Mag sein, dass es teurer gewesen wär. Aber das Preis-Leistung-Verhältnis wär langfristig wohl möglich ein anderes gewesen...Man hätte schon mal den Star-Architekten-Aufschlag sparen können und diesen wiederum für die künstl. Arbeiten einsetzen können. Die Baupläne gabs ja schon und neue Konzepte, was den Einbau neuer Toiletten etc. angeht, kann jeder x-beliebige Architekt entwickeln. Ingenieure und Statiker wären wohl wichtiger gewesen, um die Pläne noch mal aus technischer Sicht zu überarbeiten und damit das alte nicht bei den Bauarbeiten zusammenbricht. Bei der Frauenkirche war laut Wikipedia auch kein Architekt, sondern lediglich ein Ingenieur die Hauptrolle gespielt. Und wenn immer spätere Generationen dazu aufgefordert werden, z.B. die Wände wieder originalgetreu zu bemahlen, kann diese Idee von der Konservierung ja nicht sowas besonderes sein...
Was wär bitte an einer Reko das NM fragwürdiger, als an der (auch nicht unbedingt 100%igen) anderer Bauten? Keiner beschwert sich über die Reko des Charlottenburger Schlossest oder den Kolonnaden um die Museen herum. Im Falle des Schlosses wär der überlegte Abriss bestimmt auch die preiswertere Version gewesen. Heute würde man sich in den A* beißen, dass man eine DER zwei Attraktionen dieses Bezirkes vernichtet hat. Bei letzteren kann man die Geschichte an den unterschiedlichen Zuständen des Materials ablesen. Dies hätte man beim Museum genauso machen können. Man kann sich den Nachkriegszustand auf Bildern an Infotafeln oder in Büchern anschauen, wenn es einen interessiert. Ich gebe zu, das originale NM war teilw. schon recht überladen, was die ganzen Malereien angeht. Aber die Alte Nat. Gal. ist im Inneren auch keine 1:1-Reko, aber trotzdem entspricht das neue Innere dem, was man von außen erwartet.
Treverer
Gute Frage. Eigentlich hätte man z.B. das Brandenburger Tor auch nicht säubern dürfen. Immerhin sind das Spuren der Geschichte. Oder gilt das nur für im Krieg beschädigte Gebäude?