Nbger Süden: Abriss und Neubau ehem. Kaufhof am Aufseßplatz

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    Super Fund!

    Mein erster Reflex: Die Eierlegende Wollmilchsau: Klinkerfassade, Fassadenbegrünung und Bauelemente des Vorgängerbaus in einem? Das gibts doch garnichts. Gibts ja wohl, am Aufseßplatz. Nicht falsch verstehen, mir gefällt das. Aber ich habe meine Zweifel dass das den Ritt durch die Instanzen und in die Realität hinein schafft. Es wirkt zu ambitioniert.

    Auch die Nutzung als Wohnblock mit dem hermetisch abgeriegelten Hof, der hier eine Oase suggeriert, wirkt auf mich fremd, wenn man bedenkt dass man sich hier am größten und belebtesten Platz in der Südstadt befindet.

    Wenn man sich die Visu genau ansieht sind Passagen angedacht, so wie ich sie aus den alten Leipziger Handelspalästen in der Innenstadt kenne. Darin wäre dann Platz für viele weitere kleinere Geschäfte. Aber leider bieten die veröffentlichen Grundrisse dazu keine Information. Parken ist in das 1. OG verortet, der dargestellte, begrünte Innenhof dürfte demzufolge das Dach der Parkplatzetage sein, und für üppigere Begrünung ausfallen.


    Vielleicht wurde das Thema ja im BKB am 20.05. behandelt?

  • Das ist überraschend nah am alten Schocken, also dem ganz alten aus den 20ern. Der Erhalt der Horten Waben (Vorsicht, nicht Horten-Kacheln, das sind die mittig spitz zulaufenden mit den Dreiecksausschnitten ;) ) ist auch ein nettes Gimmick. Passagen sind ein gelungener Gegenentwurf zum hermetisch abgeriegelten Vorgängerbau. Und von Arkaden bin ich eh ein Fan. Im Vergleich mit dem Tafelhof Palais eine ähnliche Architektursprache, alles in allem also durchaus zeitgenössisch, aber mit klaren Reminiszenzen an die Historie des Ortes. Mir nicht unsympathisch, wobei natürlich die Umsetzung und Materialität viel ausmacht. Der Rewe ums Eck z.B. ist in der Hinsicht ja deutlich abgefallen gegenüber den Visus. Wie immer zweifle ich daran, dass es wirklich so grünt wie auf den Grafiken, zumal es tendenziell eh zu wenig Rankfläche ist um positiv auf die arg karge Umgebung abzustrahlen. Ein Walmdach brauche ich hingegen nicht unbedingt, das passt schon mit dem doppelten Staffelgeschoss, zumal das Umfeld ja auch eine sehr heterogene Dachlandschaft hat - und das vom Straßenniveau aus eh nicht wirklich wahrnehmbar gewesen wäre.

    Ich würde aber gerne auch noch die anderen Wettbewerbsentwürfe sehen. Durchaus im Rahmen des Möglichen, dass sich hier anschließend wieder Ernüchterung breit macht.

  • Ich finde den Entwurf sehr gelungen und auch für den Ort sehr aufwertend - wobei das vermutlich alles wäre. Bleibt zu sehen, ob die Umsetzung der Fassade tatsächlich so grün sein wird. Wenn die Umsetzung so auf den Visualisierungen passiert, dann ist das definitiv ein großer Wurf für Ten Brinke.

  • Auch mir gefällt dieser Entwurf sehr gut! Bin angenehm überrascht. Die Bezüge zum Vorgängerbau sind eine kaum zu erwartende Verneigung vor dem architektonischen Erbe, wie man sie bei Neubauten so gut wie nie sieht. Klinker als Fassadenmaterial passt gut zu einigen Bauten des städtischen Umfelds und wirkt immer lebendiger, abwechslungsreicher und naturnäher als die Dämmstoffverschalungen und sonstigen Platten. Die Parkebene ist ebenfalls gut gelöst; hoffentlich funktioniert da diese Begrünung tatsächlich. Auch die Arkaden und die Varianten in der Abfolge der einzelnen Gebäudeteile gefallen mir. Und dass bei den Balkongittern mal etwas anderes gewagt wird als die üblichen Metallstäbe, ist ja fast schon revolutionär...!


    Was nur ebenfalls auffällt: Die Geschosshöhen scheinen mal wieder so gering zu sein, dass sich ein großgewachsener Mann an der Decke stößt, wenn er sich am Kopf kratzt...

  • Ich würde aber gerne auch noch die anderen Wettbewerbsentwürfe sehen. Durchaus im Rahmen des Möglichen, dass sich hier anschließend wieder Ernüchterung breit macht.

