Güterplatz: The Spin (128 m), Eden (98 m), Wohnungsbau

  • Güterplatz: The Spin (128 m), Eden (98 m), Wohnungsbau [Bauphase]

    Es geht um das sogenannte Telenorma-Gelände zwischen Mainzer Landstraße und Frankenallee, Güterplatz und Heinrichstraße. Das Areal des ehemaligen Werk I der Firma Telefonbau und Normalzeit, später erst in Telenorma dann in Tenovis umbenannt, gehörte zumindest bis März 2006 gänzlich der Robert Bosch GmbH.


    Nun soll der westliche Teil verkauft und dort Wohnungen gebaut werden. Der östliche Teil, nach Abriss der Fabrikgebäude seit Jahren eine Brache, bleibt im Besitz von Bosch. Weiterhin ist dort ein Hochhaus ("Hochhaus am Güterplatz") mit ausgedehnter Sockelbebauung sowie ein zusätzliches Bürogebäude vorgesehen. Zulässig ist ein bis zu 160 Meter hoher Turm. (Schmittchen)
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    zumindest auf einem teil des bosch-grundstücks am güterplatz tut sich was: bosch verkauft teil des grundstücks an den bauträger rvi aus saarbrücken, die eine wohnbebauung planen. am östlichen rand ist weiterhin ein 160m hochhaus geplant.


    http://www.immobilien-zeitung.…ews.php3?id=17333&rubrik=

  • Ich habe mir noch einmal den Siegerentwurf von Dieter Köhler aus dem Städtebaulichen Ideenwettbewerb "Ehemaliges Telenorma-Gelände" angeschaut. In der Tat ist an dieser Stelle von vornherein Wohnbebauung vorgesehen, die auch tatsächlich bis zur Heinrichstraße reichen soll.


    Das würde bedeuten, dass die heruntergekommene Wohnbebauung östlich der Ecke Heinrichstraße / Frankenallee verschwinden soll, die Feuerwache (um die es sehr schade wäre, Foto) ebenfalls. Doch scheint dies nicht sicher, ich habe auch eine Planungsvariante gesehen, bei der die jetzige Bebauung an der Ostseite der Heinrichstraße erhalten bleibt, die Feuerwache auch. Die neue Wohnbebauung wäre dann natürlich weniger ausgedehnt, der heruntergekommene Bestand an der Frankenallee würde aber auch in dieser Variante ersetzt werden. Die RVI ist übrigens eine Gesellschaft der Sparda-Bank Südwest und saarländischer Volksbanken.


    Modellfotos aus dem Ideenwettbewerb, das Hochhaus darf voraussichtlich 160 Meter hoch werden (in brauner Farbe die Wohnbebauung):




    Bilder: Köhler.Architekten


    Interessante Zeitungsartikel zum Wettbewerb mit weiteren Bildern, alle von März 2003: FAZ........FR ........FNP


    Und noch ein Plan:

    Bild: Köhler.Architekten

  • es wird zeit, dass sich dort was tut. diese brache ist fast noch schlimmer, als die uec-brache. ein sehr guter schachzug von bosch, das gelände zu teilen und den wohnteil zu veräussern. das wäre der perfekte ort für ... wohnhochhäuser (träum).

  • Der braune Altbau, der in der Frankenalle direkt an die Feuerwache 3 angrenzt, ist in einem astreinen Zustand. Dieser Bau, der zur Feuerwache gehoert, ist ein Wohnhaus fuer Feuerwehrleute. Dort findet man noch richtig dick gemauerte Ziegelwaende, wie es sie heute nicht mehr gibt. Es waere eine Schande, solchen Wohnraum mutwiilig zu vernichten. Mancher in Frankfurt waere froh, in einer solchen, auch bezahlbaren Wohnung zu leben. Das Haus braeuchte vielleich mal von aussen einen neuen Anstrich. Das ist aber auch alles. Okay, mit dem Haus daneben, das ist eine andere Sache. Die kann ich nicht beurteilen. Man sollte aber vorsichtig sein und etwas als heruntergekommen zu bezeichnen, was man gar nicht kennt. Auch so kann wertvoller Wohnraum vernichtet werden.

