Infrastrukturprojekte Hamburg

  • Bei der U4 würde ich nicht maximal bis Wilhelmsburg, sondern mindestens bis Wilhelnsburg sagen.

    ^^

    wuenschenswert = mindestens bis Wilhelmsburg


    realistisch = maximal bis Wilhelmsburg


    utopisch = ueber Wilhelmsburg hinaus weiter bis nach Kirchdorf Sued, Harburg, Takatukaland, oder sonstwo (in unserer Lebenszeit oder bis 2050),

  • ^Utopisch? Sorry, ist die Bahn erstnmal in Wilhelmsburg, ist der teuerste Teil bereits fertig. In Wilhelmsburg dürfte die Weiterführung deutlich billiger werden, vor allem wenn man diese nicht über Kirchdorf Süd führt. Und das im Vergleich zur U5.

    Könnte man ja machen wie die U3 Mönkebergstraße. Georg-Wilhelm-Straße aufbuddeln, Gleise rein, Deckel drauf und Sttraße wieder herstellen.


    Südlich der Norderelbe sind weit über 10000 Wohneinheiten schon geplant bzw. im Bau, da wird die Kapazitätssteigerung der S3/5 genausowenig ausreichen, wie Alpha-E auf der Strecke Hamburg-Hannover. Vor allem dann nicht, wenn mehr Menschen vom Auto auf die Bahn/ÖPNV umsteigen sollen.

  • In Wilhelmsburg dürfte die Weiterführung deutlich billiger werden, vor allem wenn man diese nicht über Kirchdorf Süd führt.


    Georg-Wilhelm-Straße aufbuddeln, Gleise rein, Deckel drauf und Sttraße wieder herstellen.

    Naaaa dann hast du mich überzeugt. Das wird bestimmt ganz billig und wird ganz bald fertig. Zappzarapp Straße auf, U-Bahn rein, Straße zu. So wird's sicher kommen.


    Ich kaufe mir jetzt schon mal Immobilien an der zukünftigen Station 'Pollhornweg' und freu mich auf den Wertzuwachs wenn da bald die U4 direkt vor der Tür fährt.

  • Die Planung vom Moldauhafen nach Kirchdorf-Süd, die bei der Olympiabewerbung gemacht wurden sahen 5 Stationen vor. Das wäre also in etwa das Stück der U5, welches gerade im Bau ist und das soll bis 2035 fertig sein. In dem Zeitraum werden auch noch drei Stationen bei der U4 hinzugebaut. Also 8 neue U-Bahn Stationen in einem Jahrzehtn. Also die U4 bis Kirchdorf-Süd zu verlängern wäre durchaus auch bis 2050 möglich, falls man in diesem Jahrzehnt die Entscheidung trifft und die Politik schaut sich ja bereits Optionen an.

  • ^ Midas, immer wieder schön Deine destruktive Diskusionsführung. Alles was nicht deinen Vorstellung entspricht ist einfach Utopie.

    Ich bin einfach ganz naiv und glaube, dass eine U-Bahn ein paar Meter tief eingegraben einfach billiger zu realisieren ist als eine die 30m tief unter bestehender Bebauung gebohrte oder auf einem kilometerlangen Viadukt. Bin kein Fachmann, vielleicht irre ich mich da.


    Als jemand der in Wilhelmsburg aufgewachsen ist, die Gegebenheiten dort sehr gut kennt und sogar noch die Straßenbahn dort benutzt hat kann ich nur sagen, eine Stadtbahn dort zu bauen wird auch vergleichsweise teuer. Kaum Platz für eigene Trassen, Straßen meist zu klein für eine gemischte Nutzung usw.


    Also die Stadtbahn gleich als Utopie abschreiben. Dann sind wir bei weder das eine noch das andere.

  • Also die U4-Verlängerung zur Horner Geest ist ja quasi "Straße auf, U-Bahn rein, Deckel zu". Aber dass das jetzt eine so einfache schnelle güsntige Sache ist, kann man bei der Planungs- und Bauzeit, wie auch den Kosten nicht so unbedingt sagen.

    Natürlich ist das bei all den anderen geplanten und bereits begonnenen Projekten ziemlich utopisch.

