Es kann eben nicht lohnenswert für einen Architekten sein, seine eigene Leistungsfähigkeit und seine eigene Sprache zu unterdrücken und so zu bauen, dass es möglichst keiner merkt. So zu bauen, dass der Kontrast zwischen Alt- und Neubau praktisch unsichtbar wird, heißt ja gerade, Modernität zu leugnen. Und ob man im Zusammenhang gerade mit der Architektur der Gründerzeit (Wilhelminismus) übrigens unbedingt immer von Qualität reden kann, ist nun auch eine andere und umstrittene Frage.
Wir leben im 21. Jahrhundert. - Das ist unsere Zeit, unsere Stadt und unsere Sprache. Unsere Identität. Und wir können nicht die Identität des 19. oder 20. Jahrhunderts leben. Dein Ansatz, sich anzupassen, unauffällig zu bauen und immer an der Geschichte, dem was war und was ist, zu orientieren, würde aber immer dazu führen.
Architektur muss immer ein Spiegel der Zeit sein.