Oh, ich fürchte, mit einem Kampfstern aus Beton hätte man gegen die Zylonen keine Chance...
Museumsinsel und Erweiterungsbauten (James-Simon-Galerie)
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Ich kann mit dem Sichtbeton in der JSG gut leben, weil mir der optische Bruch zu den bronzefarbigen Metallrahmen, dem Kupfer in der Decke, den „schweren“ Hölzern des Shops und der Tresen, etc. und der Wand aus translucentem Marmor sehr gut gefällt!
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Saxonia bezieht sich sicher auf die Innenräume, wenn er vom Sichtbeton redet.
Ich fands von außen auch durchaus ansprechend. Nur etwas schade vielleicht, dass man im Hof kein Grün und auch keine Kunst findet. Er lädt aber trotzdem zum verweilen ein. Auch schade, dass man nicht auch ohne einen Kaffee trinken zu müssen am Wasser sitzen kann. Und zw. Neuem und Perga ist es doch etwas hinterhofig-düstern. Aber jut, das ergibt sich eben, wenns eng wird. Die Übergänge zw. den Kolonnaden bleiben das größte Definzit.
Innen ist es - wie immer bei solchen Betonbauten und bei den meisten musealen Neubauten - eher dunkel und abweisend. Da hilft auch der Löwe nicht.
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Saxonia bezieht sich sicher auf die Innenräume, wenn er vom Sichtbeton redet.
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Innen ist es - wie immer bei solchen Betonbauten und bei den meisten musealen Neubauten - eher dunkel und abweisend. Da hilft auch der Löwe nicht.Genau das meint Saxonia im Besonderen. Solch ein Sichtbeton wie er dort abgebildet ist, also tatsächlich der Baubeton mit Schalungsabdrücken, wird gerne genutzt, wenn die Ideen oder/und das Geld aus sind. Als Ausrede wird auf moderne Architektur verwiesen. Aber im Endeffekt ist es "dunkel und abweisend", eben "menschenfeindlich".
Von außen her ist es aber ganz gut geworden. -
Den Sichtbeton im Innenbereich als "menschenfeindlich" zu bezeichen halte ich für überzogen und es ist auch der falsche Begriff. Es sieht für mich aber tatsächlich nicht gut aus, irgendwie unfertig aber auch unnötig in seiner Rohheit.
Äußerlich finde ich die Materialität als auch die städtebauliche Wirkung aber weiterhin für sehr gelungen
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^^ Der Ausdruck "menschenfeindlich" ist so überzogen und polemisch, dass unwillkürlich die Frage aufkommt, wie dieser Exzess zu erklären ist. Und ich vermute, dass das mit den Assoziationen zusammenhängt, die dem Baumaterial Beton anhaften ("Betonwüsten", unwirtliche Verkehrssituationen etc.), häufig verbunden mit den negativen Seiten der Moderne, obwohl Beton bekanntlich ein sehr altes Baumaterial ist.
Will man nicht in die Verlegenheit kommen, z.B. auch das Pantheon als "menschenfeindlich" bezeichnen zu müssen, würde ich empfehlen, dass man das Material nicht für die Bausünden bestraft, die mit ihm begangen wurden, und stattdessen, wie Architektenkind schon riet, auf die Verarbeitung zu achten. Man muss es dann immer noch nicht lieben (ich finde auch die Innenräume sehr schön), aber echauffiert sich vielleicht weniger darüber.
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Zum Einen ist es ja auch so, dass das Beleuchtungskonzept flexibel ist. Bei starkem Sonnenschein ist der Innenraum gedimmt, ich empfinde das nicht als düster und abweisend sondern entkoppelt von dem Sommerterror der draussen herrscht. Bei Dunkelheit wird der Innenraum heller ausgeleuchtet, die JSG ist niemals düster! Auch in anderen Teilen der Museen besteht eine zurück gedimmte Beleuchtung um sich besser auf die Ausstellung zu konzentrieren, ich finde das normal...
