Projekt Mainviertel (Hafenrevitalisierung)

  • Projekt Mainviertel (Hafenrevitalisierung)

    Auch Offenbach plant eine Umgestaltung seiner Hafenflächen. Das "Mainviertel" genannte Projekt wurde während der letzten Expo Real präsentiert. Auf dem insgesamt knapp 320.000 m² umfassenden ehemaligen Hafengelände soll ab 2007 ein urbaner Stadtteil entstehen.


    Bisher wurde ein Rahmenplan entwickelt, der eine mögliche Bebauung skizziert. Als nächster Schritt soll auf dieser Grundlage ein Bebauungsplanentwurf für das Gesamtgebiet entwickelt werden. Die eigentliche Bebauung (mit bis zu 80m Höhe) ist dann in drei Abschnitten geplant, vorgesehen sind vier Nutzungsbereiche: Wohnraum, eine Mischung aus Wohnen und Arbeiten, ein Nahversorgungszentrum und ein Businesspark.


    Für die Entwicklung wurde eine Gesellschaft gegründet, hier die Website: http://www.mainviertel-of.de/


    Rahmenplan:


    So könnte es aussehen:

  • Ambitioniertes Projekt.


    Hat Offenbach dann noch Hafenkapazitäten oder wandert der Güterverkehr auf Schiene und Straße?


    Mich würde auch mal interessieren, was die Expo Real so bringt.
    Die letzten beiden Stuttgarter Auftritte haben nicht gerade Investoren für die dort präsentierten Filetflächen der Stadt gebracht.

  • Allerdings ambitioniert. Das ist Offenbachs einziger Hafen, aber Frankfurts Osthafen (bestehend aus Ober- und Unterhafen, je zwei Hafenbecken) ist direkt gegenüber. Dort wird man die Funktion des Offenbacher Hafens längst mit übernommen haben, dem Vernehmen nach läuft es - vor allem mit Containern, aber auch Autotransport - ziemlich gut. Dann gibt es u. a. noch den Hanauer Hafen, eher für Massengut, daher der zweithöchste Frachtumschlag an Main und Donau.

  • Sehr interessantes Projekt, könnte ein sehr schönes Bindeglied zwischen dem Ostend Frankfurts und Offenbach werden.
    Was mir nicht so gut gefällt ist die Aufteilung der Baumassen wie in der 2. Grafik zu sehen.
    Es würde mir bei weitem besser gefallen man konzentriere die Hochhausbebauung mehr im hinteren Bereich der Halbinsel, nach vorne hin Wohnbebauung und an der Spitze einen Park.


    Durch 2 Cluster auf der Insel wird die Skyline Frankfurts als auch Offenbachs extrem auseinander gezogen.


    Ansonsten ein sehr aufregendes Projekt was im grossen Kontext die Rhein Main Region immens stärken könnte.
    Attraktiver hoffentlich erschwinglicher Büroraum, bezahlbare Büroräume und ein weiteres Zusammenwachsen von Offenbach und Frankfurt.


    :daumen:

  • Hm, einmal völlig ungeachtet der Realitäten gefragt:


    Wäre es da für die Stadt Frankfurt langfristig nicht besser gewesen, auf ihrer Markung hätten sich Wohnungen entwickelt und mit den Hafenaktivitäten ab nach OF? Weil doch den boomenden Großstädten am ehesten Wohnraum fehlt.


    Klar, das sind keine Argumente für aktuell dort ansässige Unternehmen und Hafengesellschaft oder wie das heißen mag, ebensowenig für den Stadtkämmerer - zumindest kurz- und mittelfristig.


    Aber was denkt Ihr?

  • Wenn es ein abgestimmtes Handeln zwischen F und OF gäbe, dann vielleicht. Allerdings sind Flächen und Kapazitäten in Frankfurt ungleich größer, auf diesem Plan wird das deutlich (unten rechts das eine Offenbacher Hafenbecken):



    Sehe ich wie du, 3rdwave, das könnte Offenbachs Schokoladenseite werden. Einfach ein bisschen anders sein als Frankfurt, unkonventionell, natürlich auch preiswerter, und ruhig auch mal die Studenten der Hochschule für Gestaltung ranlassen. Hinsichtlich des Zusammenwachsens wäre eine weitere Mainbrücke in der Nähe nicht übel, die Carl-Ulrich-Brücke ist von der Frankfurter Innenstadt aus ja eher schlecht zu erreichen.

  • Das nennt sich "Fechenheimer Mainbogen" und ist ein bei jedem Hochwasser überschwemmtes Auengebiet. Zu einem erheblichen Teil ist der Mainbogen außerdem Landschaftschutzgebiet, da läuft gar nichts mit Bebauung.

  • könnte ein tolles projekt werden. aber bei soviel geplanter bürofläche, werden weite teile lange ungebaut bleiben. mehr wohnraum wäre besser gewesen - auch in den geplanten hochhäusern.

