Enorm, wenn man bedenkt dass es sich bei dem Hof eigentlich um ein funktionslosen Bau handelt, und es immer wieder heisst soetwas könne man sich nicht leisten. Die Bürger zahlen freiwillig dafür und einfach nur weil sie es wollen. Die Sehnsucht nach einem schönen Stadtbild ist groß!
Nbger Zentrum: Reko PELLERHOF
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Westfassade gerüstfrei
Ak aus Privatsammlung, Grafik: Dr. Trenkler, LeipzigAm vergangenen Donnerstag haben die Altstadtfreunde anlässlich des fertig gestellten Bauabschnittes Westwand zu einer Feier eingeladen. Neben Vertretern der Stadtspitze waren auch die Steinspender eingeladen. Eine Bilderstrecke auf Nordbayern.de zeigt ein paar Eindrücke davon:
Gestern war der samstägliche Besichtigungstag für alle, von 11:00 - 15:00 Uhr werden durchgehend Führungen angeboten. Ich habe nach bald einem Jahr auch mal wieder vorbei geschaut, und da die Gerüste weg sind kann man sich frei durch die Gebäude bewegen und erkunden. Und es nähert sich mit deutlich sichtbaren Schritten dem historischen Erscheinungsbild an:
Die Ostfassade ist schon seit längeren gerüstfrei zu sehen:
Kein Gerüst stört mehr.
Der Nordgiebel wurde als tragendes Betonteil aufgerichtet, und deutet an wie es hier noch in die Höhe gehen wird.
Das eigentliche Highlight dieser tage ist aber die Westfassade, die man erst seit Mittwoch wieder so sehen kann:
Man beachte auch den goldenen Dachreiter auf dem Treppenturm, sowie die kleinen Dachgauben:
Wenn dann noch die Wände verputzt und die Fenster eingesetzt sind ist der Blick aus dem Ostchörlein schon wieder komplett.
Der Treppenturm steht nun nicht mehr wie ein deplaziertes Relikt im Hof, sondern eingebettet in die einzelnen Flügelbauten. Leider ist er technisch noch nicht erschlossen, da es noch keine Ausgänge gibt in die Hofetagen.
Nun steht noch das Hochziehen der Wolff'schen Nordfassade an. Auf NN-Lokales gibt es ein Interview zu sehen, in dem Harald Pollmann beschreibt, was jetzt noch zu tun ist. V.a. sind es die Steinmetz- und Maurerarbeiten an der Nordfassade, Verputzen, Fenster, Türen, Böden. Das ganze wird wohl noch ca. 2 Jahre dauern.
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Im Pellerhof geht es voran.
Der Nordgiebel nähert sich seiner Endhöhe,. derzeit werden die Obelisken aufgestellt und die Fruchtgirlanden enstehen neu.
Dann kommt der letzte große Schritt, der Muschelaufsatz. Von unten, wenn man in den Hof eintritt, ergibt sich schon jetzt ein grandioser Blick. Wenn man vom zweiten Obergeschoss auf den Prachtgiebel hinüberblickt schaut das dann schon etwas eingetrübt aus, denn der betonbrutalistische Erweiterungsbau des Scharrergymnasiums ragt dahinter empor.
Die Altstadtfreunde gehen dann die Endausbauten an, z.B. das Ausbauen der wieder errichteten Innenräume im Seitenflügel und das herrichten der Böden und Decken, die noch in rauem Beton erstrahlen. Toll ist es auch zu sehen, wie geborgene Originalsteine wiederverwendet wurden, so z.B. hier ein verwittertes Säulenkapitell:
Wenn der Hof bald fertig ist wird er sich schlagartig an die Spitze der Locations für Kulturelle Veranstaltungen schieben. Würde mich auch nicht wundern wenn er eine Rolle im Konzept der Stadt zur Bewerbung als Kulturhauptstadt spielen wird, und man sich einfach diese Lorbeeren aufsetzt, obwohl man sich seitens der Stadt dem Wiederaufbau gegenüber unverständlicherweise duldend positioniert hat.
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Zitat nothor: "Würde mich auch nicht wundern wenn er eine Rolle im Konzept der Stadt zur Bewerbung als Kulturhauptstadt spielen wird, und man sich einfach diese Lorbeeren aufsetzt, obwohl man sich seitens der Stadt dem Wiederaufbau gegenüber unverständlicherweise duldend positioniert hat."
