Justizzentrum Konstablerwache - Neuordnung bis 2027

  • Auch wenn ich die Neuordnung, Sanierung (und Verdichtung) doch begrüße, hätte ich ja einen radikaleren Bruch mit dem Standort doch besser gefunden.

    Irgendwo, immer noch einigermaßen zentral, ein HH, in dem alle Behörden, Abteilungen und Senate untergebracht sind, um das heutige Gerichtsviertel neu zu entwickeln und beleben zu können. Und natürlich das unsägliche OLG abzureißen, welches die Zeil an dieser Stelle regelrecht missbraucht. Aber, besser als nix.

  • Eine Diskussion über eine Verlegung des Justizzentrums an die Adickesallee wurde geführt. Vor bald 15 Jahren, nachzulesen oben ab Beitrag #1. Das Ergebnis ist bekannt, und für mich gesprochen war es das richtige. Aber wie man auch dazu steht - eine Entscheidung ist gefallen.

  • Das ändert nichts an dem Umstand, dass diese Entscheidung grottenfalsch ist und es ist erfreulich, dass jemand ausserhalb von Ffm. das auch so sieht - Danke "lexibexi" !

    Vermutlich denkt der Forist aus Münster an das LG Köln https://de.wikipedia.org/wiki/Landgericht_K%C3%B6ln , was man Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre als maßvoll hohes HH neu konzipiert hatte. Natürlich hätte man die Justiz in einem (oder mehreren) solcher HH im Bereich der Adickesallee neu bauen können.


    Zu den Bestandsbauten im Gerichtsviertel:

    Den schönen Gründerzeitler hätte man umnutzen können - entweder zu einem gehobenen Hotel oder ähnlich dem Konzept der "Hackeschen Höfe" in Berlin zu einem urbanen gemischt genutzten Quartier.

    Der ganze Rest gehört grossflächig abgeräumt und überwiegend durch Wohn(hoch)Häuser ersetzt.


    Nochmals: DANKE "lexibexi" !

  • Im Allgemeinen finde ich den Standort vollkommen in Ordnung. Ansonsten würden die Gerichte höchstens noch nach Preungesheim gehören, um gewisse Transportkosten zu vermeiden ;)

    Allerdings hätte ich mir hier auch etwas mehr Willen zur Umgestaltung gewünscht. So hätte Gebäude C mit bis zu 60m in die Höhe entwickelt werden können, von mir aus auch als einfachster Glas-/Natursteinquader. Dafür hätte man die Gebäude D und Z aufgeben können und das Gelände veräußern. Eine Neu-/ Umentwicklung an dieser Stelle hätte der östlichen Zeil bestimmt gut getan. Und man hätte noch einiges der Kosten reinholen können.

  • Als jemand, der dort ab und zu zu tun hat, möchte ich aber festhalten, dass gerade der zentrale Standort an der Konstablerwache mit seinem sehr guten ÖPNV-Anschluss ein großer Pluspunkt ist. Auch die Möglichkeit einer Versorgung mit schnellen Nahrungsmitteln (unter den obwaltenden Umständen eingeschränkt) ist vorteilhaft, denn die Kantine schließt früh und ist auch nicht immer das Wahre. Dass natürlich abgesehen von Gebäude A das ganze Areal kein Schmuckstück ist, ist - denke ich - klar.

  • Ein Justizhochhaus in Frankfurt wäre wirklich was, passt auch gut her. Nur glaube ich, dass es nicht wirklich zu rechtfertigen ist, hinsichtlich der Kosten, wenn Platz zwar Rar, die Gebäude aber da sind. Und etwas an einen Investor zu verkaufen ist nunmal eine unumkehrliche Sache, das wird wahrscheinlich nochmal Jahrzehnte Diskutiert werden müssen.

  • Nach offizieller Lesart laufen die Bauarbeiten für die Modernisierung des Justizzentrums schon seit 2021. Heute besuchten Justizminister Poseck und Finanzminister Boddenberg die Baustelle und ließen sich über den Fortschritt des Bauprojekts informieren. Besichtigt wurde der historische Schwurgerichtssaal aus dem Jahr 1889. Dieser wird zur Zeit umgebaut, als Vorgriff auf den Beginn der Hauptbauarbeiten. Die FAZ hat ein Foto des Zwischenstands.