  • Ja, da ist noch ein ansehnlicher und gut erhaltener Altbau. Das war mir zunächst nicht bekannt, inzwischen habe ich den aber auch gesehen. Meine Einschätzung, ich hoffe du gestattest dies, bezieht sich demnach auf die etwa 12 anderen Gebäude dieses Blocks. Anscheinend hast du andere Vorstellungen über die Entwicklung der erweiterten Innenstadt - ich sehe das eher so, dass dies nicht die richtige Zone für heruntergewirtschafteten Billigwohnraum ist.

  • leider wird die wohnbebauung nur 22m hoch. baubeginn ist bereits diesen sommer, erste mieter ziehen im frühjahr 2008 ein. insgesamt entstehen 235 wohnungen. hinzu kommt ne tiefgarage und ein begrünter innenhof.


    ausserdem wird bald ein architekturwettbewerb zur umgestaltung des güterplatzes gestartet. baubeginn für den neuen üterplatz ist frühjahr 2007. bosch zahlt teil der umgestaltung.


    für das bürohochhaus gibt es noch keinen interessenten. auf die frage, ob man das hochhaus nicht als wohnturm vermarkten könnte, sagte ein boschvertreter: "Ich kann mir noch nicht vorstellen, dass ein Wohnhochhaus ein renditefähiges Objekt sein kann." (anm.: in der ganzen welt klappts, nur in deutschland nicht - eigenartig).



    mehr dazu: http://www.fr-aktuell.de/resso…5088acd832daa7&cnt=831975

  • Danke für die nachrichten, also 235 Wohnungen, besonders viel ist das ja nicht.
    Und 22m Traufhöhe in dieser Innenstadtlage? Warum nicht höher und die Fläche besser ausnutzen? Unverständlich.


    Natürlich wäre auch ein gut durchdachtes und gut konzipiertes Wohnhochhaus renditefähig vor allem in Frankfurt.
    Es probiert nur niemand. Leider. :nono:

  • viel ist es in der tat nicht, aber andererseits werden dort etwa 600-700 menschen leben, wo seit vielen jahren nur eine brache war. und es werden wohl bis zu 7 stockwerke sein.


    der standort güterplatz würde sich perfekt als wohnturm-standort eignen. die bemerkung des bosch-vertreters ist mir auch unverständlich.



    freuen wir uns, dass diese brache bald teilweise endlich verschwindet. und das zugunsten von wohnungen und nicht büros.

  • Äußerst erfreulich, auch wenn es nur so etwas wie ein Zwischenergebnis ist. Angesichts der umgebenden Bebauung geht die maximale Höhe von 22 Meter m. E. schon in Ordnung, so wenig ist das ja nun auch wieder nicht. Und die Brache verschwindet, der garstige Güterplatz wird neu gestaltet (hoffentlich gibt das einen Impuls auch für dessen Ostseite) und Bosch hat weiter die Absicht ein Hochhaus zu bauen. Mehr kann man derzeit kaum erwarten!

  • Zitat von BMXican

    auf die frage, ob man das hochhaus nicht als wohnturm vermarkten könnte, sagte ein boschvertreter: "Ich kann mir noch nicht vorstellen, dass ein Wohnhochhaus ein renditefähiges Objekt sein kann." (anm.: in der ganzen welt klappts, nur in deutschland nicht - eigenartig).



    Ich mag ja keine Ahnung haben, aber warum stellt ihr nicht mal ein Papier zusammen, das


    - Beispiele für Wohntürme in anderen Städten enthält,
    - ein bisschen Frankfurter Martforschung und Marktdaten beinhaltet und
    - ein paar kreative Nutzungsideen zusammenfasst.


    Und das Ding wird dann an Bosch geschickt, an mehrere verschiedene Personen.
    Parallel schickt man das dann an die FAZ, die Rundschau, das Stadtfernsehen, Radio und ähnliche Medien. Wenn man das geschickt macht, wird das Thema vielleicht aufgegriffen und es tut sich was.
    All das kostet nicht wirklich Geld, es kostet nur Zeit und Arbeit. Verlieren lässt sich nichts, aber einiges gewinnen.


    Davon, dass ihr hier diskutiert und jammert, wird sich die Realität nicht ändern.