    Das hat auch nichts mit schlechtreden zu tun. Es ist ja durchaus so, dass momentan soviele Bahnen geplant und auch wirklich gebaut werden, wie seit Anfang der 70er nicht mehr. Und das war damals natürlich alles sehr viel einfacher.

  • Nichtsdestotrotz ist eine Straßenbahn einfach zu kurz gedacht für eine steigende bevölkerung. Hamburg hinkt im Ausbau und der Effizienz des schienengebunden ÖPNV auf das gesamte Stadtgebiet, stark hinterher.

    Die FHH verfolgt in all diesen Quartiere südlich der Elbbrücken eine starke Entwicklung.


    Die U5 ist das beste Beispiel, für verschlafene Chancen.


    Die Straßenbahn hinkt im bisherigen System einfach unnötig hinterher. Neubau von Betribshof, Umstieg zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln, geringe Kapazitäten, geringeres Tempo.


    Wenn die Stadt ernsthaft am Ausbau eines effizienten ÖPNV Systems interessiert ist, wird sie die Ideen des Ausbaus der u4 durchsetzen müssen. Me. Nach ist, ein zusätzliches Verkehrssystem ergibt schlichtweg wenig Sinn.


    Noch dazu kommt, dass in der Diskussion ein wenig untergeht, dass damit auch eine Entlastung der überlasteten Sbahn Strecke angestrebt wird. Das wird mit einer Straßenbahn nicht machbar sein, ohne eine potenzielle Straßenbahntrasse mit Bahnen zu überlasten. Ergo, die Stadt soll weiter die ubahn Pläne verfolgen. Hier wird vielleicht auch ein bisschen viel im Gedankenkarussell gefahren. Die Hochbahn will sich einfach absichern. Favorisiert wird ohnehin auch politisch die Ubahn, sonst hätte sich das System längst in Hamburg durchgesetzt ;)


    Die Straßenbahndiskussion in Hamburg verkommt allmählich wirklich in der Bedeutungslosigkeit, so oft wie das schon in den letzten Jahrzehnten aufkam und nie verfolgt wurde

    Einmal editiert, zuletzt von Hanse82 ()

  • ^^ Hanse82


    Die Stadtbahn (Straßenbahn ist obsolate) wäre eine tolle Lösung für Steilshoop/Bramfeld gewesen. Man hätte Rübenkamp und Sengelmannstraße damit anschließen können. Und in die andere Richtung Farmsen und vielleicht sogar die S4 irgendwo. Entsprechenden Platz hätte es gegeben, wenn man sich die Sache von oben ansieht.

    Aber das Ding ist gegessen mit der U5.

    Wilhelmsburg erscheint mir denkbar ungeeignet für eine Stadtbahn

  • Die Stadtbahn (Straßenbahn ist obsolet)

    Hier muss ich doch mal nachfragen, weil Du den Unterschied so betonst: Bedeutet "Stadtbahn" für Dich bzw. im Hamburger Kontext eine Art "Straßenbahn/Tram Plus" also ggf. einfach etwas schneller/weniger Stopps, mehr Kapazität als die üblichen Trams in anderen deutschen Städten (so hatte ich es bisher verstanden)? Oder eher was anderes wie z.B. eine etwas kleinere/schlankere Ergänzung für Hochbahn und S-Bahn ggf. auch ohne die bei Trams üblichen Oberleitungen?


    Ansonsten scheint es hier bzgl. Tram und U-/S-Bahn teilweise im Denken ein sehr starkes "Gegeneinander" bzw. entweder-oder zu geben. Normal sollte man ja eher für jeden Bedarf die entsprechende Lösung ermitteln, sodass sich idR ein mehr oder weniger komplexes Geflecht aus allen verfügbaren Verkehrsmitteln ergibt. Und wenn so herauskommt, dass Straßenbahnen einen sinnvollen Kompromiss mit Mehrwert bedeuten, dann sollte man sich dem mE nicht kategorisch verschließen.

