Flughafenausbau mit Neubau Terminal 3 (Bauphase)

  • Die Bodenbelastung befindet sich primär im Bereich der Nordspitze des Pier G, dort wo der 2. BA gebaut wird.


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    Abb.: aus den Antragsunterlagen


    Der im Vorbeitrag von Querido als B/blau bezeichnete Bereich (= Pier G, 1. BA) ist nur mäßig belastet, vermutlich fiel dort wenig belasteter Aushub an, dass die beiden mit C/grün bezeichneten Lagerflächen ausreichten. Sie waren vermutlich aufgrund der geringen Lagermenge nicht genehmigungsbedürftig.


    Die beiden folgenden Luftbilder sind Mitte April 2019 aufgenommen, da war der belastete Bereich (2. BA) noch nicht angerührt worden. Zu dieser Zeit sind aber bereits die Gutachten für den Genehmigungsantrag in Auftrag gegeben worden, denn sie datieren vom Sommer 2019


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    © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main, Stand 02.2020,© Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation


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    © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main, Stand 02.2020,© Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation


    Im Laufe des Sommers wurde mit dem Aushub des 2. BA begonnen. Das erste Bild zeigt die Baugrube Pier G 1. BA mit gering beanspruchtem Bodenlager...



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    Bild: Fraport AG



    ... nach Beginn des Aushubs für den 2. BA sind die Lagerflächen voll.



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    Bild: Fraport AG


    Als sich herausgestellt hat, dass sie den belasteten Aushub wider Erwarten nicht loswerden oder nur für teuer Geld, war klar, dass die beiden kleinen Flächen nicht ausreichen und eine größere Fläche benötigt wird und das für eine längere Zeit, denn die beiden kleinen Fläche können dort keine 5 Jahre bleiben, sie müssen vor Aufnahme des Betriebs von Pier G geräumt werden.


    Nach den Antragsunterlagen soll aber nicht die gesamte im Vorbeitrag mit A/rot bezeichnete Fläche als Bodenlager verwendet werden, sondern nur der Parkplatz; und dort ist noch nicht mit dem Bau des Bodenlagers begonnen worden, der links vom Parkplatz gelegene Bereich sieht seit 2015 unverändert aus. Ich kann den Vorwurf nicht recht nachvollziehen.

  • Fraport hat nun doch eine Pressemitteilung zu diesem Thema herausgegeben. Von heute Nachmittag:


    Fraport arbeitet mit Hochdruck an Abtransport von PFC-belastetem Erdaushub

    PFC-belasteter Terminal 3-Aushub soll direkt auf Deponien / Ausschreibungsphase beendet / Erste Vergaben erfolgt / Ziel: Abtransport des gesamten überschüssigen Materials in 2020

    Die Fraport AG arbeitet mit Hochdruck an einer dauerhaften Lösung für den teilweise mit poly- und perfluorierten Chemikalien (PFC) belasteten Bodenaushub, der beim Bau von Terminal 3 anfiel. Für die fachgerechte Einlagerung auf geeigneten Deponien laufen die Ausschreibungen bereits seit Ende vergangenen Jahres. Die Ausschreibungen für den Abtransport des belasteten Aushubs sind bereits beendet, genügend Angebote liegen vor, erste Verträge wurden unterzeichnet. Ziel ist es, in den kommenden Monaten die Gesamtmenge auf passenden Deponien zu entsorgen.

    PFC sind in der Altlastenbearbeitung relativ neu, weshalb es insbesondere in Hessen kaum geeignete Deponien gibt. Da eine schwierige Marktsituation zu befürchten war, hat Fraport bereits Anfang 2019 beim Regierungspräsidium Darmstadt den Antrag für ein Bodenlager auf Basis des Bundesimmissionsschutzgesetzes eingereicht. Stehen keine ausreichenden Deponiekapazitäten zur Verfügung, soll das Lager zur Zwischenlagerung bedarfsgerecht errichtet werden.

