Unbekannte Schätzchen

  • Unbekannte Schätzchen?

    Da mir mittlerweile der Thread, zu kleineren Projekten und nicht so wichtigen Sachen etwas zu unübersichtlich geworden ist, bin ich der Meinung, dass man einen Thread zu besonderen Projekten gemacht werden sollte.
    Es sollten also nicht nur irgendwelche Neubaureihenhäuser, bei denen die Info, das die Dinger gebaut werden, das spannendste überhaupt ist, veröffentlicht werden, sondern auch persönliche unbekannte Favouriten!
    Selten findet man in diesem Forum zB. etwas über die Eisenmannbauten am Checkpoint Charlie etc....


    Mich interessiert in diesem Zusammenhang besonders Zaha Hadid. Häufig wird auf ihre Bauten in Berlin hingewiesen. Ich kann aber im Netz kéine Pics entdecken! Hat da jemand etwas!
    Ebenso Shin Takamatsu (?) ich glaube das Ding heißt Quasar!
    Sowie von Zvi Hecker, die Berliner Berge und die Fassade von Ulrike Büschefeld.
    Kann da evtl jemand helfen?
    Danke und ich freue mich auf Posts zu Projekten die ihr beachtlich findet, oder besonders gelungen.

  • Wow Danke, ist das nicht direkt neben dem Potsdamer Platz?
    Daneben ist doch das Bundesentwicklungshilfeministerium und der geplante Bau des Bundewumweltamtes oder Bundesumweltsministerium?
    Trotzdem danke!
    Einige meiner Favouriten sind noch: Bremer Landesvertretung, Rosmarinquarree,
    Konrad Adenauer Stiftung, mexikanische Botschaft und Hans Holleins Österreichische Botschaft.
    Mal sehen vielleicht schreibe ich ein paar kleinere Texte über das eine oder andere! ABer nur wenn mir irgendjemand ein paar Bilder zur Verfügung stellen kann.

  • Dank einigen Kramens sind Bilder aufgetaucht:


    Bremer Landesvertretung:



    Österr. Botschaft:



    Aus dem gleichen "Kiez" ;) einer meiner Favoriten, NRW Landesvertretung:



    Und mein Persönliches "Schätzchen", Lenné Eins:



    IMO ganz grosses Kino....

  • Das Poststadion wird saniert und bekommt 10 000 Zuschauer-Plätze

    Spitzenfußball hat es im Poststadion schon lange nicht mehr gegeben. Bis auf einige Notreparaturen und Flickschusterei dümpelte das große Oval an der Lehrter Straße zuletzt nur noch vor sich hin, auf den Traversen stehen bereits stattliche Bäume. Diesem hoffnungslosen Zustand setzen das Bezirksamt Mitte und die Stiftung Denkmalschutz Berlin jetzt ein Ende. Sie sanieren die fast 80 Jahre alte Holztribüne von Grund auf und geben ihr etwas vom Glanz vergangener Tage zurück. Gleichzeitig wird das Stadion so hergerichtet, dass dort bis zur Regionalliga - immerhin die dritthöchste Spielklasse in Deutschland - Fußball gespielt werden kann.


    ...


    Obwohl das Poststadion nicht bis zur Fußball-Weltmeisterschaft fertig ist - erst Ende 2006 soll die Sanierung abgeschlossen sein - spielt es trotzdem in der Berliner WM-Planung eine Rolle. Auf dem Seydlitzplatz errichtet der Senat eine kleine Zeltstadt. In dem Fan-Camp sollen bis zu 2 000 Fußball-Touristen preiswert für zehn Euro pro Nacht Unterkunft finden. Zu dem Camp gehören laut Schmidt auch Dusch- und Sanitärcontainer sowie ein großes Frühstückszelt. Nach der Weltmeisterschaft wird dann auch diese Fläche umgestaltet. Zwei neue Fußballplätze sollen dort entstehen.


    http://www.berlinonline.de/ber…9/lokales/0037/index.html


    http://www.berlinonline.de/ber…9/lokales/0083/index.html


    schöne Sache für ein unbekanntes Schätzchen :)

