Nord-Süd-U-Bahn (Planung & Bau)

  • Das mit den Abriss der Häuser entlang der Bonner Straße ist nicht schön, aber notwendig und meiner Meinung nach auch verkraftbar. Bis auf das Haus Nr. 333 handelt es sich hier mehrheitlich eben nicht um schöne Altbauten sondern um zumeist heruntergekommene Nachkriegsbauten.


    Die aktuelle Situation mit den unterschiedlichen Straßenfluchten ist auch nicht besonders schön. Vielleicht erreicht man durch den Abriss ein geordneteres Straßenbild, was die Bonner Straße insgesamt sogar aufwerten könnte.

    Einmal editiert, zuletzt von RainerCGN ()

  • Wow, bis Meschenich langfristig? Da haben die sich aber was vorgenommen für die Endausbaustufe. Macht aber Sinn, allein die Fahrgäste des Kölnbergs würden für ne gute Auslastung sorgen.


    Bei den Abrisshäusern an der Bonner Str. habe ich mich auch mal auf Bing schlau gemacht und muss meinem Vorredner Recht geben: Die Häuser sind wahrlich keine Schmuckstücke und stehen oftmals auch völlig abseits ihrer umgebenden Bebauungsstruktur, also kragen hervor etc. Von daher ist das wirklich zu verkraften. Einzig die dann sichtbaren Hinterhöfe teilweise wären nicht gerade schön, vll. baut man dann nachher entsprechende Füllbebauung nach.

  • @RainerCGN, Richard Neutra
    Wenn mal eben 10 bewohnte Häuser zerstört werden sollen, finde ich es etwas zynisch das als "verkraftbar" zu bezeichnen, wenn man selber nicht betroffen ist. Die Häuser mögen vielleicht architektonisch nicht besonders sein, trotzdem hängen hier Schicksale von Einwohnern/Mietern/Eigentümern dran. Gerade alteingesessene ältere Leute wohnen hier oftmals zu günstigen Mieten, die sie so kaum mehr wieder finden werden. Außerdem: Auch nach Abriss dieser Häuser wird die Bonner Straße durch eine uneinheitliche Straßenfront geprägt sein. Um da nur halbwegs "Ordnung" reinzubringen müsste man schon gefühlte 50 % der Gebäude abreißen. Gerade das macht aber meines Erachtens den Charme der Straße aus, dieses etwas krude, kölsche Bebauungs-Chaos, welches hier zwischen großstädtisch und dörflich wild hin und her schwankt und über viele Generationen gewachsen ist.
    Ich kann den verkehrlichen Nutzen für die Allgemeinheit nachvollziehen, die erforderlichen Abrisse finde ich trotzdem traurig und ärgerlich.


    Übrigens: Haus Nr. 415 wurde erst vor wenigen Jahren saniert, umgebaut und mit einem komplett neuen Dachgeschoss versehen. Muss wohl kurz vor Bekanntwerden dieser Planungen gewesen sein.

  • Ich kann nicht nachvollziehen, warum man bei der Verlängerung der Strecke bis Meschenich, die Trasse mitten durch Meschenich über die Brühler Landstr. führen will. Hier ist heute schon zu Stoßzeiten eine problematische Verkehrssituation. Oder geht man etwa davon aus, dass bis zum Realisierungszeitpunkt eine Umgehungsstraße um Meschenich realisiert ist und dieser Abschnitt der Brühler Landstraße keinen Durchgangsverkehr mehr aufnehmen muss?!

  • Tilou: Was wäre deiner Meinung nach eine Alternative? Die dritte Baustufe einstellen? Wer weiß, wie umsichtig die Stadt Köln in solchen Fällen mit den Bewohnern solcher Abrisshäuser (z.B. beim Barmer Viertel) umgegangen ist (auch wenn diese sicherlich nicht gerne gegangen sind), kann glaube ich mit Recht behaupten verkraftbar. Die Menschen werden ja nicht einfach auf die Straße gesetzt.


    Die Politik hat sich nach langen und zähen Verhandlungen dafür ausgesprochen die Bonner Straße vierspurig zu belassen. Ohne den Abriss dieser Häuser ließe sich die 3. Baustufe der Nord-Süd-Stadtbahn oberirdisch nicht realisieren. Und diese ist meiner Meinung nach dringend notwendig.


    Auch vor dem Hingergrund der Großbaumaßnahmen in dem Bereich (ca. 800 Wohnungen in den nächsten 2-4 Jahren) entlang der Bonner Straße, oder auch der Bereich um das Du Pont Gelände (ca. 500 Wohnungen). Diese Menschen brauchen eine vernünftige ÖPNV Anbindung.