    Weiteres in einer Pressemitteilung:


    Baustelle des Justizzentrums an der Konstablerwache in Frankfurt am Main besucht

    Seit 2021 haben die ersten Bauarbeiten für den größten hessischen Justizstandort an der Konstablerwache in Frankfurt am Main begonnen. Neben der Sanierung bestehender Gebäude sollen zwei Neubauten entstehen. Justizminister Roman Poseck und Finanzminister Michael Boddenberg haben am Montag die Baustelle des Sitzungssaals 146 A des Justizzentrums Frankfurt am Main besichtigt und sich über den Fortschritt des Gesamtbauprojektes informiert.

    Bedeutendes Justizzentrum
    Der Hessische Minister der Justiz Prof. Dr. Roman Poseck sagte während der Baustellenbesichtigung: „Der traditionelle Justizstandort an der Konstablerwache in Frankfurt am Main ist auch über die hessischen Landesgrenzen hinweg eines der bedeutendsten und größten Justizzentren in Deutschland. Daher ist es wichtig, diesen Standort zu sanieren und auszubauen, um auch in Zukunft den Bediensteten und allen Verfahrensbeteiligten einen modernen Gerichtsbetrieb mit guten Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Hessen investiert massiv in die Justiz. Dies gilt für das Personal genauso wie für die Gebäude und die Technik. Neben einer personellen Verstärkung braucht eine leistungsfähige Justiz auch eine gute Infrastruktur und eine zeitgemäße Ausstattung. Die baulichen Maßnahmen zur Modernisierung des Justizstandorts sind darum eine nachhaltige Investition in die Zukunft der hessischen Justiz. Durch eine vorausschauende Planung und eine fortlaufende enge Abstimmung mit den örtlichen Behördenleitungen werden die Voraussetzungen geschaffen, dass trotz der unvermeidlichen Beeinträchtigungen durch die Baumaßnahmen, z.B. Lärm und Baustellenverkehr, eine durchgehende Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes sichergestellt wird. Es ist gut, dass die Justiz in Frankfurt am Main so zentral liegt. Das erleichtert ihre Erreichbarkeit und stärkt ihre Bedeutung. Deshalb freue ich mich darüber, dass die bauliche Weiterentwicklung hier am Standort in der Mitte der Stadt vorgenommen wird, diese so gut voranschreitet und ich mir heute selbst einen Eindruck verschaffen kann.“

    Hessens Finanzminister Michael Boddenberg erklärte beim Rundgang: „Die Investitionen in Hessens größten und wichtigsten Justizstandort gelten unserem Rechtsstaat. Die Justiz und damit unsere Gesellschaft werden davon lange profitieren. Das Projekt ist auf über ein Jahrzehnt angelegt. Soweit wir aktuell kalkulieren können, gehen wir schon jetzt von Investitionen von mehr als einer halben Milliarde Euro aus. Angesichts der Dauer der Bauarbeiten, der bekannten Preissteigerungen und weiterer Unwägbarkeiten wird sich diese Summe sicherlich noch deutlich erhöhen. Das müssen uns gute Bedingungen für die Justiz aber wert sein.“

    Anspruchsvoller Umbau

    Beide Minister dankten allen Beteiligten, die zur Umsetzung des Bauprojektes beitragen. „Unser Dank richtet sich insbesondere auch an alle Bediensteten für die Bereitschaft, Hürden, wie den temporären Umzug an den Interimsstandort in Niederrad, aufzunehmen, um die Baumaßnahmen realisieren zu können.“

    Thomas Platte, Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH), führte weiter aus: „Die Gesamtanlage besteht aus Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert, aber auch aus Bauten aus den 1960er- und 1980er-Jahren. Zum Projekt gehört auch ein Neubau. Die Umsetzung eines solchen Projekts ist durchaus anspruchsvoll, gerade weil sie im laufenden Betrieb geschieht. Unter anderem muss ein großes Stahltragwerk eingebracht werden, zudem wird eine tragende Wand zurückgebaut. Auch bei der Restaurierung der bauzeitlichen Stuckdecke stimmen sich unsere Kolleginnen und Kollegen eng mit der Denkmalpflege ab.“

    Im Rahmen des Gesamtprojekts „Justizstandort Konstablerwache, Frankfurt am Main“ sollen nach dem Abriss und Neubau der Gebäude C und Z die Gebäude B, A und E nacheinander saniert und modernisiert werden.