Zum Anderen soll doch auch erstmal der Raum an sich wirken, bevor man anfängt alles vollzustellen, z.B. in den Höfen: Da kann sich die Museumsleitung ruhig Zeit nehmen, um zu überlegen was dort noch gestaltet werden kann. Das Konzept im großen Hof ist wunderbar aufgegangen, da wird für die kleinen Höfe auch etwas kommen.Und der Sichtbeton....ich mag ihn in der Kombination mit anderen Oberflächen. Ich wohne im Baldessarini Haus im Hansaviertel. Die Querfassaden haben Sichtbeton, die Längsfassaden Kacheln, dazu kommen rot gefasste Betonstreben... Das Haus ist alles aber bestimmt nicht menschenfeindlich!
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Bilder zur JSG
Der Hof zum Neuen Museum ist grandios. Die steinerne Eleganz mit dem flachen Brunnen gefällt mir sehr gut. Ich werde diese Woche auch mal reingehen. Trotz vieler mäßiger architektonischer Entwicklungen in Berlin - zB im lieblosen Regierungsviertel - versöhnt mich die Entwicklung auf der Museumsinsel - einschließlich Humboldtforum - immer wieder etwas mit dem Bauen in Berlin.
Übergang zum Pergamonmuseum
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JSG
Ich konnte jetzt auch endlich die JSG besichtigen und bin sehr positiv beeindruckt. Sie wird auch direkt stark angenommen und die Besucher nutzen den neuen Hof, die Terasse und besonders die Treppe, um dort zu verweilen.
In der Mittagssonne hält sich dagegen kaum einer auf der Treppe auf:
"][/URL]Nachnittags und abends gibt es dafür reizvolle Ausblicke:
Im Inneren dominiert der Sichtbeton schon sehr. Kleinere Flächen sind aber gut verarbeitet:
"][/URL]Nur bei den hohen und langen Wänden Richtung Kasse hätte ich mir eine andere Lösung gewünscht:
(Alle Bilder von mir)Insgesamt halte ich das Gebäude für sehr gut gelungen und jetzt schon, obwohl es noch gar nicht seine ganze Funktion entfaltet, für eine schöne Bereicherung des Ensembles auf der Museumsinsel.
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Ich finde die James-Simon Galerie gelungen. Bis auf eine Ausnahme!
Wenn man das erste und zweite Bild von Baukörper im vorigen Beitrag (#1429) betrachtet, dann sieht man rechts von der Treppe diese Wand, an der der Schriftzug "James-Simon-Galerie" angebracht ist. Diese Wand gibt der Treppe auf der rechten Seite eine Fassung, verdeckt aber auch die Fassade des Neuen Museums. Wäre es nicht besser gewesen, auf diese Wand zu verzichten?
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^ Sie gibt nicht nur der Treppe Fassung, sondern bildet auf der anderen Seite die Rückwand der durchlaufenden Kolonnaden. Das hat schon Sinn.
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Die Rückseite der Wand ist auf dem 2. Bild von Rotes Rathaus (#1428) zu erkennen. Ohne sie wäre die Kolonnade unterbrochen und der Gesamteindruck futsch. Ob da ein Fenster oder eine Öffnung sinnvoll gewesen wäre, um dadurch das Neue Museum besser sehen zu können, erschließt sich mir nicht.
Ich hatte vor Ort nicht den Eindruck, dass durch die JSG insgesamt etwas wichtiges verdeckt wird, im Gegegnteil, es ergeben sich viele gute neue Perspektiven.
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... sondern bildet auf der anderen Seite die Rückwand der durchlaufenden Kolonnaden.
Ohne sie wäre die Kolonnade unterbrochen und der Gesamteindruck futsch.
Ich verstehe euer Argument. Aber bei der Rückwand der durchlaufenden Kolonnaden handelt es sich "nur" um die Seite des Innenhofes. Die Hauptseite bzw. Schauseite ist auf der anderen Seite. Und die Schauseite ist wichtiger als die Seite des Innenhofes.
