Spreedreieck [realisiert]

  • schneewittchen


    Gibt es eigentlich von Zaha Hadid Entwürfe für irgendein herausragendes Gebäude in Berlin?


    Ja gibt es. Guckst du hier


    Am Zirkus 1 wird wohl in den nächsten 4 Jahren realisiert. Die Deutsche Immobilien AG will wohl in der Zwischenzeit noch potente Mieter finden.


    http://www.deutsche-immobilien.ag/amzirkus/


    Und auch für die Brache der Friedrichstraße 100 werden wir noch in diesem Jahr näheres erfahren. Der Liegenschaftsfonds Berlin ist derzeit damit beschäftigt mögliche Investoren aufzutreiben. Letztes Jahr gab es dazu auch mal ne Meldung in der Welt.


    http://www.welt.de/data/2005/06/23/735931.html


    Aufatmen heißt es außerdem am Schiffbauerdamm. Hier droht ja die Kaimauer abzusacken. Deswegen sollte hier zur WM eine umfassende Sanierung stattfinden. Natürlich waren die Kneipiers davon nicht sehr angetan, witterten sie doch zur WM gute Geschäfte. Nun soll sie also provisorisch gesichert werden. Die Biergarten-saison zur WM ist gerettet :)


    http://morgenpost.berlin1.de/c…03/18/bezirke/817576.html

  • Was bitte soll an dem Spangenberg-Entwurf Aufregendes sein? Sieht aus wie eine Milchtüte aus der Ex-DDR. Ein Hochhaus an dieser Stelle der Stadt ist einfach unpassend. Man darf nicht einfach bloß seine Architektur bewundern, sondern man muß auch mal schauen, wie sich ein Gebäude in die Umgebung einfügt. Mir wäre es lieber eine sechs-geschossige Bebauung zu sehen, die sich noch mehr an den Bahnhof schmiegt.


    Bei den meisten Entwürfen, insb. dem spangenbergschen, habe ich den Eindruck, daß mein Blick vom Gebäude zerschnitten wird.


    Hochhäuser braucht man in Berlin eigentlich im Moment keine weiteren. Es klaffen genügend Baulücken, die als sog. "grüne Lungen" umdefiniert werden.


    Berlin ist keine Stadt mit Hochhaustradition. Das sind amerikanische Städte und Städte in Schwellenländern. Berlin ist wie die meisten europäischen Städte (La Defense liegt ja auch außerhalb des Pariser Zentrums) eine flach gebaute Stadt. Das hat Tradition. Modern kann die Architektur dennoch sein, wie man sieht. Insofern halte ich Stimmann auch nicht für einen Unglücksfall in Berlin. Im Gegenteil.


    Flacher und dafür kompakter halte ich für angemessener in der Friedrichstraße. Genauso wie eine durchgezogene Straßenflucht. Einzelne "Hochhaus-Nadeln" sehen eher schlecht aus, wenn sie nicht kompakt umbaut werden wie das Handelszentrum. Das sehe ich beim Spangenberg-Bau nicht. Es steht frei. Diese Ecke würde zugig werden. Also warten wir auf den besagten Artikel in der Welt...

  • Nun ein Hochhaus an dieser Stelle hätte zumindest mE mit dem Hochhaus des int. Handelszentrum ganz gut ausgesehen. Über deren Gestaltung kann man sich ja streiten, natürlich. Mir persönlich hat der BRT Entwurf immer am besten gefallen. Und so schlecht finde ich den Spangenberg-Entwurf gar nicht. Für mich kein 08/15 Hochhaus. Und wenn man mal bedenkt was in Berlin tlw. für HHklötze stehen, wäre dies sicherlich eines der besseren geworden.


    Na klar hast du Recht, dass Berlin keine HH braucht, aber wenn jemand eines bauen will, warum nicht?

  • So, hab hier mal noch einen Entwurf von Diener & Diener im Netz gefunden.



    Sieht auf dem ersten Blick aus wie eine reine Glasfassade. Naja warten wir bis morgen, dann werden wir sehen was bei dem Wettbewerb herausgekommen ist.

  • @schneewitchen: das ist klar, das das ein bissel aussieht wie der Mark Braun Entwurf... du kleiner gemeiner...


    Der Entwurf für das neue Haus stammt nämlich abermals von Mark Braun, wie in der WAMS (danke für die Vorabinfo!!) zu lesen ist. Hauptmieter werden Ernst&Young, die wollen alle drei berliner Standorte dort vereinen. (400 MA).


    Der Tränenpalast soll langfristig als Kulturstandort erhalten bleiben, Baubeginn ist für diesen Herbst vorgesehen. Fertigstellung dann für 2008, der Entwurf würde dem "Mythos Spreedreieck" gerecht, da der Entwurf "bionisch an den Ecken abgerundete und in zwei Baukörper geteilt(e)" sei.


    http://www.wams.de/data/2006/03/19/861742.html


    ist das einfach der gleiche entwurf? oder nur überarbeitet?

  • ich hab das teil mal gescannt...




    wams, 19.3.06


    sollte es copyright-beanstandungen geben, werde ich es natürlich entfernen.

  • Danke dir, nikos.
    Das Rendering erweckt ein wenig den Eindruck, die Fassade bestehe aus einer Aneinanderreihung konvexer Fensterbänder. Das wäre schön, aber bestimmt nicht billig, also wohl eher keine Konvexität.
    Abwarten was noch an Visualisierungen raus kommt, gefällt mir aber bisher besser als der erste Entwurf von Braun.

  • Gefällt mir ganz gut der Entwurf. Im Berlinteil der WAMS ist auch noch mal ein Bild. Kann das noch jemand scannen. Meine WAMS ist heut auf dem Flohmarkt vernichtet worden :)

  • ich denke mal, dass es sicher auf der homepage des architekten bald mehr bilder zu sehen gibt. diese gelegenheit lässt sich doch keiner entgehen, damit zu werben....