    Im 1. Bauabschnitt werden die Gebäude ersetzt, deren erforderliches Bauvolumen am Standort nicht wirtschaftlich realisierbar ist. Somit werden Gebäude C (Konrad-Adenauer-Str. 20) und Z (Heiligkreuzgasse 15, schon länger leerstehend) durch Neubauten ersetzt. Der Neubau des Gebäudes C soll zur Deckung von zusätzlichen Raumbedarfen mit einer voraussichtlichen Nutzfläche von ca. 16.000 qm in etwa doppelt so groß wie das bisherige Gebäude C (mit 7.356 qm) werden. Im Gebäude C werden im öffentlichen Bereich u.a. zwei große und moderne Sicherheitssitzungssäle geschaffen. Beide Gebäude werden für die Bediensteten von Oberlandesgericht, Generalstaatsanwaltschaft, Staatsanwaltschaft sowie Land- und Amtsgericht und Justizprüfungsamt ein modernes und attraktives Arbeitsumfeld bieten.

    Vollumfängliche Modernisierung

    Im Gebäude C sind derzeit u.a. die Staatsanwaltschaft mit der Asservatenstelle, der Sicherheitssitzungssaal 165 C sowie der Haftrichterbereich des Amtsgerichts untergebracht. Im Vorfeld des für Anfang 2024 geplanten Abrisses der Gebäude C und Z sind bis Ende 2023 verschiedene vorbereitende Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebs vorzunehmen, zu denen die baulichen Herrichtungsmaßnahmen bezüglich dem Sitzungssaal 146 A als Ersatz für den Sitzungssaal 165 C und im Gebäude E bezüglich dem Haftrichterbereich mit Vernehmungsräumen und Zellen gehören. Zudem sind der Bezug einer Interimsanmietung mit Büros und Sitzungssälen und der Bezug einer dauerhaften Anmietung für eine gemeinsame Asservatenstelle von Polizei und Staatsanwaltschaft zu realisieren, die zuvor jeweils für die Zwecke der Justiz baulich hergerichtet werden. Das Interimsgebäude wurde für die Dauer des Gesamtprojekts von mindestens 12 Jahren angemietet und soll in der 1. Bauphase, die die Neubauten C und Z umfasst, von vier Nutzern (Staatsanwaltschaft, Zivilabteilung des Amtsgerichts, Verwaltung des Oberlandesgerichts und Justizprüfungsamt FfM.) bezogen werden. Generalstaatsanwaltschaft und Landgericht verbleiben komplett am Justizstandort Konstablerwache. Sie sollen während der Baumaßnahmen ausschließlich innerhalb des Justizstandorts Konstablerwache umziehen und dort durch Auslagerung ins Interimsgebäude freigezogene Flächen nutzen.

    Vor dem Abriss und Neubau der Gebäude C und Z wird der Sitzungssaal 146 A (Schwurgerichtssaal) aufwändig hergerichtet. „Wir stehen heute in dem historischen Sitzungssaal 146 A, der für rund 8 Millionen Euro als eine der ersten Baumaßnahmen zum Sicherheitssitzungssaal umgebaut und Ende dieses Jahres fertiggestellt sein wird“, erklärte Finanzminister Michael Boddenberg. „Die Gewährleistung der Sicherheit und des öffentlichen Interesses sind wichtige Anforderungen an einen zeitgemäßen Sitzungssaalbetrieb. Im Rahmen dieser Baumaßnahme wird eine vollumfängliche Modernisierung der Technik und Ausstattung sowie eine räumliche Erweiterung zur Deckung der Platzbedarfe für Prozessbeteiligte und Zuschauer realisiert. Zur Erhöhung der Sicherheit bekommt der Sitzungssaal separate Zugänge für Prozessbeteiligte und Zuschauer“, so Hessens Justizminister Roman Poseck weiter.

    Am Richterpult werden sieben Sitzplätze nebst einem Sitzplatz für die Protokollführung zur Verfügung stehen. Auf der Anklageseite werden acht Sitzplätze eingerichtet, die aufgrund der großzügigen Bemessung des Saals noch durch angestellte Tische erweitert werden können. Auf der Angeklagtenseite werden 30 Sitzplätze für Angeklagte und Verteidiger eingerichtet. Der Zuschauerraum soll ca. 100 Personen fassen können. Der Schwurgerichtssaal 146 A in Justizgebäude A wird zur Aufrechterhaltung des Gerichtsbetriebes dienen.