  • Bremer Landesbotschaft

    So nun mein Erstversuch:
    Seid aber nicht so hart zu mir, wir können ja Freunde bleiben :lach:;):lach:


    Wenn man Berlin, als das Architekturmuseum verstehen will, gehört gerade die Hiroschimastrasse zu den Gebieten, die durch ihre Vielfalt überzeugen.
    Die beiden Bauideen die ab den Neunzigern die Architekturdiskussion prägen sollten, waren die Vorstellungen des „steinernen Berlins“ und die von Hans Kohlhoff geprägte Auffassung Berlin bräuchte zwei städtebauliche Ventile, den Potsdamer Platz und das Gebiet um den Alexanderplatz.
    Doch so strikt wie es zuerst klang, wurde dann doch nicht gebaut. Gleich hinter dem Kulturforum baute der österreichische Architekt Hans Hollein für sein Heimatland eine Botschaft mit einem sehr auffällig expressiv gestalteten Gebäudekopf. Stärker konnte dabei der Kontrast zwischen den angrenzenden nüchternen preußischen Gebäuden kaum sein. Neben der österreichischen Botschaft befindet sich die Landesbotschaft von Baden Württemberg. Ganz entgegen des Klischees der schwäbischen Sparsamkeit errichtete Dietrich Bangert ein kompaktes Gebäude, das in seiner Formensprache eher an Axel Schultes Kanzleramt und seine staatliche Repräsentation erinnert.
    Ein Stück weiter des Weges fallen die Botschaftsgebäude Italiens und Japans auf. Diese Gebäude wurden in der Zeit des Nationalsozialismus errichtet. Die italienische Botschaft wurde von Friedrich Hetzelt, die japanische von Ludwig Moshamer entworfen und gebaut.
    Neben der Landesbotschaft Nordrhein- Westfalens gefällt mir die Landesvertretung Bremens ausgesprochen gut. Die Friedrich Ebert Stiftung kann hingegen das hohe Niveau nicht halten und fällt nur durch eine ungeschickte Formensprache aus. Seine Architekten Novotny, Mähner & Weber wollen den fünfgeschossigen U-förmigen Bau mit einer Art Gewächshaus- Fassade „retten“, doch die Umständlichkeit des Gebäudekonzeption, von Innen wie von Außen, ist nicht zu kaschieren.
    Ganz anders die Bremer Landesvertretung nahe dem Landwehrkanal. Hilde Leon, Siegfried Wernik und Konrad Wohlhage erstellten zwei Gebäudekomplexe. Ein achtgeschossiges Gästehaus und die vierstöckige Landesvertretung, die relativ frei steht.
    Dieses Gebäude hält sich nicht an den Duktus des steinernen Berlins. Ähnlich wie das „blaue Haus“ von Jörg Pampe im Tiergarten oder das orange ARD- Hauptstadtstudio ist es geprägt, durch eine für berliner Verhältnisse ungewohnte Farbigkeit.
    Dabei schaffen es die Architekten dem Gebäude trotz des sinnlichen Farbtones, hanseatische Nüchternheit zu verschaffen. Dabei wird mit aller einfachsten Mitteln eine spannungsreiche Außenwirkung erreicht.
    Dem Turm sind kleine Brüstungen aus Glas und Beton vorgesetzt. Durch die unterschiedlichen Fensterformate entsteht ein grafisches Fassadenmuster.
    Mich überzeugt das Gebäude dadurch, dass es sich zwar farbig und lebendig präsentiert, trotzdem aber streng und konsequent von seiner Komposition ist. Dabei wirkt der Repräsentationsbau niemals aufgeregt, sonder zurückhaltend. Besonders spannend ist zudem der Kontrast zur ähnlich farbigen italienischen Botschaft. Denn bis auf die Farbigkeit könnten die Gebäude in ihrer Außengestaltung nicht unterschiedlicher sein. Ein Schelm wer bei der Außenfarbe nur an das Bremer Landeswappen denkt ;)

  • Ist das auf dem Bild die Botschaft von Mexico?
    oder? Weiß einer von wem die entworfen wurde?
    Und bitte schreibt doch mal wieso ihr ein Gebäude gut findet! Mich würden mal die unterschiedlichen Ansätze interessieren.


