Infrastrukturprojekte Hamburg

  • Hanse82 Mir ist durchaus aufgefallen, dass wir hier im Hamburger Bereich sind und es um eine (mögliche) Hamburger Planung geht. Habe ich mE aber auch alles entsprechend geschrieben. Da ich beide ÖPNV-Systeme kenne und übrigens künftig auch beide enger kooperieren wollen, kann ein Erfahrungsaustausch doch aber nicht schaden. Zumal unter anderem Askan ja nach Meinungen/Erfahrungen gefragt hatte - und die gibt es bezüglich Hamburg mangels bestehender Trams eben bisher nur für U- und S-Bahn...


    Vielleicht verstehe ich aber auch nicht, was genau Du mir eigentlich sagen wolltest.

  • Abgesehen davon, beantwortet das meine Frage nicht weshalb für dich immer alles utopisch ist und du bereits entsprechende Machbarkeitsstudien durchgeführt hast.

    Das sind ja eigentlich zwei Fragen :)


    Deine erste Frage laesst sich nicht beantworten, weil die Praemisse ja schon einen grundlegenden Fehler enthaelt: naemlich den, dass du behauptest fuer mich waere 'immer' und 'alles' irgendwie 'utopisch'. Du wirst feststellen, dass das keineswegs der Fall ist. Im Gegenteil. Bei vielen Projekten die hier im DAF kontrovers besprochen worden sind, findest du mich im 'pro'-Lager: Also bei denen, die dafuer argumentieren, dass ein schwierig umsetzbares Projekt durchaus machbar sein koennte (und eben nicht 'utopisch' ist).


    Grade wenn es um Infrastrukur-Vorhaben geht, dann kannst Du dich gern durch mehr als 17 Jahre meiner Beitrags-Historie hier arbeiten um festzustellen, dass meine Einschaetzungen zu Kosten, Zeitrahmen und genereller Umsetzbarkeit sehr oft (mit) am naehsten an dem waren was dann am Ende dann in der Realitaet geplant und gebaut wurde. Der Verbindungsbahn-Entlastungstunnel-Thread waere ein Anfang.


    Die Antwort auf deine zweite Frage haengt davon ab, wie eng du die Grenzen deiner Frage ziehst. Habe ich schon an ein einer Machbarkeitsstudie fuer eine Stadtbahn auf der Hamburger Elbinsel teilgenommen? Nein. das habe ich nicht! Habe schon an Finanizierungs-, Umsetzungs-, Technologie-, und Machbarkeitsstudien im Bereich Infrastruktur mitgewirkt? Ja, in diversen, sowohl direkt mit Endkunden, als auch mit den ueblichen Verdaechtigen Beteiligten solcher Projekte (also z.B. Ramboll, BCG, EY, McKinsey, Royal Haskoning, HPC, Trimble, etc.)


    So. Hilft die das jetzt weiter? Ich fuerchte es ist langweilig zu lesen fuer andere DAF-ler.

    Vielleicht verstehe ich aber auch nicht, was genau Du mir eigentlich sagen wolltest.

    Du bist nicht allein ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Midas ()

  • ^


    Sorry Midas, aber ein Systemwechsel am Moldauhafen von U- auf Stadtbahn ist wohl eher völlig utopisch.

    Mir fehlt da jede Vorstellung wie das funktionieren soll. Vier Gleise für den Bahnhof? Oder abwechselnd eine U-Bahn aus dem Norden und eine Stadtbahn vom Süden auf dem gleichen Bahnsteig?

    Die U4 muss zumindest bis Wilhelmsburg verlängert werden, optimal wäre natürlich Harburg. Ob man ab Wilhelmsburg alternativ auf ein Stadtbahnnetz setzen kann, darüber kann man sicher diskurieren.

    Aber ab Moldauhafen? Das wäre eine weitere "Schilda"-Lösung im Hmburger ÖPNV. Davon haben wir leider schon genug (U5 ohne S1-Verknüfung, S4 West ohne Anbindung an Altona neu).

