Nord-Süd-U-Bahn (Planung & Bau)

  • So, jetzt ist es amtlich: die KVB haben ihre PR-Arbeit auf allen Kanälen anlaufen lassen. Am 9. Dezember wird die Linie 5 zur Haltestelle Rathaus auf dem Alter Markt fahren und der erste Streckienabschnitt der Nord-Süd-Stadtbahn wird eröffnet. So richtig sinnvoll wird die scheibchenweise Verlängerung m.E. aber erst wenn die Eröffnung der Haltestelle Heumarkt erfolgt und der Anschluss an die Ost-West-Strecke gegeben ist. Von der Inbetriebnahme der Gesamtstrecke sprechen wir mal lieber erst gar nicht...


    Hier die Berichterstattung der Kölnischen Rundschau.


    Ich bin im übrigen gespannt, ob und wann das Rote Haus tatsächlich (wiederauf)gebaut wird.


    EDIT: Im KStA inzwischen sogar mit Video. Leider nicht mit Ansichten des neuen U-Bahnhofs.

    2 Mal editiert, zuletzt von Benevolo ()

  • Was ich in dem Bericht zur 3. Baustufe der NSS am interessantesten finde, ist das diese Baustufe ein Jahr vor der 1. Baustufe eröffnet werden soll. (Ich tippe auf eine Verwechslung seitens des Verfassers von 1. und 2. Baustufe.)


    Demnach würden die Bahnen im Jahr 2018 von der Haltestelle Marktstraße zum Verteilerkreis pendeln...
    Bisher habe ich davon noch nichts gehört.

  • ˄ Also ich lese da nichts von Widersprüchen oder Verwechslungen im Artikel des Stadtanzeigers.
    Im Zusammenhang mit dem Bau des Besichtigungsbauwerks am Waidmarkt wurde ja schon berichtet, dass der gesamte 1. Bauabschnitt nicht vor 2019 in Betrieb gehen kann.


    Für den 3. Bauabschnitt sind ab 2015 drei Jahre Bauzeit angesetzt, was für einen oberirdischen Abschnitt ausreichen sollte. Damit wäre man dann 2018 fertig, das ist ein Jahr früher.


    Ich halte es aber für extrem unwahrscheinlich, dass für ein Jahr Züge nur auf dem 3. Bauabschnitt pendeln würden. Zumindest könnten sie ja bis zur Haltestelle Severinstraße fahren. Der Streckenabschnitt ist dann ja längst fertig.
    Ob es eine wesentlich frühere Inbetriebnahme des Abschnitts Bonner Straße bis Severinstraße unter Benutzung des 2. Bauabschnittes geben wird, wird ja erst 2013 entschieden. Aber spätestens wenn der dritte Bauabschnitt fertig ist ergeben sich bessere Verknüpfungsmöglichkeiten.

  • Ich zitiere mal aus dem Artikel des Kölner Stadt-Anzeigers:


    "...für den so genannten dritten Bauabschnitt der Nord-Süd-Bahn. Im Jahr 2018 soll sie in diesem Bereich dann tatsächlich fahren – ein Jahr früher als auf dem zweiten Abschnitt, dessen Fertigstellung sich durch den Einsturz des Stadtarchivs verzögert hatte."


    Zur Erläuterung:


    1. Bauabschnitt: Dom/HBF / Breslauer Platz/HBF - Marktstraße
    2. Bauabschnitt: Bonner Wall - Schönhauser Straße
    3. Bauabschnitt: Marktstraße - Verteilerkreis


    Da die Baustelle am Waidmarkt im 1. Bauabschnitt liegt, hat der Verfasser dieses Artikels vermutlich den 1. und 2. Bauabschnitt verwechselt. Die Fertigstellung des 2. Bauabschnitts hängt ja nicht direkt mit dem Waidmarkt zusammen.


    Ob der 2. Bauabschnitt vor 2018 durch eine Linie Severinstraße - Rodenkirchen in Betrieb geht, ist, wie bereits erwähnt, noch nicht beschlossen worden. Diese Linie soll, wenn sie denn kommt, im 10-Minuten-Takt fahren.
    Bei einer Führung bis zur Severinstraße bleibt in diesem Fall also kein Platz mehr im Tunnel für eine Linie Severinstraße - Verteilerkreis. Durch entsprechende Signalisierung und weitere Weichen könnte diese Linie im 10-Minuten-Takt bis Bonner Wall geführt werden, wo allerdings schlechte Umstiegsmöglichkeiten Richtung Severinstraße bestünden (Bahnsteigwechsel oder 7-8 Minuten Wartezeit). Das alles würde eine vorzeitige Inbetriebnahme jedoch enorm Verteuern und bei nur einem Jahr Bestand nicht sinnvoll sein.

