Potentieller Umzug von "DB Schenker" nach Hamburg

  • Na ja, der Bund droht ja genauso. Wenn ich lese, dass man Mehdorn mit Ablösung droht, wenn er nicht spurt, finde ich das ungeheuerlich.


    Natürlich kann man den Bund nicht erpressen. Aber mal darauf aufmerksam zu machen, dass man bei aller Bemühung, Aufbau Ost zu betreiben, nicht den Motor dort abwürgen darf, wo er läuft, finde ich richtig. Ich verstehe sowieso nicht, warum Hamburg Gesetzen im Bundesrat zustimmen soll, die nicht den Interessen Hamburgs entsprechen. Gegenleistungen und Versprechungen für solche Stimmen im Bundesrat hat es schon immer gegeben, da sollte man die Augen vor der Realität nicht verschließen. Und da darf sich auch in Berlin niemand wundern, denn so funktioniert eben unser föderales System im Moment noch.

  • Ich finde, dass schon genug Fehler gemacht worden sind und man jetzt nicht noch mehr Fehler begehen sollte. Natürlich ist der Aufbau-Ost ein Projekt mit höchster Priorität, aber wie manitu schon sagte, ist es nicht klug, die bestehenden Sachen in Westdeutschland nach Osten zu verlagern, nur um überhaupt irgendwelche Arbeitsplätze zu schaffen. Meiner Meinung nach sollte sich der Osten Deutschlands durch andere Vorzüge wie in Westdeutschland für Unternehmen interessanter machen und nicht in Konkurrenz zu Westdeutschland stehen. Das wäre, als wenn man sich den Ast absägt, auf dem man sitzt. Durch andere Steuersätze oder Verordnungen und vielleicht auch Subventionen müsste man versuchen, andere Wirtschaftszweige, welche in Westdeutschland nicht so stark vertreten sind zu fördern, um dann auf diesen Stärken aufbauen zu können. Wenn sich ein Unternehmen für einen Umzug von Ost- nach Westdeutschland entscheidet, dann sollte man es gehen lassen. Im Gegenzug kommen ja auch Unternehmen nach Ostdeutschland, die der Ansicht sind, dass es ihnen in Ostdeutschland besser geht. Dieser ganze Konkurrenzkampf der Städte um Unternehmen schadet nur den Städten selbst, die einzigen, die sich freuen können, sind die Unternehmen selber, da die dann für gewöhnlich von der Stadt so bemuttert werden, dass sich selbst ein Umzug ins Ausland nicht mehr lohnen würde. Also lasst die Unternehmen selber entscheiden, wo sie hinwollen, solange sie in Deutschland bleiben, denn das ist die einzige Entscheidung, die auch in der Hinsicht auf die Zukunft vertretbar ist! *Predigt Ende*

  • Bin dafür! Eine Regierung, die endlich mal was auf die Beine kriegt und wo sich nicht immer alle im Weg sind! Außerdem soll keiner an die nächsten Wahlen denken und nur an sich, da es keine Demokratie werden wird, sondern eine Diktatur, wo keiner reinpfuschen kann, wenn man etwas durchsetzen will! :daumen: Die Person, die ganz oben sitzt, sollte genmanipuliert sein, sodass sie nicht an sich denkt, sondern nur an das Wohl Deutschlands und auch so handelt! Diese Person wäre dann für 10 Jahre im Amt, sodass sie genug Zeit hat, alle wichtigen Entscheidungen auch wirken zu lassen und danach darf wieder eine andere Person ans Steuer! Viel Spaß!
    :europa:
    Und dann haben sich wieder alle gaaanz doll lieb!:gruppe:

  • Zitat von Dykie

    Die Person, die ganz oben sitzt, sollte genmanipuliert sein, sodass sie nicht an sich denkt, sondern nur an das Wohl Deutschlands und auch so handelt!


    :lach: So weit ist die Gentechnologie noch nicht, fürchte ich.

  • Eine Gegenstimme aus Hamburg - Voscherau warnt


    http://www.abendblatt.de/daten/2005/12/06/510523.html
    "Den Hafen nicht aus der Hand geben"
    Wettbewerb: Voscherau kritisiert geplanten Verkauf von Teilen der HHA und HHLA. Ex-Bürgermeister warnt: "Veräußerung von Aktienpaketen wäre unwiederbringliche Schwächung der Selbstbestimmung Hamburgs."



    es bezieht sich da auch auf die Bahn

  • Aber Herr Voscherau müsste auch bedenken, wie viele Vorteile das für Hamburg hätte! Zum einen fließt eine Menge Geld in die Kassen und zum anderen ist das auch für den Hafen und die U-Bahn gut, wenn die finanzkäftige Teileigner haben.

