Museumsinsel und Erweiterungsbauten (James-Simon-Galerie)

  • Assoziationen zu den Monumentalbauten der 30er des 20.Jahrhunderts sind durchaus erlaubt.
    Die Ehrentempel am Königsplatz in München, die Säulengänge an der Zeppelintribüne in Nürnberg, beide längst geschliffen, lassen grüßen.
    Aber nicht vergessen, die Bauherren sinds, und nicht die Steine.
    Da kann ich mit der modernen Interpretation klassischer Formen in der Verwirklichung der JSG sehr gut leben, auch wenn Parallelen zur faschistischen Monumentalarchitektur durchaus gegeben sind. Mass und Proportion stimmen. Es wirkt sehr filigran und edel. Mir gefällts!

  • Ich muss nochmal anmerken, ich bin bisher positiv überrascht von der James Simon Galerie. Sie wirkt aus unterschiedlichen Perspektiven doch recht leicht und luftig und sie weiß sich neben ihren älteren von der UNESCO ausgezeichneten Kollegen durchaus zurückzunehmen. Im Gegensatz zu vielen anderen modernen Projekten, bei denen man gerne in vollmundigen Phrasen Bezüge und Reminiszenzen zu allem Möglichen vorgibt, erkenne ich hier tatsächlich den Bezug zur Klassik und griechischen/römischen Tempeln.
    Noch ist die Galerie ja nicht fertig, aber ich vergebe schonmal vorsichtig einen Daumen nach oben.

  • Sieht klasse aus wie die ganze Webseite.
    Leider steht allerdings noch immer kein Datum für die Instandsetzung des Alten Museums fest. Ich befürchte das wird erst nach der Fertigstellung des Pergamon passieren, also in 10 Jahren etwa.

  • Ja, eine komplett fertiggestellte Museumsinsel inklusive Schloss/HF und Unter den Linden werde ich wohl erst als alter Greis erfahren können. :/ Berlin bleibt auf unabsehbare Zeit Dauerbaustelle...

  • Heute früh war ein Großteil der James-Simon-Galerie abgerüstet:


    <input type="text" onclick="this.select();" value="">

  • ^ Man kann übrigens nicht ungehindert durchblicken. Ich habe am Sonntag selbst ein Paar Fotos gemacht. Leider wird ausgerechnet die Giebelsituation des Museums verstellt. Wie auch auf KaBa's Bild zu sehen.

  • Das kann ich mir gar nicht vorstellen *gg* - 2007 gab es einen Riesenstreit um dieses Rendering. Da sagten doch Fachleute, die Perspektive sei getürkt - war natürlich nur üble Nachrede...



    (C) Chipperfield Architects

  • James-Simon-Galerie

    Der Bau schreitet langsam voran. Tatsächlich hat man den Eindruck einer gemeinsamen Architektursprache mit Stellas Ostfassade und auch mit der Schinkelplatzbebauung. Ich finde diesen neuen Klassizismus dem Ort durchaus angemessen. Die Gegend gewinnt bereits jetzt nochmal enorm an Ausstrahlungskraft - insbesondere natürlich durch die Schlossarchitektur.



    Die fertig bearbeitete Fläche; leider in subotimaler Bildqualität:




    Der Schriftzug; hier für Liebhaber von Bindestrichen.

  • Sieht sehr schick aus. :) Nur...denkt ihr, dass diese auffälligen Fugen auch noch geschlossen werden? Sie sehen meiner Meinung nach nicht so schön aus und sind auch etwas unregelmäßig, wie man im unteren Bild erkennen kann.


    Die sinnfreien Fotoeinbindungen habe ich wieder gelöscht.
    Bato


    Danke für die regelmäßigen Fotoupdates, leute! :)

  • schöne helle Flächen....

    ich finde, die laden geradezu zum Graffitisprühen ein, oder?:lach:


    Ich frage mich, wie will man hier und auch am Schloß das eigentlich verhindern..oder werden die Flächen gleich Anti-Graffiti-beschichtet?

  • Sprayer mit Speedboat um nach getaner Sauerei schnell zu türmen? Halte ich für unwahrscheinlich.
    Ansonsten hilft vielleicht auch eine Beschichtung und eine gute Ausleuchtung.

  • Das mit den Fugen habe ich mich auch schon gefragt. Zumal man beim ähnlich gebauten Literaturmuseum in Marbach sehen kann, dass die offenen Fugen nicht gut altern – da scheinen sich irgendwelche Pilze oder Moose drin anzusiedeln, die den Stein schwarz färben.


    Schön finde ich den Namenszug. Anders als beim "Humboldt Forum" hat man sich anscheinend für die korrekte Schreibweise entschieden: "James-Simon-Galerie".

    Einmal editiert, zuletzt von Architektenkind ()

  • Hiernochmal eine direkte Draufsicht wo man sehr gut sehen kann, dass ausgerechnet der Teil mit dem Giebel des Museums durch den hinter der Galerie liegenden Kubus verdeckt wird.




    Fotos by Camondo

  • ^ mal ehrlich hast du wirklich damit gerechnet das man den Giebel durch die Stelen erkennen würde? Was die Perspektive in der Visu angeht, wie Konstantin weiter oben geschrieben hat, muss man wohl kein Fachmann sein um zu erkennen das der Blickwinkel der Visu aus einer luftigen Höhe erstellt wurde.


    Ich finde es jetzt nicht so tragisch das derjenige der das neue Museum von aussen betrachten will nun den Kopf etwas recken und in den neuen Hof gehen muss. Vielleicht hat man ja auch von der neuen Freitreppe einen wunderbaren Blick auf das Relief.

  • ^ sagen wir so ich hatte zumindest gehofft mehr sehen zu können. Aber wahrscheinlich war es nur der gewohnte Blick der jetzt halt fehlt.
    Andereseits wäre es auch ein raffiniertes Detail gewesen, wenn der Blick in diesem Bereich durchlässig gewesen wäre.

  • Ich persönlich finde das neue Bauwerk unheimlich gut. Es fügt sich sehr elegant in die umgebende Bebauung ein und harmoniert einerseits mit der klassizistischen Museumsarchitektur, andererseits aber auch mit dem gegenüberliegenden Galeriehaus am Kupfergraben.
    Durch das helle Material und die filigrane Ausformulierung sticht es auch aus der Entfernung gesehen zwischen seinen monumentalen Nachbarn heraus.


  • Ja, wenn man bei der Bildbearbeitung kräftig am Farbregler dreht und zudem auf eine ähnliche Lichtstimmung setzt, dann kommt das dabei entstehende Bild der Visualisierung doch ziemlich nahe. Ein bisschen blässlich wirken der Bau immer noch, aber vielleicht dunkelt er mit Patina noch etwas nach.;)


    Insgesamt fügt sich die moderne Erweiterung aber gut ins Ensemble ein.