Weltkulturerbe Zollverein [Sanierung & Bau]

  • Kokerei


    Ausbau Denkmalpfad


    Auf der Kokerei wird der Denkmalpfad Zollverein ausgebaut: Entlang der Koksofenbatterie entstehen dezente, kubusförmige Einbauten, in denen die komplexen Funktionsabläufe der einst größten Zentralkokerei Europas durch Projektionen und Animationen vermittelt werden.


    Durch Zuschüsse der NRW-Stiftung, der RAG-Stiftung und der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stiftung Zollverein e.V. werden seit Mitte 2018 im Rahmen des ersten Bauabschnittes die erste von insgesamt zwölf Stationen des neuen Denkmalpfads realisiert.


    Quelle: https://www.zollverein.de/uebe…u-denkmalpfad-zollverein/


    Glück Auf

  • Kokerei Zollverein


    Seit vielen Jahren hat sich das Odtimertreffen auf der Kokerei Zollverein als regelmäßige Veranstaltung etabliert, sieht man einmal von Störungen durch Umbauarbeiten oder Corona ab.


    Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich die Verantwortlichen Gedanken machen, wie diese Veranstaltung weiter entwickelt werden kann.


    Und da muss wohl mal der Gedanke, eine Oldtimer Werkstatt zu etablieren, eine Rolle gespielt haben.


    Fest steht koschany + zimmer architekten kza hat einen Entwurf für die Kammgebäude im Jahre 2015 unter dem Titel „Oldtimer Werk.Stadt“ mit dazugehöriger Animation erstellt.


    Das haben die sicherlich nicht aus purem Zeitvertreib gemacht und wer die Dauer von Entscheidungsprozessen auf Zollverein kennt; so etwas kann dauern, Stichworte: Finanzierung, Denkmalschutz etc.


    Und wenn ich mir die Auslastung der Kammgebäude anschaue, glaube ich nicht, dass diese Idee schon final vom Tische ist.


    Zugegeben: Spekulation, aber durchaus noch denkbar.


    Kuckst Du:


    Bilderquelle: KZA


    Quelle: https://www.kza.de/projekt/oldtimer-werk-stadt/


    Glück Auf

  • Der Zollverein-Steig



    Für das Frühjahr 2022 plant die Essener Marketing GmbH eine neue Wanderroute; dieses Mal für den Essener Norden: den „Zollverein-Steig“.


    Nach den beiden bereits bestehenden Wanderrouten, dem „Baldeney-Steig“ (26 km, eröffnet 2017) und dem „Panorama-Steig Kettwig“ (34 km, eröffnet 2020) wäre das mit 26 km Länge die dritte Essener Wanderroute.


    Ausgangspunkt wird die Zeche Zollverein sein, weitere Ankerpunkte, die von der Route eingeschlossen werden, werden die Zeche Carl, der Rhein-Herne-Kanal und die Schurenbachhalde sein.


    Kuckst Du--> https://www.bild.de/regional/r…verein-75325740.bild.html


    Glück Auf

  • Ruhr Museum: Zentral- und Schaudepot

    Bekanntlich ist geplant, das neue Zentral- und Schaudepot auf der Kokerei der Zeche Zollverein im Frühjahr 2021 zu eröffnen.


    Siehe hierzu auch # 258


    Hierfür wurde das alte Salzlager der Kokerei für rund 3,5 Mio. € umgebaut und ertüchtigt.


    Hier ein aktuelles Foto von heute. Es zeigt das alte Salzlager und zukünftige Zentral- und Schaudepot mit seinem gläsernen Eingangsbereich.


    Bilderquelle: von mir!


    Glück Auf

  • Freilichtmuseum Zollverein


    Von der Öffentlichkeit weitestgehend unbemerkt hat die Stiftung Zollverein ein Freilichtmuseum als weitere Attraktion auf dem Welterbe etabliert.


    Auf einer Fläche von ca. 2 – 3 ha Größe, neben dem Parkplatz C der Kokerei und in unmittelbarer Nähe des Portalkratzers, stellt die Stiftung Maschinen und Maschinenbauteile rund um das Thema Bergbau aus.


