Bahnhofsviertel: Sanierung, Um- und Neubau

  • Ein kaum zu glaubender Glücksfall. Die Kosten, nicht zuletzt für die Sandsteinarbeiten, die tollen Fenster und vielen Details, müssen enorm gewesen sein. Wunderbar und Hut ab vor dem Bauherren!

  • In der Kaiserstraße wurde an der Hausnummer 60 (neben Rossmann) ein Gerüst gestellt. Die Füßgänger können drunter durchgehen. Es sieht so aus, als würde man die Fassade sanieren (oder reinigen?). Eine größere Baumaßnahme oder gar ein Abriss steht wohl eher nicht an, da die Geschäfte und Cafés im EG weiterhin belegt sind.



    Mod-Service: Bevor alle nachschauen müssen - gemeint ist dieses Gebäude aus dem Jahr 1956.

  • Fassadensanierung wäre da sicher dringend nötig, jedoch vor allem auf der Hofseite. Während der heftigen winterlichen Regenfälle brach da der Putz in großen Placken runter. Ich hoffe aber mehr, dass das nur der Anfang des Gerüstes ist, damit am Dach was getan wird. Das ist nämlich seitdem flächendeckend nur mit einer Plane provisorisch abgedeckt worden, die sich bei kräftigen Windstößen heftig bauscht.

  • Die Hoffnung auf Verschönerung ist schon wieder dahin. Das Gerüst wurde bereits wieder abgebaut. Eine große Veränderung ist aufgrund der Kürze natürlich (leider) nicht sichtbar. War wohl nur eine notwendige Instandsetzung.

  • Ist mir auch aufgefallen. Wie es aussieht, wurden nur die Planen auf dem Dach mit Lochschienen gesichert. Ob das eine nachhaltige Lösung ist sei mal dahingestellt.
    Leider ganz schlechtes Bild von mir:


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  • Taunusstraße 52-60

    Die Baustelle kommt, wie so viele derzeit, eher langsam voran, und dennoch atmen die Anlieger langsam auf, nachdem die ersten Fensterputzer die Scheiben grundreinigen. Ein Ende ist absehbar - und damit auch die versprochene Aufwertung der Taunusstraße mit Baumpflanzungen zwischen den Parkbuchten, Fahrradbügeln etc. Aktuelle Bilder:


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    Der Sockelbereich:


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    Bilder: epizentrum

  • Moselstraße 43 - Ex-Parkhaus und Baulücke Moselstraße / Taunusstraße 52-60

    Auf den Fotos von 555Farang gestern sind auch die von außen fertigen Neubauten Moselstraße 43 zu sehen. Zum Projekt hier und dort, auch ein Baustellenfoto des Blockrands gibt es. Weil der größere Bau im Blockinneren von öffentlichen Flächen kaum sichtbar ist, hier ein Ausschnitt (Bildmitte):


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    Bild: 555Farang


    Auch ist der Seitenflügel der Taunusstraße 52-60 zu sehen, der noch eingerüstet und demnach weniger weit ist als das Vorderhaus.

  • Nein, noch kann es nicht losgehen mit dem Redevelopment des Fürstenhofs. Jedenfalls nicht so richtig, denn eine Baugenehmigung liegt noch nicht vor. Ein Bauantrag wurde kürzlich eingereicht, nach "über einem Jahr intensiver Planung", heißt es in einem aktuellen Social-Media-Beitrag des Projektentwicklers.


    Die Planung für den Umbau der 34.000 m² Bruttogrundfläche hat das Frankfurter Büro Holger Meyer Architektur übernommen. Nach Sanierung und Modernisierung werden rund 20.000 m² Bürofläche zur Verfügung stehen. Außerdem Gastronomie im Erdgeschoss und auf dem 600 m² großen Vorplatz. Mehr als 90 Prozent der Rohbausubstanz aus der vollständigen Entkernung und dem Neuaufbau in den 1990er-Jahren sollen erhalten bleiben. Und selbstverständlich auch die denkmalgeschützte Fassade des Hotels aus dem Jahr 1902.