  • Danke, ähnlich sehe ich das auch. Unabhängig davon einfach mal Abwarten. Niemand kann in die Glaskugel schauen und selbst deine Aussage ist deutlich solider untermauert als Midas.


    Midas, deine Selbstbeweihräucherung habe ich in -Sparring Hamburg- bereits thematisiert.

    Edit: witzig, dass du deinen Kommentar nochmal nachträglich angepasst hast, auf den Kommentar den ich geschrieben hatte. Bestätigt mich ja zusätzlich. Aber inhaltlich hat sich trotzdem wenig geändert und es wird völlig an der Thematik vorbeigeredet

  • Die U4 muss zumindest bis Wilhelmsburg verlängert werden...

    Und in meinem Beitrag steht auch wörtlich, dass ich nicht über eine Verlängerung 'über Wilhelmsburg hinaus' glaube. Also wo ist dein Problem?


    Selbst Wilhelmsburg wird schwierig, weil vom Moldauhafen bis nach Wilhelmsburg gut 2,000 m Strecke gebaut werden müssten die (außer Wilhelmsburg-Zentrum selbst) keinerlei weitere Erschließungswirkung haben.


    Zudem, wird das teurer Steckenbau weil er zu 100% auf Brücken und/oder in Tunneln stattfinden müsste. Der standardisierte Nutzen/Kosten-Faktor läge wohl daher unter 1.

  • Mag mich jemand aufklären, in wie weit Straßenbahnen Sinn ergeben, die nicht auf einer Eigenen Fahrbahn fahren, sondern diese sich mit Autos teilen?

    Der Vorteil einer Straßenbahn ist das die Kapazität größer als bei einem Bus ist, sie aber günstiger zu Bauen ist als eine U-Bahn. Natürlich darf sie dafür nicht im Stau stecken bleiben, allerdings geht das relativ einfach, indem man auf der normalen Straße autofreie Gleise legt und bei Kreuzungen die Ampel entsprechend schaltet. Die U4 Verlängerung zu den Elbbrücken hat 145Millionen€ gekostet für 1,3km. Berlin hat der Ausbau der Straßenbahn von Moabit zur Turmstraße nur 33Millionen€ gekostet für 2,2km Straßenbahn. Kiel plant momentan eine "Stadtbahn"(eigentlich eine gut Straßenbahn) für eine Milliarde€ für 36,5km. Das ist mit Betriebshof, Fahrzeugen und so weiter. Verglichen mit Bussen ist der Vorteil, dass eine Straßenbahn eine höhere Kapazität hat.


    Hamburg ist tatsächlich die größte Stadt in der EU ohne Straßenbahn oder Stadtbahn. Die nächstgrößte ist Vilnius mit einem Drittel der Einwohner Hamburgs. Für Hamburg mit U- und S-Bahn bietet sich die Straßenbahn für die äußeren Bezirke an. In Städten wie Paris oder London wird das oft so gemacht, um Verbindungen die nicht durchs Zentrum müssen bedienen zu können. Wenn man zum Beispiel von Billstedt nach Farmsen will, wäre die Straßenbahn eine sinnvolle Alternative. Das schafft auch interessante Querverbindungen und Alternativen, falls am Hauptbahnhof mal was passieren sollte.

  • ^^Midas


    Bei der Ausschreibung geht es offenbar aber genau darum, die Verlängerung ab Moldauhafen. Aber das absoluter Blödsinn.

    Die U4 ist eigentlich erst fertig, wenn sie Harburg erreicht hat und zwar als U-Bahn.

