Rund um den Südbahnhof | Ex-Tramdepot Sachsenhausen

  • Update zum Tramdepot Sachsenhausen:



    Die Rohbauarbeiten sind in vollem Gange (vgl. Schmittchens erstes Bild vom 02.09. aus ähnlicher Perspektive):




    Man beginnt nun mit dem Wiederaufbau der alten Tramhallen (im Vordergrund Schwanthaler Carree):



    Bilder: Ahligator

  • Weiß eigentlich jemand was mit der Fläche zwischen dem Tramdepot Sachsenhausen und den Bahngleisen (da wo die S-Bahn vom Südbahnhof im Stammstreckentunnel verschwindet) geschieht? Dort wird ja kräftig gebaggert und der die Flachbauten sind auch schon alle beseitigt.

  • Rohne: Auf dem Bauschild (A4 Blatt mit Tesafilm am Bauzaun befestigt) steht, wenn ich mich richtig erinnere, daß es ein Wohn-, Büro- und Geschäftshaus wird mit 40 Wohnungen, sechs Geschäftsflächen und 10 Büroeinheiten und unten drunter 160 Tiefgaragenstellplätze wird. Für die Richtigkeit der Zahlen übernehme ich allerdings keine Gewähr. Die ungefähre Dimension kommt aber so hin.

  • Genau das steht auf dem Zettel, der das Baustellenschild darstellt. TG-Plätze werden es allerdings nur 109. Bauherr ist die Mainterra GmbH, die Planung ist von KSP Engel und Zimmermann. So soll es aussehen:



    Bild: KSP Engel und Zimmermann / Mainterra GmbH


    Das Baustellenschild:


    Bauareal unmittelbar östlich des Südbahnhofs, früher war dort ein langgestreckter Garagenhof und ganz im Osten ein Malerbetrieb:


    Bilder vom Depot-Areal, hier der künftige kaufmännische Bereich der Rundschau zur Hedderichstraße:


    Östliche Halle und Wohngebäude an der Bruchstraße, gesehen von der Hedderichstraße:


    Nochmals von der Textorstraße, in den sichtbaren Teil der Halle kommt der Rewe-Supermarkt:


    Mittlere Halle des ehemaligen Depots von der Textorstraße, hier entsteht Gastronomie und Veranstaltungsfläche:


    Westlicher Teil mit dem in der Halle stehenden künftigen Redaktionsgebäude der Frankfurter Rundschau:

    Bilder: Schmittchen

  • Schöne Fotos Schmittchen.
    Meiner Meinung nach ist das Budget für den Um- bzw. Neubau sehr eng kalkuliert. Was man schon am Baustellenschild erkennen kann.:nono:

  • Du leitest das aus dem Baustellenschild in Form eines A4-Blatts ab? Dieses bezieht sich allerdings nicht auf den Um- und Neubau auf dem Areal des ehemaligen Tramdepots, sondern eben auf den Neubau des Wohn- und Geschäftshaus Hedderichstraße 47. Das ist die sprichwörtliche "andere Baustelle". Auch ist davon auszugehen, dass hier noch eine großformatige Bautafel folgt, denn dieser Bau ist ja noch ganz am Anfang.


    Das Projekt Depot Sachsenhausen hat übrigens ein Investitionsvolumen von 45 Millionen Euro (Quelle).

  • Am 01.04. war in der FAZ ein Rendering des Gebäudes abgebildet, das östlich des Südbahnhofs entstehen wird.
    Über den Entwurf kann man sicherlich geteilter Meinung sein: Der Sockel bekommt eine Steinfassade, die darüber liegenden Geschosse werden weiß verputzt. Als städtebaulich markant wird eine Auskragung zum Diesterwegplatz hin genannt.


