Immer mehr Autobahnen

    Manuel, Du brauchst zusätzlich einen E-Motor und Batterien. Beides ist auch nicht ohne Energie zu fertigen. Berücksichtigt man, dass dabei Energie "verbraucht" wird, die aus Kraftwerken kommt und somit ein Wirkungsgrad von nur etwa 30% erreicht wird, weiterhin den Transport sowie die Entsorgung, dann wird man genau rechnen müssen, wieviel Stadt-/Landstarßen-km gefahren werden, um ein echtes Einsparungspotential zu bekommen.


    Ich will den Hybridantrieb hier nicht schlechtreden, nur das Allheilmittel ist er mit Sicherheit nicht.

    Allheilmittel mit Sicherheit nicht. Insbesondere für städtischen Verkehr ist er aber sehr sinnvoll. Sprinter mit Hybridantrieb wären z.B. sehr interessant.


    Aber ob der Vergleich mit den zusätzlichen Produktionskosten wirklich hinkommt? In einem Auto stecken eine ganze Menge an Technik. Und da müsste man schon sehr vergleichbare Autos nehmen.


    Abgesehen davon: Was ist die Prduktion eines Motors gegen 100.000+ Kilometer Laufleistung? Also das scheint mir schon etwas weit hergeholt.

    Wirklich umweltfreundlich wirds erst mit der Brennstoffzelle. Dummerweise lohnt deren flächendeckende Einführung erst, wenns auch kommerzielle Kernfusionsreaktoren gibt, weil halt extrem energieaufwändig...

    Bis dahin ist das beste eben, die Bandbreite zu erhöhen und jeweils dem Bedarf anzupassen. Für das Paketauto in Berlin wäre vielleicht Erdgas/Hybrid am sinnvollsten, auf dem Land sieht es vielleicht schon wieder anders aus. - Darauf wird es jawohl auch hinauslaufen, dass es für lange Zeit die verschiedensten Antriebskonzepte geben wird. Der typische Landwirt wird wohl Biodiesel oder bevorzugen... ;)


    Noch was anderes, was mir gerade einfiel: Ich war Ende der Neunziger mal auf einer Infoveranstaltung einer Privatbahn in Flensburg. Dort sagte man, dass die "Renaissance der Regionalbahn" eigentlich vollkommen sinnlos ist. Erstens verstopfen leere Regionaltriebwagen die Schienen, weshalb die Güter auf der Straße transportiert würden. - Konnte der konkret belegen, dass Güterleistungen nicht erbracht werden konnten, für die Bedarf bestanden hätte, weil auf den Gleisen der Personenverkehr vorrangig behandelt wurde. Zum anderen ist es aber auch so, dass Dörfer für gewöhnlich nur einen Bahnhof haben, der oft nicht mal günstig gelegen ist, während Buslinien viel flexibler organisiert werden können. - Man könnte also z.B. sagen, dass manchmal der Überlandbus attraktiver und insgesamt umweltfreundlicher ist, als die Regionalbahn.


    Das fand ich schon interessant. Man kann eben wirklich selten pauschal urteilen.

    ach habens die Holländer gekriegt? Bis vor Kurzem war ja auch noch ein deutsches Konsortium um Hochtief oder wer das war im Rennen. Nicht zu unterschlagen allerdings, dass vom Bund i.d.R. eine Anschubfinanzierung von bis zu 50% der Baukosten kommt. Weitere Projekte deren 6spuriger Ausbau als ein sogenanntes A-Modell von Privaten finanziert werden soll (die dafür die auf diesem Abschnitt anfallende LKW-Maut bekommen) sind übrigens die A1 Hamburg - Bremen, A5 Baden-Baden - Offenburg, und obwohl quasi Neu- statt Ausbau die A4 bei Eisenach. Das sind zumindest die Pilotprojekte. Der Ausbau der A10/A24 AD Schwanebeck - Neuruppin, A61 bei Ludwigshafen, A7 nördlich Hamburg, A1 Münster - Osnabrück, ein paar Strecken in NRW und der A3 (F-Kreuz - Mönchhofdreieck 6->8 Spuren), A67 und A60 zwischen Frankfurter Kreuz und Mainspitzdreieck soll übrigens auch als A-Modell erfolgen.

    Verkehrsmengenkarte 2000

    Die Verkehrsmengenkarte 2000 ist jetzt auch online. Wie immer bei Patrick's Autobahnatlas, oder direkt hier (pdf, 2,7MB). Inklusive der Werte für die Bundesstraßen.
    Diesmal war nicht alles von mir. NRW, Berlin, Teile Hessens und Ergänzungen zu BaWü hat Patrick selbst übernommen.
    Derzeit bin ich dabei, auch die 2005er-Karte mit den Bundesstraßenwerten einzufärben. Wird aber noch paar Wochen dauern.