  • Insider

    mal sehen, wann es los geht...


    In der Rundschau vom Samstag war ein Bericht, weshalb die CDU das Projekt abgelehnt hat...


    Nun kommt's: Als Mitglied des Offenbacher Bauausschusses und der Stadtverordnetenversammlung gehöre ich zu denen, die das Projekt in der vorgelegten Version (!) abgelehnt haben.
    Nicht das Projekt an sich, sprich Bebauung des Hafen als Mischgebiet, sondern da die Vorgaben für weitere Planungen unserer Meinung nach viel zu eng gesteckt sind.
    Beispiel: Flachdächer bzw. flachgeneigte Dächer (max. 10°) sind vorgeschrieben. Zusammen mit der Tatsache, daß massive Lärmschutzmaßnahmen wg. des Industriegebietes auf gegenüberliegender Seite notwendig sind, kann man sich ausmalen, welche Gestaltungsmöglichkeiten hier vorhanden sind. Nahezu keine! Es werden also Quaderförmige Riegel das "einladende Tor" Offenbachs darstellen. Meiner Meinung nach ist damit das Projekt von Anfang an zum Scheitern verurteil, da hier keine dauerhaft (!) attraktive Wohnlage entstehen wird und die Gefahr der Ghettobildung sich somit schon auftürmt.


    Zudem wurde ein 2004 gefasster Beschluss schlichtweg ignoriert, daß sämtliche von öffentlicher Hand betriebene Neubauten auf maximale Verwendung erneuerbarer Energie zu prüfen ist.


    Hinzu kommen noch viele weitere Einschränkungen, die das jetzt schon von OB Schneider erwartete Minus noch viel weiter in die Höhe treiben.


    Das kann im Endeffekt noch ganz schön schlimm ausgehen.

  • Die Landesregierung lässt prüfen, ob die Hochschule für Gestaltung (HfG) in neu zu errichtende Bauten auf der Hafeninsel verlegt werden könnte. Um die HfG herum könnte eine "Kreativinsel" entstehen. Dies steht heute in der Printausgabe der FAZ. Die bisherigen Gebäude der HfG würden dann an die Stadt übergehen, die dort die Berufsakademie und das "Kompetenzzentrum Technik" unterbringen könnte.


    Noch immer ist das Verfahren um den Bebauungsplan nicht abgeschlossen. Ende des Monats soll der Satzungsbeschluss gefasst werden. Folgen soll ein sogenannter Realisierungsvertrag, mit dem 1. Bauabschnitt soll möglichst noch 2008 begonnen werden. Der Anfang soll im Osten des 126.000-Quadratmeter-Areals gemacht werden, sozusagen am Ende des Hafenbeckens (Plan oben in #1).


    An Investoren soll kein Mangel herrschen, sagt der Geschäftsführer der Mainviertel GmbH. Derweil bereiten Betriebe auf der Frankfurter Seite des Mains, unter anderem UPS mit 1.200 Beschäftigten, Klagen gegen den Bebauungsplan vor. Sie erwarten wegen der geplanten Wohnbebauung Betriebseinschränkungen und teure Lärmschutzauflagen.

  • Ich mag die Idee ja gar nicht leiden, dass die HfG dahin umzieht. Sie lässt die Innenstadt und gerade diesen Teil der Innenstadt etwas aufleben. Auf der anderen Seite braucht die HfG schlichtweg Platz.
    Mir wär's lieber - und ich hab letztens den OB Schneider drauf angesprochen - man verlegt die Gewerblich Technische Schule und stellt da nen großen Anbau für die HfG hin... aber erstmal abwarten...


    hier übrigens ein Projekt, über das ich im Netz gestoßen bin und das sich auch mit der Bebauung des Hafens beschäftigte:
    http://www.campus24-projekt.de/
    http://www.campus24-projekt.de…Offenbach-Blick-A-455.jpg

  • Gab es nicht auch Kritik von Frankfurter Seite, weil befürchtet wurde, das durch Wohnbebauung auf Offenbacher Seite eine Nutzungseinschränkung des Hafens wegen Lärms zur Folge haben kann?

  • Gab es und gibt es auch. Am Donnerstag wurde Baurecht geschaffen. Jetzt kann auch Frankfurt klagen.
    Allerdings finde ich es eine relativ merkwürdige Klage...
    1. Ist der Umstand eingeplant. Auf der Hafeninsel sollen nur Bürogebäude entstehen, die gleichzeitig als Schallpuffer für die Wohnungsbauten dienen sollen. (so wurde es zumindest von OF verteidigt)
    2. Wissen Bewohner, die dorthin ziehen, dass der Hafen in Frankfurt krach machen könnte, ob sie dann ein Klagerecht haben, wäre zu bezweifeln? und
    3. Plant Frankfurt selbst im Hochhausrahmenplan mit einem Wohnhochhaus im Osthafenbereich, aber Offenbach verbieten wollen, da auch nur in die Nähe Wohngebiet zu errichten?