    Es ist ja vermutlich auch künftig eher unwahrscheinlich, dass jeder Hamburger gut fußläufig eine U- oder S-Bahn erreichen kann. Das wäre extrem teuer und an einigen Standorten ggf. auch nicht unbedingt nötig. Gerade da Hamburg mW ja vergleichsweise eine ziemlich große Fläche pro Einwohner aufweist, wäre eine Kombination aus starken U-/S-Bahn-Achsen und einem Netz der modernen Tram/ Tram Plus eigentlich ziemlich nahe liegend, wenn man mal nicht nur die bereits bestehende Situation sieht und es ggf. neu denkt. Da man hierfür wie richtig beschrieben aber mit großem Aufwand inkl. Opfern rechnen, sollte man vielleicht nicht nur mit einer Linie beginnen, sondern eher gleich eine Potentialanalyse für mehrere geeignete Gebiete aufsetzen. Ich vermute jedenfalls, es wird entweder richtig geklotzt oder es kommt gar nichts. Nur für eine Nischenlösung/Insellösung lohnt sich der Aufwand vermutlich einfach nicht.

  • Ich frage mich allmählich, ob das wirklich so schwer zu verstehen ist. Der politische Unwille in Hamburg eine Straßenbahn zu errichten ist groß und zeitlich unbestimmt, da sich die Mehrheiten hier aller Wahrscheinlichkeit auch in den kommenden Jahrzehnten nicht verschieben werden.


    Der Senat wird alles daran setzen, wenn möglich weiter den Ubahn Ausbau voranzutreiben. Bramfeld bspwl mit der U5 zu erschließen ist eine Idee, vielleicht aber nicht die beste in Anbetracht des Verlaufs und der sich noch entwickelnden Gebiete im Vergleich zu umliegenden entwickelten.


    Da hat man auch intensiv über eine Straßenbahn nachgedacht und es auch hier, wie vielerorts wieder abgelehnt.

  • Eine Stadtbahn ist eine bessere Straßenbahn. In den 60er hat die BRD Geld für U-Bahnbau vergeben. Da der Autoverkehr gestärkt werden sollte und Geld für U-Bahnen da war, haben mehrer Städte geplant ihre Straßenbahn in eine U-Bahn umzubauen. Dafür haben sie dann in der Innenstadt bei den wichtisgten Gleisstücken U-Bahntunnel gebaut. Bei der Ölkrise stellte sich dann heraus, dass der komplette Umbau zu teuer wäre. Man hat allerdings recht schnell bemerkt, dass diese Systeme große Vorteile bietet. Eine richtige U-Bahn wäre zu teuer, aber man an den Stellen wo man U-Bahnkapazität braucht die Tunnel. Gleichzeitig kann man in Randlagen günstig in Form einer Straßenbahn bauen. Mittlerweile benutzen die meisten Stadtbahnen Hochflurfahrzeuge, statt Niederflur in Straßenbahnen.


    In Hamburg wurde der Begriff Stadtbahn praktisch für eine Straßenbahn von höherer Qualität verwendet. Das machen die Politker in Erfurt und Kiel auch so. Hamburg hat schließlich eine U-Bahn und von daher ist eine Straßenbahn in Tunneln kritisch zu betrachten. Allerdings könnte eine Straßenbahn, meinetwegen auch Stadtbahn genannt, für Hamburg sinnvoll sein, da sie günstiger zu Bauen ist. Gerade in Frankreich wurden in den letzten Jahrzehnten viele Straßenbahnen mit großem Erfolg gebaut und haben sich bewährt. München und Berlin besitzen ihre Systeme ja auch nicht grundlos und beide Bauen noch mehr Linien. Allerdings stellt sich dann auch noch die Frage ob es auf der gegebenen Strecke sinnvoll ist eine Straßenbahn oder eine U-Bahn zu Bauen.

  • Ich frage mich allmählich, ob das wirklich so schwer zu verstehen ist.

    Du kritisierst andere für ihren Diskussionsstil und polterst dann selbst regelmäßig unnötig rum. Zumal zumindest Du mir das bisher gar nicht entsprechend erklärt hattest und die Ungeduld und Frustration von daher überhaupt keinen Sinn ergibt. In der Sache macht es Deine Argumente auch nicht überzeugender und beeindrucken lässt sich ein erwachsener Mensch von so was i.d.R. schon gar nicht. Kannst Du Dir also gerne sparen und sachlich und seriös diskutieren.


