um eine - vordergründige - "Touristenattraktion" zu bauen, welche nebenbei auch noch ein ergänzendes Infrastrukturprojekt darstellen könnte, sollten alle Bürger jubelnd zustimmen. Nicht so in St. Pauli, wo man sich darüber aufregt, wenn sich was verändert und man lieber auf das Investment verzichtet. Die HafenCity ist eh Großbaustelle, da kommt es auf eine mehr oder weniger auch nicht mehr an.
Wenn Du magst, dann darft Du natuerlich von mir gerne Jubeln, wenn die Seilbahnen alle kommen und Hamburg zur Deutschen Seilbahnhauptstadt wird. Aber das Bejubeln des Projektes jetzt quasi als Buergerpflicht hinstellen zu wollen ist doch etwas grenzwertig. Es ist nebenbei auch nicht zutreffend, dass nur St Paulianer dagegen sind.
Was das 'Infrastrukturprojekt' angeht - Du hast da offenbar etwas nicht mitbekommen: Es haben ja bereits sowohl die potentiellen Investoren, als auch der Bezirk Mitte inzwischen zugegeben - beim zweiten Seilbahnprojekt haben die Initiatoren fairerweise gar nicht erst versucht das Ganze so zu verkaufen - dass es sich bei den Seilbahnen in keinster Weise um Infrastrukturprojekte handelt, sondern um rein touristische Objekte ohne verkehrlichen Nutzen (ausser der Erschliessung des Musicaltheaters). Das Ganze so wie Du nun auf einmal als 'ergeanzendes Infrastrukturprojekt' zu beschreiben entbehrt jeglicher Grundlade: Fallen fuer Dich die Achterbahnen auf dem Dom oder das gelegentliche Riesenrad in der Hafencity denn auch unter 'Infrastruktur'?
Ausserdem: Nur weil etwas (meiner Meinung nach) Unsinniges komplett privatwirtschaftlich finanziert werden soll, heisst dass noch lange nicht, dass man als Buerger gefaelligst dafuer zu sein hat. Was ist denn das fuer eine Logik? Wenn Dir beispielsweise morgen entgegen des geltenden B-Planes ein 40-Stockwerke hohes Wohnhaus 10 Meter vor das Fenster gestellt werden soll - hast Du dann nach Deiner eigenen Logik kein Recht dagegen zu sein, nur weil das neue Haus zu 100% privat finanizert wird? Bis Du dann verpflichtet zu 'Jubeln' weil investiert wird?
Und: In Deinen 'Rechnungen' und Deinen Vergleichen mit OePNV-Projekten (...alle Steuerzahler dauerhaft damit belastet...) verwechselst Du zudem volks- und betriebswirtschafliche Bewertungen. OePNV Projekte werden in Deutschland nur dann realisiert wenn sie einen deutlich positiven Kosten-Nutzen-Faktor haben. Das heisst, dass das Projekt an sich einen Gewinn bringt - zum Beispiel durch Steuermehreinnamen, Einsparung an Alternativkosten, Bodenmehrwert, positive Beschaeftigungseffekte, etc. Es sollte eigentlich einsichtig sein, dass beispielwsweise Schulen, Feuerwehrwachen und U-Bahn Linien einen volkswirtschaftlichen Gewinn bringen. Oder glaubst Du die Hamburger Feuerwehr erziehlt eine Jahresrendite? Nein? Was soll dann an dieser Stelle das 'Verlustargument'?
Ich wundere mich in der Tat ueber die unterschiedlichen medialen Bewertungen diverser Projekte in Hamburg - voellig unabhaengig darueber on die Projekte an sich direkt vergleichbar sind oder nicht.