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    Parkplatz C


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    Der Portalkratzer


    Museal entsprechen beschriftet mit Informationstafeln, kann sich der Interessent über diesen weiteren Baustein ein wenig über die Geschichte des Bergbaus und die Arbeit „unter Tage“ in Essen und im Ruhrgebiet ein wenig informieren.


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    Informationstafeln


    2 Exponate der Ausstellung


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    Für alle mit besonders großem Interesse:


    https://www.directupload.net/file/d/6102/6k66lg8d_jpg.htm

    https://www.directupload.net/file/d/6102/8winioxw_jpg.htm

    https://www.directupload.net/file/d/6102/mhywd6gz_jpg.htm

    https://www.directupload.net/file/d/6102/2ain7hy2_jpg.htm

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    https://www.directupload.net/file/d/6102/b8h7b556_jpg.htm

    https://www.directupload.net/file/d/6102/78yi7a2n_jpg.htm

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    https://www.directupload.net/file/d/6102/gf5ivgu2_jpg.htm

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    https://www.directupload.net/file/d/6102/hrozllwp_jpg.htm

    https://www.directupload.net/file/d/6102/rk8hag5m_jpg.htm

    https://www.directupload.net/file/d/6102/ni6kvsvw_jpg.htm

    https://www.directupload.net/file/d/6102/ptl3kdqi_jpg.htm


    Bilderquelle: Alle Bilder sind von mir!


    Ich weiß nicht, ob dieses Freilichtmuseum nun schon fertig entwickelt ist, denke aber, da noch Freiflächen auf dem Areal sind, dass da noch weitere Exponate ihren Platz finden werden.


    Glück Auf

    Einmal editiert, zuletzt von Kescha ()

  • Danke für die Info. Das schaut sehr interessant aus. Muss ich beizeiten mal hin. Der Zollvereingelände lockt ja so oder so und derlei ist eine sinnvolle Ergänzung.

  • Die Kammgebäude


    Bei meinem letzten Rundgang über die Kokerei Zollverein, habe ich mir noch einmal genau die Kammgebäude auf der weißen Seite der Kokerei angesehen.


    Die Kammgebäude heißen übrigens Kammgebäude, weil ihre Vorderseite gerade verläuft wie die Griffleiste eines Kamms, der die Zähne des Kamms zusammen hält.


    Vorderseite der Kammgebäude, Bild von mir!


    Auf der Rückseite allerdings sind einzelne Gebäudeteile angebaut, die herausragen wie die Zähne des Kamms, daher der Name „Kammgebäude“.


    Rückseite der Kammgebbäude, Bild von mir!


    Ich muss sagen, respektive schreiben, es herrscht auch mehrere Jahre nach der Instandsetzung der Gebäude überwiegend Leerstand. Das ist verwunderlich und lässt Raum für Spekulation.


    Da ist zum einen das Projekt „Oldtimer Werk.Stadt“, siehe hierzu auch #263, von mir und das Rendering von Koschany & Zimmer (KZA).


    Da gibt es aber noch ein weiteres Projekt von KZA, ebenfalls die Kammgebäude betreffend. Projektname: „Zunft[Viertel]“ Als Bauherr trat im Jahre 2007 die Zunft AG, Wachenheim, auf.


    Quelle mit aufschlussreichen Renderings: https://www.kza.de/projekt/zunftviertel-zollverein/


    Auch die Zunft AG hat das Projekt noch auf ihrer Website öffentlich einsehbar: Quelle: https://land-der-ideen.de/projekt/die-zunft-ag-2001


    Nun wird manch geneigter Leser vielleicht sagen: „Quatsch, längst eingemottet, diese Projekte!“


    Wer aber weiß, wie lange Entscheidungsprozesse auf Zollverein mitunter dauern können, sieht das völlig anders. Gestorben sind die Projekte erst, wenn die Gebäudeteile, in diesen beiden Fällen die Kammgebäude, anderen Nutzungen zugeführt worden sind, nicht früher!!!


    Glück Auf

  • Zollverein – ein kleines Kompendium - Teil 1

    Den Doppelbock, oftmals als „Eiffelturm des Ruhrgebiets“ bezeichnet, kennen inzwischen sehr viele Menschen.


    Was aber weniger bekannt ist, ist der Platz vor und unter dem Doppelbock, der sogenannte Ehrenhof mit seinen angrenzenden Gebäuden.