  • Verlängerung bis Meschernich

    Nun, ich glaube die Verlängerung bis Meschernich bleibt blanke Utopie, schon die 3. baustufe bis zum Verteiler scheint ja noch in weiter Ferne zu sein, zumal wenn hierfür Gebäude abgerissen werden sollen. Das ist ja so gut wie nicht durchsetzbar und schon gar nicht in einem zeitlich absehbaren Rahmen. Außerdem wehren sich doch gewisse politische Kreise (z.B. 1,8) gegen die Verlängerung über die Bonner Straße weil dadurch die Vierspurigkeit auf eine Zweispurigkeit für den Fahrzeugverkehr reduziert wird.


    Eine weitertfüghrung der Bahntrasse durch Meschernich über die eh schon kollabierende Brühler Landstraße/B 51 ist doch auch undenkbar.


    Außerdem: wie sollte die Trasse denn eigentlich über den Verteiler hinaus weitergeführt werden? Etwa mit Ampelanlage quer über den Verteilerkreisel???

  • Die vor allem sinnvolle Alternative wurde dank bestimmter politischer Kräfte in Köln aus der Hand gegeben!


    U-Bahn eine Haltestelle mehr (Marktstr.) auf der Bonner Straße und erst nach dem Gürtel hochkommen lassen, ab dort die Breite der Straße/Busspur als oberirdische Gleisführung nutzen.
    Die jetzt erzeugte Situation an der Kreuzung Marktstraße mit Straßenbahn oberirdisch und die Weiterführung über den engen Teil der Bonnerstraße wird dadurch auch zukünftig zum "Verkehrs-Brennpunkt" !
    Aber das ist ja so gewollt, damit wir alle auf die 2 Wagen einer eh in den Stosszeiten überfüllten KVB zurückgreifen..., weil das Autofahren in Köln noch mehr nerven soll, als die KVB ;)

  • Das ganze macht meiner Meinung nach nur Sinn, wenn die gesamte Strecke weiter als U-Bahn ausgebaut wird. Alles andere ist wieder nichts halbes und nichts ganzes ;)
    Ich habe soweiso nie verstanden, warum die Bahn an der Marktstrasse wieder hochkommt. Allein die Haltestelle an der Marktstrasse nimmt ja enorm viel Platz weg. Eine total Fehlplanung finde ich.

  • Hier mal ein paar Bilder von den neuen Stationen der Nord-Süd-Stadtbahn von HH-Vision aus Köln. Von der Qulität her noch viel besser als die Bilder, die die KVB selbst veröffentlicht hat. Ich bin wirklich begeistert wie fotorealistisch man heute Visualsierungen gestalten kann. Da ziehe ich meinen Hut vor den Leuten von HH-Vision!










    Quelle: HH-Vision, Köln

  • Das erinnert mich teilweise echt an die Londoner Tube oder Métro-Stationen in Paris, wenn die Fahrtunnelröhren so sichtbar sind. :) Besonders gefällt mir die Station Heumarkt, sehr eindrucksvolle Perspektiven!

  • Wow, die U-Bahnhöfe sehen ja wirklich sehr beeindruckend aus. Gefällt mir ausgesprochen gut. Welche Station ist das auf dem vorletzten Foto, sind da zwei Ebenen zu erkennen?

  • In der Station Heumarkt werden tatsächlich zwei Bahnsteig-Ebenen entstehen, die obere ist eine Vorleistung für eine eventuell irgendwann zu realisierende Ost-West-Stadtbahn.


    Solange diese nicht existiert, soll diese Ebene als zusätzliche Verteilerebene dienen; flankiert von Geschäften (dort wo später mal die Gleise liegen sollen).

  • Und da kommt bei mir mal wieder die Frage auf, ob es nicht anders geht, z.B. mit einem Kurztunnel. Ich habe das in diesem Thread schon mal zur Diskussion gestellt, es wurde aber allgemein als zu teuer angesehen. Dennoch erneut:


    • Beginn der Rampe direkt am Ansatz der Deutzer Brücke
    • Nach den Plänen des Büros Coersmeier geht die Bauvorleistung fast bis Höhe Martinstr., damit hätten wir eine zu bauende Tunnelstrecke (ab Rampenende / Tunnelbeginn) von vielleicht 130-150m.
    • Beginn der 2. Rampe auf der Cäcilienstr. direkt hinter der Station, Ende der Rampe an der Kreuzung Cäcilienstr. / NSF (wg. des Autotunnels)
    • Es würde hier also eigentlich um ein reines Rampenbauwerk gehen, bis auf die den Tunnel zwischen Brücke und Station unter dem Heumarkt.


    Das kann doch m. E. nicht die gleichen Kosten verursachen wie ein kompletter Tunnel? Für mich als Laie ist das wie lang gezogener Kellerbau! ;) Außerdem würde es gleichzeitig die Umgestaltung der Verkehrsführung auf dem Heumarkt lt. Masterplan ermöglichen.