    Deutliche Änderungen zeigen Visualisierungen indessen an der Fassade der Kaiserstraße 31-33 an der Ecke Gallusanlage und Kaiserstraße, die aus dem Umbau Anfang der 1990er durch den Kronberger Immobilienunternehmer Jürgen Schneider stammt. Diese wird mehr an die historische Fassade des Fürstenhofs angeglichen. Außerdem wird aufgestockt und ein begrüntes "Skydeck" mit Blick auf die Skyline gebaut. Geplant ist, die Baumaßnahmen 2026 abzuschließen.


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    Bilder: Momeni / Holger Meyer Architektur


    Fürstenhof 2013:


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    Bild: Epizentrum (mit Lizenz CC BY-SA 3.0 @Wikimedia)


    Das "Palast-Hotel Fürstenhof" 1903, ein Jahr nach seiner Fertigstellung:


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    Bild: gemeinfrei (urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen)

  • Die Glaskästen für die Gastronomie sind hoffentlich nur Platzhalter zur Visualisierung der vorgesehenen Nutzung. Abgesehen davon, dass die sich ohne zusätzlichen Sonnenschutz oder dunkles Spezialglas enorm aufheizen würden, wäre eine Lösung in Form von Markisen - ein Anklang an den historischen Zustand - an der Stelle vorzuziehen.

  • /\/\

    Sieht insgesamt sehr gefällig aus. Dank des Denkmalschutzes war allerdings eine Verschlimmbesserung o.ä. auch kaum möglich.

    Die beiden großen baulichen Änderungen - die Fassadenänderung an der Ecke Gallusanlage/Kaiserstrasse und die Aufstockung - sowie die Gastronomienutzung im EG (der Kritik im Vorbeitrag schließe ich mich allerdings an) überzeugen sehr und stellen eine deutliche Aufwertung dar.


    Das i-Tüpfelchen wäre mMn eine Umnutzung. Eine Hotel- statt Büronutzung an dieser Stelle wäre ein enormer Gewinn für die Stadt ... der Standort selbst ist kaum bestreitbar prädestiniert hierfür.

  • Eine Rückbesinnung auf die Hotelnutzung wäre in der Tat fantastisch. Mandarin-Oriental wollte ja mal an den Opernplatz, das wäre prächtig. Schade, wenn diese Chance vorbei geht.

  • Wiesenhüttenplatz 39

    Nach dem letzten Update von Februar wird am Innenausbau gearbeitet. Das Gerüst ist gefallen:


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    Beim Anblick der Fassade fühlt man sich gleich in die 1960er-Jahre zurückversetzt:


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    Ein hübsches Detail wird der kleine Annex mit der abgerundeten Ecke und gebogener Scheibe zur Stirnseite hin. Zuvor befand sich der Eingang bündig in der Hauswand, und ein bauzeitlich typisches, elegantes Vordach ragte asymmetrisch heraus:


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    Bilder: epizentrum

  • Nochmal zu den Beiträgen zum Fürstenhof


    Dass der Denkmalschutz ästhetische Verschlimmbesserungen verhindert stimmt nur in sofern wenn es die Original-Substanz betrifft. Die Dachlandschaft entstand in der vorherigen Umbauphase, also der Ägide von Jürgen Schneider, und steht daher nicht unter Denkmalschutz. Ob das Endergebnis eines Umbaues das allgemeine ästhetische Bedürfnis befriedigt, verantwortet allein die Bauherrin und zum Teil - oder auch nicht - das Architekturbüro. Erinnert sei in diesem Zusammenhang die großflächig schmärende Wunde, die dem Senckenberg Museum unter billigender Forderung des Denkmalschutzes beigebracht wurde.


    Beim Projekt Westend Gardens wird die bestehende originale postmoderne eingeschossige Dachland (links im Bild) entfernt und durch zwei Vollgeschosse mit Technikaufbau zum Innenhof hin ersetzt. Momentan bin ich abwartend neutral ob das Ergebnis das Gebäude nicht entstellen könnte, da die Proportionen nicht mehr stimmig wären. Beim Nachbarn Grand Ouest - der Altbau (Fertigstellung in 1907) des ehemaligen Oberpostdirektionensembles und dem Fürstenhof vergleichbar - wurde die Braun & Schlockermann’sche tonnenförmige Dachlandschaft schon gegen ein überhohes Staffelgeschoss ersetzt welches die Gebäudeproportionen bedauerlicherweise nicht zum positiven veränderten. Wenn auch noch der geplante Natursteine gegen billig wirkendes Fassadenmaterial getauscht wird, dann ist die Ästhetik ruiniert.