  • Das hieße ja, dass der 3. BA (Schönhauser Straße - Arnoldshöhe/Verteiler) zusammen mit dem südlichen Ast des 1. BA (Hemarkt - Marktstraße) und dem 2. BA (Marktstraße - Schnhauser Straße) in Betrieb ginge. Glaub' ich mein Lebtag nicht dran, dass Baubeginn des 3. BA 2015 und Fertigstellung 2018 sein soll. Im KStA-Artikel steht doch, dass die Grundstücksfragen noch in keinster Weise geklärt sind. Selbst die erwarteten Prozesse hinsichtlich der Enteignungen werden sich Jahre hinziehen. So lange wird kein Planfeststellungsbeschluss für den 3. BA getroffen.

  • @ Benevolo
    Da irrst du leider. Ein Planfeststellungsbeschluss hat eine enteigungsrechtliche Vorwirkung. Das bedeutet z.B. dass die Grundstückswerte eingefroren werden und eine Veränderungssperre greift. Das eigentliche Enteignungsverfahren findet im Anschluss an die Planfeststellung statt, wenn sich die Stadt nicht mit den Grundeigentümern im Rahmen des Anhörungsverfahrens (als Teil des Planfeststellungsverfahrens) einigen konnte. Damit steht dem Bau nach dem Planfeststellungsbeschluss nichts mehr entgegen, schließlich wurde das öffentliche Interesse bzw. der Bedarf (Planrechtfertigung) durch die IGVP NRW festgestellt. Bei der Enteignungsentschädigung greift dann der Verkehrswert der Immobilie. Die Grundeigentümer können sich also noch so quer stellen, die Trasse wird gebaut.
    Prozesse sind zwar zu erwarten, die Eigentümer können sich dabei aber nur auf Form- bzw. Verfahrensfehler usw. beziehen. Die Stadt Köln möchte dem anscheinend entgegenwirken und möglichst ohne Enteignungen arbeiten. Dabei kann man nur viel Spaß wünschen ;) Funktionieren wird das sicherlich nicht.


    Ich hoffe aber definitiv auf einen Baustart 2015

    2 Mal editiert, zuletzt von Rheingeo ()

  • Kurt-Hackenberg-Platz

    Wie der KStA heute berichtet, bleibt der Kurt-Hackenberg-Platz zwischen Hotel Mondial (oder wie es aktuell heißt) noch bis Oktober 2013, also mindestens ein Jahr Baustelle, d.h. das gewohnte Chaos.


    Ich muss sagen, ich weiß schon gar nicht mehr wie die Ecke früher mal ausgesehen haben soll. vorallem: wenn das loch zu ist, ist noch immer keine Gestaltung damit verbunden.


    Wenn ich die Informatonen auf den Seiten der Stadt Köln richtig verstehe wird der Kurt-Hackenberg-Platz (erst) im Rahmen der Umgestaltung der Domumgebung (wieder)hergestellt ("Intervention am Kurt-Hackenberg-Platz"). Keine Info wann das sein wird. Der Plan ist leider auch so klein, dass man ihn nicht richtig lesen kann.


    Warum muss das nur immmer alles soooo lange dauern? Es kann doch nicht immer nur am Geld liegen... :nono:

  • Die Presse berichtet von der morgigen Eröffnung der neuen U-Bahn-Haltestelle "Alter Markt". Die Haltestelle, die am morgigen Sonntag das erste mal anfahren wird, wird als "etwas spacig wirkend" beschrieben - Hauptgestasltungselemente sind Metall, silber, blau und rot.
    Die KVB rechnet mit 5000 Kunden täglich.


    http://www.rundschau-online.de…or,15185496,21060550.html
    http://www.ksta.de/koeln/halte…dt,15187530,21060464.html
    http://www.koeln.de/koeln/nach…telle_rathaus_666660.html
    http://www.express.de/koeln/ne…athaus,2856,21060544.html

  • Nun, da haben wir ihn endlich -unseren ersten echten neuen Nord-Süd-U-Bahnhof!


    Ich bin von der gestalterischen Üppigkeit überrascht, die man aus Köln ja so gar nicht kennt. Erinnert mich sehr an einen Ruhrgebiets-U-Bahnhof aus den 90ern. Die ganzen Wandverkeidungen sind doch sehr aufwändig und werden künftig viel an Unterhaltungskosten mit sich bringen.