    „Als Flughafenbetreiber haben wir kein Interesse daran, verunreinigten Boden langfristig auf unserem Gelände zu lagern. Wir suchen mit Hochdruck nach geeigneten Deponien, die uns das Material abnehmen. Erste Erfolge stimmen uns positiv, dass wir noch in diesem Jahr den überschüssigen Boden abtransportieren können. Bestenfalls muss das beantragte Bodenlager nicht gebaut werden. Sobald wir darüber Klarheit haben und der letzte Vertrag unterzeichnet ist, informieren wir darüber“, sagt Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG.

    Das neue Terminal 3 wird im Süden des Frankfurter Flughafens auf dem ehemaligen Gelände der Rhein-Main Air Base gebaut. Die Vornutzung unter anderem durch Löschübungen der U.S. Air Force hat Spuren hinterlassen. Entsprechend sorgfältig und systematisch haben Experten den Aushub fortlaufend beprobt. Dies erfolgte stets auf Grundlage der neuesten Vorgaben eng abgestimmt mit dem Regierungspräsidium Darmstadt (Abteilung Arbeitsschutz und Umwelt Frankfurt). Die Ausweitung des Bodenmanagements auf der Terminal 3-Baustelle war notwendig, nachdem Mitte 2018 die Grenzwerte für PFC deutlich erhöht und die Messmethodik neu vorgegeben wurde. In Folge dieser neuen Vorgaben wurden erhöhte PFC-Werte in gut 600.000 Kubikmeter Erde gemessen. Welcher Aufwand beim Bodenmanagement betrieben wird, kann hier detailliert nachgelesen werden.

    Hintergrund PFC: Die Textilindustrie schätzt die wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften und verwendet PFC in Outdoor- und Arbeitskleidung. Sie kommen darüber hinaus in Pizzakartons, Pappbechern oder teflonbeschichtetem Kochgeschirr und früher bei Feuerlöschschäumen zum Einsatz. Die Stabilität der Moleküle aus Kohlenstoff und Fluor hat jedoch eine entscheidende Kehrseite: PFC sind im Boden nicht abbaubar, gelangen ins Grundwasser und so in den Naturkreislauf. Obwohl die Auswirkungen auf den Menschen noch wenig erforscht sind, gelten die Tenside als gesundheitlich bedenklich. Die EU hat die Verwendung daher seit 2008 stark eingeschränkt.


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    Bild: Fraport AG

  • Wenn ich das von Schmidtchen gepostete Foto richtig interpretiere, ist das gezeigte Zwischenlager dort, wo auf dem google-Screenshot von Querido "AF-Logistik & Speditions" steht (Bildmitte). Es ist also ein bisher nicht beschriebener Lagerplatz. Oder handelt es dabei um nicht kontaminietren Aushub?

  • Wenn ich den Presstext richtig interpretieren, ist durch neue Grenzwerte und neue Bestimmungsmethoden bislang als unbelastet geltender Aushub (Einbauklasse Z0) zu belastetem Boden geworden, ohne Zutun von Fraport eine geänderte Sachlage entstanden. Das ist natürlich im Hinblick auf eine straf- oder ordnungsrechtliche Beurteilung von Bedeutung, als strafbar oder ordnungswidrig nur vorsätzliches oder fahrlässiges handeln in Betracht kommt (um noch mal auf die o.g. Strafanzeige zurückzukommen).


    Der LK GG schrieb: "...Darüber hinaus sei eine Lagerung von derart belastetem Erdaushub außerhalb dafür vorgesehener Deponie nur nach erteilter immissionsschutzrechtlicher Genehmigung rechtmäßig. „Eine solche Genehmigung liegt offenbar nicht vor“, so heißt es in der Strafanzeige. Und auf Nachfrage, so Astheimer, habe uns das Regierungspräsidium Darmstadt keine Genehmigung vorgelegt.

    ...