Ich hoffe doch sehr das der Hof hier durch die Stadt im positiven Sinne für die Bewerbung genutzt wird! Schließlich bewirbt sich ja nicht Herr Maly oder Frau Lehner für den Titel sondern die Stadt als Gemeinschaft. Und da gibt es kaum positivere Bilder als die in denen Bürger selbst Hand anlegen und finanzieren. Die partizipiative Stadtgesellschaft wenn man so möchte...
d.
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Pellerhof auf Zielgeraden
Ak aus PrivatsammlungMit Beginn des Schlusspurtes für die Rohbauarbeiten im Pellerhof haben die Altstadtfreunde zu einem Pressetermin eingeladen, dessen Highlight die Wasserspeier für die Turmhauben waren. Auf dem historischen Foto oben sind sie gut zu erkennen. Sie werden zur öffentlichen Baustellenbsichtigung am Samstag mit Führungen zwischen 10 und 15 Uhr ausgestellt sein und verdeutlichen gut, dass die benötigte Handwerkskunst für die Rekonstruktion eines über 400 Jahre alten Hauses keineswegs unter der Plattentektonik der Geschichte verschwunden ist. Denn das besondere war dass für diese Schmuckelemente keine exakten Pläne mehr vorhanden waren, und sie so mittels Augenmaß, künstlerischer Erfahrung und handwerklichem Geschick neu geschaffen werden mussten. Sie werden wohl perfekt ins Bild des fertigen Hofes passen. Eine wunderbare Fotostrecke dazu auf Nordbayern.de:
http://www.nordbayern.de/regio…7491254?offset=0#ancTitle
Im Zuge der Arbeiten wird bald der nördliche Schaugiebel fertig gestellt sein. Die Sandsteinquader für die Muschel liegen bereits zur Montage bereit, beide flankierenden Obelisken stehen:
Wenn man sich überlegt dass bis zur Fertigstellung neben den vielen kunstfertigen Steinmetzen auch noch Kunstschreiner für die Fenster und Türen, Spengler für die Kupferfiguren der Dachentwässerung und Fassadenmaler für die Ausstattung der Innenräume und Decken am Werke gewesen sein werden, dann habe ich den Eindruck, dass in diesem Hof einst mehr auch zeitgenössische Kunst stecken wird, als ich jetzt insgesamt im Zusammenhang mit der Bewerbung zur Kulturhauptstadt seitens der Stadt Nürnberg gesehen und gelesen habe. Umso befremdlicher ist dass die Stadt dieses grandiose Projekt totschweigt.
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Interessant ist auch der nachfolgende Beitrag des Bayerischen Rundfunks zum original Nürnberger Sandstein und zu dessen aktuellen Haupteinsatzgebiet, dem Pellerhof:
https://www.youtube.com/watch?v=wjuGb4Ir5lM
Darin ist der Schaugiebel auch schon ein Stückschen weiter als auf meinen Fotos von vor ca. 10 Tagen.
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Einweihung Pellerhof
So schaut der Schaugiebel nun aus:
(c)AltstadtfreundeWow! Das Bild ist tatsächlich keine Animation, sondern Realität! Morgen, am Mittwoch findet im Pellerhof ein Pressetermin statt, der uns sicherlich mit weiteren Berichten und Fotos versorgt, bevor am kommenden Samstag 14. Juli ab 11 Uhr das Fest der Altstadtfreunde im Hof steigen kann! Ich bin total geflasht!
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Toll, toll, toll.
Das sieht wirklich phantastisch aus. Auch die Butzenscheiben, die für mich als Jugendlicher der Inbegriff der altertümelnden Spießigkeit waren, geben der Fassade die richtige Tiefe und Würde.
Da kann die Nürnberger Bürgergesellschaft wirklich stolz darauf sein, was im Pellerhof mit Spenden und ehrenamtlichem Engagement möglich war. Ich selber bin es jedenfalls für meinen kleinen, bescheidenen Spenderanteil ein bisschen. Allen, die am Samstag dabei sind, wünsche ich ein tolles Fest!
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Gestern wurde im Pellerhof mit zahlreichen geladenen Gästen die Fertigstellung des Rohbaus gefeiert. Mit dabei waren OB Maly, Bundesbauminister a.D. Oscar Schneider und sogar ein echter Nachfahre der Familie Peller.
https://www.marktspiegel.de/nu…4387.html?cp=Kurationsbox
Maly lobte das Engagement der Altstadtfreunde und der vielen Spender, betonte aber noch einmal das für ihn eine Rekonstruktion der Fassade des Vorderhauses nicht in Frage komme.