    Übersicht der Neu- und Ausbauten der Bundesautobahnen aus dem Bundesverkehrswegeplan. Schön zu sehen, dass Projekte wie die A22 Hamburg und weiter Richtung Friesland fest eingeplant sind. Auch interessant ist der für mich bis dahin unbekannte Ost-Bypass von Hamburg und die Verbindung zwischen Stade und der A1. Da tut sich was im Norden.
    Ferner ist es natürlich schön den Ringschluss der A99 mit aufgeführt zu haben.


    http://bp3.blogger.com/_oYCy5H…1600-h/autobahnen2015.jpg

    Das ist nur der Bedarfsplan. Alles was Orange ist wird vor 2015 nicht mal geplant werden dürfen (es sei denn es besteht Planungsrecht, angezeigt durch die orangen Sterne), von der Umsetzung ganz zu schweigen. Und selbst von den Projekten in rot und violett, die eigentlich bis 2015 alle finanziert werden sollten (wenngleich die eigentliche Umsetzung etwas länger dauern kann) werden viele bis dahin noch nicht mal begonnen worden sein, aufgrund der stiefmütterlichen Behandlung der Verkehrsinvestitionen seitens des Bundes.
    Der Ringschluss der A99 war ja zwischenzeitlich komplett rausgekickt worden, ist dann aber vor kurzem doch wieder konkreter geworden. Zumindest die Verbindung von der A95 zur A96 wäre durchaus nötig, machbar und sinnvoll.

    Hat doch noch die Vernunft gesiegt, hätte ich nicht mehr erwartet.


    Mal hoffen, daß die Bagger demnächst anrollen! :)

    am 22.12. wurde das letzte teilstück der a38 göttingen-leipzig freigegeben. die sogenannte "südharzautobahn" (verkehrsprojekt deutsche einheit 13) hat eine gesamtlänge von 219 km.


    laut parlamentarischem staatssekretär im bundesverkehrsministerium jan mücke wird sich die eu mit 76,5 mio am bau des teilstücks der a72 chemnitz-leipzig zwischen rathendorf und borna beteiligen.

    Nicht schlecht gestaunt habe ich letztes Wochenende über den neuen Abschnitt der A4 vom Rasthof Eisenach (ehemaliger innerdeutscher Grenzübergang) bis kurz vor Gotha. Die Hörselberge hinter Eisenach, kennt man bislang als fiese Staufalle, werden jetzt 6spurig umfahren. Und aus dem Staunen kommt man gleich gar nicht mehr heraus, wenn man die Arbeiten weiter östlich bei Jena verfolgt. Neben dem 6spurigen Ausbau gibt's auch hier einen neuen Streckenverlauf der A4 zwischen den AS Magdala und Jena-Göschwitz, der auf über 3km durch den neuen Jagdbergtunnel erfolgen soll. Die Bauarbeiten an der neuen Saalebrücke zwischen J-Göschwitz und J-Lobeda sowie der mehr als großzügigen Einhausung (für lärmgeplagte Plattenbaubewohner in J-Lobeda) sind bereits fertiggestellt. Statt hässlicher Lärmschutzwände gibt's Naturstein als Schallschutz (hier rechts im Bild zu sehen).


    Wenn man den Aufwand, der hier bei der A4 betrieben wird, mit dem der A5 in Hessen vergleicht, wo ja auch einige Streckenabschnitte vor kurzem fertiggestellt wurden, dann fragt man sich, warum bei der A5 weiterhin konsequent an der 4spurigen Autobahn festgehalten wird.


    Dokumentation Bauablauf


    Wiki-Artikel

    Den Jagdbergtunnel bekommen wir dank der Orchideen und einem Kaff namens Leutra..:D...es gibt einfach zu wenig platz im Leutratal.


    Wenn man die Situation der A4 von heute mit vor 15 Jahren vergleicht, kann man man sich nur bedanken...beim BMfV, den SoliZahlern, etc.


    Vor 15 Jahren hatten wir das, was man heute vom Münchner Ring kennt: Stau! :D


    Ich weiss gar nicht, wann ich das letzte mal auf der A4 eine Stop n Go phase hatte...


    Inzwsichen kann man mit kurzen Unterbrechungen von Eisenach bis kurz hinter Dresden 6spurig durchbrettern...danke!

    Zitat von Artec

    Wenn man die Situation der A4 von heute mit vor 15 Jahren vergleicht, kann man man sich nur bedanken...beim BMfV, den SoliZahlern, etc.


    Tja, und im Westen gibts Autobahnen, die wegen beschädigter Brücken in der Zwischenzeit 60er-Schilder verpasst gekriegt haben. :D

    Das mit dem Tunnel bei Jena finde ich auch krass. Das ist absolutes Stadtrandgebiet in einer durch die riesige Plattenbauwüste sowieso schon verschandelten Landschaft. Dafür ist solch ein teures Tunnelbauwerk etwas überzogen. Hier könnte man schon von einer enormen Bevorzugung Ostdeutschlands sprechen, was Infrastrukturprojekte angeht (was mich als Berliner ja eigentlich freut :)).
    Das muss man mal mit dem Beispiel in Saarbrücken vergleichen: Dort kämpfen lokale Politiker und Bewohner schon seit Jahrzehnten für die Verlegung der Autobahn in einen Tunnel, die dort mitten durch die Innenstadt verläuft und die beiden Altstadt-Bereiche auf beiden Seiten des Flusses zerteilt. Dort wurden meines Wissens nach bis heute keine Gelder vom Bund bewilligt.
    Guckst du z. B. hier(ganz unten): http://www.deutsches-architekt…php?p=231010&postcount=10

    2 Mal editiert, zuletzt von mescha ()