    Das gesamte Ensemble (die 2 Pförtnerhäuschen, Schalthaus (Halle 2), Fördermaschine Süd (4), Schachthalle mit Doppelbock (1), Zentralwerkstatt (5) und, Elektrowerkstatt (6) war nämlich Teil einer riesigen Marketingstrategie.



    Hier wurde über Jahrzehnte Bergwerkstechnologie verkauft. Finanzkräftige Investoren aus der ganzen Welt wurden hier in einer Art Rundgang durch und über den Ehrenhof geführt.


    Bild: Förderturm mit Schachthalle und rechts im Bild ein Teil der Zentralwerkstatt.


    Es sollte die Illusion vermittelt werden, Zollverein sei eine menschenleere Zeche, die ohne Bergleute auskommen würde.


    Denn man muss wissen: Ein Bergmann, der sich in jener Zeit auf dem Ehrenhof aufgehalten hat, konnte direkt am Folgetag seine Papiere abholen und war fristlos gekündigt. So streng und hart waren die Regeln!


    Über den Doppelbock sind nie Bergleute eingefahren, er wurde ausschließlich zur Förderung der Kohle genutzt.


    Das Bild ist von mir.



    Viel Spaß



    Glück Auf

  • Zollverein – ein kleines Kompendium - Teil 2

    In Teil 1 meines kleinen Kompendiums habe ich versucht, den Ehrenhof mit seinem Gebäudeensemble als Bühne einer riesigen Marketingstrategie für den Verkauf von Bergbautechnologie vorzustellen.


    Der heutige Teil 2 wird daran anknüpfen, und die beiden Pförtnerhäuschen in den Blickwinkel rücken. Denn auch sie waren Teil dieser Marketingstrategie.


    Wenn man, von der Gelsenkirchener Straße kommend, auf den Ehrenhof mit seinem markanten Doppelbock zusteuert, begegnet man zunächst besagten 2 Pförtnerhäuschen.


    Bild, von mir!


    Dieses ist der erste Anblick für den Besucher.


    Nur! Das aus dieser Sicht linke Pförtnerhäuschen ist niemals in der Geschichte der Zeche Zollverein als Pförtnerhäuschen genutzt worden, bis heute nicht. Zuletzt diente es als Postablagestelle für die Zustelller.


    Es diente ausschließlich dem Marketing und sollte einen symmetrischen Eindruck der Zeche erzeugen.


    In Teil 3 werde ich diesen Punkt an anderer Stelle nochmals aufgreifen, denn die Pförtnerhäuschen waren nicht das einzige Beispiel dafür.


    Glück Auf

  • Zollverein – ein kleines Kompendium - Teil 3

    Der große Bluff


    Kamen also nun potenzielle Investoren zur Zeche Zollverein, ging es den Weg hinunter, zwischen den beiden Pförtnerhäuschen hindurch.


    Bild von mir


    Auf dem Ehrenhof und vor dem großen Doppelbock angelangt, wurden sie nun links herum geführt, an Halle 2 (nicht im Bild) vorbei.


    Hier standen sie nun den Hallen 5 & 6 gegenüber. Halle 5, rechts (ehemalige Elektrowerkstatt) Halle 6, links, (ehemalige Zentralwerkstatt).


    Beide Hallen scheinen die selbe Breite zu haben, Es wurde die Illusion von Symmetrie erweckt.


    Bild von mir!


    Was die Investoren nicht zu sehen bekamen, zeigt uns Bild 3. Es zeigt die Elektrowerkstatt von der hinteren Seitenansicht:


    Bild von mir!


    Diese Ansicht blieb den Investoren aufgrund der vorgegebenen Führung natürlich verbogen.


    Die bauliche Verbreiterung der Elektrowerkstatt, die ausschließlich dem Ziel des Marketings (die Illusion der Symmetrie) diente und keinerlei Sinn für die Nutzung der Werkstatt hatte.


    Die Führung der Investoren führte nun zwischen beide Hallen hindurch, geradewegs auf das ehemalige Kesselhaus hinzu, in dem sich heute das Red Dot Design Museum befindet.


    Bild von mir!


    Bild von mir!


