Kö-Bogen 1. BA (Altthread bis 2008)

  • Also, ich möchte mal eines klarstellen:


    Ein Platz im städtebaulichen Kontext ist eine von Gebäuden umbaute, freie Fläche in Städten. [...]


    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Platz_%28St%C3%A4dtebau%29


    Genau das kann ich hier bislang am sog. Jan-Wellem-Platz aber nicht vorfinden(!) Der Kö-Bogen ist eigentlich nur eine logische Konzequenz. Nicht mehr und nicht weniger.


  • Ein "grandioses Projekt" soll am Ende stadtbildpraegend sein?
    Da stimme ich Dir vollkommen zu!
    Der Weg dahin, kann aber nur durch Taten, konstruktives Engagement und fern jeder politischer Coleur und Strategie erfolgen. Meinst Du nicht?


    Doch, aber sicher! Allerdings hätte Erwin ohne den Gegenprotest eines der bisher bekannten Entwürfe durchgebracht, ganz gleich was die Bevölkerung davon hält. Der Gegenprotest hat immerhin dazu beigetragen dass ein europaweiter Wettbewerb ausgeschrieben wurde. Jetzt gilt es abzuwarten was dabei rumkommt.


    Ich bin nicht für übertriebenen Protest der Stillstand hervorruft, allerdings hat der Protest den besagten Wettbewerb ins Leben gerufen.

  • Im Moment hat man zwei Pseudoplätze (Schadow und JW) und mit dem Kö-Bogen immerhin einen echten. Vor allem aber wird die bislang völlig missratene Stadtkante zum Park hin gerettet.


    Gute Beispiele für Plätze, wie sie sein sollten sind der Fürstenplatz, der Marktplatz und der Carlsplatz.


    Nachtrag:
    @#243: "europaweiter Wettbewerb" - Du meinst die Ausschreibung bei Grundstücksverkauf? Das geht nicht auf die Bürgerinitiative, sondern auf das Urteil des Düsseldorfer Oberlandesgerichts vom 13.06.2007 zurück.

  • corvus edwin zu #235:


    Natürlich stellt die Fotomontage von BRT die Situation beschönigend dar. Das Gebäude (es wird eh nur ein Flügel gezeigt) ist zur Hälfte von Bäumen verdeckt. Laubbäume, die im Herbst ihr Laub abwerfen und dann den Blick auf die ganze Fassade freigeben.


    Und diese schmeichelnde Lichtführung wirst Du an Sonnentagen auch nur am späten Nachmittag erleben. Weil die zum Hofgarten gewandte Seite der Fassade nach Norden zeigt. Ansonsten liegen die Fassade und der angrenzende Weg im Schatten.


    Als Alternative habe ich bereits mehrfach den Entwurf von Christoph Ingenhoven angeführt. Wobei mich dessen ursprüngliche Präsentation in Form der Totalaufnahme zunächst einmal abgeschreckt hat. Aber bei näherem hinsehen habe ich dann festgestellt, dass der Entwurf in wesentlichen Punkten auch seine positiven Seiten hat, wie ich bereits in #156 und #163 ausgeführt habe.


    Mein absoluter Favorit ist übrigens immer noch der Entwurf von 1900, der in diesem Beitrag präsentiert wurde. Aber so etwas baut leider heute niemand mehr.

  • ^^ Unstrittig. Die Situation auf der Aufnahme aus 1900 ist einfach wunderschoen. Bezogen auf die Architektur kann man leider die Uhr nicht zurueckdrehen. Aber das gilt fuer so viele schoene Bauten, welche unter den Zerstoerungen der Weltkriege gelitten haben.


    Ingenhoven ist leider vom Tisch.


    Wenn es dennoch im Prozess weitergehen soll, kann ich als Wettbewerber natuerlich unmoeglich den trostlosesten Tag eines Jahres als surrounding area fuer meine Praesentation (in der jede Menge Zeit, Arbeit, Engagement und womoeglich auch Herzblut steckt) waehlen. Schliesslich werbe ich doch fuer etwas, fuer eine Idee, eine Anregung. Und die will entsprechend dargestellt sein, wenn ich moechte, dass etwas passiert.

