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Ich habe mich gerade gefragt, ob es nicht Sinn machen würde die im Zuge des Main Yard Projekts neu enstehende „Grüne Gasse“ bis an die Zeil heran zu verlängern. Das würde das (derzeit gefühlt noch im Hinterhof) entstehende Quartier noch wesentlich attraktiver anbinden und für eine ordentliche Belebung der Ecke sorgen.
So weit ich weiß wäre das theoretisch auch gar nicht mal so kompliziert, da einer solchen Anbindung an die Hauptgeschäftsstraße lediglich das Gebäude der ehemalichen Stadtbibliothek im Weg steht. Das war zwischenzeitlich mal an einen 1-Euro-Shop (EXPO Zeil) vermietet, steht jetzt aber wieder leer und müsste ja eigentlich eine städtische Liegenschaft sein, oder?
Zum besseren Verständnis habe ich den Gedanken mal flott unter der Zuhilfenahme der DAF-Prokjektkarte und Google-Maps visualisiert...
Quelle: DAF-Prokjektkarte | Google-Maps – von mir editiert
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Das wäre chic, in der Tat. Womöglich war oder ist das sogar so geplant, denn der frühere Entwickler des "Main Yard" und ein aktueller Teileigentümer der früheren Stadtbücherei (Zeil 17-23) sind dieselbe Person.
Die alte Stadtbücherei, bis Mitte der Siebziger das "Bieberhaus" (so etwas wie der Saturn seiner Zeit, Foto von 1971), gehört nicht der Stadt. Teileigentümer ist ein Kinderarzt im Ruhestand, seinen Anteil von einem Drittel hat er von seinen Eltern geerbt. Die übrigen zwei Drittel gehören dem Immobilienunternehmer Hersch Beker, in der Lokalpresse gerne als früherer "Bordellkönig" bezeichnet. Beker erwarb seine Anteile erst vor ein paar Jahren von zwei anderen Eigentümerfamilien. Die drei Familien hatten einst ein Trümmergrundstück an der Zeil gekauft und es Anfang der Sechzigerjahre gemeinsam bebaut.
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Design der 50er Jahre, 1,5qm Balkon, unbenutzbar, Farbgebung katastrophal....was denkt man sich bei sowas?
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Ja, das Design interpretiert unverkennbar die 50er. Eingedenk der weltauf weltab, landauf landab und stadtauf stadtab doch recht ähnlichen Kisten, finde ich das sogar mal erfrischend, auch wenn ich selbst eigentlich nicht der größte Fan der 50er bin. Unbenutzbar ist der Balkon sicher nicht, nur weil er sich nicht zum Grillabend mit Freunden eignet. Und was die Farbgebung betrifft: die finde ich ganz besonders gelungen und wertig, und ganz besonders im Vergleich zum Vorgänger deutlich harmonischer.
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^^
Eben. Das ist in Form und Farbe ein Zitat der 1950er - und da auch noch ein ziemlich Gutes. Mintgrün und messingfarbene Rahmen um die Schaufenster, dazu noch ein wenig Naturstein; schön geworden ist's.
Und die Balkongröße? Du unterschätzt die Tiefe der Balkons im von außen linken Bereich. Da es sich bei den Wohnungen durchweg um 1-ZKB handelt, werden pro Wohnung selten mehr als zwei Personen den Balkon nutzen und für einen kleinen Tisch und zwei Stühle langt der Platz. Ist außerdem ab 12 Uhr Schattenseite.
Die Balkons im fünften ud sechsten Stock sind ebenfalls 3m breit und mindestens 1,5m tief - da kann man dann sogar eine Liege aufstellen und hat aufgrund der Höhe über der Straße auch die notwendige Privatsphäre.
Und den Grillabend mit Feunden auf dem Balkon kann der Mieter doch im Allgemeinen ohnehin vergessen - oder hat hier jemand einen Mietvertrag, der das Grillen auf dem Balkon gestattet?
