Hi,
ich wäre dafür, das das Gebäude, wie es bis zu seiner Zerstörung im Krieg exestiert hat, wieder her zustellen! Sicher würde sich auch eine Stiftung gründen lassen!
Gruß
Mattes
Hi,
ich wäre dafür, das das Gebäude, wie es bis zu seiner Zerstörung im Krieg exestiert hat, wieder her zustellen! Sicher würde sich auch eine Stiftung gründen lassen!
Gruß
Mattes
Zitat von bluecherwarum schreibst du, restitutor (=Rückerstattungspflichtiger), wenn du nichts beizutragen hast? heute ist heute, und wird heute auseinandergesetzt. kannst du der diskussion sachlich folgen?
und dank an norimbergus für die unterlassung des nachsatzes...
Ich verstehe nicht, weshalb niemand den Blücher versteht .
Er hat uns doch mitgeteilt, daß er FreeJazz und Stockhausen mag, daher er ist für die heimatlose, atonale Beliebigkeit und das möchte er eben auch in seiner gebauten Umgebung wiederfinden. Ich bin mir sicher, daß man ihn in seiner Freizeit vor den gesichtslosen Glas-Stahl-Beton-Monstern unserer Zeit wiederfindet, wo er auf dem Asphalt eine Kerze entzündet, aus dem Ghettoblaster quillt Gunter Hampel und ein zufriedenes Lächeln schleicht sich auf seine müden Züge.
Es wäre angebracht, hier tolerant zu sein und ihn nicht mit Widersprüchen zu quälen. Jeder, der einmal versucht hat, mit einem Zeugen Jehovas zu diskutieren, weiß, daß das Gespräch mit einem Kühlschrank ergiebiger ist.;)
Um hier mal einen aktuellen Stand zu geben, egal wie man dazu steht:
Vor einigen Tagen hat Karl Diehl eine halbe Million für den Pellerhof gespendet, laut einem Zeitungsbericht steht nun die Summe bei 760 000 Euro.
Förderkreis Pellerhof:
http://www.altstadtfreunde-nue…de/content/index.php?id=7
Aktueller Stand des Pellerhofes, laut einem Zeitungsartikel hat die Sparkasse Nürnberg nun noch 91500 Euro dazugelegt. Insgesamt sind nun 850.000 Euro vorhanden.
Momentan stehen Gerüste im Innenhof, um die Quader zu vermessen. Wenn der Vertrag zwischen der Stadt und den Altstadtfreunden zustande kommt, wonach es momentan aussieht, dürfte der Baubeginn 2008 beginnen.
Hab den Threadtitel gekürzt und griffiger gemacht. Mod Wagahai
Das sind doch sehr erfreuliche Nachrichten. Hoffentlich der erste Schritt zu einer Komplettrekonstruktion des Pellerhauses.
Ich weiß nicht, ob es so erstrebenswert ist das Pellerhaus komplett neu zu rekonstrurieren. Da die Fassade ein Zeitzeuge der Nachkriegsarchitektur darstellt. Ich weiß, dass es da sehr unterschiedliche Meinungen gibt.
Zeitzeuge hoert sich schoen an. Allerdings sehe ich vom Bild her hier bei der Fassade wirklich nichts besonderes, was erhaltenswert waere.
Das Pellerhaus sollte man auf jeden Fall vollständig rekonstruieren.
Der Wiederaufbau des Innenhofs ist ein erster Schritt, aber dabei darf es nicht alleine bleiben.
Bei der Abwägung, welcher Bau der historisch und architektonisch wertvollere war / ist, gewinnt der Vorkriegsbau.
Zeitzeugen der Nachkriegsarchitektur gibt es in großer Zahl. Und es gibt zahlreiche, wirklich gelungene Beispiele für Architektur der 50er Jahre, welche erhaltenswert sind. Einige, wie das Plärrer-Hochhaus, sind längst fester Bestandteil des Stadtbildes geworden.
Die "NZ" berichtet, der Pellerhof wird nun Stück für Stück rekonstruiert.
Ein erster Bauabschnitt wird von den Altstadtfreunden mit Unterstützung der Stadt und Spenden nun in Angriff genommen.
Find ich ausgezeichnet! Ich hoffe eine Komplettreko wäre machbar. Auch wenn die 50er Fassade ihren Reiz hat, aber in dem Meer der Nachkriegsarchitektur in dieser Ecke der Altstadt wäre der alte Pellerhof was besonderes.
http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=903691&kat=11
D.
