Bienenkorb-Hochhaus an der Konstablerwache

  • Es dürfte bald losgehen. Alle Geschäfte sind draußen und die bis zuletzt noch verbleibende Frankfurter Sparkasse bezieht ein Containerdorf am anderen Ende des Platzes an der Straßenbahnhaltestelle.

  • Die Baugenehmigung liegt vor, der Umbau beginnt jetzt. Überraschend, dass, abgesehen vom Erdgeschoss, die Mieter während des Umbaus nicht ausziehen müssen. Was auf den Visualisierungen schon gut zu erkennen ist, wird nochmals klar gestellt: Die Sanierung soll das Hochhaus nicht dem aktuellen Geschmack anpassen, sondern will die Ästhetik der Fünfziger betonen. Mehr in der heutigen Pressemeldung der Deutsche Immobilien Chancen:


    Die DIC Asset AG beginnt jetzt mit den umfangreichen Bauarbeiten zur Neugestaltung des traditionsreichen Bienenkorbhauses an der Frankfurter Zeil, die Ende 2008 abgeschlossen sein sollen. Die DIC wird das Gebäude mit einer modernen Infrastruktur ausstatten und attraktive Ladenflächen auf 3.500 qm schaffen. Als Erweiterung des 43 Meter hohen Gebäudes ist ein sechsgeschossiger Anbau geplant, der westlich an das Hochhaus grenzen und bis zur Höhe des Gebäudes von Peek&Cloppenburg reichen wird. Die Sanierung des Hochhauses wird die Ästhetik der 50er Jahre betonen, die großflächigen Fassadenanbauten der 80er Jahre werden dafür wieder entfernt. Damit wird dem 1954 errichteten Hochhausbau sein ursprüngliches klassisches Erscheinungsbild der Erd- und Obergeschosse zurückgeben. Die wenigen, noch vorhandenen stilprägenden Elemente dieser Architekturepoche werden erhalten.


    Stefan Blümm, Leiter des Bereichs Projektentwicklung der DIC: „Mit der Revitalisierung und Erweiterung des Bienenkorbhauses, das ein Wahrzeichen der Frankfurter Zeil ist, leistet die DIC einen Beitrag zur Verschönerung des Frankfurter Stadtbildes sowie eine Erhöhung der Attraktivität der Frankfurter Zeil für Anrainer, Besucher und Kunden“.


    Die bisherige Mieterstruktur aus Einzelhandel, Büro- und Praxisflächen (Ärzte, Dienstleistungsunternehmen und Rechtsanwälte) sowie Wohnungen bleibt bestehen. Alle Mieter wurden detailliert über die geplanten Baumaßnahmen informiert. Um die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten, ist geplant, einzelne technische Arbeiten in Nachtarbeit oder am Wochenende durchzuführen. Mit Ausnahme der Mieter des Erdgeschosses können alle Mietparteien im Gebäude verbleiben. Schon jetzt sind alle Einzelhandelsflächen vermietet. Der Hauptmieter wurde bereits im Mai letzten Jahres mit der Ludwig Görtz GmbH gewonnen. Der führende deutsche Schuhfilialist wird Ende 2008 einen 2.400 qm großen Flagship-Store auf drei Verkaufsetagen für Schuhe und Accessoires eröffnen und dabei wesentliche Teile des Neubaus nutzen. Der Schuhfilialist ist in der Frankfurter Innenstadt bereits mit einem Laden in der Biebergasse sowie einem jungen Görtz 17-Store in der Schillerstraße präsent. Die Frankfurter Sparkasse wird im Erdgeschoß des Bienenkorbhauses nach erfolgter Modernisierung des Gebäudekomplex ihre größte Filiale im Stadtgebiet wiedereröffnen. Bis dahin wird der Geschäftsbetrieb über Interimsflächen in unmittelbarer Nähe des Gebäudes gewährleistet. Ein neues Café ist ebenfalls geplant.