  • Zu #245: Ein Schattenwurf der Gebäude würde im Sommer sicher sogar als angenehm angenommen werden und sich zu einem beliebten Platz entwickeln(!)

  • Die Rekonstruktion nach dem Stand von 1900 wäre für mich nur denkbar, wenn es das Dreischeibenhaus und das Schauspielhaus nicht gäbe. Heute muss man den Bogen zwischen Klassik und Moderne schlagen - und da sind einige der Entwürfe gar nicht schlecht.


    Nur Ingenhoven entzieht sich dem Problem mit einer kühnen Formsprache - völlig unangepasst; alles andere als mehrheitsfähiger mainstream...

  • Laut RP sind sich CDU und FDP sind sich nun doch einig und wollen nächste Woche im Verkehrsausschuss einem gemeinsamen Antrag fordern, den Tausendfüßler durch einen langen Tunnel bis zum Theatermuseum zu ersetzen. Der Hofgarten wäre dann nur noch durch Straßenbahngleise getrennt.

  • ^^ Bravo!!!


    Die "grosse Loesung" also... ...guter Beschluss...
    ...da bin ich - im Gegensatz zu OB Erwin (anfaenglich) - auch sehr dafuer...
    ...einfach konsequenter...
    ...Stueck fuer Stueck kommt man also - wenn auch sehr zaeh - voran.


    Koe-Bogen: Sisyphos oder Tantalos? :lach:

  • Rekonstruktion im Stile 1900 halte ich auch für schwierig bei der Masse der Bauten, was aber möglich ist, wäre eine Bebauung mit unterschiedlichen klassizistischen Fassaden und Traufenhöhen. Ganz im Ernst, die Niederländer bekommen das ziemlich gut hin, etwa bei einem Großteil des Arnheimer Musiskwartiers (http://www.hetmusiskwartier.nl und besonders gut zu sehen im Film http://www.iprecom.nl/am-wonen/am-musiskwartier2-b.asx ab Minute 8 sieht man die neuen Altbauten ganz im gleichen Stil wie im Rest der Stadt) oder etwa der neuen Shoppingmall in der Maastrichter Innenstadt, deren immense Größe man von der Straßenseite absolut nicht erkennen kann ... Moderne Nutzung, aber Fassaden, die gewachsene Strukturen vorgeben... Okay, kein Stararchitektenwurf, aber dafür näher an den Menschen! Zwei riesige gleichförmige Blöcke sind irgendwie kalt, selbst bei Altbauten. Das wirklich tolle Gerichtsgebäude in der Mühlenstraße zum Beispiel ist letztlich dort komplett überdimensioniert und erschlägt den Betrachter, was vorher dort stand passte (auch stilistisch) wunderbar zur gegenüberliegenden Seite.

  • ^^ Was das betrifft kann man sich von allen BeNeLux Staaten eine Scheibe abschneiden. Dies wäre auch endlich ein Ansatz den ich so gerne unterstützen würde.


    Statt einen reinen Glaskasten würde ich mir zudem auch andere Lösungen vorstellen können, die klassische Fassaden und Glas vereinen. In der Beziehungen traue ich den Archtekturbüro, die sich hier bewerben, ehrlich gesagt eigentlich auch mehr zu.

  • Es ist schon ziemlich klassisch, was die Büros vorgelegt haben. Wer etwas wirklich historisierendes will, braucht sich allerdings nicht so gute Leute zu holen. Ein Architekt von Rang will natürlich seine eigene (zeitgenössische) Architektur verwirklicht sehen.


    So groß sind die Gebäude nicht - da stehen schon viel größere Sachen in Ddf. Der JWP gibt - wenn man solch großzügige Wege lässt - gar nicht so viel her.

  • Im Gegenteil, kopieren kann jeder, aber gute historisierende Bauten hinzubekommen, dazu muss man schon ein guter Architekt sein ... Ein Architekt von Rang stellt seine Architekturvorstellungen auch mal hinter einem Gesamtensemble zurück, etwa wie beim Pariser Platz in Berlin. Großzügig sind die Wege auch nicht unbedingt bei historisierenden Bauten, denn die Straßen waren früher bis auf wenige Prachtstraßen auch nicht immer sonderlich breit.