    Und auch hier wurde wieder sehr auf die Symmetrie des Gebäudes und der Hallen geachtet, bis hin zur Höhe der Lampen.


    Wer bei seinem nächsten Besuch auf Zollverein ist, gehe bitte einmal diesen Weg und er wird feststellen, dass die Lampen keine einheitliche Höhe haben. Sie sind von der Höhe her so angeordnet, dass sie nur die Illusion vermitteln, die selbe Höhe zu haben.


    Nach dem Besuch des Kesselhauses ging es dann direkt hinüber in die Verwaltung zur Vertragsunterzeichnung ;).


    Glück Auf

  • Zollverein – ein kleines Kompendium - Teil 4

    Schacht 12 am Ehrenhof


    Eine Zeche kann aus einem einzigen Schacht bestehen oder auch aus mehreren Schächten.


    Zollverein bestand aus 12 Schächten, von denen der letzte, der Schacht 12, zwischen 1928 und 1932 gebaut worden ist.


    Bilderquelle: Wikipedia


    Viele Menschen kennen inzwischen den Doppelbock. Was aber nur die wenigsten wissen ist, dass die Zeche Zollverein alleine über diesen Schacht in ihrer Glanzzeit täglich !!! 24.000 !!! Tonnen Rohkohle gefördert hat.


    24.000 Tonnen Rohkohle bedeutet in etwa 12.000 Tonnen Brennmaterial, also das erwünschte Fördermaterial, und ca. 12.000 Tonnen Abraum, aus dem wir heute die „Alpen des Ruhrgebiets“ modellieren.


    Kuckst Du--> https://www.zollverein.de/ueber-zollverein/geschichte/


    Glück Auf

  • Bundesinstitut für Fotografie


    Essen soll das Fotogedächtnis der Republik bekommen. Dafür gab schon vor einem Jahr die von Kulturstaatsministerin Monika Grütters beauftrage Expertenkommission eine Empfehlung ab. Nun folgte eine vom Bund beauftragte Machbarkeitsstudie für den Standort Essen, die sich ebenfalls für das neue Bundesinstitut der Fotografie auf dem Welterbe Areal ausspricht. Damit ist der Düsseldorfer Konkurrent aus dem Rennen, der das Institut in der Kulturmeile am Ehrenhof installieren wollte. Einer der Hauptgründe gegen Düsseldorf; die zu geringe Fläche.

    Überragender Erfolg der Stadt Essen mit ihrem Welterbe Zollverein. Neues kommt ins Alte.


    Quelle: Deutsches Fotoinstitut: Essen soll den Zuschlag bekommen - waz.de

  • Ruhr Museum: Neues Schaudepot auf Zollverein eröffnet

    Wie oben in #265 bereits angekündigt, wurde inzwischen das neue Schaudepot in der alten Salzfabrik auf Zollverein eröffnet.

    Dazu die PM der Stadt Essen vom 28.06.2021:

    Am vergangenen Freitag (25.06.) wurde das neue Schaudepot des Ruhr Museums auf dem Welterbe Zeche Zollverein eröffnet. Neben Isabel Pfeifer-Poensgen, NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft, und Prof. Hans-Peter Noll, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein, nahm auch Oberbürgermeister Thomas Kufen an der Eröffnung teil.

    Auf drei Etagen präsentiert das Ruhr Museum in der ehemaligen Salzfabrik auf der Kokerei künftig über 25.000 Exponate aus den Themenbereichen Natur, Kultur und Geschichte.

    "Im neuen Schaudepot werden den Besucherinnen und Besucher zahlreiche beeindruckende Exponate aus dem Mittelalter, der frühen Neuzeit sowie der Industriezeit präsentiert", so Oberbürgermeister Thomas Kufen. "Mit der heutigen Eröffnung ist das kulturelle Angebot auf Zollverein um eine wertvolle Attraktion reicher. Mein herzlicher Dank gilt allen, die dieses Vorhaben so tatkräftig und auch finanziell unterstützt haben."

