Infrastruktur im Bundesviertel

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    Danke für die frischen Bilder auch hier. Für mich zeichnet sich jedoch mit der Umgestaltung der Straßen eine Fehlplanung ab.


    - Heussallee: wer soll hier flanieren? Es gibt doch nichts was Publikumsverkehr anziehen könnte. Durch die Erschließung von Hotel und WCCB über die Welckerstraße und den nach Norden verlegten Zugang zum Rhein droht die Heussallee vielmehr in ihrer Funktion an den Rand gedrängt zu werden. Als Zuweg zum WCCB war die Straße in ihrer alten Form repräsentativ genug, eine Aufhübschung in Form neu gepflasterter Gehwege oder neuer Beleuchtung hätte gereicht. Wichtiger als ein Umbau wäre für die Straße die Ansiedlung von Gastronomie und die städtebauliche Öffnung des WCCB zur Heussallee durch Abriss der schäbigen Abgeordnetenbungalows.


    - Welckerstraße: vierspurig wird die Straße nur im Mündungsbereich zur B9 wegen der Abbiegespuren, die Berichterstattung im GA ist disbezüglich - Tschuldigung - Schwachsinn. Als Hauptzufahrt für den motorisierten Verkehr taugt die Straße zudem nur bedingt, denn mir ist nicht klar wie der Verkehr von Norden (der Adenauerallee) bzw. nach Süden geführt werden soll, ohne einen weiteren unnützen Knotenpunkt an der B9 zu schaffen. Chaotisch, blödsinnig, provinziell, mehr ist zu dieser ganzen Veranstaltung rund ums WCCB eigentlich nicht zu sagen.

  • Rec du hast vollkommen recht!
    Dieses Viertel so umzugestalten ist auch für mich nicht nachvollziehbar.
    Die Abgeordnetenbungalows stehen meines Wissens unter Denkmalschutz. Hätte man die Bungalows abgerissen und das WCCB so wie es ist, bis zur Heussallee gebaut, wäre die Villa Dahm heute noch da.

  • Die Abgeordnetenbungalows stehen in der Tat unter Denkmalschutz, aber unter Denkmalschutz stand die Villa Dahm (und einige andere Bauten auf dem Gelände) auch. Meines Wissens gibt es immer noch kein Nutzungskonzept für die Bungalows, hinter denen sich die Anlieferung für die Kongresshalle befinden wird. Hier entsteht direkt an der Heussallee eine Hinterhof-Atmosphäre.


    Es hätte doch gereicht, die Welckerstraße für den Verkehr zu sperren und dort einen Fußgängerweg anzulegen, von neu gepflanzten Baumreihen flankiert auf die Villa Dahm zuführend... [/Träummodus off]

  • Dilettantismus der Stadtverwaltung

    Das Problem ist vielfach das Gleiche: Stadtverwaltungsmitarbeiter und ihre Leitung haben keine Achtung vor schützenswerten Bau- und Naturdenkmälern und keine Vorstellungskraft, wie Altes mit Neuem mehrwertig verbunden werden kann. Daher sind immer wieder ausgeschriebene Wettbewerbsrahmenbedingungen mangelhaft. Jüngste Beispiele: Die Villa Dahm inkl. der drei enorm alten Bäume wären ein herausragendes Hotelentree mit ortstypischer Atmosphäre für erfolgreiche Innen- und Außengastronomie gewesen. Die Festschreibung des obligatorischen Erhalts dieser Villenkette zusammen mit Villa Hammerschmidt, Palais Schaumburg, Villen der Kurt-Schumacher-Str. in den Wettbewerbsbedingungen: Fehlanzeige. Wie sieht es jetzt an dieser Stelle aus, nachdem auch Vorschriften für die Gestaltung und zur Unterbringung des Parkraums für das Kongresszentrum versäumt wurden?


