Infrastrukturprojekte Hamburg

  • damar: Letztere Bahn ist dann allerdings keine richtige Straßenbahn mehr, sondern eine Stadtbahn, da eigene Spur. Dafür wäre in Hamburg wohl eh kein Platz, ausser vielleicht in Wilhelmsburg.

  • Escobar, das Argument kann man so nicht gelten lassen: Ein für damalige Verhältnisse recht großer teil der Hamburger Straßenbahn fuhr bereits auf eigenem Gleiskörper neben oder in der Mitte der Straße. Wo ein Wille ist, fehlt ist auch ein Weg. Niemand kann mir weismachen, dass in Hamburg der Platz fehlt. Wo heute eine Busspur ist, kann morgen eine Tram fahren.


    Schon komisch: In fast allen anderen Metropolen der Welt geht es, aber ausgerechnet in einer der am dünnsten besiedelten Städte (nämlich Hamburg) mit der lockersten Nachkriegs-Streubebauung die man sich vorstellen kann, da soll es nun ausgerechnet am Platz scheitern.. Das halte ich für mehr als fragwürdig. Man muss ja auch mal sehen, wie in Hamburg teilweise der auch-so-knappe Platz im Straßenraum „genutzt“ wird: Ein paar unantastbare Parkplätze (anderswo ist dafür abgepollert), zwei drei schöne Altglas-Iglus, vielleicht eine Werbetafel, ein wunderschönes vermoostes Fahrradhäuschen oder ein prima Schadstoff-Mess-Container.


    [Achtung Ironie!]Na, so schöne Dinge wollen wir nicht opfern, denn das geht nun wirklich nicht. Das sind in der Tat schier unlösbare Probleme für eine Großstadt! Schade, schade...[Ironie Ende]

  • Ich glaube nicht, dass das entscheidende Kriterium, ob es sich um eine Straßen- oder Stadtbahn handelt, eine eigene Spur ist. Fast überall in D, wo man neue Straßenbahnlinien geplant sind oder alte Linien umgebaut werden, wird eine eigene Straßenbahnspur eingerichtet.

  • Eine eigene Spur macht für mich eine Stadtbahn aus. Scheint aber nicht genau definiert zu sein. Bei Wiki findet man folgendes zum Thema Straßenbahn:


    "[...] Sie fuhr ursprünglich als innerstädtisches Verkehrsmittel auf in der Straße verlegten Gleisen, wurde aber in verschiedener Weise weiterentwickelt. Die Verlegung von Strecken auf eigene Bahnkörper oder in Tunnel erhöhte die Reisegeschwindigkeit, derart modifizierte Straßenbahnen werden häufig auch als Stadtbahnen bezeichnet, besonders wenn Tunnelstrecken einbezogen sind (U-Straßenbahn), die Unterscheidung ist jedoch fließend. [...]"


    :???:

  • Na, dann haben wir wohl beide Recht...:daumen: Bei Stadtbahn musste ich an die Überland-Straßenbahn-Systeme wie in Karlsruhe denken. (siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Stadtbahn )


    Sollte in HH doch wieder ein Straßenbahn gebaut werden, wird sie sicher auch einen eigenen Gleiskörper erhalten, da es so einfach weniger Konflikte mit dem Autoverkehr gibt. Ob man die Bahn dann Stadtbahn nennt oder nicht ist ja egal.

  • Die duenne Besiedlung trifft zwar im Durchschnitt auf den Stadtstaat zu, zu dieser Flaeche zaehlen aber Eben auch der Sueden, der Hafen und die Alster, Hamburg hat im Zentrum eine der hoechsten Einwohnerdichten Deutschlands, Hoheluft-West ist der am dichtesten besiedelte Stadteil Deutschlands mit ca. 18.000 Einwohner/km².....


    http://de.wikipedia.org/wiki/L…en_Ortsteile_Deutschlands


    Ist schon richtig, aber man muss auch bedenken, dass ausgerechnet durch das extrem dicht besiedelte Hoheluft eine Busspur läuft, die damals schon Strassenbahnspur war. Die Haltestellen müsste man nichtmal anbauen, die existieren ja schon direkt an der mittleren Busspur samt Wartehäuschen (oder wie man die Dinger nennt).