  • Ja ja der Vorscherau. Dieser kleine selbstherrliche Provinznotar hat der Stadt Hamburg nach seinem Bürgermeisterabgang mit seinen unangemeldeten, unangefragten und stets mit beeindruckender Selbstherrlichkeit getränkten Kommentaren schon die Olympiabewerbung gegen Leipzig gekostet. Das interessiert keine S******, was der erzählt. Komisch ist nur, dass die Medien den immer wieder fragen und das G***** auch abdrucken. Sorry für die Sprache, der gehört IMHO ruhiggestellt.

  • Na ja, irgendwen wird es schon interessieren und seien es nur die Bildleser (Das soll keine Kritik sein, ab und zu lese ich die Bild auch ganz gerne!).

  • Auch Herr Diedrich - ehemaliger Boss der hHla hat sich heute dagegen ausgesprochen, der Bahn Anteile zu vermachen. Nicht dagegen ausgesprochen habensich die Herren, dass die Bahn nach Hamburg kommt.
    Aber, und da muss ich beiden Recht geben - die Bahn ist nicht Hamburg.
    Die Bahn braucht nur Hamburg - weil hier soviel mehr Logistik-unternehmen ansässig sind.
    Ein Schiffstransport von HH nach Hongkong kostet ebensoviel, wie das schleppen eines Containers via Bahn nach (nur) München. Die Preise sind also enorm. Und, wie ich gehört habe, lässt die Bahn sehr viel mehr auf LKWS packen - die Stinker, die dann auch am Wochenende noch auf den Autobahnen herumeiern, weil sie unter Zeitdruck stehen.


    Das grössere Problem, ist das des "Heuschreckeneffekts" - Sich einkaufen, Zuwendungen erhalten - und dann wieder abspringen und woanders ein neues Spiel beginnen. Das ist Scientology-Art wenn ich das mal so sagen darf.
    Dabei gehen Firmen zugrunde, Mitarbeiter stehen auf der STraße, Familien gehen zugrunde -Sozialhilfeanteile steigen - Staat ist ausgeplündert.
    So in etwa in sehr vereinfachter Form dargestellt.
    Dies geschieht sehr häufig nach Privatisierungen - die von Bund, Stadt, und Ländern angestrebt werden, damit die zähen Behördenapparate wirtschaftlicher arbeiten (Behörde arbeitet anders als die freie Wirtschaft).
    Damit kann es dazu kommen, dass wir vielleicht irgendwann nicht mal mehr in der Hand haben, ob unsere Stadt beleuchtet wird, oder ob die Mieter sich noch sauberes Wasser aus der Leitung zapfen können. Darum habe ich mich z.B. auch in N gegen die Privatisierung der Stadtwerke ausgesprochen.


    Ich hole jetzt etwas aus - sorry- und auch recht schlicht:
    Imer wieder wird vom Staat versprochen, ja, wir werden Bürgernäher, ja, wir bauen unsere Wasserköpfe ab - ja, auch wir wollen die Verwaltung verändern.
    Aber was tun sie? Sie geben ihre Verantwortlichkeiten aus der Hand, weil sie nicht in der Lage sind, ihre Kosten-Deckung- wie in der freien Wirtschaft zu führen. Sie sind einfach nicht in der Lage, ihr Schema, über Jahrunderte gewachsen zu verändern. DAS scheint mir die Krux zu sein, denn dieses Schema der 197 KOstenstellen und der dafür vorgesehenen amtlichen Wege macht dann vielleicht guten Willen wieder zunichte. Wir brauchen tatsächlich eine Verwaltungsreform, aber wir brauchen keine Privatisierung, damit Heuschrecken den Staat ausleeren. Ich glaube, dann würde auch weniger "Tafelsilber" vom Tisch verschwinden. Nur weil die freien darin geübter sind ihre Ware zu vermarkten.
    Von uns Bürgern wird immer mehr Eigen-Verantwortung verlangt- der Staat gibt mehr und mehr ab.
    Hoffe, es kann jeder ein bisschen verstehen.

  • Bin ganz deiner Meinung allday! Irgendjemand hat mal gesagt: Wer sich nicht verändert wird untergehen.
    Das gilt auch für den Staat. Wenn ein Staat nicht in der Lage ist, sich auf neue Situationen einzustellen, wird es ihn auf kurz oder lang an den Kragen gehen. Das ist leider so.

  • Aus Sicht der Stadt Hamburg und auch der Bahn halte ich den Handel durchaus für sinnvoll. Eigentlich kann die Stadt kein Interesse daran haben, Anteile der HHLA zu verkaufen, es sei denn, sie bekommt dafür einen besonderen Gegenwert. Der Konzernsitz der Bahn wäre eine solche Gegenleistung. Die Verlagerung des Konzernsitzes ist damit Bestandteil des Kaufpreises. Mir erscheint es durchaus legitim, diesen Preis zu fordern.