    Das Ruhr Museum eröffnet das neue Schaudepot auf Zollverein. V. l. n. r.: Prof. Heinrich Theodor Grütter, Vorstand der Stiftung Zollverein , Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein, Isabel Pfeiffer-Poensgen, NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft, Kulturdezernent Muchtar Al Ghusain, Oberbürgermeister Thomas Kufen und Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende Landschaftsversammlung Rheinland:

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    Foto Kerstin Gohl

    Quelle: Ruhr Museum: Neues Schaudepot auf Zollverein eröffnet - essen.de

  • Kaminsanierung: Schornsteinmaurer setzen den letzten Stein

    Der letzte von 250.000 Steinen ist am Mittwochmittag auf Zollverein an Kamin 4 in 80 Metern Höhe eingesetzt worden.

    Damit endet die Sanierung aller sechs Schornsteine, alle haben ihre ursprünglichen Höhen wieder erreicht.

    Bei Beachtung der Welterbe-Richtlinien ist damit die prägende Sillhouette von Zeche Zollverein wieder hergestellt.

    Dabei wurde Kamin 4 Stein für Stein bis auf - 2,60 Meter, also Oberkante Fundament abgetragen und wieder aufgebaut.

    Allein K4 hat 2,6 Millionen Euro verschlungen, bezahlt durch den Regionalverband Ruhr, bei einem Gesamtinvest von sieben Millionen Euro. Lt. Stiftung Zollverein sind die Maurerarbeiten damit abgeschlossen.

    Die sechs Kamine, die vier inneren wurden bei einer Höhe von 80 Metern Anfang der 1960er Jahre gebaut, die beiden äußeren kamen 1971 dazu und sind 18 Meter höher.

    Bei Welterbe-Bauwerken dringen Denkmalschutz und Unesco auf präzise Instandhaltung und technische Perfektion. Selbst die schweren Schornsteinbandagen, schmale schwarze Stahlbänder mit Schlössern, dürfen auf keinen Fall fehlen, obwohl heute nur noch Zierde.

    Quelle: https://www.facebook.com/WAZRe…steine/10157875447691184/

    Die Kamine mit dem Aufbau des Vierers im September letzten Jahres vor der Koksofenbatterie:

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    Alle Fotos hanbrohat: Unter Beachtung des Urheberrechts gemeinfrei

  • RAG-Campus mit Umbau der Kaue abgeschlossen

    Mit der Fertigstellung des Umbaus an der ehemaligen Kaue der Zeche Zollverein ist der neue RAG-Campus auf alter Fläche nun abgeschlossen. Dabei blieb historisches erhalten.

    Zehn Jahre nach Beginn der Arbeiten mit zwei Neubauten und die Auffrischung von fünf Bestandsgebäuden kehrte der Bergbaukonzern RAG somit zu seinen Wurzeln zurück. Der Eigentümer, die RAG-Stiftung hatte sich ebenfalls auf dem Campus angesiedelt, die für beide nun die Zentrale bildet. Die Adresse des Hauptgebäudes lautet im übrigen 'Im Welterbe 10'.


    Eine Bilderstrecke im WAZ-Artikel zeigt die umgebaute Kaue (frei zu sehen). Der Artikel selbst ist hinter der Paywall.


    Weitere Fotos der Unternehmenzentrale nach Neubau sind hier im Thread bereits gezeigt worden.

  • Dicht im Schacht - Schachtverfüllung auf Zollverein

    Auf der Welterbe-Zeche Zollverein werden die Schächte XII und II aufwendig verfüllt. Seilfahrten wird es so nie mehr geben.

    Gemäß RAG AG-Grubenwasserkonzept wird Zollverein wichtige Stütze als Reservestandort.




    Die RAG Aktiengesellschaft hat für die Zeit nach dem Bergbau ein Grubenwasserkonzept entwickelt. Das sieht vor, dass im Ruhrgebiet zukünftig nur noch an sechs Stellen Grubenwasser nach Übertage gepumpt wird. Zollverein wird sogenannter Reservestandort. Die Schächte XII und 2 werden deshalb mit Beton verfüllt und Röhren verlegt. Künftig wird dann kein Mensch mehr unter Tage gelangen.

