Spreedreieck [realisiert]

  • Vielen Dank für diese Info. Für mich ist das komplett neu und lässt die ganze Sache in einem völlig neuen Licht erscheinen.


    Falls die Sachlage wirklich so ist, bin ich voll und ganz deiner Meinung. Kannst du das Ganze auch mit einer Quellenangabe belegen?

  • ^ Dazu muss man nur einen Blick in den Bauantrag werfen und den Äußerungen des Bauherrn zuhören. Er hat nie etwas anderes gesagt. Weiterhin ist von einer Unterbauung des Tränenpalastes in sämtlichen Abstimmungsgesprächen zur Erstellung des jetzt für nichtig erklärten Bebauungsplanes I-50 immer die Rede gewesen, also wussten auch alle Behördenvertreter davon. Nur eine Frau Dubrau hats nicht verstanden und musste dann groß Theater schlagen... Und schon war das falsche Gerücht in der Welt.

  • Schlecht getrickst

    Wenn man dem Tagesspiegel Glauben schenken kann, musste die Baubehörde dem Investor wegen vorangegangenen Planungspannen entgegengekommen. Dieses Entgegenkommen sah vor, einen höhere Geschossflächenzahl (3,4 statt 3) und eine Glassfassade zuzulassen. Beides wollte auch der Erbauer des Hotels gegenüber - ihm wurde es aber verwehrt. Damit eine höhere Nutzungsdichte überhaupt genehmigungsfähig wurde, schenkte man dem Investor obendrein den Bahnhofsvorplatz. Damit verbesserte sich die Relation von Grundstücksgrösse zu Bauvolumen. Dieser Trick wurde vor Gericht als solcher erkannt. Eine offenbar völlig überforderte Behörde hat eine alte Planungspanne mit einer noch grösseren neuen korrigieren wollen. Ist nicht wirklich schlimm für die Leute dort. Denn wenn das Land jetzt Schadensersatz leisten muss kommt das Geld ja nicht von diesen Leuten, sondern vom Steuerzahler.

  • abgesehen davon ging es mir vor allem darum, dass die presse nur die halbe wahrheit sagt, wenn sie davon spricht, der tränenpalast solle abgerissen werden. richtig wäre zu schreiben, er sollte teilweise abgerissen/abgetragen und nach errichtung der tiefgarage wieder aufgebaut werden. wie auch immer man das bewerten mag, es gehört zu einer korrekten berichterstattung.

    Nichts anderes hat die Presse geschreiben. Das Verb "abreissen" ist in diesem Zusammenhang ein unsachliche Verkürzung (und Übertreibung) meinerseits. Ich dachte es wäre klar, was damit gemeint ist. Aber ich sehe mich hier echt nicht in der Lage, in jedem Posting den kompletten Sachstand zu wiederholen.


    Jedenfalls ist der Tränenpalast auch kein Steckbaukasten, den man schadlos einfach auseinander nehmen und wieder zusammen setzen kann. Es bleiben bei solchen Abtragungsaktionen immer Spuren zurück. Während man im Falle von Abu Simbel die Narben der Steinsägen verschmerzen können muss, weil die gesamte Anlage heute sonst unter Wasser liegen würde, ist der Wunsch nach Bau einer größeren Tiefgarage aus Sicht des Denkmalschutzes eben kein triftiger Grund ein Gebäude auseinander zu nehmen (und wieder zusammen zu setzen).


    Kann ja sein, das dem Senat die Pläne zur Unterbauung des Tränenpalastes bekannt waren. Dem Bauherren war aber auch klar, das er ein denkmalgeschütztes Gebäude mit entsprechenden Einschränkungen erwirbt. Um es mal so klar zu sagen: Der sture Kerl könnte ja auch von der Seite buddeln! Außerdem hat sich Müller-Spreer vertraglich zu einer kulturellen Nutzung des Tränenpalastes verpflichtet. Stattdessen wurde das Bühnenequipment versteigert und der Tränenpalast steht nur noch leer seit er in Müller-Spreers Besitz ist. Allein deswegen hat sich der Mann den Titel "Zerstörer des Tränenpalastes" redlich verdient. Das er sich trotz seines Vertragsbruchs erdreistet den Senat zu verklagen, ist gelinde gesagt eine Frechheit.


    Das der Senat mit dem Verkauf eines Grundstücks, das teilweise in Bahnbesitz war, ebenso Fehler gemacht hat, ist dabei unbenommen. Das hätte aber höchstens zu einem Konflikt zwischen Senat und Bahn führen dürfen. Müller-Spreers Kriegszüge gegen Senat und Denkmalschutz haben damit nichts zu tun. Ebenso wie die Klage des gegenüberliegenden Hotels, das in dieser Sache eigentlich überhaupt nichts zu sagen haben dürfte. Welches Recht von Sol Melia wurden den verletzt? Das auf eine schicke Aussicht! Wenn es wirklich danach geht, müsste jeder nur noch klagen.

  • Welches Recht des Sol Melia verletzt wurde? Zum Beispiel das Recht auf Gleichbehandlung. Wenn man selbst eine Glassfassade wollte und selbst höher bauen wollte - das aber anders als der Nachbar untersagt bekam - und nun obendrein dessen verstärkte Verschattung zu akzeptieren hat - kann ich schon verstehen, dass man sich wehrt. Wenn die Baubehörde so unterschiedliche Masstäbe ohne gute Gründe anlegt, kann das nunmal schief gehen.

