Wohnungsmarktentwicklung München (Mieten & Kaufen)

  • Zumindest dazu: Ein befristeter Arbeitsvertag beeinflusst i.d.R. die Finanzierung nicht! Es zählt für die Bank nur das hier und jetzt.


    Ablehnungsgrund: Ungenügende Sicherheiten


    Ein häufiger Grund, warum ein Kredit abgelehnt wird, sind unzureichende Sicherheiten beim Antragsteller. Wenn Sie zum Beispiel nur einen befristeten Arbeitsvertrag haben oder sich noch in der Probezeit befinden, ist der Bank das Risiko einer Arbeitslosigkeit und des damit verbundenen Verdienstausfalls meist zu hoch.


    Von drklein.de ....

  • Ablehnungsgrund: Ungenügende Sicherheiten


    Ein häufiger Grund, warum ein Kredit abgelehnt wird, sind unzureichende Sicherheiten beim Antragsteller. Wenn Sie zum Beispiel nur einen befristeten Arbeitsvertrag haben oder sich noch in der Probezeit befinden, ist der Bank das Risiko einer Arbeitslosigkeit und des damit verbundenen Verdienstausfalls meist zu hoch.


    Von drklein.de ....


    Bin an der TU seit 14 Jahren mit befristeten Verträgen unterwegs. Ähnlich geht es vielen Kollegen. Ich kann spontan 4 Fälle plus meinem aufzählen, in denen ein befristeter Arbeitsvertrag in die Bewertung einer Immobilienfinanzierung NICHT eingeflossen ist.


    Die Sicherheit in und um München ist i.d.R. die Immobilie selbst. Das war vermutlich die letzten 100 Jahre so und wird es auch noch 100 Jahre so bleiben.

  • Also seit Einführung der Wohnkreditrichtline ist das definitiv nicht mehr so.


    Die Immobilie als Sicherheit - das ist nur im Rahmen eines Realkredits der Fall (60% Beleihungsgrenze) - Ansonsten legen die Banken sehr grossen Wert darauf, dass die Dienstbarkeit des Darlehens gesichert ist. Alles andere ist m.E. auch nicht seriös.

  • Hast du eine Quelle für die Zahlen? Alles, was ich bisher fand bezog sich auf die Geschossfläche. Das wären schon enorm hohe Werte.


    Das ist das was ich von seiten LHM und Bauträgern kenne. Beim anteiligen Grundstückspreis ist das z.B. auch eine ganz einfach Rechnung: Der Grundstückspreis war in einigen frühen Kaufverträgen als Grundschuld einer Bank gegenüber dem Bauträger eingetragen. Man kennt die Grundstücksgröße und man kennt die Geschoßfläche der Wohnungen. Ganz einfache Rechnung... Die Baupreise selbst sind anhand der Bekannten, die selbst Bauen bzw. einem Fall der in einer Baugemeinschaft ist, gut nachvollziehbar. Ebenfalls habe ich dazu mündliche Aussagen von Seiten des Bauträgers.




    Bei solchen Werten hätte es ja niemals Wohnungen für 6000/qm geben dürfen wie noch vor eineinhalb Jahren, da mussten die armen Investoren ja fast draufzahlen. Das ist glaube ich auch der Grund für mein Unverständnis, keine der drei Zahlen, die du genannt hast, ist in den letzten zwei Jahren im gleichen Maß gestiegen wie die Kaufpreise.


    Die 1000 Euro oder 1500 Euro pro Quadratmeter, die jetzt gegenüber den 6000 Euro mehr verlangt werden, ergeben sich aus der Summe der Teilkosten. Insbesondere Grundstückspreise und Baupreise. Der Anteil des Bauträger / Investor selbst ist dagegen zumindest bei den PGA Projekten noch relativ moderat gestiegen bzw. sogar stagniert. Das mag beim ehem. Paulanergelände und anderen Luxusprojekten aber anders sein.


    Der Grund, warum diese Preise verlangt werden ist der, dass sie derzeit bezahlt werden. Warum werden sie bezahlt? Niedrige Zinsen, Spekulation, Betongoldhaltung für Krisenzeiten. Fundamental wird der Markt selbst in München das nicht hergeben.


