Kö-Bogen 1. BA (Altthread bis 2008)

  • ^^ Sehr interessant. Gerade die Idee eines (jetzt echten) JWP in Verbindung mit dem konvexen Bogen Ingenhovens gefällt mir sehr gut.


    Sehe ich das richtig und das Hochhaus wird dann etwa 90m Höhe haben? Nicht ein Tick zu hoch im Vergleich zum Dreischeibenhaus?

  • Das Hochhaus sollte nicht unbedingt höher als das Dreischeibenhaus sein;
    aber es muß auch ausreichend Nutzfläche bieten.
    Es wäre noch zu überlegen, ob es Sinn macht, dem Hochhaus einen größeren / breiteren Sockel zu geben. Für manche Nutzungen ist das notwendig.

  • Höher als das Dreischeibenhaus geht auf keinen Fall - 70-75m würden mir vorschweben (also ähnlich dem Sign).


    Ein größerer Sockel würde mir nicht gefallen - dann schon eher eine insgesamt leicht ovale Streckung entlang dem heutigen 1000füßler.

  • ^^ Hmm .. eigentlich sehr schön, aber der Hofgarten wäre hier immernoch durchtrennt und der Tausendfüßler muß wirklich nicht sein ;)

  • Mit dem "Bogen" ist er ja einerseits auch nicht unbedingt notwendg - andererseits durchtrennt der 1000füßler den Hofgarten weniger als die nördlicheTunnelrampe - Nur eine "große Tunnellösung" wäre hier hilfreich!

  • Ja, die große Tunnellösung ohne Tausendfüßler gibt dem Hofgarten die meiste Luft und die geringste Trennung.


    Als Anspielung auf die Historie lässt sich paralell zur Bahnlinie ein Rad-/Fußweg anlegen. Das käme dem ursprünglichen Weg am nächsten.

  • Je öfter ich mir die Diskussionen um Limbecker Platz und Rathaus Galerie in Essen so ansehe, umso mehr wünsche ich mir ein schickes Einkaufszentrum in der Innenstadt, das würde zudem am Kö-Bogen mehr Sinn machen als Büroklötze oder alternativ ein Hotel, zudem käme mehr Leben in die Stadt bzw. Einkauferlebnisse, diese vermisse ich hier gänzlich. Die Düsseldorf Arcaden sind für mich dabei ein echter Lichtblick.

  • ^^ Düsseldorf hat gigantische Einkaufsmöglichkeiten - gerade in der Innenstadt. Dazu gibt es eine Vielzahl von Kaufhäusern und Einkaufspassagen - man denke nur an das Stilwerk oder die Schadowarkaden. Die Einkaufszentren stehen nicht solitär in der Landschaft, sondern integriert in einige der besten Einkaufsstraßen der Republik.


    Du vermisst in Düsseldorf Leben in der Stadt und Einkaufserlebnisse? Die Stadt erstickt förmlich im Konsumausch und zieht Kunden aus 100km Umkreis. Davon kann man im Ruhrgebiet nur träumen - wenn man nicht ohnehin schon in Ddf einkauft.


    Natürlich kann es im Kö-Bogen Ladenflächen geben (meinetwegen auch eine kleinere Passage), aber ein Einkaufszentrum??? Nach Essener Vorbild??? Der Limbecker Platz ist der verzeifelte Versuch eine absterbende Innenstadt am Leben zu erhalten. Solche Pobleme haben wir hier nicht - Geschäftsleute zahlen mehr als die doppelte Miete Essens für Ladenflächen.

  • ^^ Auf so eine Antwort habe ich gewartet ;)


    Düsseldorf ist ein wahrer Meister im Blenden(!) Sicher .. wenn man die Schadowstrasse und andere Ecken hernimmt gibt es zumindest nicht zu wenige Einkaufsmöglichkeiten - man ist definitiv nicht gezwungen in umliegende Städte zu fahren und hat viele Stadtteilzentren - aber Stilwerk, Sevens (außer Saturn) und auch Schadowarkaden zielen definitiv nicht auf "normales Fußvolk", sondern auf den überdurchschnittlich verdienenden! Ein Einkaufszentrum wie in Essen wäre auch aus meiner Sicht zu groß, aber - und hier lasse ich eine Anregung von dir gelten - kleinere Passagen (attraktiv und bitte für Jedermann!) wären eine Bereicherung.


