Upper Eastside Berlin (Neubau Ecke UdL/Friedrichstraße)

  • Sage nicht, umgebaute DDR-Architektur sei per se ein Rückschritt. Da wäre garantiert was zu holen gewesen.
    Und wenn schon kein Umbau, wenigstens den Platz erhalten.


    edit: Nochmal der BauNetz-Artikel mit Kommentar: http://www.baunetz.de/db/news/?news_id=81530
    Winkelmann hat vollkommen recht mit dem was er zur städtebaulichen Situation schreibt. Der Rest bezüglich der DDR-Architektur sei dahin gestellt.

  • Jammern auf hohem Niveau! Ich finde den ersten Entwurf wirklich schön. Edel und elegant, die Formensprache der Goldenen 20iger zitierend. Ob es zeitlos ist, weiß ich noch nicht zu sagen. Aber hey, immerhin wird Stein verwendet. Frankfurter würden auf die Knie fallen, weil es kein Glasbau ist.


    Es ist nich so pseudoprotzig wie ein Spätachtziger/Frühneunziger Gebäude, sondern mit klaren Linien, schlicht und unauffällig, mit gefälligen Materialien. Mag teilweise Ikea-Look sein, wird aber dafür wohl eine längere Zeit gefällig bleiben.

  • @ The Berliner
    BauNetz Artikel werden von mir generell nicht kommentiert!


    2. Gib es doch zu, du bist Wolfgang Kil? Oder ;-)))


    3. Ja Platte muss nicht schlecht sein, das Bundespresseamt und das Ard Hauptstadtstudio sind meiner Meinung nach gelungen Bauten, auch wenn sie in diesem Forum nicht überschlägig gelobt werden!
    Trotzdem ist diese Art der DDR Architektur nicht so erhaltenswert und vergleichbar, wie andere Bauten.
    Ich meine hiermit verschiedene Botschaftsgebäude wie etwa die tschechische Botschaft oder vorallendingen die bulgarische, die einzigartiger und bedeutsamer und hochwertiger sind. Das Interconti fällt für mich im Vergleich etwas ab! Oder hast du ein paar Hinweise, die es herausheben?
    Ich lasse mich gern belehren!

  • Kent,


    den von Dir herausgestellten negativen Elementen des Realisierungsentwurfes kann ich, ebenso wie den Vorzügen der Alternativ-Variante in Teilen beipflichten. Das macht Letzteren aber nicht automatisch zum besseren Entwurf.


    Ich bezweifele eine automatisch positive identitätsstiftende Wirkung von Bauten, die sich lediglich "irgendwie" anders verhalten als ihre gebaute Umgebung. Wenn dem so wäre - und alle Bauherren in der Friedrichstraße den erstbesten "hach,ich bin so anders"-Entwurf realisiert hätten, dann gliche die Stadt an dieser Stelle heute einem Kuriositäten-Kabinett. Und unter Umständen würde sich der "Witz" des o. g. Entwurfes überhaupt nicht mehr wahrnehmen lassen, weil z. B. andere in der Umgebung noch viel mehr gaga bauten ;). Mit jedem neuen marktschreierischen Bau würde sich so der Wert des Bestehenden verringern. Und falls Du der Meinung bist, im Ausnahmefall könnte man doch aber mal voll vom Leder ziehen sei gefragt, weshalb ausgerechnet diese Ecke dafür prädestiniert sein sollte?


    Nach meiner Auffassung ist Stadt mehr als nur die Ansammlung von Gebäuden. Diese sind nur Teile, die den "Rest" überzeugend beherbergen und begleiten sollen. Das tun sie nicht unbedingt dadurch, dass sie an jeder Ecke nach Superlativen schielen. Auch das Leise und in Teilen Angepasste kann m. E. identitätsstiftend und fördernd sein. In diesem Sinne ist der auszuführende Entwurf sicher bei Weitem nicht perfekt, m. E. jedoch gerade an diesem Ort besser als der Zweite.

  • Zitat von ibuinn

    Das finde ich auch. Die Fassade entlang der Friedrichstraße wirkt viel zu langgezogen und langweilig.



    Es passt aber gut zu dem gegenüber liegenden Lindecorso, das sich ebenfalls durch eine langezogene Fassade an der Friedrichstrasse auszeichnet.


    Ich kann mit dem Entwurf leben. Allemal besser als die jetzige Situation. Allerdings hätte mir die Aufteilung in zwei Baukörper entlang der Friedrichstrasse auch besser gefallen. Am besten dann auch noch von Patzschke entworfen.:D

  • Zitat von Kent of Neapel

    @ The Berliner
    BauNetz Artikel werden von mir generell nicht kommentiert!


    Warum denn nicht? Hast du wenigstens den Teil gelesen, in dem auf die städtebauliche Qalität des Platzes (hat der eigentlich einen Namen?) eingegangen wird?


    2. Gib es doch zu, du bist Wolfgang Kil? Oder ;-)))


    Das bleibt aber unter uns. ;)


    Das Interconti fällt für mich im Vergleich etwas ab! Oder hast du ein paar Hinweise, die es herausheben?


    Architektonisch? Nein, habe ich nicht, aber darum geht es mir auch nicht. Ich bin nur Meinung, das der Bestand an dieser Stelle durchaus verwertbar ist (nicht als Straßenbelag sondern als Grundlage für neue Gestaltungskonzepte).

  • Zitat von AeG

    Ich bezweifele eine automatisch positive identitätsstiftende Wirkung von Bauten, ...realisiert hätten, dann gliche die Stadt an dieser Stelle heute einem Kuriositäten-Kabinett.