    Presseberichte finden sich unter anderem in der FR und der FAZ. So soll es einmal aussehen:



    Bild: Projektgruppe Architektur + Planungsgesellschaft mbH / Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen

  • Der Mietvertrag für die Gebäude an der Hahnstraße in Niederrad läuft seit Anfang des Monats. Doch der ursprünglich in diesen Tagen geplante Umzug von Staatsanwaltschaft, der Zivilabteilung des Amtsgerichts etc. verzögert sich, voraussichtlich bis Ende 2023. Das berichtete die FR Anfang der Woche. Grund sind Verzögerungen bei der Sanierung des historischen Schwurgerichtssaals aus dem Jahr 1889. Dieser wird bekanntlich zum Sicherheitssitzungssaal umgebaut, geplante Kosten acht Millionen Euro, um vorübergehend den abzureißenden großen Schwurgerichtssaal 165 zu ersetzen.


    Zu den Umbaumaßnahmen zählt auch die Wiedereröffnung eines Eingangs in das Gerichtsgebäude A an der Gerichtsstraße. Der aus der Bauzeit des ältesten Justizgebäudes stammenden Eingang, der Neurenaissance-Bau wurde zwischen 1884 und 1889 errichtet, war viele Jahre lang verschlossen. Zwischenstand:


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    Der abzubrechende Schwurgerichtssaal 165 C, in dem sich in den letzten Jahrzehnten zahlreiche spektakuläre Strafverhandlungen ereignet haben.


    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/5676_gerichtsviertel.jpg     Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/5677_gerichtsviertel.jpg

    Bilder: Schmittchen

  • Der Umbau des neuen/alten Eingangs an der Nordseite des Gerichtsgebäudes A ist weitgehend fertig. Wie wir wissen, zählt dieser Zugang und die Sanierung des historischen Schwurgerichtssaals aus dem Jahr 1889 zu den Voraussetzungen, um Teile der Justiz nach Niederrad verlegen zu können. Erst wenn dies erfolgt ist, kann der Abbruch von Teilen des Bestands und damit die Neuordnung des Justizzentrums beginnen.


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    Ferner wird zur Zeit auch die Fassade des Nachkriegs-Anbaus an das gründerzeitliche Gebäude C saniert.


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    Bilder: Schmittchen

  • Kurze Notiz zum Niederrader Überbrückungsbau in der Hahnstrasse: dieser ist noch bei weitem nicht bezugsfertig. Gerade heute habe ich gesehen wie der gesamte Eingangsbereich außen mit schwerem Gerät aufgerissen und der Boden 20-30 Zentimeter tief entfernt wird.

  • Nach einer heute herausgegebenen Pressemitteilung wird der Baukonzern Hochtief in öffentlich-privater Partnerschaft die Neubauten bis Mitte 2027 errichten und sodann 30 Jahre lang betreiben.


    Hochtief plant, finanziert, baut und betreibt Erweiterung des Justizzentrums Frankfurt
    PPP-Auftrag hat ein Volumen im mittleren dreistelligen Millionenbereich

    Hochtief hat einen PPP-Großauftrag mit einem Volumen im mittleren dreistelligen Millionenbereich erhalten. Der Konzern wird im Auftrag des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen das neue Justizzentrum Frankfurt am Main erweitern. In die beiden neuen Gebäude, die an der Konstablerwache in der Innenstadt entstehen, werden mehrere Gerichte, Staatsanwaltschaften und Justizbehörden einziehen. Hochtief wird die Neubauten mit einer Bruttogeschossfläche von 38.500 Quadratmetern bis Mitte 2027 errichten und anschließend 30 Jahre lang betreiben.

    Die beiden neuen Justizgebäude an der Heiligkreuzgasse und an der Konrad-Adenauer-Straße erfüllen höchste Nachhaltigkeitsstandards. Auf den nutzbaren Dachflächen installiert Hochtief großflächige Photovoltaik-Anlagen. Die Häuser werden mit Fernwärme versorgt, die über moderne Heiz- und Kühldecken in die Räume eingespeist wird.

