Die Pläne liegen seit fast 20 Jahren vor und werden Schritt für Schritt umgesetzt. Die UNESCO hat ihnen zugestimmt und sie genießen die Unterstützung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Aus meiner Sicht sind es hervorragende Pläne, die eine sehr gute Restauration der Bestandsbauten vorsehen (kann man in der Alten Nationalgalerie und im Bodemuseum bereits besichtigen) sowie eine sinnvolle Ergänzung auf höchstem architektonischen Niveau (und für einen entsprechenden Preis, den der Bund zahlt. Insgesamt mehr als 1 Milliarde €). Schaue ich mir die Visus an (die ich natürlich längst genau kenne), so finde ich die Gesamtwirkung der Anlage über alle Maßen grandios. Ich hoffe, dass die Materialien am Ende überzeugen und sehe Sichtbeton auch etwas kritisch.
Der vierte Flügel des Pergamonmuseums ist notwendig und greift die historischen Kolonnaden auf. Der Hof war nicht offen konzipiert. Die James-Simon-Galerie überzeugt mich in ihrer Form vollkommen. Sie greift die Architektur des griechischen Gymnasions auf und stellt sich in eine Linie mit dem Alten Museum und der Nationalgalerie, die Berlin den romantischen Beinahmen Spreeathen bescherten.
Ich akzeptiere andere Meinungen und sehe hier viel Potential für eine kontroverse Diskussion, würde mir aber Sachlichkeit dringend wünschen. Kann man auf Schmähungen wie z.B. "Zerstörung des Pergamonmuseum" oder "Kulturfrevel" usw., usw. nicht verzichten?