Karl-Heinz Enderle betonte, dass das Projekt fast ohne öffentliche Gelder finanziert wurde. 4,5 Millionen an Spendengeldern kamen zusammen, 174 Spender gaben sogar mehr als 5.000 Euro. Seit Frühjahr 2017 ist der Hof auch an Wochenenden für Besucher geöffnet. Allein im letzten Jahr kamen 5.000 Besucher. Die Altstadtfreunde können sich bereits jetzt vor Nutzungsanfragen kaum retten. Als letzte Restarbeiten steht jetzt aber noch der Ausbau der Räume im Westflügel (Türen, Fenster, Fußböden, Deckenverkleidung, Installationen), das Pflaster im Hof muss nivelliert und die Oststeite vor den Räumen der 50er Jahre verputzt werden.
Enderle bekräftigte noch mal, dass die Altstadtfreunde auch die Kosten für die Rekonstruktion der Vorderhaus-Fassaden tragen würden. Zur besseren Erschließung des Pellerhauses kann sich Enderle auch den Wiederaufbau des westlich benachbarten Schwarzen Pellerhauses vorstellen, das jetzt noch Ruine ist. Enderle regte außerdem an, "eine Plane mit dem Bild des alten Hauses in der Größe eins zu eins" vor das Nachkriegs-Pellerhaus zu stellen, um zu demonstrieren wie eine Rekonstruktion der Fassade wirkt.
Speziell die letzte Idee mit der Plane finde ich persönlich sehr gut. Auf ähnliche Weise wurde schon in Berlin mit dem Schloss und der Bauakademie die Wirkung einer Rekonstruktion im Stadtraum verdeutlicht.
Insgesamt kann man den Altstadtfreunden nur gratulieren für ihre grandiose Leistung und den langen Atem, den sie in den letzten 10 Jahren bewiesen haben. Der wiederaufgebaute Nordgiebel hat wirklich eine magische Wirkung. Und das Interesse der Nürnberger ist wirklich immens: Als ich das letzte Mal im Hof war, habe ich sogar ein Brautpaar gesehen, dass sich unbedingt im Hof fotografieren lassen wollte, obwohl damals noch die Gerüste am Giebel standen. Wenn man bedenkt, dass ein Nürnberger Architektenverein namens "BauLust" immer gegen das Vorhaben gekämpft hat, obwohl der Wiederaufbau erkennbar bei den Nürnbergern so viel Lust am Bauen versprühte wie kein anderes Projekt der letzten Jahre, kann man die kategorische Ablehnung die manche gegen den Wiederaufbau haben, kaum nachvollziehen.
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Ein Meilenstein. Danke für die Schilderung der Geschehnisse rund um den Pellerhof, Mendelbruder.
Den OB, den ich sonst sehr schätze, verstehe ich in der Frage der Vorderhausrekonstruktion nicht. Wie kann man sich nur so verbohrt an einem maroden und mittelmäßigen Bau festkrallen, der mit immensen Kosten saniert werden müsste und aufgrund baulicher-räulicher Mängel nicht einmal dann sinnvoll nutzbar wäre?
Die Anekdote mit dem Brautpaar illustriert es doch gut: Selbst junge Leute, die das Pellerhaus nie im Original gesehen haben, werden vom Innenhof angezogen. (Als ich vor ein paar Wochen mal an einem Samstag drin war und mich ein Stündchen mit einer Altstadtfreundin unterhalten habe, kamen ständig Leute, junge wie alte, Einheimische wie Touristen aus dem In- und Ausland.) Vor einem renovierten Nachkriegs-Pellerhaus wird wohl niemand seine Hochzeitsphotos machen lassen wollen. Das Ding stellt nichts dar, es spricht nicht an und es wirkt billig und armselig.
Würde man sowohl das eigentliche als auch das "schwarze" Pellerhaus wiederherstellen, wäre der Egidienplatz mit seinen Bauten, seinen Bäumen, seinem Denkmal und seiner Lage am Hang einer der schönsten Plätze der Stadt.
Aber von Plätzen und ihren Wirkungen sowie dem Herstellen von Aufenthaltsqualität versteht die Stadt leider auch nicht sehr viel.
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Am Wochenende habe ich mir den Pellerhof endlich auch mal in Natura angesehen. Der Eindruck ist schon überwältigend, nochmal ein beeindruckender effekt, obwohl ich schon mehrfach dort war um die Baufortschritte zu sehen. Schon wenn man durch die Halle auf die Glastür zum Hof zugeht zeigt sich der Hof in seiner alten Schönheit:
Der Hof ist bereits als eine feste Spielstätte für das Sommernachtskino bestuhlt gewesen, vorn ist die große Leinwand zu sehen:
Auch im Detail und von Nahem, quasi zum Anfassen überzeugt die Steinmetzarbeit voll udn ganz! Man hat nicht das Gefühl, dass hier immitiert wurde, dass die Materialien nicht passen oder so, es wirkt absolut autentisch.