    Auch dass 70 Jahre alte Bäume einem Füßgänger-Boulevard gewichen sind, ist eine traurige Absurdität. Der obligatorischer Schutz des alten Baumbestands der Heussallee wäre bei einem Erschließungs- und Landschaftswettbewerb nahe liegend gewesen: Aber auch hier Fehlanzeige.


    Alles bewahren wollen und so Entwicklungen zu verhindern, das kann es nicht sein. Aber sich große Denklmäler setzen zu wollen und hierfür mutig Altes bei Seite zu räumen, ist - mit Abstand betrachtet - schon sehr häuig schief gegangen.

  • Es scheint in der Tat so, dass ein Verzicht auf den Abriss der Villa Dahm, verbunden mit der Verschiebung des Großen Saales in Richtung Heussallee, zur Niederlegung zweier der Bungslows geführt, die ehemalige Parlamentarische Gesellschaft aber gerettet hätte.
    Somit wäre immer noch ein Abgeordnetenbungalow erhalten, den man wie geplant für Informationszwecke nutzen könnte (es ist ein UN-Informationszentrum vorgesehen).
    Ich stimme den Vorrednern zu, dass eine Villa Dahm in der Flucht der Welckerstraße ein herrausragendes und gleichzeitig authentisches Entrée dargestellt hätte.
    Nun gut, man beachte den Konjunktiv.


    Mindestens das graue Parkhaus sollte trotz der Kostensteigerungen die projektierte "Bambushain"-Verkleidung erhalten.


  • Die Haltestelle ist mittlerweile im Betrieb!
    http://img43.imageshack.us/img43/8528/bonn240509002komp.jpg


    Von Juli bis November 2009 soll laut Ausschreibung dieses Stück Fahrbahn (s. nachfolgendes Foto) in Richtung Gleistrasse verschoben werden.


    http://img32.imageshack.us/img32/3448/bonn240509001komp.jpg


    Wenn dann die Bauarbeiten beendet sind, ist die B9 auf "Godesberger Gebiet" für hoffentlich lange Zeit baustellenfrei.

  • PRESSEMELDUNG


    Haltepunkt Bundesviertel wird zügig geplant


    25.06. 2009


    Stadt finanziert Planungskosten vor - OB Dieckmann weist Dürig-Kritik zurück


    ib Mit Entschiedenheit weist Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann Vorwürfe der CDU in Sachen Haltepunkt Bundesviertel zurück. Das Thema sei nicht liegen geblieben oder aufgehalten, sondern zügig behandelt worden, die Planungsvereinbarung sei jetzt unterschriftsreif. Die Stadt verpflichte sich, die Planungskosten für das Planfeststellungsverfahren in Höhe von 200.000 Euro vorzufinanzieren, um das weitere Verfahren zu beschleunigen. Die Oberbürgermeisterin hatte bereits vor einigen Wochen das Planungsdezernat beauftragt, die Vorbereitungen für die Vereinbarung zu treffen und die notwendige Abstimmung in der Verwaltung, vor allem mit der Stadtkämmerei, herbei zu führen.


    „Mir als Nachbarin des geplanten Haltepunktes braucht der OB-Kandidat der CDU die Bedeutung dieses Vorhabens nicht zu erklären", sagte sie.


    Die Bahn beabsichtigt, den Schienenhaltepunkt „Bundesviertel" an der Köln-Koblenzer Strecke im Bereich der Museumsmeile zwischen Walter-Flex-Straße und Marie-Kahle-Allee zu bauen, damit alle dort verkehrenden Nahverkehrszüge dort halten können. Vorgesehen sind zwei Außenbahnsteige an der bestehenden Strecke sowie eine Bahnsteigunterführung mit Treppen und behindertengerechten Rampen. Hinzu kommt eine Überdachung auf jedem Bahnsteig, eine elektronische Fahrgastinformation sowie Abstellanlagen für Fahrräder. Profitieren werden davon nach jüngsten Schätzungen etwa 6.000 Fahrgäste, die jeden Tag an dieser Stelle in die Bahn ein- und aussteigen werden.