    Die fünf anderen Entwürfe der Endauswahl:


    SLG Architekten:


    ©SLG Architekten Part mbB


    Studioeuropa:



    ©studioeuropa


    Sedlak Rissland Architekten:



    ©SRAP Sedlak Rissland Architekten


    XS Architekten Coöperatie:


    ©XS ARCHITECTEN


    Knerer und Lang:


    ©Architekturbüro KNERER UND LANG


    Quelle: https://www.competitionline.co…gebnis-wohnen-421530.html

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    Irgendwie alles eher schlecht als recht. Von erschreckend banalem Baukörper und maximal-monotoner Fassade (SLG) über graue Fassadentristesse (Knerer und Lang) bis hin zu einem übertriebenen Durcheinander (XS Coöperatie)... Geschmack und Anspruch scheinen nicht vorhanden?

    Studioeuropa und Sedlak Rissland gefallen noch am besten, aber der Wettbewerbsgewinner ist auch diesen beiden mMn deutlich überlegen. Mehr Qualität beim Wettbewerb hätte aber sicher auch nicht geschadet.

  • Ok, das ist 50er statt 20er retro. Insofern bin ich dann doch über den Sieger froh. Zumal die anderen auch nicht wirklich mehr Grün bieten (außer StudioEuropa). Knerer und Lang hat sich wohl an diesem Gebäude orientiert. Dabei einen ähnlichen Baukörper entworfen wie der Sieger. Mal was anderes, aber insgesamt wär's wohl doch etwas monoton geworden. Bei XS Architekten Coöperatie finde ich die Kleinteiligkeit außergewöhnlich, die Fassaden eher weniger. Die anderen Entwürfe sind so gesichtslos, dass sie im Umfeld wohl komplett untergehen würden.

  • Von den alternativen Vorschlägen gefällt mir Sedlak Rissland am Besten. Der Entwurf greift selbstbewusst die Wiederaufbauarchitektur auf, von der die Südstadt so geprägt ist. Die durch Rahmen gegliederte Fassade mit den Kacheln ist in meinen Augen die höherwertige Gestaltungsform der Nachkriegswohnhäuser. Genau genommen würde ich meinen, dass sich Sedlak Rissland an dem von Sprenggiebel verlinkten Haus orientiert haben. Allerdings wäre es für die Größe des Neubaus dann doch in Gänze zu eintönig, die kleinen Fenster in den Obergeschossen übernehmen leider auch die Schwächen der Wiederaufbauzeit.


    Der Entwurf von XS Architekten Coöperatie gefällt mir eigentlich auch ganz gut, allerdings sind die jeweiligen Fassaden überwiegend unpassend und wiederholen sich zu oft. Warum dann nicht gleich ein Hunterwasserhaus? Mit anderen Fassaden, die sich viel mehr an den vielen Vorgängerbauten orientieren, wäre dieser lebendige Entwurf vielversprechender gewesen.


    Der beste Entwurf hat auch m.M.n. gewonnen, obwohl ich den noch nicht perfekt finde. z.B. frage ich mich, ob es tatsächlich dort soviel roten Backstein braucht? Backstein gibts auch in gelblichen Tönungen, oder (leider) auch grau.

  • Was mir noch auf den Visualisierungen weniger Siegerentwürfe aufgefallen ist, ist der fehlende U-Bahn-Abgang und stattdessen die prominente Integration in das Gebäude. Da es sich hier um einen Fassadenwettbewerb handelt, sollte es ja eigentlich keine Unterschiede geben was sowas angeht. Mich würde ein Wegfall freuen, da der Bereich zwischen Landgrabenstraße und Aufseßplatz so viel großzügiger wäre und eigentlich braucht es diesen Aufgang ja nicht wirklich. (Behaupte ich als Außenstehender einfach mal)

    Zum Siegerentwurf ist soweit aus meiner Sicht alles gesagt, allerdings finde ich von den Alternativen den von Studioeuropa mit am besten. Was man bei den Begrünungen nämlich nicht vergessen darf, ist dass die Realität oft anders aussieht. Vor allem die Kletterpflanzen, die sonst überall zu sehen sind, machen oft langfristig keine so gute Figur. Bei den Bäumen von Studioeuropa (vorausgesetzt, sowas geht tatsächlich) habe ich da deutlich weniger Zweifel, dass die auch mal eine längere Durststrecke überleben würden und allgemein ohne Pflege dauerhaft besser dastehen.

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    Bei Studioeuropa sehe ich nur Sträucher. Das geht seit Jahrzehnten, Olympiadorf München oder Wien Alt Erlaa sind Beispiele. Und ich gebe dir Recht, damit wäre wohl später mehr Grün vorhanden, als nur bei Kletterpflanzen.