  • Lothar


    Ich würde sagen, der Unterschie besteht darin, dass auf dem Dreieck ein Solitär entsteht, während das Sol Melia auf beiden Seiten an andere Gebäude grenzt, sodass hier eben andere Vorgaben bez. Traufhöhe und auch Material gelten...

  • Gütliche Einigung auf Zwischenlösung am Spreedreieck. Der Baustadtrat von Mitte erteilt dem Projektentwickler Müller-Spreer eine partielle Baugenehmigung für eine Gebäudehöhe von zunächst 29 Metern. Das entspricht acht Geschossen. Damit wurde ein drohender sofortiger Baustopp nach dem Gerichtsurteil fürs Erste abgewendet.

  • Ein Schreibfehler (?) ist der STRABAG auf ihrer Webseite mit Webcams passiert:


    Berlin bekommt am Spreedreieck umsäumt von Spree, Friedrichstraße und S-Bahnhof Friedrichstraße eine neue Topadresse. Das neue Gebäude aus Stahl, Beton und Glas wird 30 Etagen hoch werden.


    Schön wär's. ;)


    Auf der Baustelle passiert noch nichts:
    Webcam 1 Webcam 2


    Quelle: baustelle.strabag.at

  • Unglaublich... Sind das wirklich die aktuellen Renderings???


    http://www.braunarchitekten.co…e_buerogebaeude.php?id=23


    Das ganze war ja nie sonderlich spektakulär, aber wirkte wenigstens edel geschwungen und nicht wie ein billiges Bürohaus in der Vorstadt...


    Zum Vergleich der alte Entwurf: http://www.morgenpost.de/image…berlin/128935_normal2.jpg


    Scheint Methode zu werden, erst schicke Bilder zu präsentieren und dann nach und nach abzuspecken, siehe US-Botschaft. :headscratch:

  • Und mal wieder ein neues Kapitel in Sachen Spreedreieck bzw. eben kein neues kapitel, sondern es wird weiter verhandelt, damit es nicht zu einem sofortigen Baustopp kommen muss. Der Investor droht bei einem Baustopp mit Schadensersatzforderungen. Sollte bei einem Vergleich die Baumasse reduziert werden, will er das Projekt beenden und das Grundstück zurückgeben und - Ihr habt es sicherlich erraten - Schadensersatz einfordern.
    Hier der Artikel im heutigen Tagesspiegel: http://www.tagesspiegel.de/ber…k-Baustopp;art270,2473001

  • Eieieiei...


    Da haben sich die Beteiligten alle ganz schön in die Nesseln gesetzt.


    http://www.tagesspiegel.de/ber…k-Baustopp;art270,2473001


    Es wird z.Z. versucht eine gütliche Einigung mit der Klägerseite zu erreichen, Ausgestaltung jedoch noch völlig offen.


    Das Land Berlin versucht damit einen Baustopp für das Spreedreick zu verhindern, solange die Parteien verhandeln wird das OVG die Baugenehmigung wohl nicht kippen, ansonsten sind die Aussichten dafür sehr gut. Müller-Spreer droht indessen mit einer Klage von 50-100 Mio. € wenn es einen Baustopp geben sollte.


    Für den Klägeranwalt gibt es 2 Alternativen: Entweder die Baumasse des Spreedreiecks wird verringert, oder es gibt Schadensersatz. Der dürfte aber recht hoch ausfallen...


    EDIT:


    Der Tagesspiegel hat auch noch eine Chronik des gesamten Vorgangs zum Spreedreick, beginnend mit dem unrechtmäßigen Verkauf

  • Ehrlich gesagt kann ich die Klägerseite (Hotelgruppe Sol Melia) nur bedingt nachvollziehen. Mir ist schleierhaft, inwiefern sich eine Jahre andauernde Baubrache positiv auf das Geschäftsergebnis auswirken soll. Hotelgäste sind grundsätzlich eher nicht begeistert von Baustellensicht. Da wäre mir ein "Hochhaus" doch lieber gewesen.


    Andererseits setzt man wohl auf die langfristige Entwicklung und hat einfach tiefe Taschen (ist ja schließlich nur ne Filiale). Und wenn dort in ein paar Jahren tatsächlich ein niedrigerer Bau stehen sollte, hat man erreicht, was man erreichen wollte.

  • Naja erstmal wird bis zu einer Geschosshöhe von 8 Stockwerken gebaut...und dann wird weiter gesehen...das klingt ja erstmal nicht so schlecht, das heißt also, dass das Gebäude ja gebaut wird und dann werden Feinheiten bestimmt.

  • Problem:


    Die Kiste ist vermietet und der Mieter hätte gerne die volle BGF, da er sonst nicht einziehen wird.


    Die Klägerseite nervt so ab. Immerhin erfreulich, dass mindestens 1x pro Woche eine große Scheibe des Hotels eingeschlagen wird. Man muss den Punks, die sich zur Zeit dort aufhalten (falls das Spreedreieck nicht gebaut wird bleibt das auch so), einfach noch mehr Geld geben, um die Bande des SolMelia zu vergraulen. Vielleicht kann dann vernünftig gebaut werden.

  • Echt? Das mit den Punks wusste ich ja noch garnicht...
    Trotzdem sollte man dafür sorgen, dass es nicht eskaliert mit den Punks, denn irgendwann macht das auch richtig negative Schlagzeilen und das ist dann nicht erfreulich....SolMelia könnte noch mehr gereizt werden und Gäste verlieren..dann drehn die durch