Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum / HU-Universitätsbibliothek

  • Kann man die beiden so ohne weiteres vergleichen? Die von Foster ist ein freistehender Bau. Dudlers Entwurf gehört zu einer Blockbebauung. Oder liege ich da falsch?

  • Wenn schon nicht von außen, dann von innen ;)
    Immerhin sind beides Bibliotheken, der von Foster ist aber davon abgesehen auch nicht wirklich freistehend (die "Platz"situation ist ein wenig verzwickt), und der hier ist ja ein Eckgebäude von einem Block.

  • Du sprichst das Thema Innenraum an. Sieht Fosters Bibliothek sich nicht gerade hier vermehrt Kritiken ausgesetzt da der Geräuschpegel allgemein zu laut sei?

  • Ja, das kann man aber nicht auf Renderings sehen :D
    Chamisso hat das in einem anderen Thread etwas relativiert, ich selber habe nur Fotos gesehen, insofern weiß ich nicht, wie das jetzt wirklich ist.

  • "Zur Fassadengestaltung führt der Architekt aus: 'Das neue Zentrum thematisiert eine Selbstähnlichkeit mit der Typologie des Bücherregals, dessen Form sich wiederum aus der des Buches ergibt.'" So kann man auf der oben angeführten Bauwelt-Seite lesen - wird Dudler jetzt zum Postmodernen? Würde er eine Weinhandlung jetzt als großes Weinfass und einen Schuhladen als riesigen Schuh bauen - oder sähe doch alles wie ein Regal aus? Man kann ja schließlich auch Wein oder Schuhe in Regalen lagern....


    Das Grimm-Zentrum Dudlers erinnert sehr stark an seine Diözesanbibliothek an der gotischen Überwasserkirche in Münster, die bereits fertig ist (auf seine Seite unter >Projekte >öffentliche bauten > Diözesanbibliothek). Hier ist das Gebiet meiner Meinung nach nicht verschönert worden: Vorher gab es neben der Kirche einen Komplex aus strengen Bauten um 1900 und die Bibliothek aus den 50er Jahren, umgeben von einer sehr schönen Mauer aus gebrochenem Sandstein. Durch diese Mauer betrat man neben der Kirche einen großen Hof, eher schon ein kleiner Park, auch das Bibilotheksgebäude passte sich sehr gut in das Ensemble ein - es war richtig idyllisch, und das mitten in der Stadt.
    Dudler hat diese Situation radikal verändet: Mauer weg, Hof weg, Bäume/Park weg, 50er-Jahre-Bibliotheksbau weg - stattdessen gibt es jetzt einen starren Riegel mit Sandsteinverkleidung (davor als Grün nur ein paar struppige Bodendecker), der allerdings viel mehr Platz bietet als sein Vorgängerbau. Von dem mittelalterlich anmutenden Ensemble ist nur noch wenig übrig, betreten wird der Riegel durch eine sterile Gasse, so dass der Riegel von außen nicht mal durch einen Eingang aufgelockert wird.
    In Münster sind die Fensterabstände auch immer gleich, in Berlin etwas aufgelockert. Von Innen finde ich das Grimm-Zentrum wirklich überzeugend, auch wenn das Glasdach über dem Lesesaal nur sauber gut aussieht und bei sengender Sonne schnell zum Treibhaus wird - aber da wird sich der Architekt bestimmt etwas einfallen lassen.

  • Die auf dem Grundstück stehenden "Baracken" werden nun auch abgerissen und zwar (zumindest heute so gesehen) per Hand...:lach:

  • hat nicht direkt mit dem Grimm-Zentrum zu tun, aber weiss jemand, ob die hintere Fassade des Admirals Palast (also gegenueber vom Grimm-Zentrum) noch saniert/restauriert wird. Auf den Bildern sieht man das die Fassade noch verhuellt ist. Ich dachte die Sanierung waere letztes Jahr abgeschlossen worden.

  • Auch hier ein paar Bilder, der Neubau schreitet immer weiter voran:


    1.
    ©2007 Jo-King


    2.
    ©2007 Jo-King


    3.
    ©2007 Jo-King


    4.
    ©2007 Jo-King


    Die Struktur der Aussenfassade ist sogar schon gut erkennbar. Auf dem 4.Bild sieht man den zukünftigen Vorplatz, ganz schön schmal.