Nun wieder etwas ausführlicher berichtet die "nn". Es wird nicht der ganze Hof, sondern nur Teile davon rekonstruiert (inklusive der Rückseite des Gebäudes). Von den benötigten 3 Millionen Euro wurden bereits eine Million gespendet, wobei mal wieder auffällt, wie spendabel die Nürnberger bei derartigen Bauvorhaben sind.
Die erste Idee zur Reko liegt nämlich gerade einmal 3 Jahre zurück, der Beschluss zur Umsetzung ist demgemäß noch jünger. Denkt man da an das Hängen und Würgen bei der Sammlung für die Gedächtniskirche in Berlin - welche ungleich prominenter ist - fällt auf, das einiges in der Stadt durch Finanzierung engagierter Bürger ginge, würde man es nur beherzt angehen (So meine These).
http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=905213&kat=10&man=3
D.
Der Grundstein für den Wideraufabu hat man nun in Anwesenheit von Politprominenz aus Nürnberg und Bayern gelegt,
berichtet die "NZ". Dabei wird betont, das auch das Bauministerium in Berlin die Rekonstruktion des Pellerhofes als bedeutent im Sinne von "Identität durch Rekonstruktion" schaffend erachtet.
Ein Bild des Hofes vor 1945 ist auch drin. Der leicht andersfarbige Teil markiert das Ende des derzeitigen Bauvorhabens. Eine Komplettreko ist derzeit nicht angedacht, aber irgendwie scheint sie doch im Raume zu stehen.
Oder was ist euer Eindruck?
http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=907102&kat=11
D.
Hi,
das versteh ich jetzt nicht ganz, wie meinst du das, ich dachte der Hof soll so wie er auf dem Bild dargestellt ist wieder aufgebaut werden, oder habe ich da was falsch verstanden.
Schlossgeist
Also so wie ich es den Artikeln entnommen hab, werden nur die Galerien und die Rückseite des Vorderhauses rekonstruiert. Die Dachlandschaft und vorallem das das ganze Giebel- und Türmchengewächs am Ende des Hofes kommen (erst mal?) nicht.
Daher ist das Foto auch "zweifarbig" nehm ich an.
http://www.nz-online.de/bild.a…=416689&ar=0&man=4&kat=11
hier noch mal direkt zum Foto
da steht ja auch das extrem häßliche Schulgebäude im Weg, welches man dummerweise dahin gebaut hat.
D
Das Dach des Hinterhauses kann aufgrund des Scharrer-Gymnasiums nicht rekonstruiert werden, der Giebel aber bis hinauf zur Muschel und dem bekrönenden kleinen Obelisken schon. Außerdem werden die Seitenflügel komplett incl. Dächer wiederhergestellt, wobei das Dach der Ostseite nicht groß ist, da dieser Flügel schon immer eine ganz schmale, vor die Westwand des Nachbargrundstückes gesetzte Kulisse war. Der Westflügel dagegen ist ziemlich breit; er beinhaltet ja den wunderbaren Treppenturm.
Die Einfärbung des Bildes wie im Artikel ist unüblich. Normalerweise wird die Grenze zwischen erstem und zweitem Obergeschoß gemacht (vgl. http://www.altstadtfreunde-nuernberg.de/index.php?id=71), da Erdgeschoß und erster Stock schon vorhanden sind (teilweise erhalten, teilweise in den 1950ern rekonstruiert).
Größtenteils nicht rekonstruiert werden kann die vierte, die Südseite. Das ist die Seite, von der aus die typischen Pellerhof-Ansichten photographiert sind. Hier steht der Nachkriegsbau von Fritz und Walter Mayer, der ja erhalten bleibt - zumindest nach derzeitigem Stand. Schauen wir mal, wie sich die Meinungen entwickeln, wenn der Hof auf drei Seiten wieder sein altes Erscheinungsbild zurückerhält.
Jetzt mal wahrscheinlich ne ziemlich blöde Frage:
Wird "nur" die Innenhof-Fassade aufgebaut, oder sollen die Gebäudeflügel links und rechts komplett neu hochgezogen werden? Ich denke nach Fertigstellung kann der Pellerhof für Tourristen bei Stadtführungen ins Programm mit aufgenommen werden!