    Zurück zum Fürstenhof, Momeni als Bauherrin hat zusammen mit dem Büro Holger Meyer Architektur für mein Empfinden die Dachlandschaft vollendet. Die neue Fassade beim Neubau an der Ecke Gallusanlage/Kaiserstraße mit ihrer modernen Rasterung greift die horizontale Struktur der Fürstenhof-Fassade auf, lässt das Ensemble mehr als ein Teil und damit stimmiger wirken.


    In der Tat wird aktuell der Vorplatz unter Wert genutzt und eine Nutzung für (Außen-)Gastronomie à la parisienne drängt sich geradezu auf. Die historischen Glasdächer - wie auf der Photographie von 1903 gezeigt - ließen sich auch in einer modernen Interpretation errichten. Vorteil: besserer Sonnenschutz und gleichzeitig geringerer Aufwand bei der Klimatisierung.

  • Ich bin etwas skeptisch beim Fürstenhof. Bisher hat mir gerade der Gebäudeteil an der Ecke Gallusanlage und Kaiserstraße sehr gut gefallen. Die 90er Postmoderne ist dort sehr wertig umgesetzt und das Ecktürmchen betont die Lage. Spannend ist das Enesemble, weil es trotz unterschiedlicher Fassadenepochen wie aus einem Guss wirkt. Die Fensterelemente über die gesamte Länge lassen das Gebäude zudem großzügig wirken. Mit dem Raster verliert es diese Wirkung und wird ziemlich 08/15. Schade, dass wir die 90er derzeit so unbedacht aus dem Stadtbild tilgen - siehe auch z.B.Zeilgallerie.

  • ^ Danke Smily für den Hinweis, das ist mir auf den ersten Blick gar nicht aufgefallen.


    Doch tatsächlich soll der sehr gute 90er Jahre-Anbau offenbar erheblich verändert werden: Bisher hat er sich selbstbewusst als Teil des Ganzen präsentiert und sich durch die großen, vertikalen Glasflächen gleichzeitig deutlich von der historischen Fassade abgehoben - imho hervorragend gelöst.


    Jetzt soll er also eine langweilige Rasterfassade erhalten, die sich sehr wahrscheinlich auf der Seite zur Kaiserstraße fortsetzen wird. Während sich das zurückgesetzte Dachgeschoss bisher sehr am Altbau orientiert hat, erhält es künftig eine geschlossene Brüstung. Auch der neue Unterbau des modernen Ecktürmchens ist deutlich klobiger als bisher. Und ob das Türmchen selbst wie bisher erhalten bleibt, ist auch nicht klar erkennbar.


    Insgesamt also doch leider eine deutliche Verschlechterung gegenüber dem aktuellen 90iger-Vorzeigebau, wie ich meine. Aber vielleicht gibt es ja noch die eine oder andere Überarbeitung...

  • zu #929


    Von der damaligen Entkernung habe ich beim Digitalisieren meiner alten Negative noch einige Fotos gefunden. Nur mal so, aus historischem Interesse ...


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    Fotos von mir

  • Nach dem Artikel wird nicht nur die Fassade erhalten, sondern auch 90 Prozent der Bausubstanz aus den Neunzigerjahren. Anscheinend steht auch der Anbau aus den 90ern unter Denkmalschutz und wird wir die Kuppel als gelungen angesehen, nicht jedoch die Aufstockung um 2 Stockwerke und der Innenumbau.

  • Moselstraße 43 und 43a: Neubau Wohnhäuser statt Parkhaus und Baulücke

    Die Moselstraße 43 am Blockrand ist von außen fertig. Den Klinker oberhalb des Sockels gab es auf der Visualisierung noch nicht.


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    Von der Moselstraße 43a im Blockinneren ist von der Straße fast nichts zu sehen. Ein hohes, blickdichtes und mit Stacheldraht gesichertes Tor verhindert Einblicke. Fertig gestellt ist der Hofflügel der Taunusstraße 52-60. Im Juli war dieser Bauteil noch eingerüstet.


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    Bilder: Schmittchen