    Franz-Josef Vienken steht am ikonischen Doppelbock, schaut auf den großen Kran neben dem alten Backsteinbau und seufzt: „Hier endet ein Stück Bergbaugeschichte.“ Vienken war Maschinist und Zollvereiner und ist an diesem Tag für eine Gruppenführung auf dem Welterbe. Er erinnert sich noch ganz genau an seine Anfahrten auf dem heutigen Welterbe. „Mit einem Krachen ging es los. Dann rauschte der Förderkorb mit knapp über zehn Metern pro Sekunde in die Tiefe – schneller als jeder Fahrstuhl.“ Solche Fahrten werden auf Zollverein schon bald nicht mehr möglich sein.


    2022essenzollvereinscwychl.jpg

    Foto: Jochen Tack / Zollverein


    IMG_5252_RZ-scaled.jpg?auto=compress%2Cformat&ixlib=php-1.2.1&w=1300&dpr=2Franz-Josef Vienken ist Guide auf Zollverein / Foto Zollverein


    Seit 35 Jahren wird auf dem Welterbe Zollverein keine Steinkohle mehr gefördert, doch die Arbeiten unter Tage haben auch in den vergangenen Jahrzehnten nie aufgehört: Gigantische Pumpen an Schacht XII und Schacht 2 sind die gesamte Zeit auf Hochtouren gelaufen. Mitarbeiter der RAG, die früher die Kohle aus der Erde geholt haben und sich seit der Schließung der Ruhrgebiets-Zechen um die Folgen kümmern, die der Bergbau in der Region angerichtet hat, arbeiten in 1.000 Metern Tiefe. Dort bedienen sie Pumpen, die dafür sorgen, dass die beiden Schächte nicht mit Wasser volllaufen. „Früher haben wir Grubenwasser gepumpt, damit der Bergmann unter Tage vernünftig arbeiten konnte. Heute pumpen wir das Wasser, weil wir nicht wollen, dass es mit Grund- und Trinkwasser in Berührung kommt“, erklärt Christof Beike, Pressesprecher der RAG.

    Hunderte Meter Rohrleitung


    Zollverein ist wichtige Stütze des Grubenwasserkonzepts, das Welterbe wird dann zum Reservestandort. Dann sollen keine Menschen mehr in die Anlage fahren können, sondern nur noch Maschinen. Dafür werden hunderte Meter Rohrleitungen in die Tiefe verlegt und der Schacht zudem mit Beton verfüllt. Bis Ende 2024 werden die umfangreichen Umbauarbeiten dauern. Auf Zollverein ist also ein letztes Mal die ganz große Maloche angesagt.


    Der Grund für das neue Grubenwasserkonzept fließt ein paar Kilometer nördlich von Zollverein: die Emscher. Früher wurde die „Köttelbecke“ als oberirdische Abwasserleitung genutzt, nun wurde der Fluss aufwendig renaturiert. Deshalb soll von nun an auch kein Grubenwasser mehr in den Fluss fließen. Der neue Weg des Wassers führt unterirdisch in Richtung Rhein, wird erst kurz vor Schluss nach oben gepumpt. Das ist zumindest der Plan. Das Grubenwasser ist belastet. Es nimmt alles mit, was tief unten in der Erde ist. Das sind vor allem Salze. Aber auch Chemikalien, wie beispielsweise PCB. Beike: „Dieser Stoff wurde den Hydraulikflüssigkeiten beigemischt, weil es schwer entflammbar war. Feuer unter Tage galt es unter allen Umständen zu vermeiden. Erst Ende der 1980er Jahre endete diese Praxis. Denn PCB ist äußerst giftig.“ Heute erwarten Behörden und RAG, dass dieser Stoff weiterhin zum allergrößten Teil unter Tage bleibt, denn er ist nicht wasserlöslich und haftet hauptsächlich an Stoffen, die schwerer als Wasser sind. Damit schnell reagiert werden kann, falls das Grubenwasser doch nicht – wie erwartet – untertage in Richtung Rhein fließt, werden die Schächte auf Zollverein nicht einfach nur zugeschüttet. Die kilometerlangen Rohre dienen dem Grubenwasser als Notausgang. Beike: „Wir installieren Rohre, durch die wir später riesige Tauchpumpen nach unten lassen können, die dann auf einer bestimmten Höhe das Grubenwasser abpumpen. Von hier gelangt das Grubenwasser dann in übertägigen Leitungen nach Prosper-Haniel in Bottrop, wo es wieder in die Tiefe abläuft.“