    Ansonsten werden wir ja dann sehen, welche Mehrheiten sich da ggf. noch ergeben oder eben nicht. Dass es in Hamburg schon mehrfach aufgenommen und verworfen wurde, wird sicher gute Gründe haben - es muss aber nicht ewig so bleiben. Genau das wäre hier nun einmal trotz vergangener Erfahrungen auch die Aufgabe von Politik: Zunächst entsprechende Bedarfe und Potentiale zu ermitteln, dann ein vernünftiges Konzept zu entwickeln und schließlich im letzten Schritt mit kluger Kommunikation und Diskussion entsprechende Mehrheiten und Mittel zu beschaffen. Oder man muss eben weiter entsprechend langwieriger und teurer in einen Ausbau der bestehenden Netze investieren und die Feinerschließung/Zubringerfunktion allein den weniger effizienten Bussen überlassen (je nach Strecke und Viertel manchmal womöglich die bessere und manchmal die schlechtere Option - im Idealfall hat man deshalb beides flexibel zur Verfügung).


    So wie Du schreibst bzw. eben polterst, habe ich irgendwie den Eindruck, dass Du einfach keine Straßenbahnen magst bzw. in Hamburg sehen willst und letzteres bevorzugst. Ist ja auch eine legitime Position. Kann man aber auch einfach völlig unaufgeregt so schreiben.

  • Ich frage mich allmählich, ob das wirklich so schwer zu verstehen ist. Der politische Unwille in Hamburg eine Straßenbahn zu errichten ist groß und zeitlich unbestimmt, da sich die Mehrheiten hier aller Wahrscheinlichkeit auch in den kommenden Jahrzehnten nicht verschieben werden.


    Beim letzten Versuch eine Stadtbahn zu etablieren, gab es aufgrund der geplanten Route Widerstand in Winterhude und Eppendorf. Bei einer anderen Linienführung kann es durchaus anders aussehen.


    Gerade in Teilen vom Bezirk Altona oder eben auch in Wilhelmsburg (oder Jenfeld etc), wo es meilenweit keine U-Bahn gibt, die Busse voll sind und die Wege zur S-Bahn lang sind, könnte eine Stadtbahn durchaus populär sein, wenn die Leute sich davon eine verkehrliche Verbesserung versprechen.

  • Der Fehler war bei den begrabenen Stadtplänen vor ca. 10 (?) Jahren, dass zwar die sinnvollste Strecke als Start für die Maßnahme gewählt wurde, aber nicht bedacht wurde, dass diese ein absoluter NIMBY-Albtraum ist. Man hätte also wahrscheinlich wirklich erst irgendwas Periphereres machen sollen in sozioökonomisch schlechter aufgestellten Gegenden ohne Massen von unterbeschäftigten oder pensionierten Lehrern und Juristen, um das Grundprinzip zu demonstrieren und die Straßenbahn wieder im Stadtbild zu verankern.


    In Bremen wären viele der Erweiterungen der ersten Ausbauphase nach 1998 in Schwachhausen heute auch kaum noch möglich, ohne dass sich sofort eine BI mit schwachsinnigen Titeln wie dem Stadtteil plus "21" (a la Stuttgart 21) bilden würde, die alles daran setzen würde, das ganze zu verhindern und aufgrund von grundsätzlicher Befähigung (Arbeit in Gremien bekannt, viel Zeit, vielleicht auch politisch ein bisschen lokaler Einfluss, juristisch versiert) gute Chancen hätte, das auch zu schaffen.


    In Bremen wird es Netzerweiterungen praktisch nur noch in sozial schwachen Stadtteilen geben (was an sich auch vollkommen ok ist), während in den reicheren Stadtteilen jede kleine Querverbindung zum Politikum wird, an das sich in vorauseilendem Gehorsam auch niemand mehr rantraut, egal wie sinnvoll es wäre.

  • Ich sehe für eine Stadtbahn in Hamburg durchaus großes verkehrliches Potenzial. Gleiches gillt für viele anvisierte U- und S-Bahn-Verlängerungen.

    Letztere sehe ich insbesondere dort, wo Bevölkerungsschwerpunkte liegen, die derzeit durch den SPNV chronisch untererschlossen sind oder dort, wo parallele Schnellbahnverbindungen an ihre Leistungsgrenze geraten.

