Justizzentrum Konstablerwache - Neuordnung bis 2027

  • Oben wurde nach der Zukunft des Schriftzugs "Die Würde des Menschen ist unantastbar" gefragt. Der Wortlaut von Artikel 1, Satz 1 Grundgesetz wurde einst auf Initiative des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer (* 1903, † 1968) an der Fassade des Schwurgerichtssaals 165 C angebracht. Dieses Nebengebäude wird demnächst abgebrochen, wie auch das benachbarte "Gebäude C".


    Dazu hat die Frankfurter Rundschau nun einen Artikel online. Demnach ist das Naheliegende geplant, nämlich Aufarbeitung des Schriftzugs und später dann Befestigung am Neubau. Dabei bleibt es, doch für die Bauzeit hat der hessische Justizminister Christian Heinz andere Vorstellungen als Einlagern. Er will den Schriftzug "mitten in der Stadt zeigen". Zitiert wird der Justizminister so: "Wir wollen eines der bedeutenden Wahrzeichen gesamtdeutscher und hessischer Rechtsstaatgeschichte für die Zeit der Bauarbeiten dort platzieren, wo es hingehört: in das Zentrum der Gesellschaft. Deshalb werde ich zeitnah mit dem Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt das Gespräch aufnehmen und mit ihm gemeinsam darüber sprechen, welcher Ort für den Schriftzug geeignet ist“. Nach Fertigstellung der Neubauten soll der Schriftzug laut Ministerium "an prominenter Stelle" angebracht werden.


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    Bild (von Frühjahr 2023): Schmittchen

  • In der FAZ vom 16.7.24 steht zum neuen Ort in der Paulskirche folgendes:

    Nach einer Reinigung wird er vor der Rückkehr an seinen alten Platz etwa ein halbes Jahr lang in der Frankfurter Paulskirche ausgestellt. Es gebe keinen Ort in Frankfurt, der mehr für die Demokratie stehe, sagte Hessens Justizminister Christian Heinz (CDU). „Mehr Sichtbarkeit kann der Rechtsstaat gut gebrauchen.“

  • Justizzentrum Abruch

    Der Schriftzug ist abgenommen, Wenn ich das richtig in Erinnerung habe soll er erst mal in (oder aber an?) der Paulskirche untergebracht werden.


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  • Anbei aktuelle Bilder vom Abbruch des "Gebäude C" mit einem Link zu einem Beitrag von Epizentrum (2012) aus vergleichbarer Perspektive #4


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    Blick in die Konrad-Adenauer-Straße Richtung Zeil


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    Blick entlang der Konrd-Adenauerstraße Richtung Norden / Friedberger Anlage

  • Rückbauarbeiten im Gerichtsviertel


    Auch hier sei im Kampf gegen das Sommerloch ein kleines Update erlaubt.


    Gebäude C, das in seinem Originalzustand, also ohne die blecherne nachträgliche, jetzt entfernte Fassade, deutlich freundlicher daherkommt, ist deutlich angebissen. Deutlich wird aktuell auch die Größe des Grundstücks, die der Nachfolgebau durch Heranrücken bis an die Porzellanhofstraße voll ausnutzen wird.


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    Gebäude Z. Ebenfalls sichtbar gestartet ist der Rückbau des Zweigeschossers entlang der Heiligkreuzgasse. Durch die zeitgleiche Ausführung wird in den kommenden Monaten einiges los sein im Viertel.


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    Eigene Fotos.

  • Und da ist er nun in der Paulskirche, der hier zuletzt erwähnte Schriftzug, im Juli am abzubrechenden Schwurgerichtssaal abmontiert und über den Sommer hinweg zunächst gereinigt und anschließend restauriert. Während der Bauzeit, ab November, wird er in der Paulskirche ausgestellt. Anschließend kehrt er in das Justizzentrum an der Konstablerwache zurück. Weiteres in dieser Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums der Justiz.


