Museumsinsel und Erweiterungsbauten (James-Simon-Galerie)

  • Finde ich nicht. Es hätte noch weitaus schlimmer kommen können. Der Bezug zwischen alt und neu kommt hier insofern gut durch, als das die Kriegswunden eindeutig hervorgehoben werden. Einen Klon des ursprünglichen Neuen Museums einfach dahinzuknallen wäre im Gegensatz hierzu nicht der wahre Jakob gewesen, da auf diese Weise gewissermaßen auch ein weiteres Mahnmal entstanden ist, welches auch zeigt, wie sehr die Kultur und ihre unermesslichen Schätze durch Krieg und Terror leiden. Da ist eine derartige Ergänzung, wie sie auch an der alten Pinakothek in München zu beobachten ist, für Berlin mehr als adäquat.

  • Viele Leute vergessen immer, dass die Museumsinsel nie einen "Status Quo" hatte, immer an ihr weitergebaut wurde. Gerade, weil sie sich seit ihrer Gründung mit dem Alten Museum ständig gewandelt hat, wäre die bloße Reko daneben.

  • Kriegswunden? Das ist doch Quatsch! Wer Kriegswunden sehen will, der braucht nur mit offenen Augen durch die Stadt zu laufen. Die Luisenstadt bietet so viel kriegs- und teilungsbedingte Brache, daß der Ausdruck "Stadt" hier wohl nicht mehr zutrifft. In der ganzen Chausseestraße sind Kriegsschäden ebenso 63 Jahre nach Kriegsende zu bewundern. Und dieser Zustand wird sich in den nächsten 20 bis 30 Jahren nicht wirklich verändern. Warum also hier auf der Museeumsinsel noch ein Mahnmal? Nur um zu zeigen, welch ästhetische Architektur teilweise verschwunden ist:confused: ? Also diese Ansicht spricht dann aber nicht gerade für Chipperfields Bau:nono: Der Bau ist und bleibt ein Fremdkörper auf der Insel. Von einem Ensemble an Museumsbauten kann man dann wohl kaum noch sprechen. Eher von einem Sammelsurium.


    Aber fairerweise kann man nicht nur auf Chipperfield herumhacken. Ebenso sind jene für den Quark verantwortlich, die diesen Entwurf zum Sieger kürten... Sehr schade.

  • Diesen Kriegswundenfetischismus find ich ja mal auch völlig daneben. Gerade wo die deutschen (Groß-)Städte ja nun wirklich voll davon sind. Hoffentlich sind die Befürworter auch so konsequent und bewahren jede noch so kleine Verletzung die sie sich in ihrem Leben zugezogen haben mindestens als deutlich sichtbare Narbe.
    Sollen die Gebäude außen eigentlich wirklich so bleiben? Das sieht nicht nach Restauration sondern nach Verwahrlosung aus.

  • vielen dank für die schönen fotos. das gleich gemeckert wir ist klar. ich finde den bau ansprechend; die auswahl an ziegeln und die schöne, am altbau orientierte gliederung der fassade gefallen mir ausserordentlich. die Kraft und die geballte, kulturelle Ansammelung von Kunstschätzen machen die Museumsinsel aus und ihr stetes "werden", nicht die historich korekte Kopie. Hier ist eine Ruine sinnvoll "konserviert" worden. Der Zustand passt in die Entstehungszeit des Gebäudes, da auch die Romantiker gern "Ruinenkult" betrieben. Allerdings ist diese Ruine fortlaufend und respektvoll ergänzt, ganz im Gegenteil z.B. zur Gedächtniskirche.
    Ausserdem wäre, ohne die Ergänzung, das neue Museum nur ein Museum wie viele in der Welt, so ist es ein Unikum!

  • Sagen wir es mal so...es hätte schlimmer kommen können. Für einen Neubau würde es gar nicht schlecht aussehen, aber vergleicht man es mit dem alten Teil, so fällt doch auf, wie simpel die moderne Architektur ist.

  • Die Museumsinsel mag ja Weltkulturerbe sein, aber sicher ist sie das nicht wegen dem Neuen Museum, sondern eher wegen den Kunstschätzen und dem alten Museum. Das neue Museum finde ich persönlich architektonisch sehr durchschnittlich.