    Die U5 wird jetzt gebaut und da sollte auch nicht weiter dran gerüttelt werden, das passiert jetzt und ist in vergleichsweise absehbarer Zeit fertiggestellt. Insbesondere der Westabschnitt erfüllt beide Kriterien. Gleiches gilt im übrigen für Wilhelmsburg: Hier besteht eine erhebliche (künftige) Siedlungsdichte. Eine U4-Verlängerung ergibt hier nur Sinn, da eine schnelle attraktive Anbindung ans Zentrum geschaffen wird und gleichzeitig ein erheblicher Druck von der S-Bahn genommen wird. Eine Stadtbahn würde dieses Ziel nur partiell erfüllen.

    Sinn ergeben tut die Stadtbahn in dünner besiedelten Stadtteilen, als Zubringer zur Schnellbahn und gegebenenfalls als Tangentialverbindung. Der Streckenkilometer ist hier wesentlich günstiger zu bauen und daher auch auf längeren Strecken wirtschaftlicher zu realisieren. So könnte in Harburg beispielweise ein Netz mit mehreren Strecken entstehen, Bergedorf-Wentorf/ -Lohbrüge-Billstedt könnte Sinn ergeben, Rothenburgsort gehört deutlich besser erschlossen und insbesondere der Hamburger Westen hat hier großes Potenzial. Die geplante S6 kratzt an der unteren Wirtschaftlichkeitsgrenze, da sie bei wahnsinnigen Baukosten viele Erschließungspotenziale einfach auslässt (z.B. das EEZ in Osdorf). Eine Stadtbahn könnte Osdorf, Lurup, Schenefeld, Bahrenfeld, die Science City, Ottensen mit Altona und darüber hinaus verknüpfen. Der Siedlungsschwerpunkt am Osdorfer Born könnte alternativ über eine kurze Verlängerung der U5 wesentlich effizienter ans Schnellbahnnetz angebunden werden. Eine Verknüpfung der Strecken wäre sicherlich sinnvoll, um Fahrzeuge flexibel einsetzen zu können und Betriebsinfrastruktur effizient zu nutzen. Hier bieten sich Tangentialverbindung im Bereich des Ring 2 / Ring 3 an.

    Kopenhagen beispielweise baut im Zentrum ein Metronetz und am Stadtrand parallel zu einer Straßentangente eine Stadtbahn. Paris Baut mit dem Grand-Paris-Express beispielsweise einen großen Metroring, gleichzeitig aber ein recht fragmentiertes Straßenbahnnetz in urbanen und periphären Stadtteilen. München plant eine neue U- und S-Bahn-Stammstrecke bei gleichzeitig geplanten Tram-Verlängerungen. Ich möchte damit dafür plädieren, dass einmal ernsthaft und ideologiefrei für den jeweiligen Anwendungsfall die Systeme miteinander verglichen werden und je dort implementiert werden, wo es Sinn ergibt. Es wäre jetzt wirklich wahnsinnig bitter, wenn man Wilhelmsburg aus Geldmangel und realpolitischem Zwang eine hochwirtschaftliche U-Bahn-Anbindung zugunsten einer unvorteilhafteren Straßenbahn vorenthält, während man im Hamburger Westen Einfamilienhäuser per neuem S-Bahn-Tunnnel erschließt. Immerhin werden jetzt einmal ernsthaft Alternativen geprüft, so hat man wenigstens eine datenbasierte Entscheidungsgrundlage.

  • Du kritisierst andere für ihren Diskussionsstil und polterst dann selbst regelmäßig unnötig rum. Zumal zumindest Du mir das bisher gar nicht entsprechend erklärt hattest und die Ungeduld und Frustration von daher überhaupt keinen Sinn ergibt. In der Sache macht es Deine Argumente auch nicht überzeugender und beeindrucken lässt sich ein erwachsener Mensch von so was i.d.R. schon gar nicht. Kannst Du Dir also gerne sparen und sachlich und seriös diskutieren.

    Also erstmal schaffst Du es offensichtlich nicht zu differenzieren. Ich poltere zunächst nicht rum und zum anderen halte ich mich an die Fakten und Entscheidungen die fest getroffen worden sind in der Vergangenheit, zur entsprechenden Thematik.