    Alternative: zumindest Verlegung der Station oberirdisch vor das Hotel Dorint, um die Situation auf der Augustinerstr. zu beruhigen, und damit auch den Heumarkt von diesem Ungetüm von 70er Jahre-Station zu befreien.


    Wenn in der Station tatsächlich nur die Passage realisiert würde, wäre das für mich immer eine verpasste Chance, trotz der sehr gelungenen Architektur. Meinungen?

  • Lunke: Aber was würde so ein "Kurztunnel" denn deiner Meinung nach bringen? Das ist ja dann nichts halbes und nichts ganzes. Vor allem kann ich mir nicht vorstellen das man auf so einem kurzen Stück weit genug unter die Erde kommt ohne ein riesiges Gefälle an der Deutzer Brückenrampe und eine extreme Steigung an der Cäcilienstraße. Ob soetwas technisch überhaubt machbar wäre, wage ich zu bezweifeln, und wenn doch, dann sicher mit einem enormen Finanziellen Aufwand und macht für ein so kurzes Stück gar keinen Sinn oder? Dann lieber noch ein paar Jahre warten und dann die große Lösung, die am bisherigen U-Bahnhof Köln Deutz/Messe anschließt dann unter dem Rhein durchgeführt wird und bei Innerer Kanalstraße / Aaachener Weiher wieder an die Oberfläche geführt wird.

  • Dann lieber noch ein paar Jahre warten und dann die große Lösung, die am bisherigen U-Bahnhof Köln Deutz/Messe anschließt dann unter dem Rhein durchgeführt wird und bei Innerer Kanalstraße / Aaachener Weiher wieder an die Oberfläche geführt wird.


    Auf den Ost-West-Tunnel werden wir noch länger warten müssen, vielleicht in 20 Jahren, aber wohl kaum vorher. Von weiteren U-Bahntunneln wird die Stadt Köln jetzt erstmal die Finger lassen. Es dauert ja alleine noch min 5-7 Jahre bis die Nord-Süd-Strecke komplett fertig ist.


    Und einen Tunnel durch den Rhein werden wir wohl NIE erleben: zu teuer, zu aufwändig und halt Köln.


  • Und einen Tunnel durch den Rhein werden wir wohl NIE erleben: zu teuer, zu aufwändig und halt Köln.


    Es gibt doch in Köln einen Tunnel unter dem Rhein hindurch; ich bin auch schon durchgelaufen!


    Der Einstieg befindet sich unter dem Musical-Zelt am Breslauer Platz und der Ausgang ist in Deutz hinter dem Rheinpavillion!



    Zum Kurztunnel:


    Selbst wenn man mal alle bautechnischen Schwierigkeiten beiseite lässt stellt sich immer noch die Frage der Finanzierung. Einen solchen Tunnel müsste die Stadt Köln zu 100% selber bezahlen. Um Fördermittel zu bekommen muss man als Antragsteller einen großen Mehrwert für Fahrgäste nachweisen. Ein solcher ist aber bei dem Kurztunnel in keiner Weise gegeben (außer das sich der Umsteigeweg etwas verkürzt).


    Auch hat ein solcher Kurztunnel keinen Sinn, weder verkehrlich noch, zumindest für mich, städtebaulich gesehen. Die beiden größten Probleme der Strecke sind die Kreuzung mit der Nord-Süd-Fahrt und die Haltestelle Neumarkt. Will man hier wirklich noch einen Tunnel direkt vor einer belasteten Straße enden lassen (siehe Rheinufer)?


    Im Zuge der derzeit laufenden Ausbauarbeiten und Oberflächenwiederherstelllung wird auch die Gleislage verschwenkt und aufgewertet.

  • @RainerCGN


    Mein Ansatz in dieser Sache ist die dadurch dann gegebene Möglichkeit der verkehrlichen Umgestaltung des Heumarkts und die Aufwertung der Cäcilienstr. durch eine dann wegfallende oberirdische Station - die in ihrer dunklen, waschbetonstarrenden Dominanz vor dem Block von Klein St. Martin als Schandfleck für mich auf einer Ebene mit dem Dionysoshof und dem Barbarossaplatz steht.


    Eine Rampe würde m. E. nach auch die Cäcilienstr. wenig beeinflussen, da an dieser Stelle die Kaufhofrückseite und das Parkhaus im Norden, und das alte Fernmeldehaus im Süden eher robusten Charme verbreiten.


    Aber ist sicher richtig, entweder ganz oder garnicht. Wikipedia nennt im Artikel "Stadtbahn Köln" als kurze Variante auch einen Tunnel bis hinter den Neumarkt. Es war bei mir wohl auch eine gute Portion "wenigstens ein bißchen Tunnel" dabei... ;)