Mögen die Arbeiten so erfolgreich weitergehen und den politischen Verantwortlichen ein Licht aufgehen, sich der vollständigen Fassadenrekonstruktion nicht weiter in den Weg zu stellen. Hier entsteht etwas großartiges, mit Anziehungs- und Strahlkraft, das Menschen inspiriert und neues Selbstbewusstsein schafft. Das jetzige, marode Vorderhaus mit seiner hässlichen Fassade und seinem missglückten Innern ist ein Sanierungsfall und nützt wirklich niemandem, es steht nur im Weg.
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Seit dem letzten Beitrag in diesem Faden ist schon einiges an Zeit verstrichen. Zeit für ein paar aktuelle Fotos. Bereits jetzt ist der Hof beliebte Kulisse für Fotografen und Hochzeitspärchen, obwohl er noch immer im Rohbaustadium ist. Die jüngste Maßnahme betrifft die Dachlandschaft des Hofes. Dort sind endlich die handwerksmeisterlich rekonstrierten Wasserspeier an den Turmhelmen der Chörlein eingebaut worden. Die fallen beim Blick von unten, wenn man den wunderbaren Hof betritt, sofort auf:
Die zurückhaltenden Turmhelme erhalten so eine besondere Betonung an der Traufkante, an der sie bisher nur durch die verkröpften Gesime gekennzeichnet waren:
Auch von Nahem können sie bis ins Detail begeistern:
Auch sonst sind einige Fortschritte zu erkennen, allerdings muss man schon im Detail genau schauen. Die Fenster im Seitenflügel sind endlich eingebaut, prächtige Holzsprossenfenster mit gezogenem Glas. Man erkennt es schön in den Lichtbrechungen an der Oberfläche, es gibt kein scharfes, klares Spiegelbild der Umgebung:
Ganz nebenbei merkt man, es gibt keinerlei Baugerüste mehr! Dadurch drängt sich allerdings auch die Erwartung auf, dass der Hof doch eigentlich fertig sein müsste. Das dauert aber noch bestimmt mind. ein Jahr. Es fehlen noch Türen, Böden, Wandputz im zweiten Obergeschoss sowie der komplette Innenausbau. Auch die provisorische Holztreppe im nordwestlichen Eck muss noch durch eine zu rekonstruierende Holztreppe ersetzt werden. Sehr viel zu tun, sehr viel was man da noch investieren muss, ohne dass man es sofort sehen wird. Dennoch, hier lohnt sich jeder Spendeneuro. Denn was man bei der Rekonstruktion über historische Bauweisen erlernt, dürfte man in keiner Ausbildung, in keinem Buch so gut lernen können. Das betrifft sowohl Steinmetze, Spengler, Zimmermänner, Maurer und Maler, wie die Probestücke belegen:
Der Pellerhof wird mit Sicherheit eine wichtige Rolle einnehmen im öffentlichen Kulturleben in der Altstadt, wenn er aus seinem Dornröschenschlaf erwacht und wenn der Baustellenstatus einmal überwunden ist wird man an ihn als Veranstaltungsort kaum noch übersehen können, denn es gibt weit und breit nichts Vergleichbares in Nürnberg.
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Dicke Luft im Pellerhof
https://www.nordbayern.de/regi…t-im-pellerhof-1.10267155
Warum sich nun im Pellerhof kaum noch etwas tut kann man heute in der Lokalpresse nachlesen. Zumindest ist herauslesbar, dass es nicht von vorneherein beabsichtigt war, dass der Endspurt eher im Schneckentempo voran gehen würde.
Und wiedereinmal spielt der Name Lehner eine große Rolle, die in meinen Augen eine völlige Fehlbesetzung für den Nürnberger Kulturbetrieb ist. Denn interessanterweise hat sie ja nicht allzuviele Kritiker, aber alle Kritiker kommen aus den Reihen der Kulturschaffenden. Ich würde mir da Gedanken machen.
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Das finde ich auch, sie bringt kaum Kompetenzen dafür mit, aber viele eher zweifelhafte Beziehungen in die Wirtschaft. Nicht umsonst forderte etwa die Politbande, dass diese Stelle durch eine Direktwahl besetzt werden sollte. Dafür scheint sie beim Thema Haus des Spieles leider aufs Tempo zu drücken. Ob eine nicht direkt hässliche, aber unpassende 50er Fassade mit einer interessanten, aber sehr nischenhaften Nutzung dahinter reicht, um den Egidienplatz zu beleben? Ich habe da meine Zweifel...
hoffentlich gibt es zumindest in der Scharrerstraße mal irgendwann größere Umbauten im Sinne der Stadtreparatur.