    Der Entwurf des Architekturbüros KSP Engel und Zimmermann, der in enger Abstimmung mit dem Stadtplanungsamt und der Bauaufsicht der Stadt Frankfurt entstand, ermöglicht nach Abschluss der Projektentwicklung eine Neupositionierung des Objektes. Die dafür notwendige Baugenehmigung wurde vor kurzem erteilt, die bauvorbereitenden Maßnahmen haben bereits begonnen. Das Investitionsvolumen wird sich auf etwa 70 Mio. Euro belaufen.

  • Der Baustart beim Bienenkorb-Hochhaus an der Konstablerwache scheint ja nun schon ein wenig zurückzuliegen - gibt es dort mittlerweile etwas zu sehen? Hat man mit dem Umbau tatsächlich im September begonnen?

  • So langsam tut sich was, ich hatte sie Tage schon eine Info als Randbemerkung in den Thread "Sonstige Bauprojekte in Frankfurt/#661" eingereicht. Ich paste Selbiges gerade noch mal hier rein:


    Zitat aus Im Flachbau, ehemals "4 Star" Verkaufsfläche, liegt ein großer Haufen Schutt in der Mitte der Etage und rund herum wird gewerkelt und abgerissen! Endlich, das wurde ja auch Zeit!!!


    Aktuelle PICs habe ich leider keine, aber an der Aussenansicht hat sich seit dem letzten PIC "leider" auch noch gar nichts verändert. :zzz:

  • Endlich, der Abriss der alten Fassade des Bienenkorb-Hochhaus beginnt.
    Und nimmt sogleich auch ordentlich Fahrt auf... :daumen: Wurde ja auch Zeit!!!
    Anbei ein paar PICs von heute.




    Bilder sind von mir!

  • Ich bin gestern Abend auf der guten alten Konsti am Bienenkorb-Hochhaus vorbei gekommen. An der Fassade des Selbigen wurde nun ein Rendering angebracht. Leider hatte ich keinen Foto dabei!!! Vielleicht ist ja jemand heute/demnächst mal in der Nähe und kann mal knipsen.

  • Am besten zu fotografieren ist das Plakat vom Treppenhaus der Fitcom ca. 3. Stock.


    Nach allem, was ich heute im Dunkeln erkennen konnte, scheint sich das Bauteil zwischen Bienenkorbhaus und Peek&Cloppenburg gegenüber dem ersten Entwurf (siehe Rendering in Posting Nr. 4) geändert zu haben.

  • Bin am Freitag mit der kompletten Kameraausrüstung in der Innenstadt unterwegs, wenn's nicht gerade in Strömen gießt, kann ich mal ein Bild machen.

  • Das war ein Fehler. Hat es mir doch nochmal auf grausame Weise vor Augen geführt, wie furchtbar hässlich dieser Bereich der Innenstadt doch ist.


    Da ist besonders architektonisch noch sehr sehr viel zu tun...


    Der Meinung kann ich mich nur anschließen! Ich will jetzt keinem Frankfurter zu nahe treten, aber dieser Bereich der Innenstadt ist wirklich kaum an Hässlichkeit zu übertrefen! :eek:


    Aber der Umbau des Bienenkorb-Hochhauses ist auf jeden Fall schonmal sehr erfreulich! :daumen:

  • Richtiger wäre nicht "wie furchtbar hässlich dieser Bereich der Innenstadt doch ist", sondern eher "wie furchtbar hässlich dieser Bereich der Innenstadt noch ist"!!!
    Wir arbeiten ja dran, gib uns ein paar Monate und die wirst die betagte Lady (aka Zeil) nach ihrem Lifting nicht wieder erkennen.


    Und die Bezeichnung "an Hässlichkeit nicht zu überbieten" ist nun auch etwas übertrieben!? Wie es z.B. mit Gießen!? Mit Teilen der Kölner Innenstadt???
    Da geht noch einiges, oder?


    PS: Gießen und Köln möge mir verzeihen!