    Wenn Du das als Poltern wahrnimmst, dann solltest Du dich vielleicht mehr Diskussionen aussetzen wenn Dir das so zu Nahe rückt. Andere ^^ in diesem Forum, sind weit distanz- und respektloser. Ja, ich finde es etwas unpassend wieviel zu dieser Thematik schwadroniert wird, wo die Stadt seit Jahren einen Bau einer Straßenbahn ablehnt. Ich frage mich, wieviele hier immer dabei sind, die komischerweise alles besser beurteilen können, als Planer, Architekten, die Stadt und alle anderen Beteiligten. Das Recht nehme ich mir schlichtweg nicht raus. Ich zeige auf, wie die Stadt in der Vergangenheit reagiert hat und wie sie mutmaßlich auch mit dieser Idee umgehen wird. Natürlich spinnt man mal ein Gedankenkonstrukt, aber bei aller Liebe zu Gedankenspielerein.. Es ist schlichtweg nicht realistisch insbesondere bei vergangenen Entscheidungen zu der Thematik.


    Ich kann verstehen, wenn dich das Thema elektrisiert weil du womöglich unbedingt ein solches System in Hamburg sehen willst. Mir aber zu unterstellen ich sei am „poltern“ wie bspwl gewisse andere Leute, ist lächerlich und unpassend da ich einzig und allein auf Sachlage der städtischen Entscheidungen spreche :)


    Die Stadt wird das sicher nicht zu einem politikum kommen lassen und es auch entsprechend abweisen wie in der Vergangenheit bereits etliche Male.


    Und was ich persönlich sehen oder haben will in Hamburg, ist in dieser Diskussion völlig irrelevant. Mir geht es einzig um allein um den Realismus der dahinter steht. (Oder eben auch nicht)

  • Beim letzten Versuch eine Stadtbahn zu etablieren, gab es aufgrund der geplanten Route Widerstand in Winterhude und Eppendorf. Bei einer anderen Linienführung kann es durchaus anders aussehen.

    Wenn der erste Bürgermeister das konsequent ablehnt, was er tut, wird das sowieso schon auf einem schlechten Zeichen stehen. Da die Leute in Wilhelmsburg und Harburg bereits von einer potenziellen Linienführung der U4 erfahren haben, wird man sich nur sehr schwierig auf ein langsameres System mit weit weniger Kapazität einstellen. Der Senat verfolgt langfristig nach wie vor die Stärkung Harburgs. Sollte es durch eines der Systeme kommen, ist die Straßenbahn aus og Gründen einfach nachteilig und unwahrscheinlich.

    Die Stadt wird auf biegen und brechen, wie bei der U5, die Quoten so rauskitzeln für die Ubahn, dass die Förderung durch den Bund kommt. Politisch besteht einfach kein Interesse daran und es ist aktuell nicht absehbar, dass Tschentscher als Groser Verfechter der Ubahn und Gegner von Straßenbahnen abdankt oder seine Meinung ändert :)

  • Als ob ein Politiker noch nie seine Meinung geändert hätte.


    Wenn es sein muss, dann wird sich ein Tschentscher eben drauf berufen, dass die Situation im Stadtteil XY ja ganz anders sei oder dass er die Stadtbahn nur für die Innenstadt ablehnt ...


    So oder so: Gut, dass jetzt geprüft wird. Hoffentlich nicht nur als Alibi.

  • Vielleicht hilft dir das ja mehr:


    Die Hamburger Verkehrsbehörde reagiert auf Nachfrage der Hamburger Morgenpost ähnlich. „Bei so einem großen Zukunftsprojekt wie die Verlängerung einer U-Bahn müssten immer mehrere Varianten geprüft werden“, heißt es demnach aus der Behörde. Man gucke, was am sinnvollsten sei: die U-Bahn verlängern (von der Stadt favorisiert), Busse einsetzen oder eben eine Straßenbahn bauen.

  • Hanse82 Da ich hier schon paar Jährchen länger unterwegs bin, empfinde ich bei einem solchen Stil inzwischen eher Fremdscham als persönliche Betroffenheit (gerade wenn jemand es ironischerweise regelmäßig bei anderen beklagt). Und da ich nur sporadisch in Hamburg unterwegs bin, musst Du Dir auch keine Sorgen machen, dass bzgl Tram (m)ein Lebenstraum auf dem Spiel steht. Wenn ich Tram fahren will, sitze ich ja in wenigen Minuten in einer drin.


