kleine Zugabe
Museumsinsel und Erweiterungsbauten (James-Simon-Galerie)
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...und die nächste schlechte Nachricht: Das Pergamonmuseum macht ab Herbst vier Jahre komplett dicht. Mit einem Abschluss der Bauarbeiten ist erst 2037 (!) zu rechnen. Der Spiegel berichtet; den Grund habe ich nicht ganz verstanden – eine Mischung aus aufwändiger Sicherung der Großkunst (wusste man vorher) und vielen Wasserschäden (die man vorher wohl nicht alle kannte).
Frustrierende Geschichte. Damit dauert die Sanierung länger als der Bau. Selbst wenn kein Weltkrieg dazwischenkommt.
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Architektenkind Wieso schlechte Nachricht? Ich finde, man sollte anerkennen, was hier geleistet wird. Die Museumsinsel ist ein herausragendes Stück Kultur, das nun für zukünftige Generationen erhalten wird. Soweit ich weiß, geht es ja hier nicht nur um Schönheitsreparaturen, sondern um substanzielle und notwendige Sanierungen etc. Also auch um Prävention vor dem Zerfall.
Ich finde die Geschichte gibt Anlass zur Hoffnung, das wir uns als Gesellschaft so eine Investition in eine bedeutende Kulturstätte Deutschlands leisten! Und vielleicht tröstet Dich ja das rein äußerlich die Verbesserung wohl früher abgeschlossen sein wird. -
Die Dauer bis 2037 ist keine neue Nachricht, die Schließung bis 27 schon. Beim Pergamon wurden immer Abschnitt A & B getrennt. Bei A gab es massive Verzögerungen, die ja nun durch die Schließung ein wenig aufgefangen werden sollen.
Aber: "Bei der Grundinstandsetzung und Ergänzung des Pergamonmuseums handelt es sich um ein Großprojekt mit außergewöhnlich langer Projektlaufzeit. Bereits mit dem Planungsstand 2007 war eine Laufzeit von insgesamt 27 Jahren ausgewiesen." (BBR)
Hier noch einmal die Pressemitteilung des BBR: https://www.bbr.bund.de/BBR/DE…seums-im-suedfluegel.html
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Sicherlich ist die Sanierung eines kriegsbeschädigten, leidlich sanierten, die Ausstellungsstücke umbauenden und auf modrigem Grund stehenden Gebäudes eine Herkulesaufgabe. Aber 25 Jahre bis zur endgültigen Fertigstellung eines dann vor 37 Jahren gewonnenen Architekturwettbewerbs sind für mich irritierend lang. Da sind die ersten Einbauten ja schon wieder veraltet.
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Ich denke auch, dass das keine grosse Überraschung ist.
DIe Schließung kommt meines Erachtens zu spät.
Man hätte das Museum von Anfang an komplett schließen sollen, das wäre sinnvoller gewesen und ich habe das nie verstanden. Ob wirklich soviel Besucher weniger nach Berlin dann weniger gekommen wäre, wie argumentiert wurde, wäre wohl das geringere Übel gewesen.
Dann wäre man in zehn bis fünfzehn Jahren durch gewesen, hätte vielleicht auf eine Million Besucher jedes Jahr während der Zeit weniger gehabt, danach aber mindestens doppelt so viele und als Nebeneffekt dazu viel früher noch die unterirdische Archeologische Promenade vom Neuen bis zum Bode Museum, was ja ein besonderes Feature- so nennt man das wohl, werden soll.
Und viele, die jetzt kommen sind schon enttäuscht, weil es halt schwierig zu vermitteln ist, dass man in ein Pergamonmuseum geht, ohne dass man einen zu sehen bekommt, die extra gebaute Rotunde und die Digitalisierung helfen da auch nicht wirklich.
Und was man sieht, ist halt schon verflucht veraltet und der Gesamtzustand mehr als dürftig und dann noch weniger als die Hälfte. Ich war vor ein paar Wochen mit Besuch da und so sehr die Ausstellungsstücke faszinieren, so wenig hilft die Umgebung, das sieht schon irgendwie abgeranzt aus.
Ich denke man hat sich letztlich keinen Gefallen getan, was die Reputation betrifft.
Und last not least hätte man die unvermeidlichen Baukostensteigerungen die jetzt massiv zu Buche schlagen vermieden.
Klar regen sich wieder viele über die Kosten von möglicherweise 1,5 Milliarden laut Berliner Zeitung - auf.
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Die Dauer bis 2037 ist keine neue Nachricht, die Schließung bis 27 schon.
War mir nicht bewusst. Ich hatte irgendwie im Kopf, das Projekt sollte ursprünglich bis 2024 abgeschlossen sein und verzögere sich bis 2027. Das schien mir auch realistisch, da zwei der drei Flügel ja (äußerlich) fertig sind. Tja, da lag ich falsch.
Wieso schlechte Nachricht? Ich finde, man sollte anerkennen, was hier geleistet wird.
Keine Frage. Die schlechte Nachricht ist der (mir bislang unbekannte) Zeitrahmen. Dass die Qualität der Sanierung hervorragend ist, freut mich natürlich.
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Vielleicht sollte der Senat eine Untersuchungskommission einberufen. Diese Vorgänge sind mir schlicht unbegreiflich. Gibt es irgendwo eine öffentlich einsehbare, detaillierte Kostenschätzung?