    Bislang seien rund 600.000 Kubikmeter nachweislich verunreinigte Erde ausgehoben worden. Diese Lagerung entspreche nicht geltendem Recht...."


    Nichts von dem was sie sagen, ist falsch, aber die Verdrehung des Sachverhalts in Form gezielter Auslassung ist schon infam:


    600.000 m³ wurden ausgehoben, ja, aber als unbelasteter Aushub.

    Diese Lagerung entspricht nicht geltendem Recht, ja, heute nicht, aber bei Beginn der Lagerung schon (damals geltendem Recht).


    Ich würde sagen, so was erfüllt den Tatbestand der falschen Anschuldigung.

  • Das Thema mit dem PFC-belasteten Erdaushub dürfte sich bald erledigt haben. Die Fraport AG teilt heute mit, sie habe die Entsorgung erfolgreich vergeben.


    Terminal 3-Baustelle: Abtransport von PFC-belastetem Erdaushub gestartet
    Vergabeverfahren erfolgreich durchgeführt / Bereits 30.000 Kubikmeter abtransportiert / Ziel: Abschluss der Entsorgung bis Herbst 2020

    Die Fraport AG hat die Entsorgung für einen Großteil des mit poly- und perfluorierten Chemikalien (PFC) belasteten Bodenaushubs auf der Terminal 3-Baustelle erfolgreich vergeben. Alle Vertragspartner sind beauftragt. Ziel ist eine sachgerechte Entsorgung bis Herbst 2020. Auftragnehmer sind Deponien in Bayern, Nordrhein-Westfahlen und in Ostdeutschland. Bislang wurden etwa 30.000 Kubikmeter fachgerecht auf Deponien transportiert. Rund 400.000 Kubikmeter beträgt die Gesamtmenge des überschüssigen und nicht für eine Wiederverwendung auf der Baustelle geeigneten Bodens.

    Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG: „Mit der erfolgreichen Durchführung des aktuellen Vergabeverfahrens setzen wir nun das mit dem Regierungspräsidium Darmstadt abgestimmte Entsorgungskonzept um. Wir sind zuversichtlich, dass ein Großteil des überschüssigen mit PFC belasteten Bodenmaterials bis zum Herbst abtransportiert ist. Stand heute gehen wir davon aus, dass wir das beantragte Bodenlager nicht benötigen. Trotzdem halten wir an dem Antrag fest, um Handlungsspielräume im Falle von Komplikationen zu haben.“
  • Der Bau nimmt Formen an, ist aber noch nicht in einer Phase, in der die einzelnen Bauwerke und -teile leicht zu identifizieren wären. Für mich jedenfalls nicht. Ich bitte daher um Nachsicht, wenn sich Fehler ergeben sollten. Am Ende dieses Beitrags findet sich eine Übersicht. Alle (gestern aufgenommenen) Bilder lassen sich vergrößern.


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    Terminal-Hauptgebäude und Übergang zu Pier H:


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    Nochmals Terminal-Hauptgebäude, weiter südlich:


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    Links und im Bildhintergrund der PFC-belastete Bodenaushub, Thema in den letzten Beiträgen. Die vorbereiteten Gründungspfähle für die V-Stützen des Vorfahrtstischs, hoffentlich ungeachtet des lästigen Gegenlichts gut erkennbar, vorn eine solche Stütze in Bau:


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    Im Bereich der Baustelle sind zahlreiche infolge der Covid-19-Krise abgestellte Lufthansa-Flugzeuge zu sehen, mehr dazu hier. Auf dem folgenden Bild vorn der südwestlichste Teil von Pier G, dahinter Pier H:


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    Bilder: Schmittchen


    Eine gute Orientierung gibt diese recht aktuelle Übersicht der Fraport AG. Das Pressebild ist den Bilddaten zufolge vom 5. Februar 2020, ohne Beschriftung unten links als Thumb. Die anderen beiden Miniaturen bieten weitere Ansichten.