    Hier noch einige Fakten aus dem Artikel:
    - Fertigstellung: Spätsommer 2009
    - Grundstückseigentümer, Projektentwickler und Investor ist die Mainterra GmbH
    - Im Sockel werden ein Bio-Supermarkt und Drogeriemarkt einziehen
    - 3000qm werden als Bürofläche genutzt
    - Außerdem entstehen 38 Wohnungen (davon 8 Maisonettewohnungen mit großen Dachterrassen)



    Simulation KSP

  • Danke für den Scan. Man musste ja schon schlimmes erwarten nach den Bildern die Schmittchen aufgetrieben hatte und der Eindruck wird bestätigt. Sehr sehr einfallslos und passt überhaupt nicht in die Gegend. Von der Farbgestaltung mal ganz zu schweigen. Sieht eher nach tiefsten 70er Jahre aus, nur ohne Beton. Da ist ja dieser eh schon nicht sonderlich gelungene Nachkriegsbau (auf dem Bild am linken Rand) ja noch besser...
    Ganz schön traurig was rund um den Südbahnhof zur Zeit mit dem Stadtbild gemacht wird

  • Dieses Gebäude ersetzt eine Brache nahe den Bahngeleisen, genauer einen komplett verwahrlosten und halb zugewucherten Garagenhof. Ein heruntergekommenes, gegenüber dem Ursprungszustand sehr zu Ungunsten verändertes und vor allen Dingen stillgelegtes Tramdepot wird aufwändig saniert, in Teilen sogar rekonstruiert, das restliche Areal mit Wohnungen und Büros bebaut. Ein enorm hässliches und schrottiges Hallenbad wird durch einen Wohnkomplex für Senioren einschließlich nagelneuem Hallenbad ersetzt. Ein kaum als solcher zu erkennender Platz, besser gesagt ein mit Bodendeckern überwuchertes Paradies für Ratten (hat mir ein Anwohner berichtet) wird wieder hergerichtet. Und eine Schule mit einem kleinen, vor lauter hässlichen Umbauten kaum mehr erkennbarem Vorkriegsteil, dominiert von übelsten Waschbeton-Bauteilen, wird abgerissen und neu gebaut.


    Klar, Rohne, besser geht es immer. Das gilt ganz besonders für den Schulneubau und das Mainterra-Gebäude. Beides gefällt mir auch nicht, kritisieren kann man es allemal. Aber von einer traurigen Entwicklung zu sprechen, halte angesichts des geschilderten Ausgangszustands für eindeutig daneben. Traurig wäre eine Beibehaltung des jeweiligen Ausgangszustands gewesen.

  • Aber mit solch suboptimalen Lösungen muss man sich deswegen doch nicht zufrieden geben. Gerade in Frankfurt, wo ja doch etwas mehr Geld vorhanden ist, könnte man da auch ruhig mal die Ansprüche etwas höher setzen und mal auf ein bischen Qualität achten, wenigstens in den Gründerzeitvierteln. Aber nein, es werden weiter mehr oder weniger einfallslose Kisten gebaut. Da gibts in Dresden, Leipzig und Berlin tausende bessere Beispiele fürs Bauen in solchen Gegenden.

  • Tausende? Das ist natürlich eine wohlfeile Behauptung, so ganz ohne konkrete Belege oder Beispiele. Meiner Wahrnehmung nach sind die genannten Städte vor allem durch jahrzehntelange Brachen in weniger attraktiven Lagen geprägt. Nochmals: Es handelt sich bei dem Mainterra-Areal um ein Grundstück unmittelbar an einer Bahnlinie mit dem vollen Programm von S-Bahn, Fernbahn und Güterverkehr.


    Außerdem: Dass auch eine für sich gesehen bestenfalls durchschnittliche Bebauung einer Brache ein Viertel sehr deutlich verbessern kann, sieht man zum Beispiel am Saar-Karree im westlichen Bahnhofsviertel.