Ich habe mich mal künstlerisch betätigt. So würde es aussehen ohne die Wand an der rechten Seite der Treppe.
Bilder: Architektur-Fan
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@ Architektur-Fan:
Schicke Skizzen, Respekt! Sowas kann ich leider überhaupt nicht. Aber die Idee überzeugt mich nicht: Der an drei Seiten von Kolonnaden begrenzte Innenhof ist ein sehr schöner Stadtraum geworden. Ohne die Kolonnaden, so wie auf Deinen Zeichnungen, wäre er vor allem eine Lücke zwischen zwei Gebäuden.
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@ Architektur-Fan: Zwei beeindruckende Zeichnungen und mir gefällt diese Version gut, allerdings hätte man dann auf die Fortführung der Kolonnaden verzichtet und keine wirkliche Fassung des Hofes zwischen JSG und Neuem Museum erzielt.
Auch ist es wohl historisch so angelegt gewesen, dass die Rückseite des Neuen Museums die meiste Zeit über verdeckt war und dies auch im Gesamtentwurf immer so geplant war, vom Kupfergraben aus nur den Giebel zu sehen... -
Neues Museum feiert 10. Geburtstag
Zum 10 jährigen Wieder-Geburt-stag des Neuen Museums gibt es einen Artikel im Tagesspiegel mit kleiner Fotostrecke:
https://www.tagesspiegel.de/be…-geburtstag/25088830.html
Wer die Treppenhalle dreidimensional in alter Pracht erleben möchte, kann dies nun tun: Es wird VR Brillen in der Halle geben, die eine 3 D Animation präsentieren.
Auch die derzeitigen Besucherzahlen werden erwähnt: Offensichtlich liegt das Neue Museum mit 770 000 Besuchern knapp hinter dem Pergammon Museum mit 780.000 Besuchern.
Zur Ergänzung:
Alte Nationalgalerie: 360.000
Altes Museum: 282.000
Bode Museum: 245.000 -
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Es ist so schade, dass es hier so endlos dauert. Wenn man bedenkt, wann mit der Generalsanierung der Museumsinsel begonnen wurde, ist die Bauzeit schon ein Hammer, im negativen Sinne. Vor allem wenn man bedenkt, dass das Alte Museum noch fehlt. Wenn man dann so 2030 dort fertig ist, kann man eigentlich an der Alten Nationalgalerie schon wieder starten.
Ach, was wünschte ich mir mal die historische Mitte Berlins ohne Baugerüste, Absperrungen und Kräne. Ob ich das noch erleben werde?
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Grundinstandsetzung und Erweiterung des Pergamonmuseums
Die Sanierung des Pergamonmuseums schreitet trotz des enorm langen Zeithorizonts und einer geplanten Fertigstellung des ersten Bauabschnitts zwischen 2023 und 2025 unaufhaltsam voran. Der aktuelle Bauabschnitt A umfasst den gesamten Nordflügel, den Mittelbau mit dem Pergamonsaal und den Neubau des Tempiettos. Der Südflügel folgt schließlich im Bauabschnitt B, welcher sich nahtlos an den ersten Bauabschnitt anschließen wird. Dazu gehören dann vermutlich auch der Bau des vierten Flügels, der den jetzt noch U-förmigen Komplex zur Spree hin schließen wird, sowie das neue, repräsentative Zugangsbrückenbauwerk.
Seit einigen Wochen/Tagen sind nun auch äußerlich die ersten sichtbaren Fortschritte im Bereich der historischen Fassaden wahrzunehmen. Nach aktueller Planung dauern die umfassenden Instandsetzungen der Natursteinfassade aus Kirchheimer Muschelkalk voraussichtlich bis Ende 2020 und finden damit nach vier Jahren ihren Abschluss. Aus einiger Entfernung erkennt man bereits das deutlich hellere Erscheinungsbild der nördlichen Giebelfassade im Vergleich zum unsanierten südlichen Zwillingsbau.