    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/fraport_t3_mini_05.02.2020.jpg  Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/4313_terminal3.jpg  Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/4314_terminal3.jpg

    Bild links: Fraport AG, Bilder Mitte und rechts: Schmittchen


    Mehr Fotos später in einem weiteren Beitrag.

  • Was noch fehlt, ist Pier G, der bekanntlich auf Niedrigpreis-Airlines ausgerichtet werden soll. Dafür, dass dieser Flugsteig vorgezogen bereits im kommenden Jahr eröffnen soll, ist noch erstaunlich wenig zu sehen. Die Enden im Nordosten und im Südwesten in groß, zwei dazwischen gelegene Abschnitte sowie eine Bautafel als Thumbs.


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    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/4317_terminal3.jpg  Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/4318_terminal3.jpg  Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/4319_terminal3.jpg


    Das sollte der Bauplatz für das sehr große Parkhaus sein, eigenartige Bauklotzsammlung im Vordergrund:


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    Abschließend noch ein paar Impressionen. Was das Herz des Baumenschen begehrt auf einem Haufen - gleich drei Betonwerke, von Sehring, Godel und Schick, mobile Niederlassungen von Würth und Hilti:


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    Ohne Worte ...


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    Bilder: Schmittchen

  • ^

    Danke für die interessanten Einblicke.


    In der "Bauklötzchensammlung" (drittletztes Bild) vermute ich - wenn sie denn außerhalb des Baufeldes liegt - Fertigteile zur Bemusterung.

    Und die Streifenfundamente im Vordergrund des vorletzten Bildes sind vermutlich die Grundlage für eine weitere, umfangreiche Containerburg.

  • Parkhaus und Busbahnhof


    Ein paar ergänzende Informationen zu #626 aus der Startfrei Ausgabe der Fraport. Die Bauarbeiten für das Parkhaus haben im April 2020 begonnen und die ersten 2.200 Parkplätzen sollen ab Mai 2021 rechtzeitig zur Fertigstellung von Pier G zur Verfügung stehen. Ein Bus-Shuttle soll dann erstmal die Parkenden sicher zum Pier G befördern. Ab 2023 verbinden dann Fußgängerbrücken das Parkhaus mit dem PTS.

    Einmal editiert, zuletzt von MathiasM ()

  • Stephan Schulte zeigte sich optimistisch auf der Hauptversammlung der Fraport, vor allem in Betreff auf das T3. Da ein Baustopp enorme zusätzliche Kosten verursachen würde (wie hier schon zu lesen war), und erhebliche technische und bauliche Risiken nach sich ziehen würde, ein paar Zahlen dazu. Von dem 4 Milliarden Euro Budget sind bereits rund 1 Milliarde Euro abgeflossen für Baumaßnahmen. Herr Schulte bezifferte die unvermeidbaren Gesamtkosten bei einem sofortigen Baustopp auf 2,5 Milliarden Euro für Gebäude und Einrichtungen.

    Ferner, man rechnet damit, dass 2023 die Passagierzahlen 15 bis 20 Prozent unter den Vor-Corona prognostizierten Zahlen liegen werden und somit der Fertigstellung bzw dem Weiterbau natürlich nicht im Wege stehen sollten.

    Trotz des deutlichen Abflusses von 150 Millionen Euro pro Monat, könne man noch ein weiters Jahr auskommen. Die Aktionäre stimmten einem Dividendenverzicht zu (Betrifft jetzt Fraport, nicht T3). Vlt etwas abschweifend vom Bauthema zeigt das aber doch, dass alles getan wird damit der Bau des T3- was ich ja auch persönlich für vernünftig halte - weiter geht.

    2 Mal editiert, zuletzt von MathiasM ()

  • Nachtrag zu #646: Fraport teilt mit, sie hätte inzwischen 100.000 Kubikmeter PFC-kontaminierten Bodenaushubs abgeräumt und fachgerecht Deponien im ganzen Land übergeben. Der Abschlusstermin Herbst 2020 stehe noch, das beantragte Bodenlager auf eigenem Gelände werde weiterhin nicht benötigt.