    Man wird ja sehen, was bei rum kommt... :)

    • Es ist zweifelhaft, ob das auch funktioniert. Außerdem: Was wenn die Bürohäuser mangels Nachfrage nicht gebaut werden, die Wohnungen dahinter aber schon?
    • Zumindest sieht es mit Sicherheit gleich anders aus, wenn einer der Gewerbebetriebe auf Frankfurter Seite eine Betriebsänderung vornehmen möchte, zum Beispiel Vergrößerung, Übergang zu 24-Stunden-Betrieb etc. Wenn das nicht möglich ist, dann ist der Betrieb möglicherweise zum Umzug nach Eschborn, Maintal oder sonstwohin gezwungen und Frankfurt hat einen Gewerbesteuerzahler weniger.
    • Es geht nicht um ein Wohnhochhaus, sondern um ein Hotelhochhaus. Auch wenn in einem Hotel Menschen wohnen, ist es doch ein Gewerbebetrieb und als solcher nicht mit Wohnhäusern gleichzusetzen. Außerdem gibt es bisher keinen Hochhausrahmenplan, der ein solches Hotel enthält, sondern nur einen Entwurf. Die Grünen werden ein Hotelhochhaus an dieser Stelle schon noch zu kippen wissen.
  • 1. stehen eine Straße weiter bereits ein Haufen und eigentlich nur Wohnhäuser... bisher haben die sich auch nicht über Lärm beschwert (aber ich geb zu, das Klientel hat auch nicht das Geld dazu, sich darüber auszulassen). Wie bereits zuvor in diesem Forum angesprochen, scheinen die eine gute Menge interessierter Investoren haben. Ich denke mal, die suchen sich dann die aus, die sowohl Wohnen, als auch Büros verwirklichen. Außerdem ist wahrscheinlich jedes "nachflugverboterlaubtes" Flugzeug über dem Gebiet lauter als der Osthafen.
    2. es gibt schon Betriebe im 24h-Betrieb im Osthafen (UPS zB). Ist also bestimmt mit berücksichtigt worden. Wenn die sich nach Maintal, Eschborn oder so verabschieden, dann wohl eher, weil ihnen der frankfurter Gewerbesteuersatz zu hoch ist. ;)
    3. Ok, das hatte ich anders mitbekommen, dachte der Plan sei durch und es handele sich um ein Wohnhochhaus.



    Ich bin kein Spezialist, ich denke mir aber, das haben solche bearbeitet oder sind es während der Bearbeitung (für dieses Gebiet) geworden. Wenn die sagen, sie haben sich dabei was gedacht, wird das wohl auch so sein und können sich bestimmt auch auf irgendetwas stützen können. Alles andere darf dann das (arme) Gericht im Prozess entscheiden... ob es ausreichend war oder nicht. :)

  • Es gibt neues (aus der OP) heute am 15.01.2009 werden bei einer Pressekonferenz im Römer am Nachmittag Details der Einigung vorgestellt. Ua. den Klageverzicht Frankfurts gegen Wohnbaupläne.
    Ferner kann man auf der Seite der Stadtwerke Offenbach Holding nachlesen das im März 2009 der Bebauungsplan(Nr. 563 A in geänderter Fassung) als Satzung verabschiedet werden kann. Es soll absehbarer Zeit mit dem Bau von Straßen und öffentlichen Plätzen im ersten Bauabschnitt begonnen werden.


    http://www.offenbach.de/stadtw…en-offenbach/fortschritt/

  • In dieser Woche beginnen laut der heutigen FAZ-Printausgabe (RMZ S. 40) die Bauarbeiten. Zunächst wird die Nordumfahrung verlegt und die Kreuzung an der Carl-Ulrich-Brücke umgebaut. Die dortige Vorlandbrücke wird abgerissen. Auch ein Lokschuppen und eine Halle werden abgerissen, außerdem etwa 70 Bäume gefällt. Dafür wird "eine große Zahl" neuer Bäume gesetzt.


    Die Stadt Offenbach hat insgesamt 125.000 m² Bauland auf dem Hafenareal ausgewiesen!

  • Jetzt überschlagen sich aber die Ereignisse!
    In einem Artikel der FNP wird geschreiben das 6 der 35 Unternehmen aus dem Frankfurter Oberhafen klagen gegen den Bebauungsplan von Offenbach. Auch die Vereinbarung von Mitte Januar des Offenbacher OB's und Frankfurter Hafendezernenten wird derzeit vom RP in Darmstadt geprüft.


    Hier ein Auszug aus der FNP;
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    Der auszugsweise hereinkopierte Presseartikel wurde von der Moderation entfernt, bitte künftig auf unsere Richtlinien achten! Es spricht jedoch nichts dagegen, den Inhalt (mit Hilfe der Änderungsfunktion) mit eigenen Worten wiederzugeben.
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    http://www.rhein-main.net/sixc…il.php/rmn01.c.5610874.de