    Ein Gesamtkunstwerk sehe ich da nicht. Die Gebäude haben doch an sich null Gemeinsamkeiten, manche sind auch weniger Museen, als Denkmäler der jeweiligen Herrscher (Nationalgalerie/Bodemuseum). Ich würde sogar behaupten, dass Chippies Eingangsgebäud besser zum alten Museum passt, als alte Nationalgalerie und Neues Museum.
    Ich würde sogar sagen, dass Chipperfields James-Simon-Galerie besser zum alten Museum passt, als die übrigen Museumsbauten, weil er das Bild der antiken Stoa aufnimmt. Die übrigen Museen sind eher Schlösser, Podientempel.


    Das man Kriegswunden offen halten will kann ich vertehen. Eine der größen Attraktionen des braunschweiger Domes ist eine Kanonenkugel die seit 1671 in der Aussenwand der mittleren Apsis steckt. Das Ding ist ein Kriegsschaden, und sieht nicht schön aus, aber es stehen trotzdem Besuchergruppen davor und staunen.

  • Bei allem Respekt und aller Rücksichtsnahme, die Betonung des Weltkrieges im Stadtbild, ist in Anbetracht der langen Geschichte der Bauwerke absolut übertrieben!

  • Das Bode-Museum muss schon wieder saniert werden, da es von Käfern befallen ist. Die Käfer befinden sich hauptsächlich im Holzfußboden, sind aber nicht so kulturinteressiert, d.h. die Kunstwerke verschmähen sie wohl.


    Mit Mikrowellen wird das Parkett inklusive Käfern in den oberen Geschossen jetzt bis April gegrillt. Die Kosten trägt die Firma, die das Holz verlegt/bearbeitet hat, auch die Einnahmeausfälle.


    http://www.morgenpost.de/conte…/02/12/berlin/946489.html

  • Ich war letztens im Bode-Museum und habe überall Insektenfallen auf dem Boden gesehen. Da dacht ich mir schon, dass da irgendwas nicht ganz richtig läuft (oder krabbelt).


    Aber was sind das denn für Viecher? Mit Mikrowellenkanonen auf Käferjagd? Klingt ziemlich abenteuerlich. :D

  • ^^Lyctus linearis auf deutsch "der kleiner Parkettkäfer". Trockenes Eichenholz ist sehr beliebt bei Ihm, Eier legt er in die Risse im Holz.


    Zehn Prozent des Parketts sind wohl betroffen, Anfang Dezember habe man das entdeckt. Man braucht überhaupt immer 2 Jahre um den Befall zu bemerken, da dann erst die Käfer zum Hochzeitsflug ansetzten. Das war dann jetzt soweit.


    Holzstatuen im betroffenen Teil des Museum befinden sich z.Zt. in Stickstoffzelten um einen Befall auszuschließen/zu verhindern.


    http://www.tagesspiegel.de/ber…ettkaefer;art1047,2474637

  • Ansicht vom 25. Februar 1946

    Ne, 2008. Aber hey: So ist es ehrlich und echt und überhaupt lügt nichts vor.

  • Das bleibt so??


    Aber s'ist doch noch garnicht gestrichen? Wieso ist das Gerüst dann schon wieder weg?

  • Das bleibt so??


    Aber s'ist doch noch garnicht gestrichen? Wieso ist das Gerüst dann schon wieder weg?


    Was soll denn da deiner Meinung nach gestrichen werden? Das mit dem offenen Mauerwerk bleibt so.


    Hoffentlich sind diese Stellen einigermaßen versiegelt, da diese sonst in ein paar Jahren ziemlich eklig aussehen werden.

  • Hier noch ein Paar Fotos von den Reko-Arbeiten bei dem Kollonadengang zw. Nationalgallerie und NM.





    Wieso hat man eigentlich hier die fehlenden Teile nicht durch Beton oder Backstein ersetzt?

  • Werden die fehlenden Teile hier (Kolonaden) nicht durch neue ersetzt? So sieht mir zumindest dein erstes Foto aus (ziemliche Farbunterschiede der Steinblöcke).