    Aus Sicht der Bahn wiederum ist eine Beteiligung an der HHLA und auch der Hochbahn für die Zukunft sehr wichtig, wo die Konzernzentrale sitzt, kann ihr dagegen ziemlich egal sein. Damit hat die Bahn etwas zu bieten, was sie nicht viel kostet, was aber für die Stadt sehr attraktiv ist. Damit würden beide von der Vereinbarung profitieren.


    Wenn die Bundesregierung den Handel aus - verständlichen - politischen Gründen verhindert, handelt sie damit aus wirtschaftlicher Sicht zweifelhaft. Daß sie die Interessen Hamburgs vereitelt, ist dabei unproblematisch, denn die stehen ja gegen die als ebenso wichtig einzustufenden Interessen Berlins. Doch sie handelt als wichtigster Anteilseigner auch gegen die Interessen der Bahn. Sie fällt damit eine Entscheidung, die dem Unternehmen, für das sie verantwortlich ist, schadet. Das darf ein verantwortungsbewußter Inhaber eines Unternehmens eigentlich nicht.



    Viel problematischer erscheint mir an dem Deal die wettbewerbsrechtliche Komponente. Eine Beteiligung an der Hamburger Hochbahn würde bedeuten, daß eines der wenigen von der Deutschen Bahn unabängigen Bahnunternehmen nennenswerter Größe unter die Kontrolle der DB geriete, die damit ihre ohnehin bereits monopolartige Stellung weiter ausbauen könnte. Meiner Ansicht nach ist das ein Fall für das Kartellamt.

  • Um die Diskusion perfekt zu machen bräuchten wir jetzt nur noch ein paar Politiker, einen Vertreter für Hamburg, einen für die Bahn und einen für Berlin. Das würde eine schöne Runde abgeben. :gruppe:
    Ist schon erstaunlich, wie einig wir uns hier mal alle sind! :daumen:

  • Lieber Ernst -
    danke für die verschiedenen Blickwinkel.


    Ich bin aber gleich am ersten Absatz hängengeblieben:

    Aus Sicht der Stadt Hamburg und auch der Bahn halte ich den Handel durchaus für sinnvoll. Eigentlich kann die Stadt kein Interesse daran haben, Anteile der HHLA zu verkaufen, es sei denn, sie bekommt dafür einen besonderen Gegenwert. Der Konzernsitz der Bahn wäre eine solche Gegenleistung.


    Das Problem ist doch gerade, das 21% der HHLA an die Bahn gehen.
    Die HHLA war bisher gesund - obwohl auch halbstaatlich.
    Die Bahn scheint es nicht so zu sein -
    Und die Bahn ist nicht wirklich an Hambrg gebunden - sie kann und das sage nicht nur ich - das haben andere schon hier erwähnt, ihren Sitze, nebst ihren Anteilen an der HHLA woanders hin verlegen und das Spiel um Besitz und Macht geht von vorne los.


    Dass die Bahn sich auch noch an unserem U-S-Bahnsystem beteiligen will, lese ich zum ersten Mal. Aber sehr wohl habe ich schon von solchen Aktionen gehört - und die Bahnhöfe sahen irgendwann nicht mehr einladend aus - geschweige dass deren Sicherheit gewährleistet ist wenn die quasie mit beim Monopoly verschachert werden.
    Ebenso ist es mit grandiosen Häusern, wenn die anderen Gesellschaften die nicht in Hamburg ansässig sind seit Jahrhunderten, sondern irgendwelchen Finanzhochseilspringern zum Opfer fallen. Was nützt die geringere Miete, wenn der Eigentümer die Häuser dann verfallen lässt?


    Ich hoffe mal die ganzen Verträge sind oder werden entsprechend geregelt, so dass das bei uns in diesem unserem Lande ncith eintrifft -

  • Zitat von allday

    Dass die Bahn sich auch noch an unserem U-S-Bahnsystem beteiligen will, lese ich zum ersten Mal.


    Die S-Bahn ist ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn. Es geht hier um Unternehmensanteile an der Hochbahn AG, welche die Hamburger U-Bahn und viele Buslinien in Hamburg betreibt sowie Beteiligungen an diversen Unternehmen in Hamburg und Deutschland rund um den ÖPNV hat.

  • 110 m hohes Bahnlogistik zentrum kommt nicht

    Die Welt meldet heute dass Mehdorn den Bau eines 100 m hohen Logistikzentrums für 1000 MA am südlichen Ende des Hauptbahnhofes geplant hat.


    Nach dem Ausscheiden aus dem Bieterverfahren um die HHLA wurde die Maßnahme -wie weit auch immer die gediehen war- sofort gestoppt.

  • also meines erachtens nach hätte das da aber auch echt nicht hingepasst.