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    Foto: Chris Christes, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, (v.l.) Oberbürgermeister Mike Josef, Jurist Gerhard Wiese und Hessens Justizminister Christian Heinz

  • 3 frische Bilder vom Abbruch Gebäude C, ist nicht mehr viel da entlang der Konrad Adenauer-Straße




    und der nördliche Kopfteil


  • Der Abbruch von "Gebäude C" ist abgeschlossen.


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    Es ergeben sich dadurch neue, sehr reizvolle Blickbeziehungen.


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    An der Heiligkreuzgasse, Ecke Klapperfeldstraße ist auch nicht mehr viel übrig. Hier wird Gerichtsgebäude "Z" gebaut.


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    Für den Neubau von Gerichtsgebäude "C" ging Hochtief ohne Zögern in die Bauphase über.


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    Bilder: Schmittchen

  • Interessante Raumwirkung. Durch das Fehlen des Gebäudes scheinen sich mal wieder ganz neue Blickachsen und Perspektiven aufzutun und das prächtige alte Gerichtsgebäude kommt viel besser zu Geltung. Freilassen ist ja leider keine Option.

  • ^

    Ganz Deiner Meinung ("Freilassen ist leider keine Option").


    Den ganzen hässlichen Stahlbeton-Kram hätte man zunächst abreissen sollen.

    Sodann ein ganz anderes Konzept für das Ensemble entwickeln (z.B. ähnlich der "Hackeschen Höfe" in Berlin) - gerne ergänzt mit einem oder zwei (Wohn-) HH um eine (ökonomisch notwendige) Verdichtung auf andere Weise zu erreichen. Das ganze Quartier hätte eine Art "Scharnier" zwischen dem Nordend und der City werden können - gemischt genutzt.

    Zugleich eben ein Maximum an jener Raum-Wirkung erzeugen / belassen, die Du exakt beschreibst.

    Das Justiz-Zentrum statt dessen ganz woanders neu errichten, aus einem Guss - z.B. in der (Ex-)Bürostadt Niederrad. Das hätte zudem dort einen mächtigen weiteren Impuls für das Lyoner Quartier insgesamt gebracht.


    Eine Mega-Chance, die hier vertan wurde.

  • Kein Notdach, sondern eine "Erneuerung in modernen Formen"; das sog. "Gerichtsgebäude B" wurde von 1913 bis 1917 gebaut. Im II. WK wurde der gesamte Bau überwiegend schwer beschädigt oder zerstört, deshalb gibts keine originalen Dachteile mehr.

  • Kann man so bezeichnen, aber die Proportionen werden nicht stimmiger. Ein steileres Satteldach mit Gauben wäre deutlich besser.


    Bei diesem Frankfurter Gerichtsgebäude wäre eine Dachform in "Erneuerung in moderner Form" ebenfalls unpassend. Ist jedoch konstruktiv versteckt (Q). 😁

  • Schade, dass der Begriff "Court" oder "Gerichtshof" hier nur von kurzer Dauer ist.

    Meiner Meinung nach, nach dem Opernplatz (2) die zweite städtebauliche Situation, die nach Abbruch plötzlich viel besser ist und einen schönen Stadtplatz mit Platzfassaden schafft.

    Schade, dass in beidem Fällen die Nicht-Bebauung keine Option ist.

  • ^

    Der Grund für dieses Phänomen:

    "Räumlichkeit" ist einfach nicht die "Frankfurter DNA".

    Welche (historischen) Gründe das auch immer haben mag.

  • Ist langsam etwas off-topic, aber soweit ich es vom Standpunkt der Stadtentwicklung mal mitbekommen habe, war ja in einer Mittelalterlichen Stadt in den engen Grenzen der Stadtbefestigung kein Platz um verschwenderisch mit Freiraum umzugehen und in den Zeiten, wo anderswo dann großzügig Platz für Aufmärsche und Repräsentation geschaffen wurde, war Frankfurt ja immer noch keine Residenzstadt, sondern weiterhin Handelsplatz, wo man das eben nicht brauchte. Hat alles Vor- und Nachteile.