    Und was ist mit der hohen Nachfrage? Meines Wissens nach addiert der Großraum München immer noch pro Jahr 20.000 neue Arbeitsplätze. Und die sind oft finanziell recht lukrativ.




    Entweder steigen die Gehälter massiv (80%) oder die Mieten sinken wieder. So oder so scheitert gerade der hochgelobte Markt.


    Glaube ich nicht. Aktuell werden doch die Mieten bezahlt. Große Demonstrationen, Streiks oder faule-Eier-Würfe auf Politiker gibt es doch nicht! Die Frage wird sein, ob es mit 10 % p.a. weiter geht. Und das glaube ich nicht. Dass die Wohnungspreise in München aber über dem Inflationsniveau steigen ist doch sehr wahrscheinlich. Dafür sind die makroökonomischen und standortspezifischen Randbedingungen einfach viel zu gut.

  • Also seit Einführung der Wohnkreditrichtline ist das definitiv nicht mehr so.


    Die Immobilie als Sicherheit - das ist nur im Rahmen eines Realkredits der Fall (60% Beleihungsgrenze) - Ansonsten legen die Banken sehr grossen Wert darauf, dass die Dienstbarkeit des Darlehens gesichert ist. Alles andere ist m.E. auch nicht seriös.


    Wie gesagt. Ich kenne Beispiele. Mein eigenes ist gerade mal 2 Monate alt. Ja, und das waren weit mehr als 60 % Beleihung!

  • Weil niemand es mehr zahlen kann, zahlen möchte, insbesondere wenn die Zinsen wieder steigen. Beim in München herrschenden Gehaltsniveau sind Mieten von > 3000 Euro/100qm nicht auf breiter Flur vorstellbar, so dass ein Abbezahlen der Wohnung durch die Mieteinnahmen schwerfallen dürfte.


    Also noch sind wir ja von 3000 Euro für eine 100 qm Wohnung etwas entfernt. Zumindest im Durchschnitt. Realistischer sind doch für die breite Masse irgendwo Preise zwischen 1.800 Euro und gut 2.000 Euro für guten Wohnraum. Und diese Preise kann sich in München - wie ja aktuell gut gezeigt wird - eine ganz große Menge Menschen leisten. Klar wird gemeckert, doch es wird auch gezahlt. Das betrifft, auch wenn es finanziell schon einschneidet, sogar die stinknormale Mittelschicht. Beispiele?
    Ein Grundschul Lehrerehepaar
    Mann: Gymnasiallehrer, Frau Pflegekraft
    Er Taxifahrer, Sie Hausfrau mit 4 Kindern (Aufstocker durch Wohngeld)
    Wiederum alles nachvollziebar bekannte Fälle.




    (Selbst mein Chef mit Verantwortung für 40 Softwareentwickler im Großkonzern könnte sich bei seinem Gehalt die obige Wohnung nur mit Schmerzen leisten, wenn überhaupt.)


    Sorry, aber dann macht er
    - irgendetwas grundlegend finanziell falsch (Spielsucht? jedes Jahr Reisen für 15.000 Euro?),
    - schätzt seine eigenen finanziellen Möglichkeiten falsch ein oder
    - lügt dich einfach an, um Neid zu vermeiden.

  • Wir gehen da von unterschiedlichen Seiten ran. Ich rechne so: meine Chefs in der Softwareentwicklung verdienen so 100 - 130k Euro/Jahr. Da wirst du auch in München zu den obersten 5% gehören. Selbst die können mit ihren 5000 netto im Monat realistisch vielleicht 2000/Monat bezahlen. Lass es mit Partner halt 3500/Monat sein - selbst damit, den aktuellen Zinsen und einer Erbschaft von 150 000 fürs Eigenkapital kann man keine 1,2 mio für eine Vierzimmerwohnung in der Au abbezahlen - und mal im Ernst, das ist keine Luxuslage dort, wird auch keine Luxusarchitektur. Die Chose ist mittelfristig zum Scheitern verurteilt - oder die Stadt ruiniert sich selbst und verliert seine Zuzugsgründe.


    Von den 20 000 geschaffenen Arbeitsplätzen sind sicherlich einige auch in dem Bereich angesiedelt, aber bestimmt nicht die Mehrheit.


