=641


    Ich denke, hier ist eine Einmischung der Politik unumgänglich. Es stehen zu viele Wohneinheiten auf dem Spiel und einfach abzuwarten und zuzuschauen ist bei den aktuellen Spannungen auf dem Wohnungsmarkt keine Option.

  • Ich hab an euch eine Frage:


    Heut in der Druckausgabe vom mm:


    Weitere „Expertenmeinung“:


    Dachgeschossausbau führt zu steigenden Mieten.
    Dann etwas versteckter im Text: Wegen gleichzeitiger Renovierungsarbeiten.
    Weiter heißt es: Wohnungen bauen auf Teufel komm raus sei kontraproduktiv,
    zudem würde der Charme der Stadt leiden.
    Mehr Baurecht würde zu höheren Grundstückspreisen führen........


    Die Anmerkungen kommen vom Haus und Grund.


    Sehr „Interessant“.

  • ^


    Dachgeschossausbau führt zu steigenden Mieten.
    Dann etwas versteckter im Text: Wegen gleichzeitiger Renovierungsarbeiten.


    Die Anmerkung stammt vom Mieterverein. Sie deckt sich auch häufig mit der Realität, da "gehobene Sanierungen" nicht selten mitanschließen.


    Wohnungen bauen auf Teufel komm raus sei kontraproduktiv


    Ich lese "... funktioniere nicht". Das würde ich so auch unterschreiben, da die Infrastruktur mitwachsen muss, was insbesondere beim ÖPNV aber nur bedingt der Fall ist, gleichzeitig weiter zu sehr auf das Auto gesetzt wird.


    Mehr Baurecht würde zu höheren Grundstückspreisen führen


    Nur wenn die Kosten überproportional zu den erwarteten Erlösen durch die Flächenmehrung steigen; dann ist es in der Tat kritisch. Daher ist eine hier schon viel diskutierte Reform notwendig, die die Bewertung und Besteuerung von Grundstücken zum Inhalt hat.
    Die Stadt versucht aktuell einen eigenen Ansatz, der auch positiv zu werten ist: Höheres Baurecht, wenn der Bauherr Läden / Büros im EG ermöglicht. Die höhere BGF ist damit an Bedingungen geknüpft, im Grundstückspreis dürfte sich dies weit weniger stark auswirken.


    https://www.merkur.de/lokales/…ng-nach-oben-9810162.html

  • Früher sind die Städte oft explosionsartig gewachsen, z.B. von 1952 (873.065 ) auf 1973 (1.338.924) in 20 Jahren. Ohne massiven Wohnungsbau war das nicht zu leisten.


    Sicher reicht es nicht nur Wohnungen zu bauen, sondern wie schon angemerkt eben alles. (Infrastruktur inkl. ÖPNV, Schulen, Gewerbe / Einkaufsmöglichkeiten / ...)

  • ^


    Genau dieses "explosionsartige" Wachstum infolge Folge des Wiederaufbaus nach dem Krieg bzw. der Teilung hat die zahlreichen strukturellen Schwächen und Fehler hervorgerufen, deren Auswirkungen wir heute noch spüren. Zur damaligen Zeit waren diese (noch) nicht sichtbar ("Alles neu", Aufbruch nach dem Krieg...), heute aber umso deutlicher.


    Um nur ein paar zu nennen:


    - ÖPNV Sternkonzept
    - Beinahe schonungsloser Ausbau der autogerechten Stadt
    - Bausubstanz aus dieser Zeit häufig minderwertig, städtebauliche Konzepte vieler Quartiere heute beinahe vollständig unbrauchbar
    - 180° Wende der gesellschaftlichen Bewegungen --> Kronawitter ab 1972


    Hinterher ist man immer klüger und weiß, was man hätte besser machen können. Von daher will ich den Umgang mit dem damalige Wachstum bzw. dessen Ermöglichung gar nicht schlechtreden. Sondern hoffe, dass die Politik das heute erneut massive Wachstum in der Region als Chance begreift, eingefahrene Denkweisen und Strukturen aufzubrechen um die Stadt tatsächlich weiter zu bringen (menschengerechte Stadtgestaltung statt autogerechter; Entwicklung von vergessenen und unfertigen Stadtbereichen) und die Lebensqualität damit zu erhöhen. Bei dutzenden Partikularinteressen sicher keine einfache Aufgabe, doch nimmt man sich das übliche "Wohl der Allgemeinheit" zum Leitmotiv, sieht die Sache gleich anders aus.