    Da gefallen mir ja nach wie vor die recht schlicht gehaltenen Ehrenfelder U-Bahnhöfe an der Venloer Straße, wo man einfach nur mal mit der Farbrolle anrücken muss, wenn mal wieder ein bisschen an den Wänden geschmiert wurde.


    Ich will mal hoffen, dass die Verlängerung bis zum Heumarkt tatsächlich im nächten Jahr erfolgt, damit die Altstadt auch einen wirklichen Anschluss ans Netz, insbesondere an die OW-Achse bekommt.

  • ˄˄˄ es werden im Artikel natürlich auch wieder die vielen Pannen beim jetzigen Bau der Nord-Süd-Stadtbahn aufgezählt, doch handelt es sich diesmal wohl um einen Fehler bei einer Bauvorleistung aus den Zeiten des Baus des 1. Innenstadttunnels aus den 1960er Jahren.


    Das Tunnelstück, von dem nun die Erschütterungen am Dom ausgehen, war damals mitgebaut worden, war aber außer für Rangierfahrten bisher nicht unter Betrieb. Wahrscheinlich wurde beim damaligen Bau kein Masse-Feder-System zur Verringerung von Erschütterungen mit eingebaut - es war damals ja auch noch kein Standard.


    Es muss hier also wohl nachgebessert werden.

  • ^ Kann das wirklich so sein? Ich würde jetzt denken, die KVB müsste doch über den Umstand bescheid wissen, dass ein Tunnelstück aus dem 60ern vielleicht nicht mehr den heutigen Anforderungen genügt. Laut der Meldung scheinen aber die Verantwortlichen jetzt wieder aus allen Wolken zu fallen. Ich hoffe sehr, dass hier überhaupt eine technische Lösung des Problems noch möglich ist (mit vertretbaren Kosten)

  • Wie man einem neuen Artikel im Kölner Stadtanzeiger (siehe hier) entnehmen kann, gab es auch schon beim U-bahn Bau in den Jahren 1966-68 Schäden am Dom, bis hin zu gravierenden Mängeln an der Sakristei.
    Der U-bahn-Bau nahm also schon früher wenig Rücksicht auf kulturell höchst bedeutsame Güter - bis heut hat sich da ja wenig geändert...


    Eine aufschlussreiche Grafik im Artikel zeigt zudem sehr genau, dass der neuerliche U-bahn-Bau viel mehr Abstand zum Dom gehalten hat, es geht also wirklich um Baupfusch (oder sagen wir mal "man wusste es damals noch nicht besser") auf früheren Zeiten, der den Dom nun erzittern lässt.


    Als Sofortmaßnahme hat man die Geschwindigkeit im betroffenen Tunnelstück auf Tempo 20 km/h reduziert. Siehe hier den Artikel der Kölnischen Rundschau dazu.


    Bevor man weitere Maßnahmen ergreift will man erst einmal alle alten Pläne studieren. (hätte man besser vorher mal gemacht und sich drüber Gedanken gemacht!)


    Wie ich schon spekuliert hab - und es hiermit auch weiter tue... wird's am Ende wohl doch darauf hinaus laufen, dass man zur Entkopplung der Schwingungen ein Masse-Feder-System wird einbauen müssen. Ob dazu einfach ein neuer Gleisaufbau reichen wird, ich bezweifel es mal - wahrscheinlich wird man wegen der notwendigen Höhe die Tunnelsohle dafür vertiefen müssen - was bedeuten würde das Teilstück für längere Zeit stilllegen zu müssen, den Grund vereisen etc... wird sicherlich nicht billig werden das Ganze.


    Tja, da waren die Verantwortlichen von Stadt und KVB mal wieder zu blauäugig!


    Wenn's nicht so traurig wäre könnte man fast schon wieder drüber lachen - immerhin streben wir mit Macht dem Höhepunkt des Kölner Karnevals entgegen:nono:

    4 Mal editiert, zuletzt von Kieselgur ()

  • Ich sehe es schon kommen: die Teilstrecke Dom/Hbf-Rathaus wird wieder gesperrt und aufwendig lärmsaniert - was im kölschen Zeitgefüge ungefär bis 2019, bis zu einer möglichen(!) Gesamteröffnung der Nord-Süd-U-Bahn bedeutet. :nono:


    Aber im Ernst: mit einer Stilllegung rechne ich fest und damit hat sich die weitere Teileröffnung bis Heumarkt zum Ende dieses Jahres auch erledigt.