    Gerne werde ich aber bei meiner nächsten Jobbewerbung 100k im Jahr als Wunschgehalt angeben. Vielleicht krieg ichs ja - kann ich mir immer noch nicht ne passende Wohnung leisten.


    PS: ich rede von Kaufpreisen und resultierenden Monatsraten, nicht Mieten. Mieten sind tatsächlich auch für mich noch zahlbar.

  • Tut mir leid, aber wer mit 100k Jahresgehalt nicht bereit ist in München 2.000 Euro Miete / Darlehen zu zahlen, der macht das ganz ganz bewusst aus persönlichen Überlegungen. Aber nicht weil, er/sie es sich nicht leisten kann. Umgekehrt, was macht dein Chef mit 3000 Euro pro Monat verfügbaren Einkommen??? Das ist schon eine ganze Stange Geld es sei denn, er braucht wirklich pro Jahr 15.000 Euro im Urlaub und 3 teuere Leasingverträge für diverse Premium-Autos.

  • ... selbst damit, den aktuellen Zinsen und einer Erbschaft von 150 000 fürs Eigenkapital kann man keine 1,2 mio für eine Vierzimmerwohnung in der Au abbezahlen - und mal im Ernst, das ist keine Luxuslage dort, wird auch keine Luxusarchitektur.


    Also mit 150.000 EK wird man keine 1,2 Millionen Euro Wohnung kaufen. Meine Erfahrung ist, dass die allermeisten doch irgendwo bei einem Beleihungswert von 60 % vielleicht 70 % landen. Ich selbst war da mit 80 % schon eher ein Exot, wegen geringer Sparleistung und kleinem Erbe. Gerade die Leute, deren Eltern schon in München leben können ein weit höheres Erbe erwarten. Natürlich nicht jeder aber zumindest die Menschen in meinem Umfeld, deren Fälle ich kenne. 300.000 bis 600.000 Euro Erbe + Erspartes ist eher die Regel. Dann klappt es auch locker mit der 1,2 Millionen Euro Wohnung, da die Rate für 600.000 Euro Kredit bei den o.g. Beleihungswerten und 3 % Tilgung so um die 2.000 Euro pro Monat kostet.


    Im Übrigen gibt es genug schöne 4-Zimmer-Wohnungen mit gut 100 bis 120 qm in der Preisklasse zwischen 800.000 und 1 Million. Erst neulich hatte ich einen Neubau am Hirschgarten mit gut 120 qm für 950.000 Euro gesichtet. Wenn ich das EK hätte, dass ich eben auf eine monatliche Rate von 2000 Euro käme (d.h. EK = 400.000 Euro), wäre das eine geniale Wohnung.

  • Was für eine Wohnung bekommst du denn für 2000 Euro/Monat an Ratenzahlungen? Ich glaube, du hast meinen obigen Post nur quergelesen...


    Rechnen wir das mal durch: Vierzimmerwohnung in Haidhausen, 110m2, Neubau, ca. 1,5 mio Euro, bei aktuellen Zinsen zahlst du im Monat ca. 3900 Euro ohne Hausnebenkosten bei 20% (!) Eigenkapital. Könnte er sich nicht leisten. Realistisch mit Nebenkosten 4500/Monat. Sagen wir jemand gäbe die Hälfte seines Einkommens dafür aus, dann bräuchte der Haushalt 9000 netto im Monat. Okay, ist sehr viel Spielgeld im Monat, vier Personen, Auto, sagen wir mal 2500 extra: 7000 netto, 14000 brutto, 138 k im Jahr. Okay, ginge. Ist aber noch nichts mit Studium der Kinder oder so.


    So als Beispiel für den Irrsinn: https://www.immobilienscout24.de/expose/102982566 zwischen Güterzugstrecke, Rosenheimer Straße und Orleansstraße, also absolut keine Luxuslage.


    Wenn solche Wohnungen nur noch den obersten 5% der Bevölkerung zugänglich sind, läuft dann nicht so einiges schief?


    (Ich will übrigens beim besten Willen kein Mitleid für ihn wecken, dem geht es schon sehr gut. Ist nur ein Extrembeispiel für den absurd überdrehten Wohnungsmarkt und wie er sogar Spitzenverdiener aus dem Kauf einer stinknormalen Wohnung rauskickt. Ist nämlich wahrlich nichts besonderes die obige Wohnung).