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Naja, lieber Kollege Sprenggiebel, zur Ehrenrettung von Frau Lehner könnte man bezüglich ihrer Qualifikationen für den Posten der Kulturbürgermeisterin vorbringen, dass sie immerhin studierte und promovierte Kunsthistorikerin ist sowie (Honorar)Professorin an der Kunsthochschule.
Mit ihren Aktivitäten rund um das Pellerhaus bin ich allerdings auch nicht einverstanden.
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Auch mit vielen anderen Aktivitäten von ihr bin ich nicht einverstanden. Und grau ist alle Theorie. Schön dass sie sich mit Kunstgeschichte auskennt, von der aktuellen (freien) Szene scheint sie wenig Ahnung zu haben, bzw. steht mit ihr sogar auf Kriegsfuß. Und die ebenfalls kunsthistorisch bewanderten Altstadtfreunde scheinen sie ja auch abzulehnen.
Kulturreferentin mit einer Verantwortung für die Gesamtkultur einer Stadt scheint für so jemanden nicht unbedingt die richtige Stelle zu sein, wenn überhaupt eher Geschichtsreferentin.
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Ich persönlich würde die fachliche Expertise von Fr. Lehner nicht unbedingt in Zweifel ziehen, ich denke schon dass sie eine Expertin ist. Aber ich meine hier ein klassisches Peterprinzip zu erkennen, das man in der öffentlichen Verwaltung und Politik halt immer wieder findet. Jemand klettert auf einer Karriereleiter immer weiter nach oben, Ehrgeiz reicht dafür im allgemeinen aus. Und ganz automatisch kommt man so in eine Position, der man einfach nicht mehr gerecht wird. Das erkennt man bei Frau Lehner daran dass sie ganz unbestritten ihre Lieblingsprojekte hat, anderes ignoriert und nicht für Ausgleich sorgt. Für eine Dezernats- oder Projektleitung ist das völlig in Ordnung, aber nicht wenn man sich verantwortlich für alle Kulturschaffenden in einer Stadt fühlt. Ihre Verquickung mit der hiesigen Immobilienoligarchie unterstreicht das ganze noch anschaulich. Dadurch wird das am Ende immer weniger Kulturpolitik sondern eher Geschäftstätigkeit. Ich glaube Nürnberg wird eine wahnsinnige kulturelle Blüte erleben wenn da mal jemand neues die Führung übernimmt.
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Vor kurzem war der Pellerhof Kulisse für eine weitere formidablé Veranstaltung:
https://dringeblieben.de/video…-live-pellerhaus-nurnberg
Die Dronen- und Kamerafahrten mit beeindruckenden Bildern starten diesmal schon nach wenigen Minunten.
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Ich finde es immer wieder traurig, wie viel privates Engagement in Nürnberg doch vorhanden ist und wie wenig sich die Stadt (im besten Fall!) darum schert. In vielen Fällen arbeitet sie direkt dagegen. Das ist wirklich bedauerlich. Wie könnte die Stadt heute aussehen? Kaum auszudenken.
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Wird die Kultur "mit den Füßen getreten"?
Passend dazu berichtet die NZ von einer Demo vor den Nürnberger Rathaus, zu der sich Künstler zusammenfanden um gegen die Kultur- und Wirtschaftspolitik während Corona zu protestieren. Tenor: Eine Stadt wie Nürnberg, die Kulturhauptstadt werden will, interessiert sich skandalös wenig für die Kulturschaffenden in der Stadt. Das passt zum sich verfestigenden Bild: Kultur ist das, was das Kulturreferat selber macht. Dort sieht man sich offenbar nicht als Mediator und Unterstützer einer sich frei entfaltenden Kulturszene, sondern selbst als Kunstschaffende, die in Konkurrenz zu allen anderen stehen.
Dem gegenüber erschien die Tage die Broschüre "meine N-Ergie - Das Kundenmagazin", mit Hochglanzfotos und Imagebeiträgen zur Kulturhauptstadt 2025 und den Leuchtturmprojekten des Kulturreferates.
Der Neue OB sollte diesem Treiben m.E. nicht allzu lange tatenlos zusehen, nicht dass das N2025-Debakel einst an ihm kleben bleibt, wenn es schief geht.