    Eine Reduzierung des Tempos auf 20 km/h ist ja lachhaft. Schon jetzt tuckert die Bahn zwischen Rathaus und Hbf so langsam, dass man zu Fuß schneller ist!

  • Station Rathausmarkt, 12.01.2013

    Gestern habe ich mir die Station angeschaut, aber ohne Begeisterung nur aus Gewohnheit fotografiert - diese Gestaltung hätte es auch unter jedem Neubaugebiet geben können. In Paris und London verweisen viele Stationen auf besondere Umgebung, zum Beispiel neben dem Louvre gibt es auf den Bahnsteigen Kopien der dortigen Kunstwerke. Sogar in Duisburg gibt es neben dem Rathaus auf den U-Bahn-Station-Wänden Verweise auf die Stadtgeschichte.


    Der rustikale Eingang hat mich schockiert - wie ich darüber sehe, auch in den Kölner Medien gibt es eine Schockwelle. Wenn man keine anderen Ideen hat, hätte man zumindest irgendwelche Bilder, Kunstwerke aufbringen können. Hier ein gestern von mir gemachtes Foto aus der Talstation der Drachenfelsbahn in Königswinter - mit Kunstwerken auf den Wänden wurde grandiose Wirkung erreicht, die man auch hier ohne große Kosten hinbekommen könnte. (Es ginge auch nachträglich.)

  • Also mich hat die Station insgesamt sehr an die Londoner Tube erinnert, vor allem die für Köln bisher einzigartigen getrennten Bahnsteige mit Röhrenquerschnitt. Wären nicht die dazu völlig unpassenden KVB-Wagen, könnte man sich wirklich kurzzeitig in London wähnen. Insgesamt eine sehr gelungene Station, auch wenn das Design insgesamt recht kühl und technokratisch wirkt. Allerdings war dies auch schon auf den Visualisierungen vorauszusehen.


    Zu dem Eingang: Das soll doch ein Provisorium sein? Zugegeben, es sieht aus wie eine Bude vom Weihnachtsmarkt, aber man hätte das ganze für ein Provisorium auch schlechter gestalten können.

  • Als Sofortmaßnahme hat man die Geschwindigkeit im betroffenen Tunnelstück auf Tempo 20 km/h reduziert. Siehe hier den Artikel der Kölnischen Rundschau dazu.


    Bevor man weitere Maßnahmen ergreift will man erst einmal alle alten Pläne studieren. (hätte man besser vorher mal gemacht und sich drüber Gedanken gemacht!)


    Ein ähnliches Problem gab es auch beim U-Bahn-Bau in Frankfurt. In den Häusern über dem B-Tunnel (Linien U4 und U5), der zwischen den Stationen Römer und Konstablerwache eine 90° Kurve beschreibt und die Bebauung (darunter ehem. Technisches Rathaus, knapp am Dom vorbei, Dominikanerkloster und viele Wohngebäude aus den Wideraufbaujahren) unterfährt, gab es Erschütterungen und Körperschallübertragung, Fliesen rissen und fielen von den Wänden u.ä..


    Auch hier wurde zunächst eine Geschwindigkeitsbeschränkung verfügt, später wurde sukzessive unter das Schotterbett eine fette Gummimatte eingebaut und zwischen Gleis und Schwellen noch eine Hartgummiplatten eingefügt. Das hat eine Weile gedauert, hat aber allem Anschein nach das Problem gelöst, denn danach hörten die Beschwerden auf.
    Es gibt also Hoffnung.

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Satzbau

  • In der aktuellen Ausgabe des KSTA ein außerordentlich unaufgeregter Artikel mit Zitaten der ehemaligen Dombaumeisterin Schock-Werner, die davon ausgeht, dass der Dom durch die Vibrationen keinen Schaden nehmen wird.


    Ganz allgemein glaube ich, dass wir Frau Schock-Werner zukünftig des häufigeren arg vermissen werden. Der neue Dombaumeister hat aufgrund seiner Äußerungen in der letzten Zeit (z.B. dass es eine Wiederherstellung der Kriegs-Plombe am Dom mit ihm nicht gegeben hätte) und seinem Gehabe im aktuellen Fall (er tritt medienwirksam als "Chefankläger" gegen die KVB/Stadt auf - KVB-Bashing ist momentan ja "en vogue") meine Sympathie jedenfalls nicht. Vor allem, wo sich jetzt herauskristallisiert, dass eventuell der Bau der Dom-Schatzkammer schuld am aktuellen Schlamassel sein könnte.