    Die S3 und S5 sind trotz Kapazitätserweitrungen hoch ausgelastet und verlaufen auf weiter Strecke parallel zur Fernbahnstrecke. Immer wieder sind eine oder gar beide gestört. Als ich noch regelmäßig in die City Nord musste bin ich häufig am Hauptbahnhof gestrandet. Eine leistungsfähige Alternative auf andere Trasse, die vor allem den Wilhelmsburger Westen erschließt macht auf jeden Fall Sinn, zumal wenn man bedenkt, wieviele Wohnungen dort geplant sind. Beide Vorhabe, Wohnungsbau im Wilhelmsburger Nordwesten und U-Bahnanbindung sollten gemeinsam geplant und umgesetzt werden.

    Auf eine Stadtbahn als Zubringer zum Moldauhafen würde ich als Wilhelmsburger verzichten können. Da kann ich lieber weiter die S-Bahn an den Stationen Veddel und Wilhelmsburg nutzen.

  • Dem schließe ich mich voll und ganz an. Zumal aus den aktuellen Visualisierungen der Station Moldauhafen ohnehin schon absehbar ist, dass selbst die Hochbahn mit einer Viaduktführung der Ubahn rechnen wird. Das Transportmittel ist leistungsfähiger, attraktiver und schneller. Wie alles um den Stübenplatz Reiherstiegviertel letztlich erschlossen wird (Untergrund- oder Viaduktführung) ist natürlich eine Frage der Zeit und der potenziellen Bebauung. Damit kenne ich mich in wilhelmsburg fairerweise zu wenig aus, wobei sich der Trend abzeichnet, dass auch dort der Wohnbau massiv weiter vorangetrieben wird, sowie im Rest Wilhelmsburgs bisher. Die Veddel wird mit dem Neubau des Riesen Busbahnhofs vermutlich dann ohnehin Busse haben, die auf die SBahn und den Moldauhafen zufahren, sodass ich mir an der Stelle nicht im entferntesten ausmalen kann, wo dort eine Straßenbahn verkehren soll ohne den Individualverkehr als Stadteingang massiv zu beeinträchtigen oder zwangsläufig untertunnelt werden muss für eine doch recht dünne Besiedlung.


    Da erachte ich den Neubau und die Ausweitung des Busnetzes für am klügsten und das zeigt die Stadt ohnehin immer wieder, dass sie den Busverkehr stärkt.


    Zur Entlastung des Sbahn Knotens wäre zweifelsohne eine weitere doppelgleisige Strecke von Nöten, aber das ist ein anderes Thema. Eine Straßenbahn kann schlichtweg nicht an die Effizienz einer ubahn auf dieser überbeanspruchten Strecke rankommen.


    Und würde man es tun, würde ich mich fragen, welcher Harburger oder selbst Wilhelmsburger dermaßen lange Fahrzeiten in Kauf nehmen würde um in den Norden zu gelangen. Unabhängig davon stellte sich mir auch die Frage, wie unfassbar viele Straßenbahnen bei der Auslastung auf die Strecke müssten. Das ist schlichtweg kaum machbar selbst wenn die Straßenbahn auf einem eigenen Ast verkehren würde.

    die geringe Kapazität, das geringe Tempo und die potenziell aufwendigere Führung aufgrund größere Erschließungsmöglichkeiten (fair) sprechen stark gegen ein solches System

  • In Wilhelmsburg werden gerade Neubaugebiete mit über 5000 Wohneinheiten geplant. Das meiste recht dicht in Mehrfamilienhäusern und gemischt, soll heißen auch noch Bürofläche. Die Projekte findet man hier: https://www.iba-hamburg.de/de/projekte/projektgebiete

    Das meiste davon im Norden und dort gibt es bereits einige Gegenden mit wirklich schlechten Öffi Anschluss. Dazu kommt noch Felder und Industrieflächen, welche ebenso erschlossen werden können. Dazu kommen noch Neubaugebiete in Harburg und Gegenden wie Neugraben. Auch dort wird viel geplant für die nächsten Jahre.