  • Rohne:
    Wo in Frankfurt ist denn mehr Geld vorhanden und wer hat dieses??? "In der Stadt ist Geld" u. ä. Kommentare sind m. E. sehr allgemeine und weitreichende Formulierungen. Die Stadt Frankfurt z. B. ist noch immer verschuldet. Wie auch immer: Ich schließe mich Schmittchen an. Natürlich kann es immer besser sein, zumindest hat jeder immer seine subjektive Meinung. Aber besser als eine Brache ist (fast) jeder Neubau. Im übrigen gilt natürlich auch bei diesem Projekt wie (fast) immer: Es muß sich für den Investor rechnen! Alles in allem hast auch Du sicher nicht ganz Unrecht. Aber mal ehrlich: Hier in Frankfurt klagen wir momentan wieder oder immer noch, zumindest deutschlandweit, auf sehr hohem Niveau (Gott sei Dank!!!).:)

  • Es baut ja nicht die Stadt sondern idR private Investoren. Und auf hohem Niveau ist dieses Jammern auf keinen Fall. Was das Bauen im Bestand betrifft wird Frankfurt in letzter Zeit nicht gerade mit vorzeigbaren Projekten gesegnet.
    Die Stadt hat eh schon kaum noch Straßen und Plätze in ihren Altbaubezirken wo nicht irgendeine Bausünde Augenkrebs verursacht. Anstatt die wenigen Chancen die sich bieten das Stadtbild an gewissen Stellen mal wieder etwas harmonischer zu gestalten zu nutzen, baut man wieder irgendwelche belanglose Kisten an die Stellen und begeht den gleichen Fehler von früher noch einmal. Ob mit der Freiherr-von-Stein-Schule die eine einzige Katastrophe werden wird soviel lässt sich jetzt bereits sagen, oder jetzt ein paar Meter weiter am Diesterwegplatz (alle anderen Gebäude an diesem Platz sind erhaltene Altbauten, nur die Ostseite sticht wieder negativ hervor). Gerade die Seite zum Südbahnhof hin ist ja wirklich das Schlimmste an dem gezeigten Entwurf, die andere Fassade ist ja gerade so noch ertragbar. Da kann auch keiner mit Kosten kommen. Auch ohne viel Geld in die Hand zu nehmen hätte man da was entwerfen können nein müssen was der Umgebung mehr gerecht wird als so ein 60/70er-Jahre-Retro-Klotz.
    Man muss ja schon froh sein wenn statt dem inflationär verwendeten Standardflachdach wenigstens noch Staffelgeschosse gebaut werden, aber auch die passen in so eine Umgebung einfach nicht rein. Und weißer Putz + Erdgeschosszone aus Naturstein reicht halt wie man sieht noch lange nicht aus damit sich ein Gebäude gescheit in ein gründerzeitliches Umfeld einfügt.
    Ich bin halt nicht im Geringsten der Meinung dass Alles besser sei als eine Brache. Lieber etwas länger warten und dafür was Gescheites bekommen als irgendwelche kurzfristigen aber grausligen Lösungen.

  • Die Stadt hat Geld?!
    Wenn eine Stadt wie Frankfurt ihre theoretisch höhere Standards zeigen wollte gebe es da viele Möglichkeiten die die Stadtverwaltung selbst nur kleines Geld extra kosten müssten.
    Die mangelhafte gestalterische Qualität vieler Neubauten im Bestand resultiert
    aus dem fehlenden Bewußtsein der Stadtplanung und der Bauaufsicht für Regeln und gestalterische Vorgaben.
    Da das Bauamt immer noch von Alt-68gern durchsetzt ist und die nachwievor ihre manigfaltiges Versagen in den letzten Jahren nicht wahrhaben wollen werden die möglichen Instrumentarien nicht eingesetzt.


    Es gibt fast keine Gestaltungssatzungen,
    keinen bindenden Architekturbeirat und die Platzgestaltungen die städtischen Planern stammen sind bodenlos schlecht...

  • Bilder von gestern. Einmal im Uhrzeigersinn um das Baugelände:



    Künftiges FR-Redaktionsgebäude:





    Künftiger Rewe-Supermarkt:




    Künftiges FR-Verwaltungsgebäude:



    Beim Schwanthaler-Carrée ist Bodengleiche erreicht. Außer einer sehr großen Betonfläche waren nur ein paar Schalungen für erste Erdgeschosswände zu sehen. Schien mir kein Foto wert.