    Die "Einkäufermassen" werden vom glanzvollen Namen Düsseldorf gelockt, wer aber ein Einkaufserlebnis sucht, fährt eher nach Oberhausen oder sogar Köln, dies belegen auch sehr viele D-... in den Parkhäusern.


    Was definitiv fehlt sind Spezialkaufhäuser wie z.B. Globetrotter (Outdoorbedarf) oder Musicstore (Musikintrumente) Dies liegt aber sicher tatsächlich an den hohen Mieten und nicht am Einzugsgebiet. Alles was es in diesem Bereich gibt sind recht kleine Läden, die zwar relativ gut sortiert sind, aber sich eben nur kleinere Flächen leisten können.


    Ich denke mal auf diesem Gebiet sollte man in jedem Fall noch arbeiten. Einige kleinere Lösungen täten der Stadt und den Händlern gut.

  • Ich denke deinen Traum vom Einkaufszentrum, bzw der Einkaufspassage für jedermann am Kö-Bogen solltest du ganz schnell vergessen, ich glaube kaum, dass sich C&A, Deichmann oder ähnliche die zu erwartenden horrenden Mieten leisten wollen.
    Desweiteren finde ich kann man in Düsseldorf alles was man braucht in einem ziemlich kompakten Raum (Altstadt-Schadowstr) finden.
    Und du kannst doch nicht allen Ernstes ein Einkaufszentrum wollen, das rundherum die Straßen leerfegt, außer des Weges zwischen Eingang und U-Bahn.


    (btw. Ich bezweifel auch arg dass so verzweifelte Versuche wie der neue Deichmann in Essen dafür sorgen, dass die Kunden nicht nur mit der U-Bahn unters EKZ fahren, ihre Einkäufe machen und den selben Weg zurück nutzen.)

  • Beurteilt man das Voting des Senders Antenne Duesseldorf als einigermassen repraesentativ (etwas mehr als 1000 Buerger haben mitgewirkt), so wird sich beim Buergerentscheid am 13. April eine circa Zweidrittel Mehrheit fuer den Verbleib des JWP in staedtischem Besitz aussprechen.
    Da das Stadtbild weit mehr durch Staende und Plakate der "Ja"-Sager gepraegt ist, als durch Praesenz der "Nein"-Sager, kann man wohl davon ausgehen, dass das Resultat des Votings in etwa dem tatsaechlichen Endergebnis entsprechen wird.

  • Es gibt mehr, als einfach nur "dafür oder dagegen" zu sein.
    Morgen, am 03. April findet um 19:00 h. im "Haus der Architekten" (Architektenkammer, Zollhof 1, MedienHafen) ein Forum (IV.) zum Thema Kö-Bogen statt.
    (Forum kö-Bogen / BDA)
    Diskutiert werden mögliche Alternativen zur geplanten Bebauung und (bei diesem Forum) vorallem zur geplanten Verkehrsführung.


    Nur das Beste sollte für diesen Ort gut genug sein!

  • Es gibt mehr, als einfach nur "dafür oder dagegen" zu sein.


    Bei einem Bürgerentscheid nicht. Die Frage muss mit Ja oder Nein zu beantworten sein. Sollte auch einleuchten: Soll etwa jeder Bürger in der Wahlbox anfangen Skizzen zu zeichnen und Modelle zu schreinern?


    Schwer zu sagen wie der Entscheid ausgeht. Vlt bleibt man auch wieder unter der Mindestzahl an Stimmen - wie bei ERGO.