    Die Baukosten in Höhe von knapp 5 Mio € werden voraussichtlich zu 100 % vom Land gefördert, die Kosten für die laufende Unterhaltung werden von der Bahn getragen. Vorgesehen ist, bis zum Jahreswechsel die Entwurfsplanung durchzuführen, so dass das erforderliche Planfeststellungsverfahren zu Beginn des kommenden Jahres durch die Bahn eingeleitet werden kann. Bei günstigem Verlauf kann 2012 mit dem Bau begonnen werden, so dass der erste Zug Fahrplanwechsel 2013 am Haltepunkt Bundesviertel halten kann.


    Quelle: Stadt Bonn

  • Schön und gut!
    Aber wie sieht es denn mit der Verknüpfung des Haltepunktes an andere Verkehrsmittel aus?! Die U- Bahn Haltestelle Heussallee liegt ja nicht gerade nebenan und Platz für einen Taxistand sehe ich auch nicht wirklich.. Fährt dort wenigstens ein Bus vorbei?!
    Mit Fahrradständern ist es sicher nicht getan! Und zu Fuß bis Post-Tower oder Telekom-Zentrale ist es verdammt weit!

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    Laut Liniennetzplan fährt die 630 am geplanten Haltepunkt vorbei ins Bundesviertel.


    Möglich wäre ggfs. auch den Straßburger Weg für die 610/611 zu öffnen, das gäbe dann eine recht attraktive Busanbindung.

  • Okay immerhin! Aber viel ist das ja nicht.. Ein Taxistand wäre eigentlich unabdingbar. Vielleicht findet man ja dafür noch Platz im Bereich des Museums- Parkhauses, falls die Verwaltung nicht wieder schläft..
    In dem Zusammenhang fällt mir ein, dass seit einiger Zeit eine Fahrzeugunterführung unter der Bahnstrecke in Verlängerung der Marie- Kahle- Allee angedacht ist. Weiß jemand etwas darüber? Ich hoffe, diese wird nicht still und leise dem Haltepunkt zu Opfer fallen, denn eine solche Unterführung ist dingend notwendig und längst überfällig!

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    Soweit ich weiß ist das immer noch der aktuelle Stand. Ich denke es gibt keinen Zusammenhang zwischen beiden Projekten.

  • Es heißt, dass der Haltepunkt zwischen Walter-Flex-straße und Marie-Kahle-Allee gebaut werden soll. Das ist viel Platz, so lang ist auch der duisdorfer Bahnhof nicht. Also wird der Haltepunkt der Straßenunterführung, denke ich, nicht im Wege stehen. Eine Kombination wäre allerdings sinnvoll. So hätte man nämlich eine vollwertige Unterführung und eine für Fußgänger. Also z.B. Von beiden Seiten eine...

  • auf bonn.de ist nun die Planung für den Bahnhaltepunkt Bundesviertel vorgestellt -> http://www.bonn.de/umwelt_gesu…/08411/index.html?lang=de


    Man sieht auf dem beigefügten pdf-Plan, dass zwar die Bahnüberführung "Walter-Flex-Straße" entfallen wird, da dort die neue Fahrgastunterführung entsteht( mit Rampen usw., also kein großer Umstand für Fahrradfahrer etc.), dafür aber die an der Marie-Kahle-Allee bestehen bleibt. Der Bahnsteig wird mehr im Bereich der Walter-Flex-Straße auf einer Länge von 240 m liegen . Also bleibt die Möglichkeit, dort eine breite Unterführung für den Kraftfahrzeugverkehr zu realisieren... sehts euch an!