    PS: Tja, hätte ich 60 - 70% EK von einer 1,5 mio Wohnung, dann würde ich mir auch keine Sorgen machen. Aber so wird doch das Problem noch offensichtlicher: aus eigener Kraft mit normaler Arbeit, ohne wohlhabende Eltern, ist nur noch schwer Wohlstand aufzubauen.

  • Zitat Isek:
    Die Frage wird sein, ob es mit 10 % p.a. weiter geht. Und das glaube ich nicht. Dass die Wohnungspreise in München aber über dem Inflationsniveau steigen ist doch sehr wahrscheinlich. Dafür sind die makroökonomischen und standortspezifischen Randbedingungen einfach viel zu gut.


    Das sehe ich ganz genauso. Vielleicht wird es die ein oder andere Delle im Preisniveau geben, letztlich wird es sich aber wohl eher bei 1-3% Preissteigerung pro Jahr einpendeln. Natürlich vorausgesetzt, die Stadt flutet den Markt nicht mit Wohnungen, wovon nicht auszugehen ist und das Inflationsniveau nimmt nicht exorbitant hohe Werte an. Ich glaube auch kaum, dass die Zinsen wieder Werte wie in den 80er Jahren erreichen. 8% und mehr, heute und in Zukunft auf dem Kapitalmarkt wohl nur mit Aktien erreichbar. Selbst bei dauerhaft 3% Zinsen auf ein einfaches Sparbuch - und für mich ist das ein sehr optimistischer Wert, der mit unserem Notenbankensystem und ihrer Geldschwemmenpolitik heute wenig realistisch erscheint - bleiben Immobilien für wachsende Regionen überaus attraktiv für Vermögensbildung und -anlage. Also zumindest ich würde mein Geld nicht nur den Banken anvertrauen.


    Gesünder für den Markt ist ein moderates Preiswachstum, ein drastisches Sinken um 15 - 30 % für die Investitionstätigkeit eher kontraproduktiv, da dürften nicht wenige Kleinstanleger in Bredouille geraten.
    Wichtig ist, dass die Löhne in den typischen minderbezahlten Sektoren steigen (Sozialwesen, einfache Verwaltungs- und Dienstleistungstätigkeiten), mehr Wohnungen mit Hilfe des Freistaats / der Stadt und von Genossenschaften realisiert werden.


    Das Preisniveau im Allgemeinen, also die gesamten Lebenshaltungskosten betrachtet, liegt für Spitzenakademiker in Deutschland und München im Vergleich zu vielen anderen westlichen Industrienationen nicht sonderlich hoch. Es ist auch nicht davon auszugehen, dass diese Berufsgruppe in Zukunft abnimmt, sondern gerade im Großraum München noch ordentlich zunehmen wird. Es fängt schon im Kleinen an, wenn an der TU nun Siemens neue Forschungslabore einrichtet und renommierte Forscher Angebote vom MIT ausschlagen, um hier ihr Glück zu versuchen, SAP nach Garching kommen soll, einschlägige amerikanische Techgrößen hier globale F&E Zentren eröffnen. Das alles zieht langfristig einen riesigen Rattenschwanz hinterher, umso größer je krisengeplagter und instabiler andere Länder werden. Gleichzeitig verschiebt sich auch innerhalb Deutschlands das BIP immer mehr in Richtung einiger weniger Großräume. Einmal in Gang gesetzt, ist diese Entwicklung vor dem Hintergrund zunehmender Ressourcenallokation kaum mehr aufzuhalten. Insbesondere da die Geburtenrate vorwiegend in den Städten noch auf konstantem Niveau verharrt bzw. steigt.
    Sollte sich in Europa / Deutschland kein fundamentaler Kulturwandel vollziehen, wonach Stadtflucht wieder an Sympathie gewinnt, Arbeitsplätze vermehrt auf dem Land entstehen, die politischen / wirtschaftlichen Krisen der Ost- und Südstaaten dauerhaft folgenlos für die jeweiligen Bevölkerungen bleiben (Italien?), dann gibt es keinen Grund zur Annahme, dass die Preise für Wohnraum in den deutschen Metropolen auf längere Sicht drastisch sinken werden.