    ZV-JT-220823-050_4c-scaled.jpg?auto=compress%2Cformat&ixlib=php-1.2.1&w=1300&dpr=2Kran auf dem Werner-Müller-Platz / Foto Zollverein


    Arbeiten führen zu Beeinträchtigungen


    Zunächst zeugte für wenige Wochen nur ein großer Baukran von den Arbeiten, die in den nächsten Monaten auf Zollverein anstehen. Doch schon in Kürze werden Lkw-Kolonnen mit Beton das Gelände anfahren. Damit diese ihre Fracht in die Schächte verladen können, fahren die Schachtarbeiter vorab unter Tage, um alles für die Baustelle vorzubereiten. Genauso wie Franz-Josef Vienken früher: „Da wurden wir mitunter ganz schön durchgeschüttelt. Teilweise war in den Schächten so viel Kohlenstaub, dass wir kaum die Augen öffnen konnten“, erinnert sich der Maschinist. In den Bereichen, wo er bis 1986 für die Wartung der Förderanlage verantwortlich war, werden seit April Fahrkörbe und Seile der Schachtanlagen ausgebaut. Dann werden Winden aufgestellt, um den Transport von viel Material und mehr Menschen unter Tage sicherzustellen. Momentan beginnt die Demontage der noch vorhandenen Maschinen – auch über Tage. Dazu werden Metallteile ausgebaut, fachgerecht eingelagert und nach der Verfüllung wieder eingebaut. Es folgen die Arbeiten zur Montage von Hilfseinrichtungen für die eigentliche Verfüllung der Schächte. Stück für Stück werden dann auch die kilometerlangen Rohrleitungen in den Schächten eingelassen. Rund 30 Arbeiter sind auf der Baustelle aktiv.

    Das alles kann allerdings nicht ohne Beeinträchtigungen für Besucherinnen und Besucher, Mieterinnen und Mieter auf dem Welterbe-Gelände geschehen: Lkw müssen zu den beiden Schächten fahren, Ausrüstung liefern und abtransportieren. Für die Montage werden zeitweise auch Kranwagen aufgestellt. Auch die Verfüllung selbst wird für Einschränkungen sorgen. Dann werden in regelmäßiger Taktung Lkw das Gelände anfahren, um mit einsatzfähigem Beton die Schächte zu verfüllen. Um die Belästigung so gering wie möglich zu halten, werden an den beiden Schächten im Herbst schallisolierende Zelte aufgebaut, in denen die Lkw ihre Ladungen löschen. Teile der Wege rund um den Doppelbock und den Ehrenhof können ebenfalls nicht betreten werden.


    Das Erbe schützen


    Für die Besucherinnen und Besucher auf Zollverein werden die Umbauarbeiten aber auch lehrreich sein. So will das Welterbe über die einzelnen Baustellenabschnitte informieren. Schaubilder erklären die Schritte der Schachtverfüllung, die Arbeiten der RAG-Mitarbeiter sollen auch in den täglichen Führungen mit ehemaligen Zollvereinern thematisiert werden. Ende 2024 sollen dann die denkmalgeschützten Maschinen und Bauelemente wieder an ihrem angestammten Platz stehen und Zollverein über Tage wieder so aussehen wie zuvor. Christof Beike: „Zollverein ist Welterbe, die Anlage steht unter Denkmalschutz und wir sehen es als unsere Verpflichtung an, dass wir das Erbe so hinterlassen, wie wir es vorgefunden haben.“


    Ewigkeitsaufgaben


    Rund 60.000 Schächte, Gruben und Stollen gibt es im Ruhrgebiet. Schon während der aktiven Abbauzeit der Steinkohle musste Regenwasser aus der Tiefe hinaufgepumpt werden. Ansonsten wären die Schächte vollgelaufen. Das hätte die Arbeiten unter Tage unmöglich gemacht. Auch über Tage laufen Hunderte von Pumpen. Stellenweise ist das Ruhrgebiet bis zu 25 Meter abgesackt. Ohne Pumpen würde es einer Seelandschaft gleichen. Alle diese Pumpen werden auf Dauer laufen müssen. Daher spricht man von Ewigkeitsaufgaben.