    Da wird also schon jetzt viel geplant und gebaut. Die S-Bahn und der Zugverkehr sind schon jetzt überlastet. Im Westen wird durch den Hafen eine Elbqueerung durch Tunnel oder Brücke sehr teuer und im Hafen ist natürlich auch wenig Nachfrage nach Öffis. Sprich imho sollte man auf ein Verkehrsmittel mit hoher Kapazität setzen und da ist die U-Bahn der Straßenbahn überlegen.


    Allerdings gab es tatsächlich mal eine Straßenbahn von Hamburg nach Harburg. Die führte über die jetzige Busbrücke bei den Neuen Elbrbrücken und dann weiter über die Alte Harburger Elbbrücke nach Harburg. Beide Brücken stehen noch und die eine ist sogar nur für Busse. Da kann man also relativ einfach eine neue Strecke bauen.

  • Auch bei Kapazitätsgrenzen von U- und S-Bahn kann ein Straßenbahn-System ja etwas Entlastung schaffen (falls man bei Netzausbau und Taktung des bestehenden Systems nicht mehr entsprechend optimieren kann). Gerade wo S- und U-Bahn nicht gut hinkommen, bietet es sich ja ohnehin an. Wie schon geschrieben wurde, sind Tempo und Kapazität zumindest bei eigenen Spuren oft deutlich besser als beim Bus (und sie lassen sich perspektivisch auch eher automatisieren, wobei das mW bei U- und S-Bahn noch besser ginge). Gerade moderne Trams haben mE zudem ein schönes Raum- und Fahrgefühl. Rein vom Gedanken her würde mir so eine Ergänzung für Hamburg also schon gut gefallen.


    Die Frage ist halt, ob Hamburg wirklich ein zusätzliches Verkehrssystem einführen und den ganzen Aufwand aber auch den Platz investieren will. Straßenbahnen haben ja eine andere Infrastruktur inkl. entsprechender Betriebshöfe, zusätzlichen Ausbildungskapazitäten etc. Und wie gesagt muss man nicht nur Personal ranschaffen, sondern auch den Platz für die Strecken irgendwem wegnehmen - oder man hat dann doch nur halbherzige Lösungen mit Trams auf der Straße, die dann schon mal im Verkehr hängen bleiben. Da man hier Neuland betritt, hoffe ich aber mal, dass man es wenn dann gleich richtig macht.


    Ich vermute daher aber mal, auch wenn man ggf. mit nur einer Linie anfängt, wird es nicht lange dabei bleiben und man wird einen größeren Wurf vorbereiten. Wie gesagt bin ich sehr gespannt, ob da wirklich noch was kommt oder es ggf. tatsächlich nur ein Gedankenspiel bzw. Wahlkampf war.

    Einmal editiert, zuletzt von jan85 ()

  • Also so wie ich die Ausschreibung und die diversen Presseartikel lese, ist doch gar nicht gesetzt, dass der "Übergangspunkt" zwingend die Haltestelle Moldauhafen ist. Mit der bislang geplanten Brückenlösung würde sich sowas nicht vereinbaren lassen.


    Das nördliche Wilhelmsburg (um den Stübenplatz) ist schon heute dicht besiedelt und schlecht angebunden an den ÖPNV. Dieses Problem wird sogar noch größer, wenn die vielen neuen Wohnungen aus den IBA-Projekten dazukommen (Spreehafenviertel, Elbinselquartier etc.). Für eine U4-Planung bedeutet das jedoch auch, dass der Wilhelmsburger Norden ziemlich "lukrativ" für eine neue U-Bahn sein könnte, da der Neu-Anschluss von vielen Einwohnern ans Schienennetz in der Fördersystematik des Bundes gut bewertet wird.


    Anders verhält es m.E. in den anderen Teilen von Wilhelmsburg. Da greift die S-Bahn schon viele Fahrgäste ab, so dass sich eine U-Bahn hier nicht rechnen könnte. Aber für eine Stadtbahn könnte es durchaus reichen.