  • Vielen Dank hauke!
    Ich muss sagen, das sieht ganz vernünftig aus. Und in der Tat bleibt mehr als genug Platz für die Unterführung an der Marie-Kahle-Allee. Wenn die realisiert würde, hätte man auch gleich noch einen südlichen Zugang zum bergseitigen Bahnsteig. Ich hoffe, die optische Gestaltung wird auch halbwegs passabel, nicht dass das Ganze am Ende wie ein Dorfbahnhof wirkt.
    Was ich leider nicht sehe, aber wie gesagt für unabdingbar halte, sind Taxistellplätze! Allerdings hat die Walter-Flex-Straße sehr breite Fahrspuren, vielleicht kann man dort in der Randzone etwas machen..

  • Einen Taxistand wird es denke ich irgendwann geben, dafür müssten 3-4 Parkplätze auf dem Seitenstreifen (vermutl. Joseph-Beuys-Allee) geopfert werden.


    Die Bushaltestelle kommt in die Walter-Flex-Straße, wie der Plan zeigt.

  • Die U- Bahn Haltestelle Heussallee liegt ja nicht gerade nebenan.


    Hab das mal mit Google Maps ausrechnen lassen ;) Hab ja sonst nüscht zu tun...


    Ecke Walter-Flex-Straße/Joseph-Beuys-Allee bis zur U-Bahn-Station Heussallee/Museumsmeile: 0,3km und laut Rechner in 53 Sekunden zu Fuß möglich - das dürfte schon gehen! Von hier aus ist es ja auch kein Problem mit der Stadtbahn zur Telekom und den Ministerien und Maritim am Robert-Schuman-Platz zu kommen.
    Kunstmuseum und Bundeskunsthalle sind ohnehin fußläufig direkt zu erreichen.
    Zum WCCB sinds zu Fuß bei 0,8km ca. 10 Min.
    Ecke Walter-Flex-Straße/Joseph-Beuys-Allee bis zum Posttower-Eingang kürzester Weg 1km und knapp 13 Min. zu Fuß.


    Halte die verwendete Bezeichnung "Bundesviertel" im Übrigen für überholt bzw. nicht im Sinne der Stadt, die das Viertel als "Neue Mitte" oder "Internationales Viertel" (wie es auf den Wegweisern heißt) deklariert. Man sollte von der "Bundes-"-sache wegkommen, zumal sich das ja wohl leider ohnehin in ein paar Jahren/Jahrzehnten erledigen wird.

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    Die Bereitschaft längere Umsteigewege zur U-Bahn in Kauf zu nehmen dürfte eher gering sein. In dem Fall ist es sicher günstiger am Hbf. oder am Bf. Godesberg umzusteigen.


    Aber wie gesagt, die von dir genannten Endziele im "Bundesviertel" werden von der Linie 630 recht gut erschlossen, übrigens auch in der anderen Fahrtrichtung die Stadtteile Kessenich und Dottendorf, bzw. sind fußläufig erreichbar.


    Meine Hoffnung ist zudem, dass von dem Haltepunkt ein städtebaulicher Entwicklungsschub hinsichtlich der umliegenden Brachflächen v.a. westlich der DB-Strecke ausgeht.

  • Ich gehe auch davon aus, dass der DB- Haltepunkt und die U-Bahnstation Heussallee räumlich nicht eng genug verknüpft sind, um einen praktikablen Umsteigeverkehr zu ermöglichen, 53 sek hin oder her..
    Durch die Buslinie werden immerhin die Post- und DW-Mitarbeiter effektiv versorgt; für die Telekom- Angestellten ergibt sich in der Tat gegenüber Hbf und Bf Godesberg kein besonderer Vorteil durch den Haltepunkt.
    Ich will das Projekt aber nicht schlechtreden, denn näher an die U- Bahn hätte man es nun mal nicht bauen können. Es werden sicher täglich einige tausend Fahrgäste den Haltepunkt nutzen und es könnte wirklich eine städtebauliche Entwicklung des "Niemandslandes" an den Bahngleisen nach sich ziehen!