    Quellen:

    https://www.zollverein.de/uebe…icklung/dicht-im-schacht/

    https://www.waz.de/staedte/essen/grubenwasser-auf-zollverein-warum-schaechte-verfuellt-werden

    Einmal editiert, zuletzt von hanbrohat () aus folgendem Grund: Textkorrektur

  • Das zeigt doch eindringlich, wie schwierig die Handhabung des Erbes der Industrialisierung ist. Das wird sicher noch viele Genrationen beschäftigen. Wichtig erscheint mir, dass das Bewusstsein für diese bedeutende Epoche der Menschheitsgeschichte erhalten bleibt und man besonders viele Zeugnisse der Industriekultur retten kann. Im Pott ist man da schon seit Jahrzehnten auf einem guten Weg.


    Wir waren vor etwas einem Jahr zuletzt auf Zollverein. Entstanden ist daraus ein reich bebilderten Artikel, von dem ich hier gerne einige Impressionen einstellen möchte.


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    Zeche Zollverein


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    Doppelförderbock der Schachtanlage XII


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    Kohlenwäsche mit dem Ruhr-Museum


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    Schachtanlage 1/2/8


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    Red Dot Design Museum in der Zeche Zollverein


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    Kokerei bei der Zeche Zollverein


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    Riesenrad in der Kokerei


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    Lichtinstallation in der Kokerei


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    Schachtanlage 1/2 mit den ehemaligen Malakow-Türmen, um 1880

  • „KoA-Campus“ heißt das Projekt der RAG-Stiftung – eine Abkürzung für „Kokerei Allee Campus“

    Nachdem es mit dem Bundesinstitut für Fotografie auf dem Welterbe-Gelände der ehemaligen Zeche nichts geworden ist, Düsseldorf bekam den Zuschlag, plant die RAG-Stiftung nun einen weiteren Neubau auf Zollverein und die Erweiterung des Campus.


    Unter dem Titel „Kokerei Allee Campus“ planen wir, unterstützt durch das Unternehmen combine Consulting, das sich auf Bauherrenberatung und Projektsteuerung spezialisiert hat, einen Neubau auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein „Die Immobilie ist für uns ein Investment, das uns eine gute Rendite verspricht“, sagt Vorstandsvorsitzender Bernd Tönjes. „Positive Nebeneffekte sind, dass der Standort Zollverein dadurch eine weitere Belebung erfährt und Arbeitsplätze auf dem Gelände entstehen.“

    Bis zu 350 Menschen könnten in dem neuen Gebäude arbeiten. „Wir bauen nur, wenn wir Mieter gefunden haben“, betont der Kollege Tobias Frick. Aktuell läuft die Suche nach einem Ankermieter.


    So soll der Neubau auf dem Gelände des Welterbe-Areals Zollverein in Essen aussehen:

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    2023.09.05neubauaufzoiyccf.jpg

    Visualisierungen Combine Consulting


    Quelle: RAG-Stiftung

  • DENKMALPFAD ZOLLVEREIN WIRD BIS 2026 AUSGEBAUT

    Essen (idr). Der Denkmalpfad auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein wird bis 2026 um fünf Stationen erweitert. Bisher vermittelt der Pfad bereits in fünf Stationen mit Projektionen und Animationen die komplexen Funktionsabläufe der einst größten Zentralkokerei Europas. Inmitten der alten Anlagen können Besucherinnen und Besucher so den Weg der Kohle nachvollziehen. Mit dann insgesamt zehn Anlaufpunkten ist der Denkmalpfad dann vollständig. Die ersten fünf Stationen machen die Themen "Löschen", "Drücken", "Verkokung", "Arbeit und Leben" sowie "Nebenprodukte" erlebbar. Neu hinzu kommen nun Stationen zu "Umweltbelastungen und Umweltschutz", "Abkühlen", "Übergabe der Kokskohle", "Beheizung" sowie "Fuchs und Kamin".


    Die Gesamtfördersumme des Projektes beläuft sich auf rund vier Millionen Euro. Der Ausbau des Denkmalpfades wird neben der RAG-Stiftung von der NRW-Stiftung, dem Landschaftsverband Rheinland sowie von der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stiftung Zollverein finanziell ermöglicht.

    Quelle: https://www.rvr.ruhr/news/star…-wird-bis-2026-ausgebaut/