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Ein sehr gelungenes Zitat sogar. Von der Kombination reseda- nicht mintgrüner Putz, schwarze Hochglanzkacheln (auch noch im historisch richtigen Format) und mattgoldene Metallteile über die mit der Nachbarschaft harmonierende Traufhöhe bis zur Form- und Farbgebung der Balkongeländer. Man beachte den schwarzen Handlauf! Mein einziger Kritikpunkt wären die Doppelstockgauben - aber in diese Höhe schaut man ja nur selten. Für das Straßenbild der Großen Friedberger jedenfalls eine schöne Ergänzung, die sich durch ihre kleinteilige Verspieltheit in die Altbauumgebung weit besser einfügt als der nüchterne Vorgänger.
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Zeil 86
Inzwischen hängt die Fassade mehr oder weniger komplett. Der Fläche mit Hilfe von "Barcodes" Rhythmus zu geben, finde ich prinzipiell ok, zumal der Architekt damit alle Freiheiten bzgl. der Öffnungen und Belichtung hat, allerdings ist die Umsetzung doch etwas grobschlächtig geraten. Als Farbe hat man sich für "Auf keinen Fall schwarz, weiß oder grau, aber nicht zu bunt, und irgendwie edel, in Richtung gold/bronze, aber unauffälliger und nur leicht glänzend" entschieden:
Von unten:
An der Gestaltung des Schäfergassenblocks gibt es weiterhin viel Luft nach oben:
Bilder: epizentrum
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Ist dort kein weiterer Dachaufbau geplant? Das sieht sehr danach aus, als wäre man hier noch nicht fertig. Der Kran scheint aber weg zu sein. Wie kann man bitte bei einer Straße wie der Zeil so niedrig bauen?
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Der bekannten Visualisierung zufolge kommt da noch etwas (was auch immer es ist):
Bild: Zaeske Architekten / Aachener Grundvermögen
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^ Hoffen wir es. Bei der Farbe liegen sie ja schon deutlich daneben im Vergleich zur Visualisierung. So kann es jedenfalls nicht bleiben, sieht ja bescheiden aus. Der höhengleiche Abschluss mit den Nachbarn wäre das Mindeste, aber warum wurde dann der Kran schon abgebaut? Etwas höher als die Nachbarn und z. B. auf gleicher Höhe wie das Gebäude zwei weiter rechts (mit Fitness First drin) wäre noch schöner gewesen, aber das ist natürlich utopisch angesichts der Computergrafik.
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Ich kam gestern auch da vorbei. Auf mich wirken die regelmäßig angebrachten Pfosten eher, als wolle man eine poplige Blende anbringen, die den kleinen Aufbau links mit abdeckt, aber nicht mehr. Dafür ist dann auch kein Kran mehr nötig.
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Die Dachterrasse von Galeria Kaufhof ist gegenwärtig nicht zugänglich. Hier findet vermutlich eine Sanierung der Bitumen-Bahnen statt.
Foto: Beggi
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^ Im Kaufhof hängt ein Schild, das auf den Umbau des Restaurants hinweist. Einen Wiedereröffnungstermin gab es auch, allerdings habe ich den nicht behalten.
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Zeil 105
Das Gebäude erhielt erst vor ca. 10 Jahren - siehe bspw. #477 und #543 - unter anderem eine neue Fassade. Ins 2. bis 4. OG zog Fit 7/11 ein, die Ladenflächen im EG und 1. OG belegte ein adidas-Flagship-Store. Letzterer wird entweder gerade inklusive Fassade umgebaut, oder es kommt ein neuer Mieter:
Bild: epizentrum
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Was ist denn das Scheußliches.....eine Orientierung an den Nachbarbauten ist wohl den Architekten nicht in den Sinn gekommen. Oder ist das ein bewusstes Zitat der Nachkriegslückenfüllung?