    Bisschen rumgesponnen:


    Die U4 wird verlängert in Richtung Stübenplatz oder Georg-Wilhelm-Straße um das dortige Fahrgastpotenzial abzugreifen. Soweit wie möglich auch als Viadukt um Kosten zu sparen. Gleichzeitig richtet man eine Stadtbahn ein, die als Zubringer zur U und S-Bahn fungiert und die Elbinsel insgesamt besser ins ÖV-Netz einbettet. Die Stadtbahn könnte ganz grob der Linie des heutigen 13er / 154er Bus folgen und diese Linienführung haben: Kirchdorf-Süd - S Wilhelmsburg - Neuenfelder Straße - Georg-Wilhelm-Straße (dort Übergang zur U4 möglich) - Harburger Chaussee - S Veddel - Elbbrücken - Billhorner Röhrendamm - S/U Berliner Tor. Perspektivisch könnte man die Stadtbahn auch nach Süden weiterführen, über den Harburger Binnenhafen (der erhebliches Potential hat für Wohnraum und Gewerbe, aber schlecht erreichbar ist) zur S Harburg Rathaus und weiter zur TUHH.


    Die Fahrtzeit von Harburg auf die nördliche Elbseite wäre mit der Stadtbahn relativ lang im Vergleich zur S-Bahn. Aber man hätte endlich eine Redundanz im schienengebundenen Verkehr, die bei Störungen viel erleichtern würde und manche Spitzenbelastung der S-Bahn abfängt. Durch die Führung bis Berliner Tor ergeben sich auch interessante Querverbindungen, was den Hauptbahnhof entlasten könnte.


    Das wäre zumindest meine Idealvorstellung, die in Anbetracht der bisherigen und geplanten Siedlungs- und Verkehrsinfrastruktur funktionieren könnte.


    Ich bin sehr gespannt, was demnächst bei der Hochbahn untersucht wird und welche Ergebnisse die Machbarkeitsstudien haben werden.

  • Will nicht böse klingen. Aber das halte ich für äußerst unrealistisch. Zum einen, ist das politisch nicht wirklich gewollt durch die führende SPD, zum anderen ist eine Straßenbahn kein leistungsfähiges Transportmittel, welches bei Ausfall oder Störung der Sbahn die entsprechenden Menschenmassen in ähnlicher Fahrtzeit in den Norden transportieren kann.

  • Die Frage ist halt, ob Hamburg wirklich ein zusätzliches Verkehrssystem einführen und den ganzen Aufwand aber auch den Platz investieren will. Straßenbahnen haben ja eine andere Infrastruktur inkl. entsprechender Betriebshöfe, zusätzlichen Ausbildungskapazitäten etc.

    U-Bahnen im üblichen Hamburger Tempo - 5 Jahre diskutieren, 10 Jahre planen, 15 Jahre bauen - bringen den schienengebundenen ÖPNV nur quälend langsam voran. Eine Linie pro Generation - das kann es nicht sein. Straßenbahmen könnten schneller und viel billiger geplant und gebaut werden. Ob nun gerade das amphibische Wilhelmsburg, das auch für eine Straßenbahn komplexe Brückenbauten erfordern würde, für ein Pilotprojektideal wäre - IMHO eher nicht.

  • Sorry, aber da lohnt doch wieder der Blick nach Berlin. Straßenbahnen werden keinesfalls schneller geplant als U-Bahnen, das ist schlichtweg falsch. Im Gegenteil, die dauerhaft neue Aufteilung des Straßenraums. Probleme mit Körper- und Luftschall, Probleme mit Oberleitungen. Die Betroffenheiten sind wesentlich stärker ausgeprägt als bei U-Bahn-Projekten und lassen sich nur schwer lösen. Das war auch eine Erkenntnis in Hamburg, denn das Stadtbahnprojekt war ja keinesfalls unumstritten bei Anwohnern. Der Bau einer U-Bahn mag in Deutschland länger dauern als der einer Straßenbahn. Mittlerweile ist der Anteil der Bauzeit am Gesamtprojekt gar nicht mehr so groß.

