Hako-Haus (Zeil 123)
Bekanntermaßen möchte die Gertler-Gruppe das Hako-Haus an der Adresse Zeil 123 abbrechen und einen Entwurf von msm Meyer Schmitz-Morkramer Architekten realisieren. Siehe hier und dort. Die Bauvorbereitungen stocken allerdings. Knackpunkt sei das fehlende Einverständnis des Eigentümers Jaeger der E-Kinos. Das berichtet die FAZ heute in ihrer gedruckten Rhein-Main-Zeitung.
Die Gertler-Gruppe habe den Bauantrag "vor Wochen" eingereicht. Man wolle weiterhin zum Jahresanfang das Bestandsgebäude abbrechen. Es fehlt aber die Einverständniserklärung der benachbarten E-Kinos, namentlich von deren Eigentümer Jaeger. Eine Baugenehmigung liegt noch nicht vor. Im Kern geht es um die von der Stadt verlangte Verlegung der Fußgängerpassage in Richtung Zeil (Norden) und damit um die Folgen für den Nachbarn Jaeger. Die Passage soll zukünftig dem Verlauf des ehemaligen Pfandhausgässchens (Leihpfandgässchen?) folgen. Es ist auf dem folgenden Ausschnitt der alten Karte eingetragen:
Karte: Aus Meyers Konversationslexikon, um 1920. Als Layer in dafmap.de über der OSM-Karte ((C) OpenStreetMap and Contributors, CC-BY-SA )
Die Gässchen-Nachbildung hat zwei Vorteile: Zum einen ermöglicht sie eine spätere Bebauung in Richtung Katharinenkirche, die dann ebenfalls - historisch authentisch - enger eingefasst werden könnte. (Für Letzteres müsste freilch das Naspa-Gebäude noch umgebaut werden bzw. teilweise weichen.) Zum anderen öffnet sie eine Blickbeziehung von der Liebfrauenstraße zur Katharinenkirche. Derzeit schaut man durch die Passage auf die Plakatkästen der E-Kinos. Außerdem soll die Passage zweistöckig hoch werden, wenn auch enger als bisher.
Herr Jaeger sperrt sich gegen diese Änderung. Seine Kinos seien mit der neuen Passage schlecht erreichbar. Außerdem sei er auf den Einzelhandel angewiesen, der ihm dadurch verloren ginge. Dem widerspricht allerdings das Stadtplanungsamt. Ihm könnten entsprechende Flächen im Gertler-Gebäude zugesprochen werden. Das sei Verhandlungssache.
Bei der Gelegenheit erfahren wir übrigens die jährliche Besucherzahl der E-Kinos: 300.000. Die bringen mit Eintrittskarten und Popcorn nicht viel Umsatz. Der Einzelhandel dürfte tatsächlich ein wichtiger Faktor sein.
Wir erfahren außerdem, dass die unregelmäßige Fassadengestaltung des zuletzt bekannten msm-Entwurfs einem geschlosseneren Bild weichen soll. Wir dürfen uns also auf einen überarbeiteten Entwurf freuen.