  • Es gibt ja auch noch etwas nach dem Bürgerentscheid: es geht darum, welche Alternativen zu der bisher einzigen Planung möglich sind - bislang wurde ja seitens der Stadt nur in eine Richtung gedacht. Für mich endet die Angelegenheit nicht mit dem Votum; sollte der Bürgerentscheid durchkommen, werden alle Alternativen auf den Tisch kommen. Dann erst wird das kommen, was von Anfang an hätte geschehen sollen: eine ergebnissoffene Untersuchung aller machbaren und für die Stadt und ihre Bewohner sinnvollen Bebauungs- und Verkehrsführungsvarianten.
    Ein kombinierter Investoren- und Architektenwettbewerb ist der einzige zulässige Weg, um eine solch zentrale Fläche nachhaltig zu entwickeln.
    Aber die Verwaltungsspitze wollte das ja wohl nicht so; lieber schnell eine Fläche an den Erstbesten veräußern und dieses dem Bürger als durchdachte Stadtplanung verkaufen.

  • CDU und FDP haben gestern im Planungsausschuss dem Verkehrs- und Flächenplan "Kö Bogen" mit ihrer Stimmenmehrheit zugestimmt. Dadurch wurde aber nochmals eine Grundsatzdebatte ausgelöst.


    NRZ

  • Die ganze Debatte und das alles wurde ausgelöst, weil die Verwaltungsführung für das Areal nicht von Anfang an einen kombinierten Investoren- und Architektenwettbewerb veranstaltet hat, wie es bei einer solch wichtigen und zentralen innerstädtischen Fläche eigentlich üblich ist (schließlich geht es nicht um irgendeine Fläche an der Theodorstraße oder in einem anderem Gewerbegebiet am Stadtrand).


    Die Fraktionen und die Verwaltung sollen doch auch einfach mal ehrlich sein und zugeben, das es hier nicht um nachhaltigen Städtebau geht, sondern nur darum, der Düsseldorfer Filiale einer chinesischen Bank (HSBC) diese Filet-Grundstück an der Kö zu verkaufen, und das Umfeld den Wünschen und Vorstellungen der Bänker entsprechend zu gestalten.
    Mit einer nachhaltigen, visionären Stadtplanung hat das Ganze nichts zu tun, und um die Belange der Düsseldorfer geht es schon gar nicht.


    Der Bürgerentscheid ist nun die Antwort auf das Demokratieverständniss der Ratsmehrheit und der Verwaltungsführung.


    Der Ingenhoven Entwurf zum Kö-Bogen war ja im Vergleich zum derzeit Geplanten noch eine richtige Vision, und auch lt. BDA hätte dieser Entwurf in einem Wettbewerb gute Chancen auf einen 1. Preis gehabt.


    Es ist keine Frage, das der Jan-Wellem-Platz so nicht bleiben kann und darf - das will auch niemand. Es geht darum, eine vernünftige Planung zu ermöglichen, dafür muss eben der "Erwin-Schnellschuss" gestoppt werden.


    Natürlich werden bei der Projektentwicklung private Investoren beteiligt sein, und Grundstücke werden auch veräußert werden müssen. Nur muss dieses auf ein vernünftige Art und Weise geschehen (wir sind doch hier nicht in Moskau).


    Ich persönlich glaube nicht an die Umsetzbarkeit eines großen Kulturzentrums (wie etwa dem Centre Pompidou) oder etwas Ähnlichem; und auch ein großes Shopping-Center wäre an dem Standort absolut fehl platziert. Realistischer, und für die Innenstadt vorteilhaft und angemessen, wäre eine durchmischte Nutzung in verschiedenen Baukörpern, die sich an der jeweiligen Umgebung formal und proportional orientieren. Desgleichen gilt für die Pläne der Verkehrsführung - etwas mehr Realismus, auch in Bezug auf den wirklichen Mehrwert z.B. einer großen Tunnellösung, sowie auch möglicher Betriebskosten wäre angebracht.


    Ich kann nur hoffen, das der Bürgerentscheid die Weichen für eine nachhaltige Stadtplanung stellt. In diesem Fall bedeutet ein Ja bei der Abstimmung auch Ja zu einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung auf dem heutigen Jan-Wellem-Platz.

  • mamamia:
    HSBC TuB (zur Klarheit: Eine Düsseldorfer Bank mit einem in London sitzenden Eigentümer) ist erst lange nachdem das Konzept "Kö-Bogen" vorgestellt wurde aufgetreten. Die These, man mache das alles einer chinesischen Bank zuliebe, ist - bei allem Respekt - absurd.