  • Die Kunst liegt in der Balance aus Anpassung und Neuerung. Je besser der Architekt, desto mehr kann er wagen - so hier: JSK, BRT und natürlich Ingenhoven.

  • Und wieder durfte ich mich am Wochenende - gleich an mehreren Stellen - ueber die Protestler gegen den Koe-Bogen aufregen. :mad:
    Aber ich kann sie mit keinem einzigen Argument von ihrer starren Haltung abbringen. Wer kann das schon?


    Weiterhin betoeren sie Unwissende mit ihrem ueblen und unzulaessigen Bildvergleich. (siehe dazu auch #228)
    Weiterhin wird man Zeuge, wie Passanten - im Glauben, auf dem JWP solle ein Bunker entstehen - unkritisch und bar jeder Kenntnis ihre Signatur abliefern.
    Weiterhin klaeren sie die gefischten Buerger nicht ueber den status quo der Planung auf.
    Und:
    Weiterhin bin ich der Meinung, man muesse eine progressive Bewegung gegen diese regressive Bewegung initiieren. :nono:

  • Ups, es wird wieder politisch. Meine Meinung kurz und knapp: Die Düsseldorfer Bürger der Stadt sind zweifelsohne in der Lage, sich objektiv zu informieren! Nur warum sollten sie sich überhaupt informieren, wenn sie bei der Entscheidung eh nicht berücksichtigt werden?

  • ^^ O.K. ...
    ...aber was glaubst Du denn, wie Staedte aussehen wuerden, wenn man - gerade heutzutage (Scheissegal-Haltung) - ihre Gestaltung und Planung den Buergern ueberlassen wuerde? Letztlich muss es doch eine Instanz geben, welche den Ueberblick ueber die Gesamtheit (die Totale) hat und in diese Richtung entsprechend den Wettbewerb zur Umsetzung dieser - im Idealfall - das Stadtbild verbessernden Planung an die, die es auch umzusetzen imstande sind, leitet.
    Das, was an den Staenden in Wort und Bild preisgegeben wird, erlebe ich keineswegs als sachlich, informativ oder gar konstruktiv.
    Blockade lautet die Parole. Und dies Gebaren ist eindeutig und ausschliesslich politisch motiviert.
    Traurig, findest Du nicht?
    Vor allem, weil viele (vor Ort an den Staenden) das eben nicht merken oder merken koennen und glauben, es gehe um mit Leidenschaft vorgebrachtes Engagement fuer die Stadt resp. das Stadtbild. Dabei geht es einzig gegen etwas bzw. jemanden.
    Als Werber in der Modebranche faende ich es uebrigens auch wenig erfrischend, befruchtend und konstruktiv, wenn mir die Fleischfachverkaeuferin vom Kaiser's nebenan, sagt, ein bisschen "gelb" haette sie in der Elle-Anzeige aber auch ganz nett gefunden... ;)
    Und Dir wird es in Deinem Beruf doch nicht anders ergehen, TheGent. Erst ein Minimum an Sachkenntnis und Verstaendnis ist doch grundsaetzlich die Voraussetzung fuer konstruktive Kritik oder konstruktives Engagement in einer Sache.


    Die Buerger sind sicherlich in der Lage, sich zu informieren. Du und manch ein anderer tun dies auch. Aber informiert sich jeder, der bei den Protestlern unterschreibt? Ganz sicher nicht. Nicht einmal die Majoritaet. Stell' Dich einfach mal dazu und hoere es Dir an. Dann weisst Du, was ich meine.


    Manch einen Segen des Fortschrittes haette es, glaube ich, nicht gegeben, wenn man der Allgemeinheit die Entscheidung in die Haende gelegt haette.
    Gut - mancher architektonische Unsegen haette bestimmt auch derart vermieden werden koennen. Von Kriegen u.ä. will ich gar nicht erst sprechen, aber so mancher Bau stellt fuer mich durchaus eine Kriegserklaerung dar. Der propagierte Bunker der Koe-Bogen-Gegner ebenso...
    ...die derzeitigen Wettbewerbsbeitraege allerdings nicht.