Museumsinsel und Erweiterungsbauten (James-Simon-Galerie)

    Nach all der Diskussion mal wieder ein paar aktuelle Bilder von der Museumsinsel.


    Die Fassade des Neuen Museums zum Kupfergraben ist seit einiger Zeit abgerüstet, und an den Kolonnaden wird fleißig gearbeitet.
    Der Innenhof der Nationalgalerie ist ein Lagerplatz samt Werkstatt für die Kolonnadenelemente, ein kleiner Teil der Kolonnaden in der Ecke zum Pergamonmuseum ist anscheinend schon fertig. Leider hat man die erhaltenen fast schwarzen Säulen zwischen die blitzblanken neuen gestellt, was nicht so ganz harmonisch aussieht...


    Und BTW: Das Kreuz krönt wieder die große Domkuppel.


    Bilder hier: http://freenet-homepage.de/luzbelito/minsel/minsel.html

    Die Säulen der Kolonnaden sind mir vor einigen Tagen auch aufgefallen, manche sind rund mit Riffeln und manche eckig, glatt. Kann da jemand ein System erkennen?

    Dieser extreme Farbunterschied ist schon etwas gewöhnungsbedürftig. Hätte erwartet, dass die alten Säulen auch restoriert werden...Aber diese Flickereien an den Kollonaden um den Hof der NatGal sind ja auch nicht sonderlich ansehnlich...Immerhin sieht der Boden gut aus. Bin mal auf die Decke gespannt, wie die ohne Spinnweben aussieht.


    Ja, die eckigen markieren das Ende oder die ebenerdigen Durchfahrten/-gänge.

    Die Frauenkirche ist ja auch überall mit alten Steinen übersät, was sich in vielen schwarzen "Punkten" äußert...find ich schon in Ordnung.

    Ja, aber die ist größer, da wirkt das anders und man kann dem Übergang zw. alt und neu nicht so nah kommen, dass man diese Fugen nicht sieht. Aber die neuen Säulen neben dem NM leuchten jetzt einfach mal sehr grell. Mit der Zeit, wird sich das ja geben...

    Ich würde vermuten, dass man die alten Säulen auch noch saniert, wenn auch nicht auf Hochglanz. Bisher hat man schließlich alle Sanierungen auf der Museuminsel vollständig durchgezogen. Nicht zu vergessen, es gibt Steuergeld vom Bund und dieses will auch augegeben werden.

    Zitat von paderwan

    Ich würde vermuten, dass man die alten Säulen auch noch saniert, wenn auch nicht auf Hochglanz. Bisher hat man schließlich alle Sanierungen auf der Museuminsel vollständig durchgezogen. Nicht zu vergessen, es gibt Steuergeld vom Bund und dieses will auch augegeben werden.


    Also, ich hab auf den geposteten Bildern aber schon alte Säulen mit frischen Sandsteinflickstellen gesehen. Die werden ganz sicher alle restauriert.


    @"Bisher hat man schließlich alle Sanierungen auf der Museuminsel vollständig durchgezogen"
    Chipperfields Neues Museum *räusper*
    So wie ich das sehe, soll das noch teils im "ruinösen" Zustand belassen werden. Noch nichtmal um den abgeblätterten Putz/Farbe der Fassade hat man sich gekümmert. Das bleibt so ein Flickenteppisch. Unmöglich...

    Eben...Die Idee der Sache war ja, das Gebäude zu konservieren und nicht, es zu restaurieren, damit die Geschichte sichtbar bleibt, blabla...

    Eine grobe Fehlentscheidung. Das wird Berlin und die Museumsinsel als Ensemble noch teuer zu stehen kommen. Nun, da das Kind eh schon in den Brunnen gefallen ist, gilt es zumindest diesen unsäglichen Chipperfield-Eingangsbau für die Museen zu verhindern.