  • ach ja und wenn man sich die grundrisse ansieht (siehe "signet" auf dem gescannten rendering) dann merkt man, dass es ein völlig neuer entwurf ist. vergleichsgrundrisse zum früheren entwurf kann man bei http://www.braunarchitekten.de unter "spreedreieck II" sehen.


    auf der gleichen seite sieht man übrigens auch den grundriss zu einem entwurf namens "spreedreieck I" und wenn man den mal neben den viel späteren grundriss von grüntuch + ernst hält (siehe deren homepage), dann fallen da frappierende ähnlichkeiten auf. abgesehen von der viel schlechteren flächeneffizienz (vermietbare fläche/nicht vermietbare fläche). ein gebäude bei über 80 bis 90 % effizienz ist ein effizientes gebäude. wenn die kerne und treppenflächen, aufzüge, flure etc. zu viel raum wegnehmen, ist das ein schlechter entwurf - für den entwickler...

  • Der neue Entwurf von Mark Braun ist natürlich nicht so spektakulär wie die alten Pläne eines 200m Turms, bei den gegebenen Umständen aber eine formidable Lösung. Mir gefällt vor allem die konkave Form und die vertikale Gliederung der Fassade :daumen:


    Frage an Schneewittchen: Soll bei dem Gebäude denn getöntes (evtl. teilverspiegeltes) Glas verwendet werden?

  • ^


    also ich denke mal, dass da der denkmalschutz ein wörtchen mitzureden haben wird, was den verspiegelungsgrad der fassade angeht. die vertikalen lisenen (ich hatte ja schonmal geschrieben, dass es ähnlich zur swissotel-fassade von gmp am kudamm/joachimstaler) sein wird sind sehr wichtig - wenn das gebäude schon nicht so hoch werden kann, wird wenigstens die fassade die vertikalität betonen.


    mehr kann man auf den bildern ja nicht erkennen ;)

  • Also von der Friedrichstraße aus gesehen: geht so, könnte besser sein...


    Von der Spree aus gesehen: Der absolute Klopper, ohne Rücksicht auf Verluste. Merkwürdige Proportionen zu den dahinterliegenden Gebäuden in der Friedrichstraße (Melia, Admiralspalast). Noch mehr trifft dies auf das Verhältnis zum Tränenpalast zu. Für mich eine optische Katastrophe. Etwas mehr Abstufungen in der Gebäudehöhe (vielleicht 5-6 Geschosse zum Tränenpalast hin) wären hilfreich gewesen. So wird man sich genauso beklagen wie beim Kranzlereck. Anscheinend beschäftigen sich diese Architekten zu sehr mit ihrer eigenen Architektur und nicht so sehr mit der, der umliegenden Gegend. Das stört mich.


    Naja, wenigstens hat der Schandfleck bald ein Ende... Diese Grünanlage ist auch ziemlich entsetzend...

  • Beim Kranzlereck hat man sich aber nicht nur (und auch nicht in erster Linie) wegen dem Höhenunterschied beschwert - der mittlerweile sowieso hinfällig ist, weil mit dem Concorde Hotel ein anderer Baukörper gegenüber ist, der die gleiche Höhe besitzt.


    Den Entwurf von Braun finde ich sehr gut, das einzige Problem ist höchstens - wie rallekofskaja sagt - die Wirkung mit dem Tränenpalast davor. Mit den Gebäuden auf der anderen Straßenseite wäre sowieso kaum Ensemblewirkung zu erzielen gewesen und der Standort des Gebäudes ist sowieso eher solitärhaft (zumal auch die Gebäude an der Fluß/Straßenkreuzung zu unterschiedlich sind). Dafür eine sehr gute Lösung.

  • @ rallekoffwskaja: da muss ich jetzt aber widersprechen. die architekten müssen letztendlich ganzheitlich denken und ein haus, das zwar von außen super sensibel auf alles in seiner umgebung rücksicht nimmt, ist im zweifel zu teuer und unvermietbar.


    diese gebäude müssen einen ertrag bringen. wir leben nicht mehr im 18. jahrhundert, als man l'art pour l'art machen konnte mit kleinen hübschen belvedere wo mutti nachmittags ihren tee trinken konnte.


    ein gebäude rein nach der äußeren form zu beurteilen, ohne zu wissen, welche ansprüche an die funktion, an die vermietbarkeit, an die effizienz gestellt werden, ist sehr oberflächlich.


    wer millionen für dieses grundstück bezahlt und damit einen teil zur sanierung des berliner haushalts beitragen hat, der muss dieses grundstück auch gut nutzen können und da ist eben ein haus in bestimmter größe nötig. eine imbissbude bringt in der regel keinen großen ertrag.


    außerdem störe ich mich immer wieder an dieser forderung, ein neues gebäude solle sich doch bitte in die umgebung einpassen. das kann kein entwurfsmaßstab sein, weil wir dann nämlich noch in holzkaten wohnen würden.


    der mensch strebt immer nach mehr größe und möchte sein werk selbstbewusst präsentieren (auch wenn man in deutschland vielfach probleme mit selbstbewusster darstellung hat weil wir uns ja am liebsten selber kreuzigen würden und jeder, der über den durchschnitt hinaus ragt, angefeindet wird).


    daher nochmal meine anregung: es gibt sicher bestimmte gründe, die dieses haus so aussehen lassen und erst wenn man sich mit den prinzipien befasst hat, kann man auch ein gutes urteil abgeben. dass sicher nicht alles an diesem haus perfekt ist, kann man ohne weiteres zugeben.