    @Baukosten:


    Ich habe zwar keine Ahnung, was ein großes MFH heute pro Quadratmeter kostet, aber die eintrudelnden Handwerkerrechnungen für Standardleistungen sind bei mir seit letztem Jahr um gute 20% gestiegen. Beim Elektriker sind´s die Materialkosten, beim Installateur die Löhne, beim Maler die Gerüste, was weiß ich. Tatsache ist, dass die Handwerksbranche derzeit dem Kunden die Preise diktieren kann. Derart volle Auftragsbücher hat vermutlich nicht einmal Elon Musk mit seinem Model 3.

  • Was für eine Wohnung bekommst du denn für 2000 Euro/Monat an Ratenzahlungen? Ich glaube, du hast meinen obigen Post nur quergelesen...


    Und du hast meine Berechnungsannahmen nicht gelesen: Es geht um einen Kredit in der Größe von 500.000 bis 700.000 Euro. Der Rest ist EK! Menschen kaufen keine 1,5 Millionen Euro Wohnung mit 20 % EK-Anteil.



    Rechnen wir das mal durch: Vierzimmerwohnung in Haidhausen, 110m2, Neubau, ca. 1,5 mio Euro, bei aktuellen Zinsen zahlst du im Monat ca. 3900 Euro ohne Hausnebenkosten bei 20% (!) Eigenkapital. Könnte er sich nicht leisten. Realistisch mit Nebenkosten 4500/Monat. Sagen wir jemand gäbe die Hälfte seines Einkommens dafür aus, dann bräuchte der Haushalt 9000 netto im Monat. Okay, ist sehr viel Spielgeld im Monat, vier Personen, Auto, sagen wir mal 2500 extra: 7000 netto, 14000 brutto, 138 k im Jahr. Okay, ginge. Ist aber noch nichts mit Studium der Kinder oder so.


    Du rechnest es doch selbst vor, dass zumindest für die gehobene Mittelschicht selbst Wohnungen im Segment von 1,5 Millionen Euro absolut leistbar sind! Und es kostet nicht wirkliche jede Familienwohnung so viel. Es gibt genug Wohnungen um die 700.000 und 800.000 Euro. Für 1.000.000 bekommt man schon was wirklich recht ordentliches. So eine Wohnung mit einem Beleihungswert von 60 % zu bedienen bedeutet eine Rate von 2.000 Euro pro Monat. Dann klappt es auch mit dem Studium der Kinder.


    Ist Übrigends auch richtig "Deutsch" alle Möglichkeiten durchkalkulieren zu müssen. Was ist wenn ein Kind in Zürich und das zweite in Paris studiert? Meiner Meinung nach komplette Unsinns-Betrachtung. Als ob ein Student heute nicht seinen Lebensunterhalt weitgehend selbst verdienen könnte. Dann studiert das Kind halt nur in Wien oder Hamburg.




    So als Beispiel für den Irrsinn: https://www.immobilienscout24.de/expose/102982566 zwischen Güterzugstrecke, Rosenheimer Straße und Orleansstraße, also absolut keine Luxuslage.


    Dass es krasse Übertreibungen gibt und davon noch viele, ist doch außer Frage. Für mich war der Holzkontor zwar von der Lage her attraktiv aber schlussendlich viel zu teuer. Aber anscheinend gingen die Wohnungen weg wie warme Semmeln. Schon seit Monaten gibt es nurmehr wenige Rest-Wohnungen. Aktuell glaube ich sogar nur noch eine Wohnung!




    Wenn solche Wohnungen nur noch den obersten 5% der Bevölkerung zugänglich sind, läuft dann nicht so einiges schief?


    Nein, derartige Wohnungen können sich viel mehr als 5 % leisten: Siehe Verkaufserfolg und von dir und mir gegebene Beispiele. Sicher nicht 50 % aber auch nicht nur 5 %!




    (Ich will übrigens beim besten Willen kein Mitleid für ihn wecken, dem geht es schon sehr gut. Ist nur ein Extrembeispiel für den absurd überdrehten Wohnungsmarkt und wie er sogar Spitzenverdiener aus dem Kauf einer stinknormalen Wohnung rauskickt. Ist nämlich wahrlich nichts besonderes die obige Wohnung).