  • Natürlich ist ich nicht ausschließen dass sogar noch hässlicher noch möglich ist, was aber nichts dran ändert dass der Frankfurter Innenstadtbereich in großen Teilen sofort Augenkrebs verursacht. Und so toll die Aufwertungsbemühungen auch sind, aber der große Wurf war bisher noch nirgends dabei, alles nur marginale Verbesserungen, attraktiv wird dieser Teil der Stadt aber dadurch noch lange nicht. Gerade die Konsti krankt ja neben dem Podest vor allem an der absolut misratenen Architektur wo nur Abriss und Neubau wirklich Verbesserung bringen kann. Und dann unmittelbar südlich (gehört schon zur Altstadt) diese öden unurbanen Vorstadt-Wohnblöcke (noch schlimmer platziert sind nur die am Dom und am Mainufer) ...

  • Zitat von Rohne: Und dann unmittelbar südlich (gehört schon zur Altstadt) diese öden unurbanen Vorstadt-Wohnblöcke (noch schlimmer platziert sind nur die am Dom und am Mainufer) ...


    Jetzt muß ich hier mal ein Lanze brechen für diese sogenannten öden Vorstadtblöcke. Ich weiß nicht, warum hier immer wieder über die Wohnblöcke unterhalb der Konsti und hinter dem Dom geschimpft wird. Ich finde diese noch die beste Alternative zur nicht vorhandenen Altstadt. Erstens haben sie eine sehr angenehme Höhe von meistens vier, manchmal fünf und nur an markanten Stellen und sehr dezent eingesetzt (Torsituation mit Arkaden an der Kreuzung Weckmarkt/Fahrgasse) sechs Etagen. Man erkennt in dem Viertel auch einen planerischen Einfluß (Straßenführung, Hinterhöfe, Geschoßzahlen nur an bestimmten Stellen höher ...), was man gerade von der Zeil mit ihren zusammengewürfelten Fassaden nicht sagen kann.
    Und was ich das Wichtigste finde, ist die fast durchgängig kommerzielle Erdgeschoßnutzung. Das reicht von Kleingastronomie über kleinflächigen familiär geführten Einzelhandel bis zu Galerien und Antikgeschäften. Gerade diese Abwechslung macht das Viertel doch attraktiv. Die Qualität der Geschäfte verbessert sich zunehmend. Zwischen Battonnstraße und Konstablerwache hat sich inzwischen fast ein japanisches Viertel entwickelt und zur alten Brücke hin kann neben Antikem ganztägig ständig wechselnde zeitgenössische Kunst bewundert werden. Am Weckmarkt wurden inzwischen fast alle Fassaden erneuert. Dort kann man sehen, was man mit Farbe aus glatt verputzten Fassaden rausholen kann. Da eine andersfarbige Fensterumrandung, dort ein Muster zwischen den Fenstern und wieder woanders einfach ein paar andersfarbige Linien. Gerade um den Dom herum ist auch die soziale Mischung der Bewohner in Ordnung. Ein Großteil des zentrumsnahen Wohnens in Frankfurt findet in diesem Viertel statt. Durch begrünte Hinterhöfe und fehlenden Durchgangsverkehr ist das Viertel um den Dom auch eine ruhige Wohngegend. Um wieder den Bogen zu schaffen zum Thema Bienenkorb-Hochhaus, möchte ich bemerken, daß diese kleinteilige Erdgeschoßnutzung mit ständig darüber lebenden Einwohnern sicherlich mehr Urbanität ausstrahlt als noch ein Görtz Schuhtempel und eine Sparkassenfiliale mit endlosen toten Schaufensterflächen und einer Eingangstür mit darüber gestapelten Büros.

  • Hier nun endlich das versprochen Status-Update des Bienenkorb-Projekts.
    Ich habe mich heute bei Traumhaften Wetter mal quer durch die Stadt geschlagen* und ein paar PICs gemacht.
    *anders kann man das auf der Zeil heute leider nicht bezeichnen


    Bild 1-2 zeigen das schon oft erwähnte Rendering. Entweder es ist ein farblich sehr zu wünschen übrig lassender Plott,
    oder diese Version differiert tatsächlich erheblich vom dem damals vorgestellten Rendering.




    Auf Bild 3-6 bekommt Ihr einen ganz guten Überblick bez. des aktuellen Abriss-Status!


    Der Überhang vom Turm wird gerade entfernt:



    Der Abriss des Überhangs am Anbau:



    Anbau & Turm:




    Bilder sind von mir!
    Enjoy! :)