    Hochtief-Vorstandsvorsitzender Juan Santamaría: „Hochtief managt den gesamten Lebenszyklus des Justizzentrums über ein PPP-Modell. Das gibt uns die Gelegenheit, die Gesamtkosten für Bau- und Betrieb zu optimieren. Dadurch schaffen wir Mehrwert für den Steuerzahler.“

    „Seit 15 Jahren realisieren wir erfolgreich Public-Private-Partnership-Großprojekte im Sicherheitsbereich, darunter Justizzentren, Ministerien, Bundeswehrkasernen und Polizeipräsidien. Gemeinsam mit unseren Baukollegen von Hochtief Infrastructure haben wir alle Objekte termin- und kostengerecht fertig gestellt. Zusätzlich übernehmen wir den Betrieb und halten die Objekte in einem guten Zustand“, so Sandra Arendt, zuständig für den Bereich öffentlicher Hochbau der Hochtief PPP Solutions GmbH.


    Der Rechteangabe der beigefügten Visualisierung zufolge wird das neue Gerichtsgebäude C an der Konrad-Adenauer-Straße vom Münchner Büro Plan2 geplant.


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    Bild: Hochtief / Frick Krüger Nusser Plan2

  • Der Neubau des Justizgebäudes C wirft seine Schatten voraus. Im Rahmen einer Rochade ziehen u.a. die Zivilprozessabteilungen des Amtsgerichts nach Niederrad, um Platz für andere Abteilungen in den Gebäuden B und E zu schaffen. Die ersten Ladungen fir Verhandlungstermine in der Hahnstraße werden dieser Tage versandt. Der eigentliche Umzug soll dem Vernehmen nach Anfang April stattfinden. Mal schauen. Das Justizpersonal ist skeptisch, es waren im letzten Jahr schon mal Ladungen für Niederrad verschickt worden, die dann, weil die Arbeiten in der Hahnstraße sich verzögerten und der Umzug verschoben wurde, alle noch mal geändert werden mussten.

  • So ganz kann ich auch jetzt nicht dran glauben. Die Arbeiten in Niederrad sind noch nicht abgeschlossen. Im Augenblick arbeitet man immer noch an einem neuen Eingangsbereich in der Hahnstraße. Immerhin wird tatsächlich auch daran gearbeitet.


    Aber sind wir mal optimistisch. Der Februar hat gerade angefangen... also noch 8 Wochen für Fertigstellen UND Umzug.

  • Im Juni ist Start für den Abriss von Gebäude C, bisher Sitz der Staatsanwaltschaft. Der Umzug der Behörde nach Niederrad beginnt in diesen Tagen. Schon seit März arbeiten Teile des Oberlandesgerichts an der Hahnstraße im Lyoner Quartier. Mehr in der Frankfurter Rundschau.


    Kleine Abschiedsdokumention eines Gebäudes, das wahrscheinlich nie jemand gemocht hat:


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    Fotos des angebauten und ebenfalls abzubrechenden Schwurgerichtssaals 165 C gibt es oben in Beitrag #50.


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    Bilder: Schmittchen


    Nachtrag: Die Sanierung des historischen Schwurgerichtssaals 146 A ist abgeschlossen (PM).


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    Bild: © HMdF

  • Weitere Ansichten der geplanten Neubauten. Das neue Gerichtsgebäude "C" an der Konrad-Adenauer-Straße.


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    Ebenfalls Perspektive Konrad-Adenauer-Straße und schon in Beitrag #53 zu sehen, der Vollständigkeit wegen noch einmal.


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    Dritte Ansicht des neuen "Strafrechtsgebäudes", hier von der Gerichtsstraße nach Westen geblickt:


    justizzentrum_neubauten_p3_(c)_archlab.jpg


    Das muss einer der neuen Hochsicherheits-Sitzungssäle sein:


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    Zum Schluss noch etwas gänzlich Neues, nämlich das Gerichtsgebäude "Z" an der Heiligkreuzgasse, Nachfolger dieses Schätzchens.


    justizzentrum_neubauten_p5_(c)_archlab.jpg

    Bilder: Hochtief / Frick Krüger Nusser Plan2 / Archlab

  • Oh, das ist auf Alle Fälle ein Lichtblick, dass der fürchterliche Flachbau da weg kommt... aber insgesamt bin ich irgendwie nicht so richtig begeistert. Die neu geplanten Gebäude sind schon gefällig und wirken erstmal wertig, auch durch den Stein. Aber ich empfinde das vom ersten Gefühl einfach insgesamt irgendwie monoton und mega langweilig. Weiß nicht, was ich davon halten soll...