  • Ob man ab Wilhelmsburg alternativ auf ein Stadtbahnnetz setzen kann, darüber kann man sicher diskurieren.

    Ich wuerde nicht sagen, dass 'kann' man diskutieren, sondern das 'muss' man diskutieren.


    Ich gebe dir recht: eine U-Bahn ist besser als eine Stadtbahn! Aber gleichzeitg gilt: eine Stadtbahn ist besser als 'keine U-Bahn'.


    Vielerorts ist in Hamburg (realistisch) die Wahl nicht:


    > Stadtbahn oder U-Bahn


    sondern


    > Stadtbahn oder nichts


    Wir koennen natuerlich von der U4 bis Harburg traeumen, aber ich bin Realist und befuerchte wie koennen 'froh' sein, wenn wir in useren Lebzeiten noch eine U4 Verlaengerung bis Wilhelmsburg sehen (und Damit meine ich nicht S-Wilhelmsburg, sondern das Zentrum Wilhelmsburgs).


    Mir fehlt eben der Glaube, dass neben...


    > der U4 nach Horner Geest

    > der U4 nach Grasbrook, bzw maximal(!) Wilhelmsburg

    > der rund 25 Km langen neuen U5 quer durch Hamburg

    > dem U2/U4 Signal-Upgrade (100 Sekunden Takt)

    > dem S4 Neubau nach Ahrensburg

    > der S6 (aka S32 Ertuechtigung) nach Neugraben (drei Zuege pro 10 mins statt zwei)

    > dem Upgrade der A1 zur vollwertigen S4 West

    > der neuen S6 nach Bahrenfeld

    > dem Quasi-Neubau/Umbau des HBF

    > dem Verbindungsbahn-Entlastungstunnel (VET)

    > dem neuen Bahnhof Diebsteich/Altona

    > dem dritten Regionabahngleis nach Elmshorn

    > dem angedachten Neubau zweier Fernbahngleise zwischen HbF und Harburg


    ... noch irgendwelche Ressourcen fuer deine Wunsch-U4 von Wilhelmsburg via Kirchdorf-Sud nach Harburg 'uebrig' sein werden. Weder finanziell noch administrativ/planerisch!


    Nur sagen 'die MUSS kommen' baut keine U-Bahn, auch wenn du dir (oder sogar wir uns?) das vielleicht wuenschen wuerden.

  • Midas



    Für eine Stadtbahn oder Straßenbahn muss allerdings auch ein Betriebshof gebaut oder umgebaut werden. Für 10km Straßenbahn ist das einfach zu viel Aufwand. Für Kiel sollen Betriebshof und Fahrzeuge über 300Millionen€ kosten. Wirklich günstig wäre es auf der ehemaligen B75 eine oberirdische U-Bahnlinie auf einem Damm zu Bauen und diese weiter nach Harburg zu führen. Also durch die meisten Neubaugebiete durch. Normale Bahnstrecke was das quasi wäre, ist sogar günstiger als Straßenbahn, da keine Autos auf ihr fahren müsste. Man hat sogar einige Brücken, die man vielleicht benutzen könnte.

  • Wirklich günstig wäre es auf der ehemaligen B75 eine oberirdische U-Bahnlinie auf einem Damm zu Bauen und diese weiter nach Harburg zu führen.

    ^^ Das waere ggf etwas guenstiger als anderswo, aber sicherlich nicht 'wirklich guenstig'. Ausserdem waere das eine sinnlose Doppel-Erschliessung: Statt dort zu bauen wo es noch keinen schienengebundenen OePNV gibt, wuerde man in knapp 500 m Entfernung eine Paralleltrasse zur S-Bahn bauen.

