"Hau weg das Haus"
Heute gibt es in der "Welt" einen sehr vergnüglichen Artikel über die Suche nach dem häßlichsten Haus Großbritanniens. Auszüge:
Alles anzeigenHau weg das Haus
Die britische Fernsehserie "Demolition" sucht das häßlichste Gebäude Großbritanniens
von Rainer Haubrich
Jeder kennt eins. Ein Gebäude in der Nachbarschaft, das am besten verschwinden sollte - das überdimensionierte Parkregal aus Fertigplatten, der Kirchenbunker aus dreckigem Sichtbeton, die von grellen Versorgungsleitungen überwucherte Gesamtschule. Das 20. Jahrhundert hat zwar einige großartige Bauwerke hinterlassen, aber die traurige Wahrheit ist, daß die moderne Architektur in der Masse den Test der Zeit nicht bestanden hat.
Über häßliche Bauwerke kann jeder etwas erzählen. Deshalb hat der britische Fernsehkanal Channel 4 die vierteilige Serie "Demolition" gestartet. Gesucht wird das häßlichste Gebäude Großbritanniens, das dann abgerissen werden soll. Mehr als 7000 Nominierungen sind aus dem ganzen Land eingegangen, die schlimmsten werden demnächst vorgeführt, im Oktober soll der "Gewinner" feststehen.
Es ist bemerkenswert, daß sich der Präsident des ehrwürdigen Royal Institute of British Architects (RIBA), George Ferguson, bereit erklärt hat, in einem Expertenteam des Programms mitzuwirken. Denn in Großbritannien gibt es wie überall ausreichend zeitgenössische Architekten, die sich schützend noch vor die größten Scheußlichkeiten stellen und ihren Erhalt als "Ausdruck der Zeit" fordern.
(...)
Vom großen britischen Architekten James Stirling ist der Satz überliefert, nach dem eine der wichtigsten Aufgaben der heutigen Architektur sei, "die Städte von den Nachkriegsschäden zu befreien, die die moderne Architektur angerichtet hat". Da ist "Demolition" doch schon mal ein ganz guter Anfang.
Ich hoffe ja, daß das Barbican Centre in London den Wettbewerb gewinnt.