    Wie gesagt, Spitzenverdiener (Haushaltseinkommen > 150.000 Euro pro Jahr) können sich eine Spitzen-Wohnung auch in München leisten. Wenn sie natürlich sagen eine Rate von 3.500 Euro pro Monat ist zu teuer, dann ist das ihre ganz persönliche Wertschätzung. So Leute kenne ich selbst. Aber sie KÖNNTEN sich etwas kaufen.



    PS: Tja, hätte ich 60 - 70% EK von einer 1,5 mio Wohnung, dann würde ich mir auch keine Sorgen machen.


    Du schaffst das mit 200.000 Euro EK, 600.000 Kredit und einer Wohnung um die 700.000 Euro. So Wohnungen gibt es, sogar Neubau.




    Aber so wird doch das Problem noch offensichtlicher: aus eigener Kraft mit normaler Arbeit, ohne wohlhabende Eltern, ist nur noch schwer Wohlstand aufzubauen.


    Ja, es ist deutlich schwerer geworden Vermögen aufzubauen. Meine Kollegen, die ca. 30 Jahre älter sind, konnten sich alle in oder München noch gute Häuser leisten, wobei teilweise die Frau nichtmal arbeitete. Trotzdem können die aktuell ganz gut konsumieren.


    Normale Arbeit (Haushaltseinkommen <70.000 Euro) und kein Erbe? Ja da wird's knapp. Aber das Betrifft eben nur 50 % der Bevölkerung - in München sogar vermutlich deutlich weniger Menschen, die tatsächlich, sofern sie in München bleiben wollen, dauerhaft zur Miete leben müssen.

  • Danke an Alle hier für die Ausführungen!


    Ich denk, dass es auf einigen Luxus- „ Teilmärkten“ Anpassungen geben kann.
    Meiner Meinung nach ist dann lediglich mehr Kapazität vorhanden endlich mehr
    Wohnraum im mittleren Preissegment errichten zu können.
    Wenn statt 100 „nur“ noch 60 Leute bei Besichtigungen anstehen, haben wir noch lang nicht die Nachfrage befriedigt. Erst wenn weitere 300 000 Wohneinheiten in den nächsten 10 Jahren entstehen würden, könnte evtl.
    Entlastung im Gesamtmarkt eintreten. Ich denk, dass momentan viel Handwerksleistung in Umbau/ Renovierung gebunden sein muss, da das Neubauvolumen von 1950/1960 immer noch nicht erreicht ist. Von den Jahren um 1970 herum sprech ich noch gar nicht. Wir haben immer noch keinen Neubauboom im eigentlichen Sinn.

    Einmal editiert, zuletzt von Schachbrett () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Mir ist nicht so ganz klar, was der ZIA mit diesen Studien und Meldungen erreichen möchte. Wenn man Skepsis in den Markt bringt und Ängste vor einem Überangebot weckt, führt das evtl. zu einem frühzeitigen Rückgang der Investitionstätigkeit. Einen direkten Mehrwert für die Immobilienwirtschaft (für die der ZIA ja offenbar Lobbyarbeit machen soll) wie z.B. höhere Renditen gibt es dadurch aber nicht.

  • Wie gesagt, Spitzenverdiener (Haushaltseinkommen > 150.000 Euro pro Jahr) können sich eine Spitzen-Wohnung auch in München leisten. Wenn sie natürlich sagen eine Rate von 3.500 Euro pro Monat ist zu teuer, dann ist das ihre ganz persönliche Wertschätzung.


    Von was für einem Einkommen sprichst du hier eigentlich? Meinst du 150.000 Euro Bruttogehalt oder verfügbares Nettoeinkommen? Das macht einen sehr großen Unterschied - beispielsweise Beamten haben oft ein niedriges Bruttoeinkommen, aber dafür nur geringe Abzüge und somit gutes Netto.


    Davon abgesehen: Wer 150.000 Euro (Brutto) Einkommen hat, bekommt das in den seltensten Fällen in 12 Monatsgehältern ausgezahlt. Oft ist ein beträchtlicher Anteil des Gehalts variable Vergütung, dazu kommen Zuschüsse für betriebliche Altersvorsorge bzw. Firmenwagen (ist für Arbeitgeber nämlich steuerlich attraktiver als es netto auszuzahlen).


