Flughafenausbau mit Neubau Terminal 3 (Bauphase)

  • Fraport hat sogar gleich zwei Gutachten anfertigen lassen. Beide Institute gehen davon aus, dass am Frankfurter Flughafen bis zum Jahr 2021 mit einem Aufkommen von 68 bis 73 Millionen Passagieren zu rechnen ist. Die aktuelle Auslastungsgrenze des internationalen Luftverkehrsdrehkreuzes von 64 Millionen Passagieren wird damit bis 2021 deutlich überschritten sein.


    Das erste Gutachten ist von der MKmetric Gesellschaft für Systemplanung mbH aus Karlsruhe. MKmetric rechnet damit, dass sich die Passagierzahlen bis 2021 auf 68,2 Millionen und bis 2025 auf 75,7 Millionen erhöhen werden. Die Passagierprognose kann hier heruntergeladen werden. Intraplan Consult GmbH hat das zweite Gutachten gefertigt. Das Münchener Institut geht für die gleichen Zeiträume von 72,9 bzw. 78,0 Millionen Passagieren aus. Zum Download hier entlang.


    Bestätigt werden diese Prognosen einer Fraport-PM zufolge auch durch die Langfristverkehrsprognose des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), die bis zum Jahr 2030 im Luftverkehr ein durchschnittliches Passagierwachstum von etwa 2,5 Prozent pro Jahr erwartet. Die ebenfalls beauftragte Beratungsgesellschaft Netherlands Airport Consultants (NACO) stellte laut Fraport darüber hinaus fest, dass ein reibungsloser Betrieb am Flughafen bereits bei einer Passagierzahl von mehr als 64 Millionen nicht mehr zu gewährleisten sei. Bei 68 Millionen Passagieren, die laut Gutachten für das Jahr 2021 mindestens zu erwarten sind, werde es zudem zu massiven Einschränkungen der Betriebsabläufe kommen. Erheblich Qualitätseinbußen und eine eingeschränkte Wettbewerbsfähigkeit für den Frankfurter Flughafen wären die Folge.


    Auch eine sehr interessante neue Visualisierung der ersten Ausbaustufe hat Fraport anfertigen lassen (die sie "3D-Modell" nennt). Zum Vergrößern bitte anklicken, denn die Details ergeben sich erst mit hoher Auflösung:



    Bild: Fraport AG


    Zudem gibt es eine der fortschreitenden Planung entsprechende Ansicht der Abflugbereichs mit Vorfahrt:



    Bild: Fraport AG / Prof. Christoph Mäckler Architekten

  • Hier mal 2 Ansichten des künftigen Bauplatzes von T3 vom Bus aus anlässlich einer "Maxi-Tour" über das Flughafengelände vom 05.09.2014:



    Vorfeldpositionen werden dort ja schon seit längerem genutzt.


    Nachtrag: Passend hierzu hat gerade eben der Vorstandsvorsitzende der Fraport AG; Stefan Schulte, in der Hessenschau die Vorfeldpositionen am neuen Terminal 3 als Service für die meist von Interkontinentalflügen nach 10 Stunden und mehr ankommenden Fluggäste herausgehoben, indem diese direkt vom Flieger ins Terminal gelangen und durch ein gutes Terminal wieder hinaus! Busshuttle`s vom Flieger zu einem Terminal möchte man den Passagieren nicht zumuten. Schulte unterstrich den Servicegedanken und stellte heraus, daß die Zahl der Flugbewegungen nicht so stark steigen werde, wie die der Passagiere, durch den Einsatz von größeren Maschinen. Interessant und etwas süffisant auch die Bemerkung Schultes: "Das Gebäude T3 macht keinen Krach..." Womit er wohl Recht haben dürfte.;)


    Bilder: skyliner

    4 Mal editiert, zuletzt von skyliner () aus folgendem Grund: Nachtrag

  • Vorfeldparkerei

    Dem von Fraport erwähnten Minimieren des Vorfeldparkens sowie des dortigen Ein- und Aussteigens kann ich nur zustimmen. Da fällt FRA echt hinten runter was das Be- und Entladen der Flieger über Fluggastbrücken angeht. Mehr oder weniger Fluglärm wird durch das neue Terminal nicht zwangsweise gleich entstehen, aber wir werden den Passagieren die hier ankommen und abfliegen den Komfort bieten können den andere Flughäfen meist bieten.


