Quartier Central (ehemals Güterbahnhof Derendorf)

  • Ich halte ja von diesem Geschwätz, dass Wohnhochhäuser zur Ghettoisierung führen nichts, so lange man die Architektur richtig gestaltet. Die Fassaden von diesen Hochhäusern orientieren sich allerdings ganz nah an 70er Jahre Garath/ DDR-Wohnsilos, die deutschlandweit eingestampft werden.


    Ich muss sagen, dass ich die Architektur und Stadtplanung von Garath keineswegs GRUNDSÄTZLICH schlecht finde - im Gegenteil bin ich z.T. durchaus begeistert, wie durchdacht die Details wirken, wenn man (bei Tage!) durch Garath spaziert. Auch Monheim Süd (gleiche Ära) kann bei Tageslicht durchaus beeindrucken.


    Die Architektur alleine ist es (meiner Meinung nach) also nicht, welches über Wohl und Wehe einer Gegend entscheidet. Es kommt auch auf Infrastruktur und (so blöd es klingt) auf die sich dort entwickelnde Bevölkerung an. Und während die Lage der Geschwister am Hafen finanzstarke Interessenten durchaus locken könnten - und auch mich, wenn ich es finanzieren könnte (ja, ich spiele neuerdings Lotto :lach:) - ist die Lage direkt an der Bahn/Entlastungsstraße nun nicht unbedingt ein Verkaufsargument - die von Pandion genannte Sicht über die Stadt hat man bestenfalls(!) auch erst ab der 7-Etage... Es kommt hier wirklich darauf an, ob es Pandion - auch durch entsprechende Architektur und gehobene Umsetzung - schafft, solvente Interessenten anzulocken.


    Und um hier keine falschen Eindrücke zu hinterlassen - ich würde mich auch freuen, wenn es an anderer Stelle im Quartier günstigen Wohnraum gibt. Angesichts der halbgaren Planung bei der FH hinsichtlich Wohnraum würde sich z.B. der Norden des Quartiers durchaus für Studentenwohnungen eignen, aber vielleicht macht dafür ja mal jemand einen neuen Thread auf ;)

  • Ich hoffe, dass diese Location noch lange dort bleiben kann; ohne das Café Les Halles würde dem Quartier etwas fehlen.


    Bei einer kleinen Foto-Session am letzten Sonntag in le flair habe ich ein Rentner-Pärchen getroffen, das seit über 40 Jahren in Pempelfort wohnt und mir glaubhaft erzählte, dass das Café noch 5 Jahre bekommen hat. Das ist keine offizielle Quelle, aber da das Pärchen in Summe ca. 4 mal so alt war wie ich, glaube ich nicht, dass es mir einen Bären aufgebunden hat...


    Wenn dem also so ist, ist das sicherlich eine positive Nachricht!

  • Zumindest hat ja die Aurelis bei dem Verkauf des betreffenden Baufeldes an HTP die Fläche des Café Les Halles nicht mit verkauft. Das kann natürlich auch andere Gründe haben, bedeutet aber zunächst einen Aufschub für den Fortbestand des Cafés.


    Ohne direkt nachfolgende Baumaßnahme ein solch bekanntes Café abzureissen, wäre schon ziemlich dumm (so wie es mit dem Monkey´s geschehen ist).


    Der Standort des Olio ist durch den B-Plan gesichert, die Halle des Café Les Halles dagegen nicht; dabei ist rein von der Bauqualität her betrachtet eigentlich das Café Les Halles erhaltenswerter. Das wurde im B-Plan Verfahren, vermutlich zugunsten einer klaren Plangrafik, leider nicht beachtet.

  • ^ Ich glaube, dass das Café Les Halles auch deswegen nicht als erhaltenswert angesehen wurde, weil es der langfristigen Entwicklung des Quartiers im Wege steht.
    Es steht derzeit zwar auf einem (schlecht nutzbaren) dreieckigen Randgrundstück direkt an der südlichen Anbindung an die Entlastungsstraße - sobald die Entlastungsstraße entsprechend der Planung nach Süden verlängert wird, ist die vorläufige Anbindung an Schirmer-/Adlerstraße jedoch überflüssig und kann entfallen. Damit wird direkt neben dem Grundstück des Café Les Halles noch mal ein zentrumsnahes Filetstück frei, welches mit dem Grundstück des Cafés und dem gegenüberliegenden (derzeit auch dreieckigen) Grundstück zu einem gut nutzbaren rechteckigen Bereich zusammengelegt werden kann. Darauf ein paar Jahre zu warten und dann einen großen, gut nutzbaren Bereich zu veräußern ist für die Aurelis vermutlich lukrativer als für die derzeitigen Eckstücke einen Käufer zu suchen und dann noch mal ein unförmiges Stück in der Mitte zu vermarkten.


    Hier noch mal eine Übersichtskarte dazu:
    http://duesseldorf.business-on…ichtsplan_vertikal_a3.pdf

  • Bezirksvertreter stimmen für neue Hochhäuser

    Die "Offline-Version" der RP berichtet heute davon, dass die Bezirksvertretung 1 der von Interboden/Hochtief gewünschten Geschosserhöhung im zentralen Bereich von le flair zugestimmt hat.
    Damit werden die Mehrfamilienhäuser vor dem "REWE-Durchbruch" ein Geschoss höher und es wird ein zentrales Hochhaus entstehen, welches um 6 gestaffelte Etagen höher als die Planung ist und damit auf 10 Etagen wächst. Die Bruttogeschossfläche wird nicht wachsen, dafür entsteht noch ein zusätzlicher öffentlicher Platz.
    Also alles wie hier im Forum schon gepostet - nur diesmal von der Bezirksvertretung abgenickt...

  • Heute, 17:40 (alle Rechte bei mir):



    Im Ostflügel werden bereits die Wände des 1. OG gemauert, im Westflügel sind die Arbeiten noch nicht so weit fortgeschritten.


    Der Weg auf die andere Seite der Franklinbrücke - auf einigen früheren Fotos sieht man eine spirale Rampe, die von Le Flair auf diese Brücke führt. Weiter hat man nur wenige Schritte zu einer ALDI-Filiale und weiteren Einkaufsmöglichkeiten.


    Unangenehm ist die geringe Breite der Bürgersteige entlang der Brücke, ungefähr 1,5m. Vielleicht könnte man sie um die Auskragungen erweitern, die früher vor den Hochspannungsdrahten der Güterbahnhof-Bahngleise geschützt haben? Sie können Menschen tragen - heute sah ich einen Bauarbeiter, der auf der Rampe und dann auf der Auskragung auf die Brücke gelangte.

  • Vom Flair aus gibt es keine Probleme mit der Nähe zum Einzelhandel. Tußmann- und Moltkestraße haben auch gute und abwechslungsreiche Gastronomie. Jenseits der Franklinbrücke wird man ohnehin bestens versorgt.


    An der Schinkelstraße ist es aber schon etwas dünn – zum Einkaufen muss man in die Derendorfer Straße ausweichen. Wirklich schlecht sieht es allerdings bei den Hochhäusern an der Toulouser Allee aus. Wenn man so zentral wohnt, will man nicht zehn Minuten zum Bäcker laufen oder für jeden kleinen Einkauf den Benz aus der Tiefgarage holen.

  • Andere Perspektiven als die eine letzte Woche (alle Rechte bei mir):









    Auf dem ersten Foto sieht man die früher erwähnten spirale Rampe und Auskragung rechts vom Geländer sowie (links oben) eine blinde Wand an der Straßenkreuzung am Ende der Franklinbrücke. Auf dieser Visualisierung sieht man ein an diese Wand angebautes Gebäude entlang der Franklinbrücke - westlich von der Rampe hat man immer noch ungefähr 50 Meter. Die Räume in diesem Gebäude auf dem Niveau der Franklinbrücke und auf der Ebene darunter würden sich weder für Wohnungen noch für Büros eignen - es blieben Handel, Gastronomie und Dienstleistungen übrig. Diesen Funktionen könnte man ebenfalls den angrenzenden Raum unter der Franklinbrücke zuschlagen. Die Visualisierung zeigt gleich auf der Südseite der Brücke die künftigen (zum Teil als Hochhäuser) Bauten, die nach neuesten Planungen verstärkt Wohnzwecken dienen sollen.

  • ... Auf dieser Visualisierung sieht man ein an diese Wand angebautes Gebäude entlang der Franklinbrücke. ...


    Du meinst wohl das Gebäude, welches in der Sitzung der Bezirksvertretung 1 am 24.09.2010 behandelt wurde:
    Marc-Chagall-Straße 2, Le Flair, Baufeld 1, Neubau eines Bürogebäudes


    Auszug aus der Beschlussvorlage zur Bauvoranfrage:
    "Es ist beabsichtigt an der Marc-Chagall-Straße ein Bürogebäude mit Gastronomie und einer Tiefgarage zu errichten. Das geplante Bürogebäude nördlich der Franklinbrücke bildet den südlichen Abschluss des Wohnquartiers an der Marc-Chagall-Straße. Das aus drei versetzt und auch in der Höhe gestaffelten Riegeln geplante Gebäude vermittelt zwischen dem höher gelegenen Niveau an der Franklinbrücke und der Bestandsbebauung entlang der Tussmannstrasse mit dem an dieser Stelle rund 6,00 m tiefer liegenden Areal des ehemaligen Güterbahnhofs. Eine breite Freitreppe parallel zur Franklinbrücke schafft eine direkte fußläufige Verbindung zwischen den gewachsenen Quartieren an der Tussmann- und Bagelstrasse mit der im Bau befindlichen Wohnbebauung an der Marc-Chagall-Straße und auch mit den neu entstehenden Parkanlagen Maurice-Ravel-Park und Berty-Albrecht-Park. Die Franklinbrücke wird mit einer halb aus der Erde ragenden Garagenebene unterbaut."