    Wer also 150.000 Euro Bruttogehalt hat, der dürfte eher in der Größenordnung von 10.000 Euro monatliches Festgehalt haben, was bei Lohnsteuerklasse 1 etwa 5.600 Euro pro Monat entspricht. Davon gut 60% (die erwähnten 3.500 Euro) in eine Immobilie zu stecken ist ganz schön ambitioniert. Nicht jeder möchte nur für seine Wohnung arbeiten...


    Du schaffst das mit 200.000 Euro EK, 600.000 Kredit und einer Wohnung um die 700.000 Euro. So Wohnungen gibt es, sogar Neubau.


    Die 200.000 Euro EK muss man aber auch erstmal haben. Sicherlich ist ein Erbe eine Möglichkeit dafür, sofern ein ausreichendes Erbe überhaupt vorhanden ist. Selbst wenn eines vorhanden ist, kommt es in der Regel zu spät. Der Normalfall dürfte hier sein dass Kinder von ihren Eltern erben und das (je nach Altersabstand Eltern/Kinder und normaler Lebenserwartung) passiert irgendwann im Alter von 50-60 Jahren. Als Grundlage einer Immobilienfinanzierung ist das also ein sehr wackeliger Baustein, der nur für wenige so aufgehen wird.


    Der Rest muss sich sein Eigenkapital wohl oder übel selbst aufbauen. Das ist selbst für den 150.000 Euro Spitzenverdiener keine Kleinigkeit. Wenn er z.B. monatlich 1.500 Euro zur Seite legt, dann bräuchte selbst er bei einer jährlichen Verzinsung von 3% rund 10 Jahre um die 200.000 Euro aufzubauen.

  • In meinem Bekannten und Freundeskreis, wo gefühlte 50% in Eigentum wohnen, gibt es eigentlich immer nur zwei Varianten:


    1. Landbevölkerung Landsberg etc.: Die Familie besitzt riesige ungenutzte Flächen wo dann nur das Haus finanziert wird


    2. Stadtbevölkerung: Dem Kind wird ein ordentlicher 6 stelliger Betrag zugeschossen, dann wird eine typische 2-3 Zimmer Single Wohnung gekauft oder wenn es sich um ein Pärchen handelt, haben die Eltern von beiden jeweils ordentlich 6 stellig zugeschossen und dann wird eine 4-5 Zimmer Wohnung oder ein Haus gekauft bzw. die vorherigen Single Wohnungen werden veräußert


    Ich kenne genau eine Person die sich eine aktuell im Bau befindliche 3 Zimmer Wohnung zu 100% selbst finanziert hat.


    In meiner subjektiven Wahrnehmung sind die Eltern mit Vorbesitz in München der Normalfall.


    Viele Makler erzählen mir auch immer wieder das die Eltern gut und gerne bis Ende 30 mit zur Besichtigung kommen.

  • Jai-C:


    Wie ich Isek verstanden habe, spricht er von "können" nicht "wollen". Mit 5.600 Euro netto im Monat sind 60% Sparrate meines Erachtens schon möglich. Mit den verbleibenden 2.240 Euro pro Monat für Miete, Versorgung und ggf. ÖPNV sollte man wirklich zurecht kommen :lach:. Bei dieser Gehaltsklasse ist der Dienstwagen meist dabei. Wer nicht SK I ist, für den bleibt noch mehr Nettogehalt übrig. Gut, wer häufig und teuer in den Urlaub will, gerne sehr gut Essen geht, teure Theater- / Sportveranstaltungen besuchen will, eine private KK besitzt, für den wird es knapp / nicht mehr möglich. Aber wie gesagt: Können und wollen...


    Aber davon mal abgesehen: 10.000 Euro brutto / Monat ist schon ne Hausnummer...

  • ^^ Hmm. 2240,- im Monat für Single bei Miete - klar, das geht. Mit Kind und Essen etc. ist das schon ambitionierter. Aber gut, das ist mühselig, ich glaube wir alle stimmen darin überein, dass 120000 brutto auch in München kein sonderlich übliches Gehalt ist. Haushaltsbrutto vielleicht, ist wahrscheinlich Top 15%. Als Personeneinkommen ist das eher Top 5%.