    Dass die StarAlliance nicht in den T3 zieht ist logisch, lobenswert, dass man sogar an dieses Detail bei der Visualisierung in Schmittchen's Post gedacht hat. Nur die Qantas, die rollt mit der A380 eh nur in LH's Wartungshalle *klugsche§$$%reiende* und (noch) nicht an einen Terminal.


    EDIT: Der von skyliner erwähnte HR Bericht ist aktuell hier zu sehen

    Einmal editiert, zuletzt von MathiasM () aus folgendem Grund: Siehe EDIT

  • Vielen Dank Schmittchen für diese Renders, die mich zu folgender Klugsc*** hinreißen:
    Ein Detail, das mir auffiel, ist die unterschiedliche Höhe der beiden Piers - Non-Schengen (im Bild vorne) ist wegen des "unclean"-Ankommerganges eine Etage höher gebaut - die Warteräume sind hoch auf Y-Ständer aufgestellt; das ist beim Schengen-Pier augenscheinlich nicht der Fall.
    Woher weiß Fraport, dass bei Fertigstellung dieser Bauphase Großbritannien dem Schengen-Abkommen beigetreten sein wird, weswegen dann BA-Airbusse dort andocken werden? ;) Genauso gut könnte bis dahin der BritExit aus der EU vollzogen sein - dann sollten Gäste aus GB auch der Gleichberechtigung wegen "unclean" geführt werden, denn schon heute werden in Heathrow aus der EU kommende Umsteiger zwingend einer weiteren Filzung unterzogen...

  • ^

    Wenn man die zweite Visualisierung in #502 betrachtet sieht man anhand der Flugzeugmuster, dass an dem vorderen Pier auch 4-strahlige Jets Parkpositionen haben und an dem hinteren Pier nicht. Das alleine erzwingt noch keinen doppelstöckigen Bau, aber man kann davon ausgehen, dass wie an den bisherigen Terminals auch am T3 die A380 auf 2 Ebenen abgefertigt wird. Daher macht es Sinn, einen Pier auch höher zu bauen.


    Schengen oder non-Schengen dürfte dabei keine Rolle spielen, dass aus dem Schengen-Raum A380er anlegen dürften Ausnahmen bleiben (wie z.B. British Airways es am Anfang gemacht hat und LHR - FRA mit A380 zu trainingszwecken (höhere Anzahl von Starts und Landungen) bediente)

  • Am 4. März wird der hessische Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir in einer Sitzung des Wirtschafts- und Verkehrsausschusses des Landtags die Ergebnisse der "Bedarfsprüfung" zum Bau eines dritten Terminals am Frankfurter Flughafen vorstellen. Das teilte das Ministerium heute den Medien mit. In der Meldung ist auch zu lesen, dass das Ministerium nicht weniger als drei "qualitätssichernde" Gutachten in Auftrag gegeben hat, demnach eines mehr als Fraport damals. Man staunt (und denkt sich seinen Teil).

  • Da die Klientel der Grünen nicht zu denen gehört, die der Fraport jeden Wunsch von den Lippen abliest, so lange sie von den Folgen nicht direkt betroffen ist, muss sich das Wirtschaftsministerium natürlich auchh dahingehend absichern, dass eigene, also nicht vom Antragsteller mglw. beeinflusste, Studien den Bedarf nach Terminal 3 bestätigen.


    Und natürlich kann man auch zur Showmelodie von Rudi Carrell singen "..schnell kann es geschehn, dass nicht alle Wünsche einfach in Erfüllung gehn!"


    Für mich ist die Kombination aus Landebahn im Nordwesten und neuem Terminal im Südosten einfach nur das Einrammen von zwei Pfosten, über die man dann in ein paar Jahren wieder eine Erweiterung - diesmal nach Südwesten, denn das Autobahnkreuz ist gesetzt - auf den Weg bringen wird. Argumente? Endlos lange Wege von der Landebahn zum Terminal 3, Ineffizienz durch Kreuzungsverkehr, mangelnde Startkapazität weil durch das Nachtflugverbot morgens Flugzeugstaus entstehen... Und das 10 Jahre nach PeakOil.