Die beiden Seitenflügel werden komplett rekonstruiert. Allerdings ist der östliche Flügel sehr schmal. Gleich hinter der Hoffassade - ich würde den Abstand auf etwa einen Meter schätzen - kommt die Wand zum Nachbargebäude, das allerdings seit dem Wiederaufbau mit dem Pellerhaus eine funktionale Einheit (Bibliothek und Archiv - Archiv ist inzwischen schon ausgezogen und die Bibliothek folgt in einigen Jahren) bildet. Das liegt aber im Gegensatz zur Problematik beim Hinterhaus nicht an einer rücksichtslosen Nachkriegsbebauung, sondern das war schon vor 400 Jahren so. Dieser Flügel war nie nutzbar, sondern schon immer reine Fassade.
Derzeitiger Zustand:
Bild: Norimbergus
Daß das Klimagerät verschwindet nehme ich doch schwer an:
Bild: Norimbergus
Auf diesem Bild sieht man den Vorkriegszustand.
Noch mal ein Blick auf den Ostflügel aus anderem Blickwinkel - dieses mal ist das Vorderhaus, das eigentliche Pellerhaus, das so stehen bleiben wird, mit im Bild:
Bild: Norimbergus
Um den Flügel komplett rekonstruieren zu können wird auch die Rückwand entsprechend erhöht und das ganze bekommt ein, wenn auch sehr schmales, Dach.
Zum Vergleich vom gleichen Standpunkt aus ein Bild des Westflügels:
Bild: Norimbergus
Wie man sieht, ist er viel breiter.
Die Asymmetrie kann man übrigens schon von der Halle aus erkennen, ohne sich die beiden Flügel genauer anzusehen. Die Halle hat 3 mal 3 Joche, aber nur die mittlere und die östliche Achse öffnen sich zum Hof, die westliche Achse findet ihre Fortsetzung im westlichen Seitenflügel.
Diese Bilder sind übrigens vor ziemlich genau drei Jahren beim letzten Altstadtspaziergang der Altstadtfreunde im Jahr 2005 anläßlich des Jubiläums 400 Jahre Pellerhaus entstanden. Damals ist Harald Pollmann mit der Rekonstruktionsidee an die Öffentlichkeit gegangen. Die vier Steine, die er der Stadt für den Fall einer Rekonstruktion gespendet hat sieht man auf folgendem Bild im Hintergrund:
Bild: Norimbergus
Eine spannende Geschichte.....
An diesem Beispiel liesse sich gut die Frage "Rekonstruktion - legitime Wiedergewinnung von Identität oder unredliche Flucht in die Vergangenheit" diskutieren.
Vielleicht ein neues Thema?
Was soll der Maßstab für legitim/unredlich sein?
Ich denke das Seh-Zeichen auf die Frage abzielt, ob es nicht besser wäre für die aufgewandten Mittel neue Bauten mit neuer identitätstiftender Architektur schaffen?!
Ich dachte eine grundsätzliche Diskussion über das Thema Rekonstruktion wäre interessant. (Ich gebe zu ich bin mir da selbst nicht ganz schlüssig bin. Früher hätte ich das konsequent abgelehnt, sehe das aber inzwischen differenzierter.) Ich fände es einfach interessant hier ein Meinungs- und Argumentespektrum zu lesen.....
(Vielleicht mag ja jemand einen neuen 'allgemein' und vom Pellerhof losgrlösten Faden dafür einrichten ?!)
'Baukunst' hat zumindest dahingehend Recht, dass Rekonstruktion (wie immer man sich nun zu diesem Thema verhalten will) doch definitiv kein Gegensatz zu zeitgemäßem Bauen an sich darstellt. Die Frage trifft doch konkret immer nur jeweils ein Objekt, ist doch deswegen nie eine parareligiöse Grundsatzfrage ("wie sollen unsere Städte im 21. Jahrhundert ausssehen?"). Keiner will doch eine untergegangene Epoche rekonstruieren. Insoweit ist doch der Abwehrreflex gegen Einzelrekonstruktionen übertrieben.
Die Frage ist doch vielmehr, ob man es für legitim hält untergegangene und identitätsstiftende Gebäude wiederzuerrichten. Die Frage haben etwa Hildesheim (Knochenhauerhaus), Dresden (Frauenkirche) und ganz aktuell Berlin (Stadtschloß) positiv beantwortet, weil sie sich dieses Stück Identität zurückholen wollen. Diese Entscheidung halte ich nicht für unredlich, sondern für legitim.