  • Dem Kind wird ein ordentlicher 6 stelliger Betrag zugeschossen, dann wird eine typische 2-3 Zimmer Single Wohnung gekauft oder wenn es sich um ein Pärchen handelt, haben die Eltern von beiden jeweils ordentlich 6 stellig zugeschossen und dann wird eine 4-5 Zimmer Wohnung oder ein Haus gekauft bzw. die vorherigen Single Wohnungen werden veräußert


    Das kann ich so bestätigen. Allerdings ist der Ansatz "Ich komme zu Geld, indem es mir geschenkt wird" kein übertragbares Modell - das hängt allein von den individuellen Umständen ab.


    ^^ Hmm. 2240,- im Monat für Single bei Miete - klar, das geht. Mit Kind und Essen etc. ist das schon ambitionierter. Aber gut, das ist mühselig, ich glaube wir alle stimmen darin überein, dass 120000 brutto auch in München kein sonderlich übliches Gehalt ist. Haushaltsbrutto vielleicht, ist wahrscheinlich Top 15%. Als Personeneinkommen ist das eher Top 5%.


    Genau, es ist eine Spitzengruppe, die doch recht überschaubar ist. Selbst diese Gruppe finanziert eine 700.000 Euro Immobilie nicht mal eben nebenbei, sondern müsste sich schon spürbar einschränken und darauf konzentrieren.


    Würde man davon ausgehen dass jemand tatsächlich 3.500 Euro nebenbei monatlich anspart, dann würde er die 200.000 Euro Eigenkapital immerhin nach knapp 5 Jahren erreichen. In diesen 5 Jahren müsste sich die Person aber deutlich einschränken und einen Lebensstandard pflegen der eigentlich nicht zur Gehaltsklasse passt.


    Bei dieser Gehaltsklasse ist der Dienstwagen meist dabei.


    Das stimmt, aber ein Dienstwagen ist nicht wirklich eine Maßnahme um Geld zu sparen. Wer sich in der Gehaltsklasse jenseits von 100.000 Euro bewegt, der fährt (nach meiner Erfahrung) dann "standesgemäß" mindestens ein Auto der Mittelklasse, gerne auch höher. Durch den geldwerten Vorteil entstehen so erhebliche steuerliche Mehrbelastungen.

  • ^


    Richtig, die Gruppe der "100.000 Euro plus X" Verdiener (nicht Haushalt) ist überschaubar. Da macht es wenig Sinn, wenn wir hier darüber diskutieren, was sich diese Gruppe nun leisten kann / will und was nicht und welchen Lebensstil sie vielleicht führen, geschweige denn auf was sie bereit sind zu verzichten. Jede Person hat ihre eigenen Vorstellungen vom Leben. Zumal das berufliche Einkommen nur ein Teil der Vermögensbildung darstellt (Aktien, sonstige Kapitalerträge?).


    aber ein Dienstwagen ist nicht wirklich eine Maßnahme um Geld zu sparen. Durch den geldwerten Vorteil entstehen so erhebliche steuerliche Mehrbelastungen.


    Beispiel:
    Bruttolistenpreis: 65.000 Euro (z.B. BMW 3er Touring, 330i, 252 PS, inklusive Sonderausstattung 20.000 Euro) --> Bei im Schnitt großzügigen 30 km Strecke Arbeit - Wohnung und 220 Arbeitstagen im Jahr = 1.235 Euro geldwerter Vorteil / Monat. Bei einem jährlichen Bruttoverdienst von 120.000 Euro, SK I, gesetzliche Versicherungen --> 7.200 Euro / Jahr weniger im Nettoeinkommen, falls Dienstwagen vorhanden. Die Leasingbelastung käme in etwa auf den selben Betrag. Nicht mit eingerechnet ist allerdings der ggf. vorhandene Arbeitgeberbeitrag zur steuerlichen Mehrbelastung, eine potentielle Eigenbeteiligung und den in diesen Gehaltsklassen vielfach vorhandenen Tankkarten, die es bei Leasing natürlich nicht mit dazu gibt.
    Sich ein 65.000 Euro Auto per Barkauf in die Garage zustellen, ist hier offensichtlich deutlich teurer (Anschaffung und Wertverlust, Wartung, Unfälle, Versicherung, Benzin). Hinzu kommt ggü. dem Kauf der Vorteil eines Dienstwagens, alle paar Monate / 1-2 Jahre ein brandneues Auto fahren zu können.