  • Um Peak Oil ist es in letzter Zeit still geworden. Aus Gründen. Soll hier aber auch nicht das Thema sein, sondern das Terminal 3, und dafür kann Fraport für den nächsten Sommer wohl schon mal Beton ordern. Denn:


    Nach Informationen der FAZ wird die Landesregierung den Widerstand gegen ein drittes Terminal am Frankfurter Flughafen aufgeben. Das steht heute in der gedruckten Ausgabe der Rhein-Main-Zeitung. Die von Fraport eingeholten und im September 2014 vorgestellten Gutachten sollen keine grundlegenden Fehler haben. Dies habe die Überprüfung ergeben. Auch Alternativen zu der von Fraport gewählten Variante seien nicht vorhanden.


    Edit: Artikel jetzt auch online.

  • Die Grünen versuchen auch nur halbherzig die eigene Haut zu retten. Die ganze Aktion ist eine Verschwendung an Steuergeldern.


    Ansonsten soll laut aktuellen BILD Informationen (sorry kein link) anscheinend auch das geplante Visitor Center (inkl. Museum) nähe T3 gebaut werden, die Pläne sind also immer noch aktuell.


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    Mod-Service: Die bisher bekannt gewordene Planung zum Besucherzentrum.

  • Teaser

    Fraport soll den Bedarf für das Terminal 3 noch einmal überprüfen, empfiehlt der überaus kompetente Verkehrsminister [obwohl drei neue Gutachten ergeben haben sollen, dass die Fraport Prognosen 'fachlich korrekt' seien.]


    Es wird auch empfohlen zunächst Terminal 1 auszubauen (Kosten bei ca. 800mio). Dies wurde aber bereits geprüft. Nur gut, dass in Hessen keine Politiker Flughäfen planen und bauen, sondern Profis, da können nämlich aus "800mio" schnell mal ein paar Milliarden werden.



    http://www.fr-online.de/flugha…8,view,asFirstTeaser.html

  • Herr Al-Wazir auf der Suche nach dem verlorenen Gesicht. Einzig brauchbar ist die demnach gefallene Äußerung, am Ende sei es eine unternehmerische Entscheidung. Sollte es sich hierbei tatsächlich um Einsicht handeln, dann kommt sie spät, teuer war sie auch, aber immerhin ... Die unternehmerische Entscheidung hat Fraport freilich schon vor längerer Zeit getroffen.

  • Terminal-Bau beginnt noch in diesem Jahr

    So betitelt ist gerade eben ein Artikel in der FR-online zu finden.
    Der Fraport-Aufsichtsrat habe heute Mittag in einer kurzfristig angesetzten PK den Beschluss gefasst, mit dem Bau des T3 noch in diesem Jahr zu beginnen!

    Den Vorschlag der Landesregierung, bestehende Terminals statt des Neubaus auszubauen, lehnt der Fraport-AR ab. Der Platz reiche nicht für Großraumflugzeuge.


    H I E R die dazugehörende Presseerklärung der Fraport!


    Demnach soll "in Kürze (...) die europaweite Ankündigung und Ausschreibung für die erste Bauphase der Tiefbauarbeiten beginnen. Aufgrund der entsprechenden Fristen für solche Ausschreibungen soll der Beginn der Erdaushubarbeiten Ende des Jahres erfolgen. Die Bauzeit inklusive entsprechender Testphasen ist auf gut sieben Jahre angelegt, sodass die Inbetriebnahme im Jahr 2022 vorgesehen ist."


    Die Presseerklärung enthält einen Verweis auf umfangreiches Bildmaterial, das hier großteils schon gezeigt wurde, die letzte Visualisierung (wußte nicht, wie ich die einfügen kann) glaube ich aber noch nicht.
    Desweiteren ist ein 25-seitiges "Handout" über die komplette PK downloadbar, das u. a. dezidiert verschiedene Prognosen und Ausbauvarianten, sowie den aktuellen Planungsstand, das Ebenenkonzept und die weiteren Schritte darstellt.