    Dass auch ein Bauherr mit seinen Wünschen gehört wird, ist ein natürlicher Vorgang - er unterschreibt ja letztlich die Cheques.


    Auch teile ich Deinen Optimismus nicht: Wenn das Bürgerbegehren durchkommt, bedeutet dies keineswegs, dass ein städtebaulicher Wettbewerb stattfindet. Die Kö-Bogen-Gegner sind sich in Wahrheit völlig uneins, was geschehen soll. Das ist ein bunter Haufen mit völlig verschiedenen (eigenen) Interessen. Auch kann die Stadt ohne weiteres selbst bauen - daran hindert ein Verkaufsverbot durch Bürgerentscheid nichts.


    Das aktuelle Konzept ist zudem bei weitem nicht so schlecht, wie es vielfach (auch hier im Thread) dargestellt wurde. Mit Büropark-Architektur hat das gar nichts zu tun. Die Grenzen, die den Architekten beim Wettbewerb gesetzt wurden, waren zwar sehr eng, nur fiel dies kaum ins Gewicht weil sich überhaupt nur BRT an die Vorgaben gehalten hatte (die immerhin auch von Ingenhoven stammten!). Ich bevorzuge auch einen konvexen Bogen, aber der konkave ist keineswegs völliger Unsinn. Die Konzepte aus dem Wettbewerb sind sehr ernst zu nehmen.

  • ^^ Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufuegen...
    ...denn ich stimme in allen Punkten zu, wie Du weisst. ;)


    Das Projekt ist ein verdammt wichtiges Stueck Duesseldorf - der Schandfleck hingegen nimmt sich lediglich beschaemend aus.
    Gut zu wissen, dass man nicht voellig allein mit seiner Haltung zum Projekt Koe-Bogen steht.


    (Wenn man die politisch motivierte Systematik hinter mancher Initiative erst einmal erkannt hat... ... ...)

  • Jetzt werden einige Stimmen laut, die interessante Aspekte zu Tage bringen und das eigentlich Probleme ans Licht rücker. Man erkennt nun endlich öffentlich das nicht die Bebauung des JWP an sich stört, sondern die Art und Weise. In der NRZ sagt Architekt und Stadtplaner Jochen Kuhn (ehemals Schneider-Esleben - diese haben das Mannesmannhaus erschaffen) das er nur einen Gewinn für Düsseldorf sehen würde, wenn es nicht die massive Bebauung des Jan-Wellem-Platzes geben würde. Bürgermeisterin Gudrun Hock (SPD) macht sich dies zu Eigen und vergleicht in der RP, wie Kuhn auch, den Bau mit dem Rheinufertunnel, der echte Vorteile für alle Düsseldorfer brachte. Sie bemängelt fehlte echte Visionen.

  • ^^ Alles gut und schoen, aber wo sind denn die "Visionen" der gegenwaertigen Gegner?
    Bislang wurde doch keine konstruktive Alternative dargelegt oder aufgezeigt - es wird nur gejammert. Das macht auf Dauer taub.


    Ich werde nur dann hellhoerig, wenn es um echte und interessante Alternativen geht.


    Es geht somit doch letztlich immer nur um die Konservierung des Ist-Zustands. Und genau das ist ueberhaupt nicht hinnehmbar, finde ich.
    So, wie auch das Parteiensystem laengst ueberholt ist (mancher CSU Mann denkt inzwischen so sozialdemokratisch, wie die SPD zu Zeiten Kurt Schumachers), sollte man ungeachtet jeder politischen Coleur auch in einer Opposition mal zustimmen koennen, sonst wird die Demokratie ad absurdum gefuehrt.
    Opposition dient allerdings laengst allein zum Zwecke einer Blockade und hemmt somit - wie auch hier - den Fortschritt auf sehr vielen Ebenen.
    Mir persoenlich ist es voellig sch*egal, welche Parteizugehoerigkeit derjenige hat, der dem tristen JWP ein Ende bereitet. Hauptsache, er bewirkt etwas. Zum Guten. Zum Wohle aller.
    Manchmal muss man einfach auch mal machen.
    Da koennen wir von der Mentalitaet der Amis echt noch lernen... ;)