  • Namenswettbewerb gestartet

    Für das neue Gebäude wird noch ein Name gesucht. Wer möchte, kann einen Namensvorschlag an Ten Brinke senden. Annahmeschluss ist der 22.06.2021. Die Gewinner werden Anfang Juli bekanntgegeben. Auf den bestplatzierten Namensvorschlag entfällt ein Preisgeld von 500 Euro!


    Gesucht wird laut Ausschreibung ein aussagekräftiger, einprägsamer, kurzer Name, "der Historie und Zukunft verbindet. Lokale inhaltliche Bezüge sind denkbar, aber nicht zwingend erforderlich."


    https://schockencenter.de/namenswettbewerb/

  • Wie die NN berichten ist die Entscheidung um den zukünftigen Namen entschieden. Das Projekt soll künftig unter dem Namen Schocken-Carré auftreten. Die Namen, welche ebenfalls prämiert wurden waren darüber hinaus Südstadt-Schocken, Schocken², Südside und Schocken First. Zumindest unter den prämierten Einreichungen ist Schocken-Carré definitiv auch der mir persönlich am zusagenste.

  • Mit dem Namen kann man leben. Hauptsache, bei der Umsetzung des ja durchaus gelungenen Siegerentwurfs erlebt man nicht in der Realität noch den "Schocken-Schock".

  • Nachdem der Kaufhof mittlerweile verachwunden ist, hat nun scheinbar der Abriss des zugehörigen Parkhauses gegenüber begonnen. Das erklärt warum die Webcam seit Ende August leider keine Bilder mehr liefert. Mir ist nicht bekannt, was hier nach dem Abbruch entstehen soll, weiß jemand was dazu? Finde ich spannend.

  • "...Kaufhof verschwunden ist,..." - nein - ganz verschwunden ist er noch nicht. Im April gab es einen Zwischenfall, es fielen beim Abriss Beton-Teil auf die Oberleitung der Tram und - es wurde wohl auch das Angrenzende Nachbarhaus beschädigt.


    Der verbliebene Rest steht seit dieser Zeit unverändert. Ob da noch offene "Versicherungsfragen" bestehen - ich weiß es nicht. In der Presse habe ich auch keine Infos gefunden


    Rest vom Kaufhof


    Hinten links das Parkhaus

  • Ist mir auch aufgefallen, wie ich immer mal wieder dort vorbeifahre: Ein kleiner Rest am Nachbarhaus steht noch. Danke für die Info, jetzt weiß ich weshalb.

  • Nachdem der Kaufhof mittlerweile verachwunden ist, hat nun scheinbar der Abriss des zugehörigen Parkhauses gegenüber begonnen. [...] Mir ist nicht bekannt, was hier nach dem Abbruch entstehen soll, weiß jemand was dazu? Finde ich spannend.

    Dem heutigen Artikel der NN lässt sich entnehmen, dass es für das Grundstück des Parkhauses noch keine genauen Pläne für die Nachnutzung gibt, es aber laut Vertreter Ten Brinkes eine Wohnbebauung werden solle. In der Zwischenzeit wird es als Baustellenlager während der Errichtung des Schocken-Carres genutzt.

  • Die Abbrucharbeiten am Parkhaus sind weit fortgeschritten. Dagegen tut sich auf dem Hauptareal weiter nichts (der "kleine Rest" steht nach wie vor) , Baumaschinen und Container stehen aber bereit.


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    eigene Fotos.

  • Eigentlich schade, dass das Parkhaus weichen muss. Hätte die Stadt es übernommen und für Dauerparker erhalten, könnten viele angrenzende Straßen massiv vom Parksuchverkehr entlastet werden. Statt Parkplätzen gebe es dann mehr Grün und breite Radwege. Abreißen hätte man das Parkhaus dann längerfristig auch noch können.

  • Das ist aus den von dir geschilderten Gründen kein schlechter Gedankengang, aber die Stadt ziert sich ja gerne bei solchen Ideen: "wer soll den Grundankauf bezahlen?" Von dem organisatorischen Aufwand der Bewirtschaftung will man sich auch lieber drücken. Außerdem wäre der "Deal" : Parkhausstellplätze für Straßenparkplätze sicher von präsentierten Zahlen der Stadt kaputtargumentiert worden: "Enormer Parkdruck..." Dann hätten wir dort ein öffentliches Parkhaus UND vollgestopfte Straßen. Von daher bin ich eher froh, dass wenigstens dieser graue Schandfleck wegkommt. "Längerfristig" wird sich in Galgenhof sowieso auch nicht viel ändern, bei dem immensen "Good Will". Das Parkhaus kommt dann nie weg. Was soll dort eigentlich hin?