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^ Das klingt so wichtig und selbst überschätzend! Welche Expertise bringst Du mit die die Dinge unbegreiflich machen. Ich finde, man kann aktuell bei Bauprojekten sehr gut nachvollziehen, dass einige Faktoren die Bauzeiten deutlich verlängern:
1. Baumaterialien teuer und schlecht zu bekommen. Teils enorme Wartezeiten auf "einfache" Materialien am Bau2. Gute Baufirmen sind total ausgelastet, ob Großprojekt oder nicht, es fehlt an Manpower trotz Zuwanderung findet man nicht schnell genug entsprechende Fachkräfte oder kann Sie nicht so schnell ausbilden.
3. Aktuell wird einiges in der Regierung getan um auch im Bereich "Bauen" Beschleunigungen zu erzielen, also nicht nur bei Genehmigungsverfahren, sondern auch bei Prüfverfahren etc.
4. Der Krieg hat eine große Auswirkung auf Lieferketten - Siehe Punkt 1
Also es gibt noch weitere Faktoren die mir zumindest eine gewisse Verzögerung klar machen, wenn ich jetzt noch die Sensibiität des Gebäudes und des Baugrunds mit einbeziehe na ja da kommt schon was zusammen.Unnötiges Zitat des Vorpost gelöscht. Bitte sparsam und sinnvoll zitieren. Danke.
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Das klingt so wichtig und selbst überschätzend! Welche Expertise bringst Du mit die die Dinge unbegreiflich machen. (...).
Auch ohne Expertise können Sachen unbegreiflich erscheinen. Wieso sollte das eine Bedingung dafür sein?
Auch ich habe von der Baubranche keine Ahnung. Manchmal ist es jedoch hilfreich, Argumente von Unwissenden stärker zu berücksichtigen, als diese direkt abzutun. Gefangen in der eigenen Bubble, hat man für alles vermeintlich gute Antworten. Aber auch ich finde es absolut absurd, dass für eine Instandsetzung mehrere Jahrzente ins Land gehen. Viele Punkte kann ich ja verstehen, aber da fehlt eine Grundsatzdebatte, die wir hier allerdings auch nicht führen können. Die Baubranche freut sich über übervolle Bücher und hat in den letzten Jahren vermutlich unheimlich gutes Geld verdient. Aber hier besteht eine Form von Marktversagen, wenn Bauen zum luxus wird. Egal ob mangels Mitarbeiter, Material oder Firmen an sich...
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... ich finde die zeitliche Länge des Vorhabens absolut katastrophal! Für die Museumsinsel da sich auf absehbare Zeit nichts am Status Quo ändert. Die seit Jahren auf die Bebauung wartende Fläche gegenüber dem Bode-Museum kann nicht bebaut werden weil sie durch die Rotunde blockiert wird. Für Berlin da es im internationalen Vergleich durch ein Nicht-Präsentieren der Schätze des Pergamonmuseums, und das sind nunmal die Großobjekte, die nicht in der Rotunde gezeigt werden können, derart im Bewusstsein des internationalen Publikums zurückfällt, daß es sehr lange dauern wird, dies wieder zu ändern. Von den finanziellen Einbussen rede ich hier noch gar nicht. 2037 ist indiskutabel.
Da hilft es auch nicht nach Paris zu verweisen, da der Louvre dort ebenfalls geschlossen ist auf unbestimmte Zeit.
https://www.rnd.de/kultur/louv…NCA2GGOESOOWAZSABIEY.html
Die nachfolgenden Beiträge wurden ins Off verschoben, da sie inhaltlich nichts relevantes oder nur Empörung enthielten.
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Update von heute
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die Arbeiten am Dach gehen weiter...
Quelle: Dropdeaded209
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Mit der Aufhellung seiner Fassade gewinnt der Dom ungemein! Vorher wirkte er, so düster wie er war, sehr gedrungen, massiv und wuchtig. Jetzt wirkt er leichter, filigraner und man kann wieder ornamentale Details ausmachen, z.B. and den Türmen, die in der einstigen Düsternis ganz verloren gingen.
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Vom Eise befreit sind Strom und Bäche. und etwas weniger lyrisch vom Gerüst befreit der Kolonnadengang!
Wenn etwas seit gefühlten Ewigkeiten eingerüstet ist, ist man völlig verdutzt, wenn die Gerüste dann plötzlich weg sind.
Sieht jetzt nicht besonders anders aus als der andere Teil, allerdings wird man bei genauerem Hinsehen feststellen, dass doch sehr viel Arbeit dahintersteckt. Mal sehen wann und ob der Bereich für die Öffentlichkeit freigegeben wird.
Wieder ein Stück geschafft!
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Ein Blick vom TV Turm
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Schade, dass der Sanstein der Kolonnaden (noch) nicht gereinigt wurde. Ich kann mir das nicht erklären, wo es doch beim benachbarten Dom anders gehandhabt wird. Das denkmalpflegerische Herangehen kann ja kaum der Grund sein.
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Noch ein paar Aufnahmen vom Innenhof aus.
Die Absperrung ist ja noch nach wie vor da.
Links ganz gut zu erkennen, dass zwei Säulen neu ergänzt wurden
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Es hat schon etwas tragisches, dass in dem Monat, in dem die Museumsinsel, zumindest von der Spreeseite her, seit langer Zeit wieder einen Anblick frei von Baugerüsten bietet, das Pergamonmuseum seine Pforten schließt...