  • Will nicht böse klingen. Aber das halte ich für äußerst unrealistisch. Zum einen, ist das politisch nicht wirklich gewollt durch die führende SPD, zum anderen ist eine Straßenbahn kein leistungsfähiges Transportmittel, welches bei Ausfall oder Störung der Sbahn die entsprechenden Menschenmassen in ähnlicher Fahrtzeit in den Norden transportieren kann.


    Mein Beitrag enthält sehr viel Konjunktiv. Mir ist schon klar, dass so eine Stadtbahn im Deutschland von heute nur schwer bis gar nicht umzusetzen ist.


    Ich glaube aber, dass so ein Stadtbahn-Netz im Bereich Elbinseln/Harburg funktionieren könnte und für die Gegebenheiten in Hamburg eigentlich das richtige wäre. Dabei geht es auch nicht um einen 1:1 Ersatz der S-Bahn im Störungsfall, sondern einfach um zusätzliches Verkehrsangebot, das nachweislich wesentlich mehr Kapazität hat und auch wesentlich mehr Fahrgäste anlockt als reine Bus-Lösungen.


    Vielleicht zeigt sich in wenigen Monaten, dass für den VET und die S6 definitiv kein Geld da ist und die U5 West verzögert sich auch .... dann könnte eine Stadtbahn durch die geringeren Kosten durchaus attraktiv sein. Dem Winterhuder Wutbürger ist es vermutlich auch egal wenn eine Straßenbahn in Wilhelmsburg oder Harburg rumfährt.

  • Lageplan hat in Beitrag #1731 eigentlich sehr gut beschrieben wie das aussehen könnte.


    Was ich immer wieder erstaunlich finde ist, dass solche Investitionen offenbar immer nach dem aktuellen Bedarf betrachtet werden und nicht nach dem vorhersehbaren. Wenn die U-Bahn schon bei der Planung und dem Bau der neuen Quatiere berücksichtigt werden, kann viel Geld gespart werden.


    Wilhelmsburg ist zu komplex um mit einer U-Bahn erschlossen zu werden, zumal der Osten schon mit der S-Bahn gut angebunden ist. Von daher würde es keinen Sinn machen, eine U-Bahn nach Kirchdorf Süd zu planen. Hier könnte eine Stadtbahn ins Spiel kommen, die grob der Wilden 13 folgt und im Süden weiter nach Harburg. Ein Schnäppchen wäre auch die nicht, müsste doch die Fernbahn- und S-Bahn Trasse überbrückt werden. Und auch sonst wird eine Trassenführung nicht einfach.



  • ... noch irgendwelche Ressourcen fuer deine Wunsch-U4 von Wilhelmsburg via Kirchdorf-Sud nach Harburg 'uebrig' sein werden. Weder finanziell noch administrativ/planerisch!

    Du hast noch die Bahnverbindung Bergedorf-Geesthacht vergessen, läuft da nicht eine Machbarkeitsstudie? ;)


    Bei der U4 würde ich nicht maximal bis Wilhelmsburg, sondern mindestens bis Wilhelnsburg sagen. Der Bedarf wird mit Fertigstellung der neuen Quatiere in jedem Fall gegeben sein. Ich würde auch nicht den Stübenplatz, sondern die Kreuzung Georg-Wilhelm-Straße/Veringstraße als Ziel sehen, um sowohl Alt-Wilhelmsburg als auch das Spreehafenviertel und den nördlichen Teil des Elbinselquatiers zu erschließen.

    Von dort aus kann man sich zumindest die Option offen halten die U-Bahn entlang der Georg-Wilhelm-Straße weiter nach Süden zu führen.

    Man darf nur nicht den Fehler der U5 wiederholen, die eine eierlegede Wohlmilchsau werden sollte und dabei viele Wünsche (ich würde sogar sagen Notwendigkeiten) offen lässt.