    (Wo war hier eigentlich die UNESCO, die doch sonst schon bei der minimalsten Schraubendrehung rumkräht? Was erlauben, U.?)

    mh, was ja bei der Überarbeitung - des ansonsten großartigen Entwurfs - weggefallen ist, ist die Transparenz vor dem Risalit des NM. Ansonsten alles weniger großzügig durch die Räume im Obergeschoss. Die Treppe zum Kanal ist n' witziger Gimmick...


    Aber dass das Ding erst 2012 stehen soll?! Hätte man doch einen Chinesen statt eines Bayern zum Stiftungsboss gemacht!

    Das vielen der Entwurf nicht gefällt...

    ...war klar! ich zumindest finde das Ergebnis sehr schön und stimmig. In der Entstehungszeit des neuen Museums war der Ruinencharme ja durchaus "en vouge" Ob eine Ruine nun 4000, 400 oder 60 Jahre alt ist, spielt doch keine Rolle. Charakter hat das Gebäude so zumindest. Unvollkommenheit ist menschlich, Verstümmelung und Ergänzung, das alles gehört zur Architektur. Das neue Museum wird ein Artefakt einer Epoche sein, die wir überwunden haben, die uns dennoch bis heute prägt. Das drückt das Haus aus und das gefällt mir.

    Zitat von erbsenzaehler

    Eine grobe Fehlentscheidung. Das wird Berlin und die Museumsinsel als Ensemble noch teuer zu stehen kommen. Nun, da das Kind eh schon in den Brunnen gefallen ist, gilt es zumindest diesen unsäglichen Chipperfield-Eingangsbau für die Museen zu verhindern.


    (Wo war hier eigentlich die UNESCO, die doch sonst schon bei der minimalsten Schraubendrehung rumkräht? Was erlauben, U.?)



    Die Museumsinsel ist nicht wegen der Schönheit ihrer Gebäude in die Liste aufgenommen worden, sondern wegen der Einzigartigkeit der Ansammlung mehrer Museen auf einem Fleck. Meiner Meinung nach ist Chipperfields Eingriff äusserst sensibel. Hier hat sich nicht der "exzentrische, egoistische Architekt", der hier immer wieder Erwähnung findet verwirklicht, sondern es wurde, aus Respekt vor dem Bau, ergänzt. Hier ist nichts spektakuläres zu finden. Fensterachsen wurden einghalten, ebenso Grundrisse und Ziegelbauweise, nichts spektakuläres.

    Die Treppe ist toll! Ein bischen schade finde ich, dass man mit der Treppe nicht die Höhe des niedrigsten Sockels des Pergamonmuseums aufnimmt, dann würden diese beiden Uferbereiche mehr miteinander verwoben. Aber es kann ja auch sein, dass das Geländer dann genau auf diese Höhe kommt, dass sieht ja auf diesem Rendering noch nicht ganz durchgearbeitet und nur vorläufig aus. Die besondere Betonung der "Knicke" im Sockel durch den leichten Sprung gefällt mir auch.


    Schade dass das Rendering so wenig Haptik hat. Das hat ziemlich extreme harte Schatten und kaum mal weiche Lichter. Irgendwie sehr unnatürlich.


    Wo führt die Treppe die man an der Brücke sieht hin?

    Bin kein Fan der JSGalerie, ebenso wenig der verunglückten Herstellung des Neuen Museums. Die Antike auf der Insel ist durchgehend geprägt von Symmetrie. Das (zumindest mein) Auge reibt sich förmlich an der zerstörten Gleichmäßigkeit beim NM.

    Auf der Dauerbaustelle geht es weiter:


    Das Pergamonmuseum wird äußerlich saniert. Dies ist überfällig, besonders die Seite zu den Bahnschienen bröckelt ohne Ende.



    An den Kolonnaden arbeit man weiter, man kann gut den Beschädigungsgrad der Säulen erkennen.



    Ich habe noch diesen seltsamen Deckel gefunden im Hinterhof. Ein zweites Exemplar bedeckt jetzt die Suppenschüssel vor dem Alten Museum.



    Weitere Bilder:



    (eigene Bilder)