Ein sehr schwieriges Thema, meist unehrlich oder vereinfacht diskutiert, mit Vorurteilen getränkt und oft an den Problemen vorbei geredet.
Ich hätte definitiv auch keine Lust auf ein München mit Parallelgesellschaften, wo ich an jeder Straßenecke dumm angemacht werde, so wie es in manchem Dorf mit viel verarbeitender Industrie oder in manchem Berliner Bezirk mit hohem Migrantenanteil früher der Fall war und möglicherweise heute noch der Fall ist. Wenn man stets mit dem Radl durch die Stadt rauscht, bekommt man solche Dinge überhaupt nicht mehr mit, da müsste man wohl mehr den ÖPNV nutzen und zu Fuß gehen.
Andererseits finde ich, dass man allen Menschen die sich vor einem Krieg hier her flüchten so gut es nur geht helfen muss und da gibt es zwischen der Abweisung und dem bei sich zu Hause aufnehmen noch einen großen Spielraum an Möglichkeiten.
Ich würde nicht gleich jeden als Heuchler bezeichnen, der die Pegida-Bewegung kritisch sieht und ablehnt, aber gleichzeitig "nur" bereit ist den Flüchtlingen finanziell unter die Arme zu greifen.
Letztendlich drehen sich in der heutigen Zeit viele Menschen die Welt moralisch so hin, wie sie es für richtig empfinden. Dabei sind die echten Werte Europas immernoch die Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Erstere sehe ich durch dumme, naive, schlecht informierte und dadurch verängstigte Bürger momentan wieder massiv in Gefahr!
Beim Thema Wohnungsmarkt in München kann ich den Frust eines Normalverdieners aber durchaus nachvollziehen, denn ich kenne selbst eine alleinerziehende Mutter, die sehr gut weiss was sie wo bei der Stadt beantragen muss. Die hat sofort eine schöne, große Genossenschaftswohnung in wirklich guter Lage in Isarnähe bekommen und für die Kinder gibt es alle möglichen Förderprogramme, vom privaten Musikunterricht, Logopädie bis hin zu kostenlosen Fahrrädern, die man unbegrenzt lange geliehen bekommt (das hat wohl steuerliche Gründe).
Sie hat für einen Sohn mit Unterstützung diverser Stellen für das Kindeswohl sogar einen Platz in einer renommierten Privatschule durchgesetzt, das würden sich vermutlich sogar besserverdienende Eltern lange überlegen, ob sie die Kohle nicht sinnvoller nutzen können.
Ich persönlich bin froh, dass München diese sozialen Möglichkeiten bietet, kann es aber verstehen wenn jemand frustriert ist, weil er die eigene Familie nur mit einem Zweitjob auf gutem Niveau über die Runden bringen kann.
Das Ziel sollte daher zukünftig auf jeden Fall eine Entlastung der Mittelschicht sein, soweit das halt geht, da diese in finanzieller Hinsicht die tragenden Pfeiler der Gesellschaft darstellt.
Es kann jedenfalls beispielsweise nicht angehen, dass Millionäre und Mittellose im Alter einen guten Pflegeheimplatz bekommen, während die arbeitende Mittelschicht leer ausgeht oder die gesamte Familie finanziell ruiniert wird.
Potential zur Verbesserung des gegenwärtigen Zustandes ist daher ohne Zweifel vorhanden!