    @ an den Bundesbilderkanzler: Danke!
    Kannst du mir verraten womit du gewöhnlicherweise fotografierst?

  • Ich war letzte Woche mal (mit Freundin :) ) in dem Hugo Boss Shop in der RosenthalerStr. Ecke Weinmeisterstr in Mitte. Der Laden ist schon recht abgefahren, bin allerdings ein wahrer Shoppingmuffel. Wende eher immer eine Guerilliataktik an, schnell rein und schnell raus. In diesem Shop allerdings stand verblüffenderweise ein über 20qm großes Model der Berliner Innenstadt was mich spontan zu einem längeren Verweilen animierte. Angefertigt ist wahrscheinlich aus Pappe und irgendeinem anderen Material. Also sollte einer dort mal zufällig in der Ecke sein, empfehle ich ihm dort unbedingt mal reinzuschauen.

  • Zitat von Kent of Neapel


    Kannst du mir verraten womit du gewöhnlicherweise fotografierst?


    Öhm, momentan noch mit einer Nikon Coolpix 2500, 3,2 Mio Pixel, aber das hoffentlich nur noch ein paar Wochen, dann wird was neues angeschaft...


    Die Mexikanische Botschaft gefällt mir, da sie einfach vöölig ungewöhnlich ist, sie ist gleichzeitig sehr massiv und dennoch sehr aufgelockert, man kann auch nicht direkt einen Stil zuordnen. Der Beton gefällt mir auch sehr gut.

  • Neulich, als ich beim Anwalt im Wartezimmer saß, habe ich das aktuelle Porsche Magazin durchgeblättert, und siehe da: ein Porsche Design Laden hat in Berlin am Ku Damm aufgemacht!
    Gestaltet wurde der Laden von Matheo Thun!
    (recht bekannter italienischer Designer)

  • Ökohaus Berlin


    Das Ökohaus Berlin entworfen vom Pritzker-Preisträger Frei Otto, liegt mitten

    im Botschaftsviertel zwischen Corneliusstraße und Rauchstraße.


    Das Ökohaus sind tatsächlich zwei freistehende fünfgeschossige Mehrfamilienhäuser.


    Das Konzept von Professor Frei Otto ist eine Betonskelett-konstruktion,

    mit Lehmwänden, die sich flexibel an Wünsche und Bedürfnisse der

    Bewohner anpassen können.


    Das Ökohaus entstand im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA)

    von 1989 - 1991.


    Blick von der Rauchstraße:


    kohaus4.jpg


    kohaus5.jpg



    Vor lauter Grün ist es mir bis jetzt gar nicht aufgefallen, bis die

    Süddeutsche Zeitung jetzt eine Homestory veröffentlicht hat von

    Arno Brandlhuber mit dem Titel "Der Urwald vor der Tür".


    Der "Beton-Brandlhuber" wohnt seit 3 Jahren mit seiner Familie in dem

    Haus an der Corneliusstraße mit Blick auf den Landwehrkanal:


    kohaus3.jpg


    kohaus2.jpg


    Alle Bilder von mir © Merlin


    Quelle:

    https://www.sueddeutsche.de/pr…ign-e217118/?reduced=true


    Weitere Infos:

    Baumhäuser von Frei Otto in Berlin-Tiergarten | sdg21

    "Ökohaus" Berlin-Mitte (Tiergarten) | Corneliusstraße 11-12 - Solidar Architekten (solidar-architekten.de)

  • Gott sei dank ist das Ding gut eingewuchert- direkt schön nennen würd ich dieses anarchische, überkandidelte Konzeptgebilde jetzt nicht.

  • Merlin :
    Danke für den ausführlichen Bericht!

    Ich kann mich gut erinnern, als ich das "Schätzchen" das erste Mal, vom Landwehrkanal aus entdeckt habe, und mich über die ausgefallene Architektur freute. Das muss dann kurz nach der Fertigstellung gewesen sein

    Sollte ich die Fotos davon finden, teile ich sie hier.