    Es geht mir primär um die bestmögliche Lösung für eine moderne deutsche Großstadt, die ich zwar sehr schätze aber die mich nicht im täglichen Leben tangiert. Und das Thema interessiert mich auch nicht unbedingt für eine einzelne Streckenvariante (etwa, dass ich diese konkret gegenüber einer U-Bahnverlängerung favorisieren würde - so gut kenne ich die Varianten auch gar nicht), sondern eher als potentiell spannendes und lohnendes Projekt für die gesamte Stadt.


    Es hat sicher Gründe, dass nun schon mehrfach solche Planungen aufgekommen sind, verworfen wurden und doch wieder aufgenommen wurden. Oder woher kamen und kommen dann überhaupt noch die Pläne/Gedankenspiele, wenn doch ohnehin schon immer jeder sinnvollerweise dagegen war und es auch ewig bleiben wird - und zwar anders als irgendwo sonst auf der Welt pauschal ohne jede Differenzierung für jede Strecke und jeden Bedarf in einer großflächigen, ungleichmäßig besiedelten sowie ungleichmäßig bereits mit dem ÖPNV erschlossenen Millionenstadt? Zu viel Langeweile, wirklich nur alibimäßig als lästige Pflicht bei der U-Bahn-Planung oder gab und gibt vielleicht doch trotz der bekannten Widerstände auch immer wieder begünstigende Argumente? Aber klar, notfalls soll man halt einfach trotzdem "auf Biegen und Brechen" die entsprechenden "Quoten herauskitzeln", um vermeintlich "nachteilige" Verkehrsmittel zu verhindern.


    Dass Du hier recht verkrampft die vollständige Deutungshoheit über Vergangenheit, Gegenwart und "mutmaßlich" selbst Zukunft beanspruchst und dabei gar meinst für alle "Planer, Architekten, die Stadt und alle anderen Beteiligten" zu sprechen, die demnach alle unisono die selbe Haltung vertreten, spricht mE irgendwo schon für sich. Und bei so einer geschlossenen Wahrnehmung ergibt es schon Sinn, dass man andere User in einem Diskussionsforum nicht mehr "schwadronieren" haben möchte und sie doch gefälligst endlich mal die "festen Fakten" bzw. den "Realismus" verstehen und einsehen mögen.


    Wohlgemerkt: Wenn ich die Wahl habe, werde ich zumindest auf den längeren Strecken auch U- und S-Bahn bevorzugen. Und gerade die Hamburger Hochbahn habe ich bisher immer als attraktives und leistungsfähiges Transportmittel erlebt (durch die vielen oberirdischen Abschnitte auch attraktiver als typische U-Bahnen), sodass ich absolut nichts gegen einen sinnvollen Ausbau habe - wo man ihn sich leisten kann und will und er auch in angemessener Zeit zu bewältigen ist.


    Nur braucht auch oder gerade ein solches Netz attraktive Zubringer und eine ergänzende Feinerschließung. Das können teilweise Busse leisten und das mitunter sogar flexibler sowie ohne teure und beeinträchtigende Eingriffe ins Straßennetz. In Sachen Kapazität, Taktung, Geschwindigkeit und auch Fahrkomfort ist eine Tram oder gar eine Tram-Plus auf lohnenden Strecken aber klar überlegen. Es hat dann eben doch reale und vernünftige Gründe, dass selbst deutlich kleinere aber umgekehrt eben auch deutlich größere (und dichter mit U- und S-Bahn durchzogene) Städte als Hamburg ihre Straßenbahnen betreiben und weiter ausbauen - oft auch durchaus parallel zum Ausbau von U- und S-Bahn.


    Denn nochmals: Es gibt im Idealfall gar kein Gegeneinander, sondern alles greift sinnvoll ineinander. Natürlich ist es aber komplex und es kann situativ für eine Strecke auch schon mal eine enge Entscheidung zwischen beiden Systemen sein, bei der man im schlimmsten Fall dann aufs falsche Pferd setzen kann. Mir persönlich wurde in Berlin auch etwas zu lange primär auf den Ausbau des Tramnetzes gesetzt, was für so eine große Stadt einfach zu wenig ist. Trotzdem bin ich froh, hier beide (bzw mit S-Bahn meinetwegen alle drei) Systeme sinnvoll verzahnt zu haben.