  • Frische Fotos von gestern! Pier G:


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    Pier H:


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    Pier J:


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    Terminalhauptgebäude:


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    Vorfahrtstisch:


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    Bilder: Fraport AG


    Die FAZ hat heute ergänzend eine Luftaufnahme und einen Artikel im Angebot. Darin werden Fraport-Angaben erwähnt, wonach zur Zeit 1.200 bis 1.500 Arbeiter auf der Baustelle sind. Später werde diese Zahl auf bis zu 4.000 anwachsen.


    Auch geht aus dem FAZ-Text hervor, dass der zeitlich priorisierte Flugsteig G nur dann im Sommer 2022 den Betrieb aufnehmen wird, wenn es das Passagieraufkommen sinnvoll erscheinen lässt. Entsprechend gilt für die Flugsteige H und J sowie für das Terminalhauptgebäude: Inbetriebnahme nicht vor Winter 2024, eventuell auch erst zum Sommerflugplan 2025. Auch dies ist von der Nachfrage abhängig.

  • ^ Die 45 Hochkräne konnte ich beim Landeanflug von heute nicht so schnell nachzählen, es sind aber schon ganz deutlich zwei Terminal-Riegel (Finger) erkennbar.


    Frisch von heute:


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    Foto: Beggi

  • Gestern besuchte Frankfurts Bürgermeister Uwe Becker die Baustelle von Terminal 3. Der Flugsteig G, auf dem ersten Foto zu sehen, ist besonders weit fortgeschritten. Seit Mitte des Jahres laufen dort bereits technische Installationen und Fassadenarbeiten.


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    Ebenfalls in vollem Gange sind die Arbeiten am Hauptterminal. Dort ist der Keller auf einer Grundfläche von 40.000 Quadratmetern als Rohbau fertiggestellt. Beim Flugsteig H wird aktuell das Dach geschlossen. Auch dort beginnen nun Fassadenarbeiten. Erste Etagen des an Flugsteig H angeschlossen Vorfeldkontrollturms, der 69 Meter hoch werden wird, sind fertig gestellt.


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    Bilder: Fraport AG


    Einer Pressemitteilung zufolge kann der Flugsteig G den Betrieb mit einer Kapazität von zunächst jährlich 4 bis 5 Millionen Passagieren im Jahr 2022 aufnehmen. Ab 2024 könnten bereits Kapazitäten für insgesamt 19 Millionen Fluggäste im Jahr angeboten werden. Aktuell wird die Inbetriebnahme des gesamten Terminals für den Sommerflugplan 2025 anvisiert.

  • Die Entscheidung, den Bau des Flugsteigs G vorzuziehen, brachte gewisse Probleme für die Planer mit sich. Es ist laut Fraport deswegen nicht möglich, auch in diesem Bereich Schwerlastkräne aufzustellen, um das zweieinhalb Fußballfelder große Dach von zwei Seiten auf das Terminal-Hauptgebäude zu heben. Da dem Ingeniör bekanntlich nichts zu schwör ist, wurde eine Lösung gefunden. Die vier Meter hohe Dachkonstruktion über der Abflughalle wird nun in Teilstücken von einer Seite auf das Gebäude geschoben. Mittels einer hydraulischen Bühne, Stück für Stück, so etwa wie ein Rollladen herunter gelassen wird.


    Hier noch nicht zu sehen war folgende Visualisierung, durch die Schrägsicht von oben werden zahlreiche Details der Planung erkennbar:


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    Bild: Fraport AG / © Christoph Mäckler Architekten

  • Neuigkeiten zu Flugsteig G: Die Fraport AG verzichtet wegen der eminenten Rückgänge des Luftverkehrs infolge der Corona-Krise auf eine vorgezogene Eröffnung! Das erfuhr die FAZ bei einem Interview mit dem Fraport-Vorstandsvorsitzenden Stefan Schulte.