  • Catella-Wohnungsmarktbericht 2017:

    1) Durchschnittliche Kaufpreise: (Neubauten)


    1. London: 16.935 Euro / qm
    2. Zürich: 13.007 Euro / qm
    3. Genf: 12.798 Euro / qm
    4. Bern: 11.500 Euro / qm
    5. Paris: 10.030 Euro / qm
    6. München: 7.989 Euro / qm
    7. Luxemburg: 7.933 Euro / qm
    8. Helsinki: 7.702 Euro / qm
    9. Stockholm: 6.823 Euro / qm
    10. Oslo: 6.322 Euro / qm
    11. Stuttgart: 6.200 Euro / qm
    12. Kopenhagen: 6.101 Euro / qm
    ...


    2) Durchschnittliche Mietpreise gerundet:


    1. London: 41 Euro / qm
    2. Bern: 34 Euro / qm
    3. Zürich: 33 Euro / qm
    4. Genf: 32 Euro / qm
    5. Paris: 26 Euro / qm
    6. Oslo: 24 Euro / qm
    7. Luxemburg: 24 Euro / qm
    8. Helsinki: 21 Euro / qm
    9. Amsterdam: 18,40 Euro / qm
    10. Kopenhagen: 17,90 Euro / qm
    11. Barcelona: 17,60 Euro / qm
    12. München: 16,67 Euro / qm
    13. Innsbruck: 16,64 Euro / qm
    ...



    Deutschland hat 2017 mit Abstand das höchste Transaktionsvolumen in Europa aufgebracht (vor UK), der Wohnungsbestand ist in Europa am höchsten (knapp vor Frankreich), doch die Zahl der Fertigstellungen lag 2017 um ein gutes Drittel hinter Frankreich.


    Die Rendite in Stockholm beträgt 1,5% (niedrigster Wert), in Krakau dagegen 7,44% (Spitzenwert). Durchschnitt in Europa sind 3,97%, in München sind es 2,80%. Alle anderen untersuchten deutschen Städte liegen ebenfalls unterhalb des Durchschnitts.


    Quellen:


    https://www.catella.com/de/pro…r-wohnungskarte-europa_de


    https://www.catella.com/global…ntial_market_map_2018.pdf

  • Wer den Münchner Immobilienmarkt beobachtet, hat vielleicht schon länger das Gefühl: Das kann so nicht weitergehen. Aber doch, das tut es: Die Preise gehen nach wie vor kontinuierlich nach oben. Auch wenn das Plus von etwas über zwei Prozent bei Wohnungen auf den ersten Blick moderat scheint – bei dem mittlerweile erreichten Niveau macht sich das deutlich bemerkbar. Der Medianpreis von 6.085 €/qm bedeutet: Im Schnitt wechselt eine 90-qm-Eigentumswohnung für knapp 550.000 Euro den Besitzer. Im Jahresvergleich müssen Wohnungskäufer über 10 Prozent mehr zahlen als Anfang 2017.


    Die Preise für Häuser ziehen im ersten Quartal etwas stärker an: 3,23 Prozent im Vergleich zum Vorquartal und 15,45 Prozent verglichen mit dem Vorjahresquartal. Der mittlere gezahlte Hauspreis liegt mit 4.632 €/qm unter dem für Wohnungen, aber auch er hat in den letzten Monaten weiter zugenommen – um 60 €/qm. Vor drei Jahren, im ersten Quartal 2015, wurden im Durchschnitt nur 3.068 €/qm fällig. Ein Haus mit 150 qm Wohnfläche hat damals in der Metropolregion also durchschnittlich knapp über 460.000 Euro gekostet – heute bringen die neuen Eigentümer dafür fast 700.000 Euro auf. Ohne Nebenkosten.


    Quelle: https://www.drklein.de/wohneig…fuer-besserverdiener.html


    Eieiei...:runaway: