Kö-Bogen 1. BA (Altthread bis 2008)

  • Der entscheidende Unterschied zu heute ist bei der einstigen Bebauung, dass sie aus einer ganzen, zusammenhängenden Kette von diversen Häusern bestand. Die Gasse, die jetzt entstehen soll, gab es nicht und die Häuserreihe ging wesentlich weiter.


    Eine Rekonstruktion kommt schon deshalb nicht in Betracht, da im Osten heute ein Kleinod der Moderne bestehend aus dem TK-HH (von HPP, 29 Etagen, 100m übrigens und direkt am Park...) und dem Schauspielhaus steht. Auch dem müssen die Neubauten gerecht werden.


    Dass die Autos (die es 1905 nur vereinzelt gab) unter die Erde wandern und die Uferpromenade den Fußgängern vorbehalten bleibt, ist wohl eher ein Vorteil - und eher eine Annäherung an das historische Vorbild. Die Gestaltung der Promenade war übrigens nicht Bestandteil des Wettbewerbs; die Bäume wurden nur als Beispiel eingesetzt und sind als Vergleichskriterium also eher ungeeignet. Die (bei allen gleiche) Breite der Uferpromenade, kannst Du wohl am ehesten hier erkennen, Falschabgebogen:



    EM


    Da bleibt schon einiger Spielraum für die Gestaltung - wesentlich mehr als heute.


    Allerdings sollte die neue Fassade natürlich nicht so hässlich werden, dass man sie verstecken muss... da bin ich allerdings zuversichtlich...

  • Nach allem was ich bisher gesehen habe wäre eine Mischung aus BRT (Passage), HPP (Lichthöfe) und JSK (Glasfront zum Hofgarten) die Ideallösung.
    Ich persönlich finde den Entwurf von RKW zu sachlich und zu altbacken.

  • Ja, finde ich teilweise jetzt schon,allerdings ist dort durch das Straßengewusel alles zerschnitten. Entlang der Schadow Arkaden Fassade bis hin zum P&C gibt es jetzt schon gemütliche Cafés. Duch den Wegfall der Straßen wird da ein sicherlich sehr beliebter und belebter Platz entstehen.

  • So gesehen bietet HPP die beste Passage.


    Da sind wir wohl der gleichen Meinung. Ich heiße ja auch Max.... vielleicht liegts daran, aber zurück zum Thema.


    @Mol
    Ich finde alle Entwürfe schon gelungen, aber HPP hat im Gegensatz zu den anderen Plänen ein lockeres Gebäude entworfen und nicht zwei (in meinen Augen) massiver aussehende Gebäude. Aber etwas ist noch interessant... Für die Nutzung des JWP sind ja die o.g Gebäude gedacht. Was aber etwas ins vergessen gerät ist der Platz und der Ort.


    Nachtrag:
    Wie auf Duesseldorf.de zu lesen ist, kam der Entwurf von HPP am besten bei den Bürgern an:


    "Die befragten Bürger gaben abschließend ein Votum ab, welche der vier Entwürfe von ihnen präferiert werden: Team 2 (HPP) wurde von 26,8 % der Befragten ausgewählt und liegt damit ganz knapp vor Team 1 (BRT) mit 25,5 %. Auf Basis der hier befragten Stichprobe können die Abstände zwischen Team 2 und Team 1 auch zufallsbedingt sein - sie sind nicht statistisch signifikant. An dritter Stelle liegt mit 16,0 % Team 3 (RKW), Team 4 (JSK) folgt mit 8,1 %.


    14,7 % der befragten Bürger würden sich bewusst für keinen der vorgestellten 4 Entwürfe entscheiden. Weitere 8,9 % der Befragten fanden mehrere Entwürfe gleich gut bzw. konnten sich nicht zwischen den Entwürfen entscheiden."


    Weiteres zu den Umfragen auf der Webseite der Stadt Düsseldorf

  • @Mex: Vom Schadowplatz zur Schadowstraße wird wohl eine breite Fußgängerzone führen. Nördlich davon bietet sich eine alleeartige Begrünung an - HPP haben sich dazu schon erste Gedanken gemacht:



    Eine weitere Perspektive: Vom Norden (Hofgarten) auf den Kö-Bogen selbst:


    Status quo:


    BRT


    HPP


    RKW


    JSK


    Materialbeispiel von JSK:



    Und die schönste Pointe des gesamten Projekts: Das Steigenberger hat ein schmaleres Gegenüber, die Kö ist um - geschätzte - 30-40m länger und geht bruchlos in den Hofgarten über. Sie verbreitert sich in einem eleganten Schwung zu einem Park:

    Alle Bilder: EM

  • In einer repräsentativen Umfrage der Besucher der Präsentation lag der HPP-Entwurf mit 26,8% vorne, gefolgt von BRT mit 25,5%. Abgeschlagen RKW (16%) und JSK (8,1%). 14,7% der Befragten gefiel kein Entwurf, 8,9% waren unentschlossen. (WZ vom 20.06.)


    Siehe auch #125. ;)

  • Die Aussage ist Laut NRZ "Bloß nicht aus Glas!"


    Die Idee "Vom Tunnel direkt ins Parkhaus" wird laut NRZ weiter verfolgt.

  • Südansichten





    Bilder: EM


    Mir fehlt bei HPP die Öffnung zum Schadowplatz hin, die Gasse ist zu weit östlich. Die Knicke nach Süden und Osten sind unnötig und lassen den ganzen Bau schwerfällig wirken. Der weit filigranere Entwurf von BRT ist daher gerade Richtung Süden weit überlegen. Bei beiden gefallen mir die zweigeschössigen Arkaden mit - bei BRT - zum Boden hin spitz zulaufenden Säulen. Das Gebäude bekommt dadurch einen geradezu schwebenden Charakter.


    JSK sieht zwar gut aus, lädt aber kaum zum Gang in den Hofgarten ein. Arkaden sind bei diesem Entwurf wohl kaum denkbar, aber ich bleibe dabei: Halb Glas, halb Sandstein ist die konsequenteste Lösung. Auch Holzbohlen als Bodenbelag in der Passage würde ich mir gefallen lassen.

  • Mir gefällt der HPP-Entwurf auch am besten. Die Fassade ist zwar der Mode angepasst, dennoch geben die Brüche durch Großfenster einen modern und frisch wirkenden Charakter. Der BRK-Entwurf ist mir zu brav, der RKW-Entwurf hat für mich 60er bzw. 70er-Flair.

  • Für die Hüter der Demokratie ist das Wort "Beteiligung" zum Glück dehnbar :nono:


    Laut RP ist das Votum nicht eindeutig, was aufgrund der knappen Umfrageergebnisse und der viele Unetschlossenen auch nachvollziehbar ist. Klar ist nur, dass die Hinweise der Bürger bei den Beschlüssen beachtet werden sollen.


    Man wird sehen ...

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie etwas anderes nehmen, als BRT oder HPP - so schlecht ist das Votum der Bevölkerung ja auch nicht.


    Die Demokratie sehe ich da übrigens nicht in Gefahr: Der Stadtrat und übrigens auch der OB sind ja unmittelbar von der Düsseldorfer Bevölkerung gewählt und damit demokratisch voll legitimiert. Es ist in Deutschland eben eine repräsentative Demokratie und keine direkte (wie z.T. in der Schweiz).

  • ^^ Meine ich auch Molinari. HPP und BRT sind nun mal die passensten Objekte für diese Gegend.


    PS: Den neuen Platz an der Johanneskriche könnte man zum Marktplatz machen. Ist meiner Meinung nach eine gute Idee...

  • RKW wäre mein Favorit gewesen. Mit 16% der Stimmen ist dieser Vorschlag aber wohl Geschichte. Schade. Das war von Fassade und Formgebung die indivduellste und optisch anspruchsvollste Version, würde sich daher aber wohl schlecht in die Umgebung einpassen.

  • Nachtrag zur Abstimmung

    Was mich ein wenig enttäuscht, das ist die geringe Beteiligung an der Abstimmung. Gerade einmal 381 Bürger wurden befragt. Da waren doch wesentlich mehr Bürger in den paar Tagen im Pavillon. :confused: Das ist bei rund 500.000 wahlberechtigten Bürgern keine breite Basis.


    @Enzo: Wenn etwas formaljuristisch korrekt abläuft, dann ist das noch lange nicht demokratisch. Eine so umfassende Umgestaltung im Herzen von Düsseldorf hätte zusammen mit der Bevölkerung entschieden werden müssen. Stadtplanung nach Gutsherrenart ist da völlig fehl am Platz.

  • Bei einer Bevölkerung von 582.000 ist es wohl kaum denkbar, dass sich ein ausreichender Teil 1. hinreichend interessiert, 2. hinreichend informiert (hier im DAF z.B. :) ) und 3. letztendlich beteiligt. Die SPD hat mit ihrer Unterschriftenkampagne gerade einmal 1030 Personen erreicht, die nur unterschreiben brauchten ohne eigene Vorschläge o.ä. zu bringen. Im Zelt waren ebenso nur insgesamt 8000 Personen - weniger als 2% der Bevölkerung. Das lässt wohl erahnen wie repräsentativ eine "Bürgerbefragung" - oder was Dir vorschwebt - ausfallen würde.

  • Bei der RP wird die Diskussion zum Kö-Bogen als Flickwerk bezeichnet. Erst Fassadenwettbewerb für den Kö-Bogen, kurz danach wieder Diskussionen über Verkehrskonzepte und Verlegung von Strassenbahnlinien. Es wird nebeneinanderher geplant, ein Durcheinander dadurch kaum vermeidbar.


    Weiterhin berichtet die RP auch über die Wendeschleife der Starssenbahnlinien.

  • Es kommen halt sehr viele Vorschläge auf und es ist schon schwer den Überblick zu behalten. Insgesamt ist es aber schon ein kreatives Durcheinander, das schlechtere Vorschläge schnell herausfiltert. Seitdem die Verwaltung die ersten konkreten Pläne vorgestellt hat, hat die öffentliche Diskussion schon zu drei wesentlichen Verbesserungen geführt: Zum Fassadenwettbewerb (der weit mehr als nur Fassaden zum Vorschein brachte), zur Zusammenführung der Hofgartenhälften und jetzt auch noch zum unterirdischen Anschluss der Tiefgaragen unter dem Gründgens-Platz (für mich die einzig konsequente Lösung).


    Für den neuen Gustav-Gründgens-Platz und den ganzen Verlauf des heutigen Tausendfüßlers sollte es einen weiteren Wettbewerb geben. Bis der Tausendfüßler fällt, wird dazu genug Zeit ins Land gehen. Ingenhoven hat ja vorgeschlagen diesen Platz teilweise zu bebauen (siehe Video) - vlt kann man den aber auch frei lassen, er hat in meinen Augen das Potential der östlichen Stadtmitte insgesamt eine neue Qualität zu geben. Die Johannes-Kirche würde wunderbar darüber thronen.

  • zu #137


    Konnten denn im Rahmen des Fassadenwettbewerbs eigene Vorschläge eingebracht werden? Im übrigen wurden die 1030 Unterschriften in nur 16 Stunden gesammelt. In meinem Fall war es nicht nur mit einer Unterschrift getan, ich durfte mir vorher erst einmal noch den Standpunkt der SPD anhören.