Der Abbruch von "Gebäude C" hat begonnen.
Bild: Schmittchen
Der Abbruch von "Gebäude C" hat begonnen.
Bild: Schmittchen
Oben wurde nach der Zukunft des Schriftzugs "Die Würde des Menschen ist unantastbar" gefragt. Der Wortlaut von Artikel 1, Satz 1 Grundgesetz wurde einst auf Initiative des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer (* 1903, † 1968) an der Fassade des Schwurgerichtssaals 165 C angebracht. Dieses Nebengebäude wird demnächst abgebrochen, wie auch das benachbarte "Gebäude C".
Dazu hat die Frankfurter Rundschau nun einen Artikel online. Demnach ist das Naheliegende geplant, nämlich Aufarbeitung des Schriftzugs und später dann Befestigung am Neubau. Dabei bleibt es, doch für die Bauzeit hat der hessische Justizminister Christian Heinz andere Vorstellungen als Einlagern. Er will den Schriftzug "mitten in der Stadt zeigen". Zitiert wird der Justizminister so: "Wir wollen eines der bedeutenden Wahrzeichen gesamtdeutscher und hessischer Rechtsstaatgeschichte für die Zeit der Bauarbeiten dort platzieren, wo es hingehört: in das Zentrum der Gesellschaft. Deshalb werde ich zeitnah mit dem Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt das Gespräch aufnehmen und mit ihm gemeinsam darüber sprechen, welcher Ort für den Schriftzug geeignet ist“. Nach Fertigstellung der Neubauten soll der Schriftzug laut Ministerium "an prominenter Stelle" angebracht werden.
Bild (von Frühjahr 2023): Schmittchen
In der FAZ vom 16.7.24 steht zum neuen Ort in der Paulskirche folgendes:
Nach einer Reinigung wird er vor der Rückkehr an seinen alten Platz etwa ein halbes Jahr lang in der Frankfurter Paulskirche ausgestellt. Es gebe keinen Ort in Frankfurt, der mehr für die Demokratie stehe, sagte Hessens Justizminister Christian Heinz (CDU). „Mehr Sichtbarkeit kann der Rechtsstaat gut gebrauchen.“
Der Schriftzug ist abgenommen, Wenn ich das richtig in Erinnerung habe soll er erst mal in (oder aber an?) der Paulskirche untergebracht werden.
Rückbauarbeiten im Gerichtsviertel
Auch hier sei im Kampf gegen das Sommerloch ein kleines Update erlaubt.
Gebäude C, das in seinem Originalzustand, also ohne die blecherne nachträgliche, jetzt entfernte Fassade, deutlich freundlicher daherkommt, ist deutlich angebissen. Deutlich wird aktuell auch die Größe des Grundstücks, die der Nachfolgebau durch Heranrücken bis an die Porzellanhofstraße voll ausnutzen wird.
Gebäude Z. Ebenfalls sichtbar gestartet ist der Rückbau des Zweigeschossers entlang der Heiligkreuzgasse. Durch die zeitgleiche Ausführung wird in den kommenden Monaten einiges los sein im Viertel.
Eigene Fotos.
Und da ist er nun in der Paulskirche, der hier zuletzt erwähnte Schriftzug, im Juli am abzubrechenden Schwurgerichtssaal abmontiert und über den Sommer hinweg zunächst gereinigt und anschließend restauriert. Während der Bauzeit, ab November, wird er in der Paulskirche ausgestellt. Anschließend kehrt er in das Justizzentrum an der Konstablerwache zurück. Weiteres in dieser Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums der Justiz.
Foto: Chris Christes, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, (v.l.) Oberbürgermeister Mike Josef, Jurist Gerhard Wiese und Hessens Justizminister Christian Heinz
Auch die zweite Abbruchbaustelle, der Annexbau hinter dem Oberlandesgericht, schreitet voran:
eigenes Bild
Der Abbruch von "Gebäude C" ist abgeschlossen.
Es ergeben sich dadurch neue, sehr reizvolle Blickbeziehungen.
An der Heiligkreuzgasse, Ecke Klapperfeldstraße ist auch nicht mehr viel übrig. Hier wird Gerichtsgebäude "Z" gebaut.
Für den Neubau von Gerichtsgebäude "C" ging Hochtief ohne Zögern in die Bauphase über.
Bilder: Schmittchen
Interessante Raumwirkung. Durch das Fehlen des Gebäudes scheinen sich mal wieder ganz neue Blickachsen und Perspektiven aufzutun und das prächtige alte Gerichtsgebäude kommt viel besser zu Geltung. Freilassen ist ja leider keine Option.
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Ganz Deiner Meinung ("Freilassen ist leider keine Option").
Den ganzen hässlichen Stahlbeton-Kram hätte man zunächst abreissen sollen.
Sodann ein ganz anderes Konzept für das Ensemble entwickeln (z.B. ähnlich der "Hackeschen Höfe" in Berlin) - gerne ergänzt mit einem oder zwei (Wohn-) HH um eine (ökonomisch notwendige) Verdichtung auf andere Weise zu erreichen. Das ganze Quartier hätte eine Art "Scharnier" zwischen dem Nordend und der City werden können - gemischt genutzt.
Zugleich eben ein Maximum an jener Raum-Wirkung erzeugen / belassen, die Du exakt beschreibst.
Das Justiz-Zentrum statt dessen ganz woanders neu errichten, aus einem Guss - z.B. in der (Ex-)Bürostadt Niederrad. Das hätte zudem dort einen mächtigen weiteren Impuls für das Lyoner Quartier insgesamt gebracht.
Eine Mega-Chance, die hier vertan wurde.