Bei der Fassadensanierung sollen nach Auskunft des Bauherrnvertreters, dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, in Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt möglichst große Bereiche der originalen Natursteinfassade mit ihren Spuren der Alterung bewahrt und Neuerungen optimal an den Bestand angepasst werden. Vorhandene Kriegsspuren sind als historisches Zeugnis in ihrem Erscheinungsbild erhalten geblieben. Anderweitige Fassadenschäden (Abplatzungen oder Ausbrüche) wurden jedoch durch Steinersatz oder Vermörtelung beseitigt.
Trotz des heutigen schlechten Wetters geben die sanierten Fassadenbereiche einen hervorragenden Eindruck ab:
Der nachfolgend abgebildete Südflügel wird erst in einigen Jahren angefasst. Die helle Fläche im geschlossenen, massiven Wandfeld deutet bereits die Höhe des geplanten vierten Flügels an, der als offene Stützenhalle geplant ist. Über die neue Brücke gelangt der Besucher nach Gesamtfertigstellung in die großzügige Stützenhalle, kann zu beiden Seiten die Flügelbauten betreten oder den zentralen Eingang über den neu errichteten Tempietto am Ende des Ehrenhofs wählen. Aber all das ist noch Zukunftsmusik.
Nach der Sanierung wird schließlich auch der Südflügel aufgrund des dann sichtbaren und deutlich helleren Muschelkalks wesentlich besser mit der neuen James-Simon-Galerie und dessen heller, mit Dolmitengestein versetzter Betonfassade harmonieren.
Im Hintergrund erkennt man gut den modernen Tempietto als zukünftigen zentralen Eingang in das Pergamonmuseum, dessen Rohbau bereits Anfang 2019 fertiggestellt worden ist. Die massiven Stützkonstruktionen am und im Nordflügel sind übrigens notwendig, da im Inneren des Gebäudes zahlreiche tragende Wände im Sinne einer neuen Raumaufteilung entfernt worden sind, um einerseits den Einbau zusätzlicher Treppenhäuser und Aufzüge zu ermöglichen sowie andererseits den konzipierten, umlaufend erlebbaren "Rundgang antiker Architekturen" im späteren Museumsbetrieb umsetzen zu können.
Auch auf der Rückseite werden erste Fassadenabschnitte von Baugerüsten befreit.
An dieser Stelle noch ein kleiner Hinweis zu den Stülerschen Kollonaden, die den Platz vor der alten Nationalgalerie einfassen und längs der Spree bis zur Rückseite des Pergamonmuseums fortgeführt wurden (nachfolgend links angeschnitten). Hier hat diesen Sommer der letzte Bauabschnitt der Gesamtsanierung begonnen, welcher die Freistellung des Säulengangs umfasst. Dieser Teil der Kolonnaden war 1911 zugebaut worden, um zusätzliche Räume auf der Museumsinsel zu schaffen.
Das Kolonnadenbauwerk wird abschnittsweise instandgesetzt. Stark geschädigte Bauteile werden demontiert, ebenfalls restauriert und später wieder eingebaut. Der Kopfbau wird unter Verwendung der historischen Säulen als offener Pavillon neu gestaltet und der Allgemeinheit wieder zugänglich gemacht.
An den Kolonnaden wird zunächst ein Gerüst aufgebaut, das für den Abbruch aller Wände, Decken und der gesamten Technik genutzt wird. Um das Bauwerk stabil zu halten, wird nach Abschluss der Abbrucharbeiten eine Stahlkonstruktion als Arbeitsgerüst errichtet. Alle weiteren Arbeiten werden unter einem Wetterschutzdach durchgeführt, das zusammen mit der gesamten Einhausung entsteht und bis Dezember 2020 fertiggestellt sein soll. Die gesamte Baumaßnahme kostet nach aktueller Schätzung rund 12,5 Millionen Euro und wird voraussichtlich 2022 abgeschlossen.
Alle Fotographien sind durch mich aufgenommen worden und bei Nutzung mit ©RianMa zu kennzeichnen. Vielen Dank.