    Zuletzt war die Inbetriebnahme im Sommer 2022 geplant. Nun soll das gesamte Terminal 3 einschließlich Pier G im Jahr 2025 in Betrieb gehen. Auch eine Aufnahme des Betriebs erst 2026 schließt Schulte nicht aus.


    Ich nehme an, dass Fraport auf diese Weise einen teuren Teilbetrieb des neuen Terminals vermeiden möchte. Dieser hätte unter anderem die üblichen Sicherheitsvorkehrungen sowie einen Buspendelverkehr zu den bestehenden Terminals erforderlich gemacht, weil die neue Sky-Line-Bahn vorerst noch nicht zur Verfügung gestanden hätte. Zudem wäre Ryanair zunächst der Hauptkunde gewesen - eine Fluggesellschaft, die zuletzt mit kurzfristigen Entscheidungen bezüglich ihrer Standorte aufgefallen ist.

  • Vielleicht ist es ja unter diesen Umständen auch zu schaffen, die S-Bahn-Station vor T3 vielleicht nicht in Betrieb zu nehmen, aber doch wenigstens im Rohbau fertigzustellen, so das T3 ohne Großbaustelle vor der Tür den Betrieb aufnehmen kann. Es gibt inzwischen Hinweise darauf, dass der S-Bahnhof in einfacher Tiefenlage unter der Straße zu liegen kommt, welche zwischen dem Parkhaus und der PTS-Station verläuft. Das wär ne feine Sache

  • 1. Teil: Überblick


    Der Bau hat enorme Fortschritte gemacht seit meinem letzten Update Mitte März. Ein paar Fotos vorab, weitere heute Abend oder in den nächsten Tagen:


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    Vorfahrtstisch links und Stützenfundamente für die PTS-Station:


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    Zwei Bilder des Terminal-Hauptgebäudes (alle Bilder lassen sich auf 1.440 Pixel Breite vergrößern):


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    Parkhaus T3, erster Bauabschnitt:


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    Bilder: Schmittchen

  • 2. Teil: Parkhaus


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    Das aktuell größte Parkhausprojekt Deutschlands darf schon mal einen ganzen Beitrag füllen, denke ich. Das Parkhaus wird aus zwei gegenüberliegenden Gebäudeteilen bestehen, die über vier Spindelrampen miteinander verbunden werden. Weitere Daten stehen auf dem Schild oben. Mit dem Terminal verbunden wird das Parkhaus über zwei Fußgängerbrücken, auch eine Anbindung an das Passagier-Transportsystem wird es geben. An das Parkhaus angegliedert wird ein 1.600 Quadratmeter großes Bürogebäude für Autovermieter.


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    Fassadenmuster, falsche Seite. Zu sehen ist Edelstahlgewebe in Kombination mit Streckmetall. Auch triangulierte Bleche werden zur Fassade gehören. Davon zeigt sich hier nur die Rückseite, diese sind aber auf der (hier wohl bisher nicht bekannten) Visualisierung auf dem ersten Foto abgebildet.


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    Einer der Treppen- und Aufzugstürme, freistehend, bis der Stahlbau kommt.


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    Schon ein interessantes System, das das Bielefelder Unternehmen Goldbeck entwickelt hat. Auf diesen von Lkw abgesetzten Gestellen liegen Betonplatten, jeweils 2,70 x 8 Meter groß und fünf Tonnen schwer. Sie werden in die Stahlkonstruktion eingebaut. Diese hier enthalten jeweils einen Stellplatz und ein Stück Fahrbahn, wie es aussieht. Insgesamt sollen 11.500 Betonplatten eingebaut werden. Der verwendete Beton soll tausalzbeständig sein, um den Wartungsaufwand zu reduzieren. Im Bildhintergrund das Ende der Abfahrtsrampe vom Vorfahrtstisch.


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    Noch reichlich Platz für weitere Bauabschnitte ...


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    Bilder: Schmittchen