    Ich weiß aber nicht, ob ich das schlimmer gefunden hätte, als den jetzigen Zustand... positiv identitätsstiftend (nebulöser Begriff übrigens) ist jedenfalls auch so nix in der Friedrichsstraße und neben der Architektur gibt es in der Friedrichsstraße ja leider nur den schnöden Konsum.


    Den Alternativentwurf finde ich allerdings auch nicht besser - jedenfalls kann ich keine Auflockerung erkennen und das Dach sieht leider eher gezwungen originell aus (erinnert mich spontan an die beim Langhofbau gegenüber vom alten Stadthaus verwendeten Formen).

  • Ich weiß nicht, irgendwie wiederholen sich die Diskussionen!
    Im Prinzip ist das doch alles das gleiche, was schon vor knapp 10 Jahren über den Lindencorso geschrieben wurde!
    Der Entwurf des Lindencorso wurde vor dem Bau auch durchweg positiv beurteilt.
    Nach seiner Ausführung blieb zumindest die Anerkennung darüber, dass richtige Travertinblöcke verarbeitet wurden, und nicht nur eine billige Vorhangfassade!
    Wie sieht denn das bei dem geplanten Entwurf aus?
    Gibt es denn Informationen über seine Bauweise?
    Vielleicht ein paar kleine Funken von Kreativität?
    Ich denke bei sowas immer gern an das Peek Und Cloppenburg Gebäude mit seinen aus Glas imitierten im Wind wehenden Gardinen!
    Sicherlich haben einige altbackene Kritiker das mal wieder kritisiert, aber immerhin hebt sich dieses Gebäude "positiv" von seinen umliegenden Gebäuden ab und durchbricht den Duktus des "steinernen" Berlins in angenehmer kreativer und verspielter weise.
    Dies vermisse ich einfach bei dem jetzigen Entwuf!
    Auch versprüht er nicht diese handwerkliche Qualität und Dauerhaftigkeit des Mäckler Entwurfes!


    @ Wolfgang/ The berliner: Nein, Baunetzartikel sind mir zu einseitig! Irgendwas zum Motzen findet der Verein immer! Häufig werden auch Kommentierungen mit nicht mehr nachfollziehbaren Begründungen geliefert! Auch nervt micht dieses permanente Abfeiern sämtlicher Nachkriegsbauten ohne jegliche Differenzierung! Ja, ja, ja das alte Salamanderhaus, die alte ungarische Botschaft, die alte polnische Botschaft sind für mich nicht unbedingt der Höhepunkt der Architektur! Sicherlich sind die 50er Jahre interessant, aber es kann nicht darum gehen, sich sämtlichen Entwicklungen zu verschließen, denn eine lebendige Stadt lebt auch von ihren Veränderungen und manchmal bedeuten Veränderungen ja auch Verbesserungen!

  • Zitat von Kent of Neapel


    Ich denke bei sowas immer gern an das Peek Und Cloppenburg Gebäude mit seinen aus Glas imitierten im Wind wehenden Gardinen!


    Das hat wenigstens was, wie Du sagtest!
    Das neue Eckgebäude hat ja leider definitiv gar nichts zu bieten. Außer, dass es nicht besonders auffällt - welch Leistung.

  • stativision,


    Du beschreibst ja selbst Dein Missfallen zum Alternativentwurf. Also gut, wenn jemand garantieren könnte, dass alle Entwürfe von höchster Qualität sind (zumindest in sich, also auch ohne Bezugnahme zur Umgebung - was an sich schon schwierig werden dürfte), dann sollte man meinetwegen die Stadt für alle Erfinder dieser Welt freigeben. Aber was wäre, wenn daraus eine Sammlung von Lächerlichkeiten entstünde - wie ihn eben auch nach Deiner Sicht der Eckteil des obigen Entwurfes ausmacht?



    Kent,


    am Lindencorso gibt es vielleicht Sandstein oder ähnliches, aber sicher keinen Travertin. Der wäre im Vollen auch nicht sinnvoll verwendbar.

  • @ AeG
    Der Mann hat Recht! Es handelt sich aber trotzdem um behauene Natursteinblöcke und nicht um eine Vorhangfassade!
    Das wollte ich eigentlich nur ausdrücken!

  • ... und damit das auch allen klar wird, mussten die Pfeiler im EG schräg eingeschnitten werden (das war zumindest meine Herleitung). Genau dieses Element zerstört den Bau (neben den ausufernden Laibungen und der Unmaßstäblichkeit)) m. E. völlig.

  • @ b-a-t-o:


    du sack!!!;) :D


    ich hätte heute noch von Samstag welche geliefert, zudem bist du mir bei vielen dingen hier fotografisch zuvorgekommen, habe nämlich am WE meine neu Cam ausprobiert und eine größere Tour gestartet...;)

  • Macht nichts Jo, wollen wir trotzdem sehen oder willst du dir von Bato so leicht die Krone abjagen lassen.;)

  • Da ich die Kamera die ich zur Zeit habe ja bald wieder abgeben muss und jetzt erstma eh keine Zeit mehr habe, kannst du ganz unbesorgt sein
    Jo :)

  • http://www.tagesspiegel.de/ber…iv/09.05.2006/2519060.asp


    Noch ein paar Infos: Der Neubau wird 200 Millionen kosten und aus fünf einzelnen Häusern bestehen, das wollte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung so, die Meag (Investor) hätte lieber einen Block gebaut. Drei der Häuser entwerfen GMP und jeweils eins Kahlfeldt und Kahlfeldt und Augusto Romano Burelli. Vor der WM wird noch ein haushoher Zaun mit einer Fassadensimulation und mit Werbung aufgestellt, der Baubeginn soll dann direkt nach der WM sein.

  • Ich freu mich schon! Wie sollen denn die beiden Häuser an der Mittelstr. aussehen...? Wär schön, wenn es dazu auch Mal Renderings oder Zeichnungen veröffentlicht würden...