  • ... Das aus drei versetzt und auch in der Höhe gestaffelten Riegeln geplante Gebäude vermittelt zwischen dem höher gelegenen Niveau an der Franklinbrücke und der Bestandsbebauung entlang der Tussmannstrasse mit dem an dieser Stelle rund 6,00 m tiefer liegenden Areal des ehemaligen Güterbahnhofs. Eine breite Freitreppe parallel zur Franklinbrücke schafft eine direkte fußläufige Verbindung zwischen den gewachsenen Quartieren an der Tussmann- und Bagelstrasse mit der im Bau befindlichen Wohnbebauung an der Marc-Chagall-Straße und auch mit den neu entstehenden Parkanlagen Maurice-Ravel-Park und Berty-Albrecht-Park..."


    Hier dazu eine kleine Visualisierung und Modelle (ist schon älter, passt aber zur Beschreibung):
    http://www.goetzen-architekten.de/d/2463/

  • Südlich von der Franklinbrücke wurden gewaltige Erdhügel angesammelt, die derzeit weggebaggert und weggekarrt werden. Gleich an der Brücke und ungefähr 200 m weiter südlich sieht man zwei Gruben, die als Baugruben für je ein KG reichen würden:







    Ein paar frische Fotos mit Flair:









    Alle Fotos von mir heute gemacht. Die letzten drei zeigen ganz gut, dass Gussbeton, Betonfertigteile und Mauerwerk kombiniert werden.

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  • aktuelle Bilder von den Baustellen Le Flair und Maurice-Ravel-Park






    Die Dimensionen und die klassische Formensprache der einzelnen Häuser ist zum Teil jetzt schon erkennbar.
    Auf dem 4. Bild sind die Reihenhäuser im Blockinneren zu erkennen.





    Der Park steigt in Stufen und Terrassen zur Gabionenwand entlang der Toulouser Alle an, als "Lärmschutzwall".
    Auf dem letzten Bild ist nach meinem Wissen die Fläche für die geplante KITA zu sehen.


    alle Bilder: mamamia

  • Ein Dreischeibenhaus! Eine überzeugende Anbindung von le Flair an die Brücke!


    Sehr gut, das verringert die Teilung von Düsseltal und Pempelfort in diesem Bereich weiter. Die gute gewachsene Struktur der Umgebung und die exzellente Verkehrsanbindung tun ihr übriges. Sehr gute Entwicklung. Die Durchmischung von Gewerbe und Wohnen trägt sehr zur Attaktivität des Viertels bei und ist außerdem typisch für den Bestand in der Umgebung.

  • Nachfolgende Generationen werden die Spanische Treppe und die Pempelforter Treppe in einem Atemzug nennen... ;) Die blinden Wände hin zur Franklinbrücke sind plausibel (meist herrscht dort weit mehr Verkehr als auf der Visualisierung), doch die Gefahr ist groß, dass derart große fensterlose Wände trist wirken. Derer Gestaltung braucht pfiffige Ideen, die auf dem Bild mit horizontalen Linien nur angedeutet wurden.


    Vorerst stehen an dieser Stelle Baucontainer, die Ende letzter Woche von zwei auf drei Etagen aufgestockt wurden - was auf eine Aufstockung der Belegschaft hindeutet. Im Süd/Ostflügel gibt es die ersten Wände des 2. OG, im Westflügel des EG - beide Fotos habe ich heute gemacht:





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  • Meiner Meinung nach reagiert der Entwurf perfekt auf die Besonderheiten des Grundstücks direkt an der Brücke. Erst durch diese großzügige Freitreppe wird das neue, tiefer gelegene Quartier wirklich an die Stadt angebunden; das Gebäude wird durch seine stringente aber auf ihr Umfeld reagierende Formensprache ein vorteilhafter Blickfang an dieser exponierten Stelle werden.
    Ein Unort weniger in Düsseldorf!

  • Heute habe ich das tolle Wetter genutzt und schon wieder mal Fotos von Le Flair gemacht:










    Auf dem zweiten sieht man am linken Rand die gegenwärtige Gastronomie-Infrastruktur des Quartiers. Auf dem dritten glaube ich zwei Balkone zu erkennen - mit Blick auf die fast blinde Wand des am Bildrand sichtbaren Altbau-Anbaus, ungefähr 10m entfernt. Ich bezweifle, ob solche Balkone idyllische Aufenthaltsqualität bieten können - wahrscheinlich geht es darum, in den Prospekten schreiben zu können, dass sämtliche Wohnungen welche haben.


    Die Straße zwischen Le Flair und den Bahngleisen wurde in den letzten Tagen asphaltiert.

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  • Habe das heutige Kaiserwetter zu einer Begehung genutzt - hier einige Bildeindrücke.



    Blick von der Wehrhahnbrücke




    neue Führung der Schirmerstraße



    By corvus_edin at 2011-03-06

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