  • Wirkt alles sehr großzügig und wertig, aber ich muss OllaPeta zustimmen. Es ist monoton. Am Ende nur ein riesiger grauer Klotz, der fast schon an die Architektur der finstersten Zeiten unseres Landes erinnert. Etwas Mut zum Dekor, auch wenn es nur ein staatlicher Verwaltungsbau ist. Wandreliefs, eine Justiziastatue über dem Eingang, irgendwas. Schöne Architektur erhöht die Lebensqualität der Stadt und sorgt am Ende auch dafür das man in dem Gebäude weniger zu tun hat weil eine höhere Lebensqualität dafür sorgt dass die Kriminalität sinkt.

  • Ich vermisse vor allem die eigentlich unantastbare Würde, das Relief am alten Gerichtssaal. Es taucht auf keinem der Renderings auf und ich kann bei der künftigen Fassadengestaltung leider auch keinen Bereich entdecken, der ihm einen angemessenen architektonischen Rahmen bieten würde oder könnte. Zwar wurde uns die Würde ja schon mal geklaut, aber das war vorübergehend. Man mag auch über die künstlerische Gestaltung geteilter Meinung sein. Aber das Ding gehört zu Frankfurt, gehört zum Gerichtsviertel und gerade heute allen gezeigt und jenen unter die Nase gerieben, die dieses Dictum in Frage stellen.

  • @Wolfman-Al In der modernistischen Architektur gibt es eigentlich keinen Raum oder Bedarf für Wandreliefs oder Statuen. "Form follows function", sagen die Modernisten, d.h. Häuser sollen nur eine bestimmte Funktion erfüllen, wie hier Büros/Arbeitsräume. Schönheit spielt dabei keine besondere Rolle. Daher ist alles andere überflüssig, und das ist der Grund, warum bei diesem Gerichtsgebäude keine dekorativen Elemente verwendet werden. In die Vergangenheit zu schauen, um zu lernen, wie etwas schön gestaltet werden kann, ist mehr oder weniger verpönt, und Reliefs/Statuen gehören dazu. Das nennen die Modernisten Historismus. Im Gegensatz dazu steht in der klassischen Architektur die Schönheit ganz vorne, und wie schön man baut, ist eine Kunst, die gelernt werden muss.




    Ein kleines Addendum: Wie man hier sehen kann, machen die modernistischen Architekten das, was sie immer gemacht haben, nämlich versuchen, ihre Fenster in einzelnen langen Reihen zu organisieren. Es dürfen keine besonderen harmonierenden Symmetrien oder sonstigen Formen existieren, das wäre ja zu klassisch und ist nach ihrem Dogma unnötig. Das einzige Problem, das die Modernisten damit haben, ist, dass die Allgemeinheit die modernistische Architektur langweilig findet und seit einigen Jahren die Kommentare der Öffentlichkeit immer wieder die Architekten erreichen wie "könnt ihr nicht die Fassade weniger langweilig gestalten?". Das hat dazu geführt, dass die Architekten seit einiger Zeit angefangen haben, die Fenster mal hier und da zu platzieren und die langen Reihen zu vermeiden, wie auch in diesem Beispiel auf dem letzten Bild zu sehen ist (ein paar Fenster an der Kurzseite sind versetzt, damit das durchgängige Reihenmuster gebrochen wird). Das ist natürlich keine Kunst und macht das nicht schöner. Es führt eher dazu, dass die Fassaden chaotisch aussehen. In diesem Beispiel wurde das nur leicht appliziert und daher ist das Chaos glücklicherweise nur begrenzt.


    Summa summarum versucht die modernistische Architektur immer öfter zwangsweise, sich der klassischen anzunähern, da die Kritik gegen sie sehr schwer wiegt. Es fehlen einfach die Elemente, die Gebäude schön machen: harmonierende Symmetrien, Proportionen, Stilelemente, Materialien usw. – das, was die allergrößte Mehrheit mag. Insgesamt ist das eine positive Entwicklung. Aber Reliefs/Statuen werden wir wahrscheinlich erst dann sehen, wenn die modernistische Bewegung ordentlich durchbrochen wird. Es gibt heute nur eine Architekturausbildung in den USA, die die klassische Architektur lehrt. In Europa gibt es nur Sommerschulen für Architekten. Daher fehlt es an Architekten, die das Können haben. Aber langsam bewegen wir uns in die richtige Richtung.