    Dafür eine Werbetafel für das mainterra-Projekts an der Hedderichstraße. Erste Mieter sind demnach ein Drogeriemarkt und ein Öko-Supermarkt:



    Bilder: Schmittchen

  • Mir war erst aufgefallen, wie nah das Projekt am Südbahnhof liegt, als ich es aus dem Boden habe wachsen sehen. Wird langsam da Gebiet... :daumen:


    Vielleicht werden ja ein paar der 1000 Brachen und heruntergekommenen Flächen in der Nähe von Bahnstationen im Rhein Main Gebiet eine ähnliche Metamorphose durchlaufen!


    Und das Gebäude der FR sieht nach viel Licht und Sauerstoff aus... hier kann man nur hoffen, dass sich dies vielleicht auch in der FR-Berichterstattung niederschlägt... :D

  • Vielleicht werden ja ein paar der 1000 Brachen und heruntergekommenen Flächen in der Nähe von Bahnstationen im Rhein Main Gebiet eine ähnliche Metamorphose durchlaufen!


    Wobei das Entrée des Südbahnhofs vorzeigbar ist. Entlang der Hedderichstraße stehen ein paar nette spätklassizistische Gebäude, allen voran der Firmensitz der Vivico Real Estate direkt am Südbahnhof. Nördlich vom Südbahnhof gefällt mir die halbrunde Platzgestaltung mit seinen Reformstilgebäuden, dahinter erstreckt sich solide Wohnbebauung aus der Gründerzeit. Von Brachen kann also keine Rede sein, nach Osten hin wird's nur ein bisschen "nachkriegsschmuddelig". Seitdem ich meine Mutter immer vom Südbahnhof abhole, weil viele ICE's aus irgendwelchen Gründen neuerdings dort immer halten, bekomme ich von ihr auch nicht mehr zu hören, dass in Frankfurt so viele merkwürdige Gestalten rumlaufen würden (und "Weststädte" doch immer gleich aussehen).


    ...hier kann man nur hoffen, dass sich dies vielleicht auch in der FR-Berichterstattung niederschlägt


    Diese Hoffnung habe ich schon lange aufgegeben *Zwinkersmiley*


    Sorry fürs off topic

  • Die ersten drei Jahre nach dem Umzug wird die Redaktion ohnehin damit beschäftigt sein, eine ausführliche Analyse des umgebenden Radwegenetzes nebst Verbesserungsforderungen in die Zeitung zu bringen.

  • Ein Vorteil des neuen FR Standortes ist auch, dass er sehr weit weg von allen potentiellen Hochhausstandorten liegt... :lach:

  • Artikel in der FR zum Richtfest, das heute gefeiert wurde: http://www.fr-online.de/frankf…frankfurt/?em_cnt=1362362


    Keine Ahnung, wie viele Infos davon neu sind...
    - 1200 m² großer REWE Markt
    - Bilbliothekszentrum Süd der Stadt integriert
    - Restaurants, Cafes, Bouleplatz => Südländischer Flair
    - 400m² großes Forum als Kommunikationsplatz der FR (Anm. Fahhradabstellplatz?! :confused: )
    - Ausstellungen, Lesungen und Konzerte sind geplant
    - Planungspolitischer Sprecher der Grünen im Römer, Stefan Majer, prophezeit neues Zentrum von Sachsenhausen (Anm. Wo war es denn bisher? Schweitzer Platz?)
    - Sowie natürlich Freude und "wir-haben-uns-alle-lieb" von Planungsdezernent Schwarz und den Investoren.
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    Wer mal in der Ecke war, wird feststellen, dass wirklich an jeder Ecke dort gebaut wird, das mit dem neuen Zentrum könnte also wirklich stimmen. :daumen:
    Und das auch noch direkt an einem ÖPNV-Knoten... das kann so nicht geplant gewesen sein... :D