    7 Mal editiert, zuletzt von skyliner () aus folgendem Grund: Grammatik

  • Sehr anschaulich auch ein Präsentations-Video, das Wege zum und vom Flug sowie einzelne Bereiche des Terminals zeigt. Ein paar Ausschnitte:



    Oben Anreise mit dem PTS "SkyLine" mit Station links im Bild, nachfolgend Anreise mit dem Auto:



    Außenansicht mit Vorfahrtsbereichen:



    Check-in-Halle:



    Nochmals Check-in-Halle:



    Der "luftseitige Marktplatz", zwischen Check-in-Halle bzw. Sicherheitskontrolle und den Piers gelegen (eine weitere Ansicht gibt es hier:(



    Die Ankunfts-Ebene:



    Alle Bilder: Fraport AG


    Recht gehaltvoll auch die bereits erwähnte PDF-Präsentation, unter anderem mit einer Darstellung des geplanten Bauablaufs:



    Grafik: Fraport AG


    Außerdem mit wesentlichen Daten des 1. Bauabschnitts:


    • Grundfläche ca. 90.000 Quadratmeter: entspricht ca. 19 Fußballfeldern
    • Höhe der Terminalhalle (lichte Höhe innen 20 m) 33 Meter über Gelände
    • Länge Flugsteig H: 400 Meter / Länge Flugsteig J: 600 Meter
    • 24 gebäudenahe Positionen
    • 4 Check-in-Inseln mit 100 Schaltern
    • 50 Ticketschalter
    • 18 Sicherheitskontrollstellen und 11 Sicherheitskontrollstellen Transfer
    • 10 Gepäckausgabebänder


    Zum Schluss noch das Baufeld aus der Luft ...



    ... und eine gegenüber einer früheren Visualisierung jetzt detailliert ausgearbeitete Außenansicht, ebenfalls zum Großklicken:



    Bilder: Fraport AG

  • Eine der in #519 genannten Ausschreibungen ist jetzt draußen. Sie bestätigt die Terminierung der Tiefbauarbeiten vom 4. Quartal 2015 bis zum 2. Quartal 2016. Es geht um den Voraushub für die Baugrube (Durchführung von Erdarbeiten) des Hauptgebäudes des Neubaus Terminal 3. Bewegt werden zunächst sage und schreibe 440.000 Kubikmeter Erde in bis zu 5 Meter Tiefe in geböschter Baugrube. (Q)

  • Die luftige Innengestaltung, der helle Boden und der hohe Anteil an natürlichem Licht gefällt mir ausgesprochen gut. Es erinnert ein wenig an die imposante Lobby-Situtation des Opernturms. Die Aufenthaltsqualität dürfte also nicht gering ausfallen und so man kann eher verkraften, wenn sich das Flugzeug mal wieder verspätet (Stichwort Singapore Airport, der für viele andere Flughäfen ein Vorbild geworden ist). Zudem ist es keineswegs zweitrangig, dass mit Mäckler, so etwas wie der inoffizielle "Spiritus Rector" der Frankfurter Architekturszene der letzten 10 Jahre dieses Projekt durchführt. Die richtigen Ansprechpartner, Zulieferer, Projektmanager, die solch ein Projekt durchführen können, sollten ihm vertraut sein. Zudem bin ich guter Hoffnung, dass sich die fachkompetente Fraport die Verfehlungen aus dem BER-Fiasko ganz genau angeschaut hat und hieraus die richtigen Lehren zieht.

  • Sehr ansprechendes Vorhaben, ich freue mich drauf. Gespannt bin ich, welche Fluggesellschaften dasselbe tun - ein Gespräch mit einem Fraportmanager während einer Infoveranstaltung beinhaltete, dass es wohl aufgrund der abgelegenen Lage (sämtliche Hotels, Fern- und Regionalbahnhof etc. befinden sich dann auf der anderen Seite des Flughafens) eher schwierig ist, Umziehwillige zu finden. Weiss jemand mehr? Sonst mein Vorschlag: alle aus T2 ins T3, und dann T2 sinnvoll umbauen zur Star Alliance Nutzung ;)

  • AirBerlin sucht noch einen ansprechenden Heimatflughafen :lach:
    Aber in der Tat wird es spannend, wie und von wem genau T3 eigentlich genutzt werden soll?

  • ^ Das mit der Abgelegenheit wurde damals auch über Terminal 2 gesagt, heute juckt es keinen mehr. Die SkyLine wird für eine schnelle Verbindung zu den alten Terminals sorgen. Und bis 2022 sollte noch genügend Zeit sein, um am neuen Terminal Hotels, Parkhäuser etc. in ausreichender Zahl zu bauen. Im übrigen könnte ich mir vorstellen, dass viele Airlines, welche heute ihre Passagiere auf das Vorfeld karren lassen müssen, sich über die ausreichende Zahl an Gateparkpositionen freuen und deshalb gern umziehen werden.