    Dieses Posting richtet sich nicht ausdrücklich an BMXican und ist nicht beschränkt auf den konkreten Fall, sondern richtet sich von seinem Prinzip her an alle Forenleser und alle (oft zu Recht) kritisierten Projekte.

  • das ist zwar lieb gemeint, aber ich denke die investoren werden schon ganz genau wissen, was sich für sie rentiert und was nicht. anscheinend muss es in deutschland gesetze oder sonstwas geben, die die rentabilität schmälern.



    zum hochhaus selbst: laut FAZ soll das baurecht dieses jahr geschaffen werden. erst dann erwartet bosch mehr interessenten für das projekt.

  • gut.


    ich habe zum thema wohn- und büroflächen aber gerade etwas interessantes gelesen. im rebstockpark kostet ein quadratmeter wohnfläche 2400 €, ein quadratmeter bürofläche aber nur € 600 ... könnte das der grund sein, warum man lieber in büros investiert?

  • @ BMXican


    Das weiß ich nicht, aber der Unterschied ist leicht erklärlich und ist gerade auch bezüglich des hier diskutierten Wohnhochhauses relevant:


    Wohnungen sind schwerer als Büros. Ein Wohnhochhaus braucht eine ganz andere Statik als ein Büroturm. Deswegen lassen sich Bürotürme auch in den allermeisten Fällen nicht in Wohntürme umbauen und deswegen sind Wohntürme meines Wissens auch teurer als gleichhohe Bürotürme.

  • BMXican, welcher Art sollen diese Kosten denn sein? Baukosten? Hier wären 2.400 Euro aber viel mehr als üblich. Oder Erwerbskosten?


    Zurück zum Thema: Hinsichtlich der Gestaltung der Wohnhäuser sollte man keine hohen Erwartungen haben. Die RVI hat auch das Saar-Karree gebaut, das ja hier nicht gut angekommen ist (Fotos). Doch anscheinend ist das Konzept der RVI aufgegangen, nahe des Hauptbahnhofs in erster Linie Zweitwohnungen für Pendler anzubieten, denn dieses soll jetzt fortgeführt werden. Aber bitte mit anderen Architekten. Sonst bleibt nur zu hoffen, dass die Halde "des türrahmenherstellenden Schwagers des Architekten" (Chewbacca a.a.O.) inzwischen geräumt ist.

  • es handelt sich wohl um die baukosten. bei dem rvi-projekt am güterplatz kommt man sogar auf € 3000 pro quadratmeter wohnfläche....


    da die bauherren kaum höhere preise verlangen können, müssen die gewinnmargen deutlich kleiner sein, als bei büros.

  • obwohl Saar-Karree sich mittlerweile wohl ganz gut macht, auch wenn die Architektur eher provinziell ist. Es gibt nun Cafés und Restaurants rund um den Platz, außerdem mausert sich das Viertel dort zum Design-Hotel-Standort (z.B. Bristol, The Pure,...)


    was heißt Zweitwohnungen für Pendler? Was ist dort anders als bei "normalen" Wohnungen?

  • Das stimmt. Zur positiven Entwicklung des Viertels trägt auch der Wochenmarkt bei, außerdem neue hochwertige Wohnungen und Büroarbeitsplätze im Posthof. Anders ist wohl die Vermarktung, und die Wohnflächen sind kleiner als sonst.


    BMXican, wäre dieser Betrag zutreffend, dann würde die RVI nicht nur nichts verdienen, sondern bei jedem Quadratmeter sogar 500 Euro drauflegen. Der Kaufpreis pro Quadratmeter soll nämlich bei 2.500 Euro liegen, hier nachzulesen.

  • Hallo,
    Ihr glaubt das doch wohl selbst nicht...
    Bei der seit jahren lahmenden Baukonjunktur und den deutlichen Überkapazitäten seitens der Anbieter (Bauunternehmen) kann man momentan für Geschosswohnungsbau von REINEN BAUKOSTEN von ca. 1.200 €/m² ausgehen. Hierzu kommen selbstverständlich die Grundstückskosten.

  • die rechnung ist einfach. 40 millionen für das projekt. und 13,200 qm wohnfläche. macht 3,000 € pro quadratmeter. selbstverständlich muss man alles kalkulieren, auch die grundstückskosten....