    Darüberhinaus ist Hamburg nicht nur einfach eine der am dünnsten besiedelten Städte... es ist die am dünnsten besiedelte Millionenstadt Europas. Abzüglich Hafen und den kaum bebauten südlichen Stadtteilen kommen wir im besten Fall auf eine mittlere Einwohnerdichte.
    Platzprobleme dürften kein Grund gegen Strassenbahnschienen sein.

  • 10 der 22 am dichten besiedeltsten Stadtteile BRDs sind in HH, Platz ist aber sicher auf den Busspuren, das stimmt ! nur fallen die dann als Taxi und Notfallspuren aus.
    Wenn man sich die Zahlen auf Wiki anschaut wird allerdings klar, wie belanglos die 2200 einwohner/qkm sind, da die Berreiche wo die Strassenbahn fahren soll alle um die 15 000 einwohner/qkm liegen... Da die Bahn nicht ueber die Felder im Sueden oder durch den Hafen fahren soll muss man als Vergleichszahl fuer die relevanten Stadteile daher eher 10 000 als 2200 zugrunde legen....

  • In meinen Augen geht das in eine ganz falsche Richtung. Wir verwechseln hier doch Bevölkerungsdichte und die Dichte der Bebauung. Erstere ist unter anderem relevant dafür, wo eine Straßenbahn sinnvoll überhaupt hinfahren sollte (Stichwort Fahrgastaufkommen). Letztere spielt ggf. eine Rolle bei der Frage, ob eine Trasse durch eine bestimmte Straße passt. Die Hamburger Innenstadt ist zum Beispiel fast bevölkerungsleer in der Statistik (weil dort praktisch niemand wohnt). Deshalb ist sie ja keineswegs ein freies Feld ohne Gebäude. Fakt ist, das die Straßenbahn immer Platz auf Hamburgs Straßen hatte, zu einem großen Teil immer schon auf eigener Trasse. Ohne es nachweisen zu können erschient es mir einfach logisch, dass so ein Zustand wiederherstellbar wäre wenn man es wollte. Das Straßenbahnprojekt des vergangenen Jahrzehnts war ja bekanntlich mehr oder weniger komplett durchgeplant und ohne weiteres machbar – auch mit vielen eigenen Trassen.


    Was außerdem nicht vergessen werden darf: Es geht nicht um eine absolute Betrachtung von Platz, sondern um die relative Ausnutzung der Verkehrsfläche im Verhältnis zu anderen Verkehrsträgern und deren Beförderungsleistung. Wenn Hamburg angeblich ein Platzproblem mit einer Straßenbahn hätte, dann dürften hier auch keine Busse fahren, da diese den Verkehrsraum schlechter ausnutzen als eine Tram: Dort wo Busse im Verkehr mitfahren, könnte die Straßenbahn dies auch. Dort wo es Busspuren gibt, könnte auf weniger Platz eine Straßenbahntrasse gebaut werden. (Es sei denn die Trasse soll für Busse und Bahnen gängig sein.)


    Letztendlich glaube ich, bleibt das aber eine Phantomdiskussion zu Hamburgs Nachteil: In Hunderten von Städten auf der Welt werden Straßenbahnen erneuert, ausgebaut, wiedereingeführt, modernisiert, erweitert und verbessert. Unter den Positivbeispielen finden sich Kleinstädte und Mittelstädte genauso wie Metropolen.


    In keiner(!) mit bekannten Stadt auf diesem Planeten wird ein bestehendes Tram-System zurückgebaut, oder gar abgeschafft. (höchstens aus einem ganz spezifischen Grund wie, dass z.B. unter der identischen Trasse eine U-Bahn gebaut wurde.)


    Dennoch entflammt in Hamburg alle paar Jahre eine Diskussion um dieses Verkehrsmittel. Komisch ist: Dabei finden sich jedes Mal wieder Stimmen die dann ausführlich herleiten, warum all das was überall funktioniert und sich überall bewährt hat nun ausgerechnet in Hamburg aus irgendeinem sehr speziellen Grund keinesfalls auch funktionieren könnte.


    Das sollte einem doch zu denken geben.

  • Hamburg ist eine Stadt mit ziemlich schmalen Straßen. Eine Stadtbahn ist daher nur in den Außenbezirken sinnvoll.


    Das Dilemma einer Stadtbahn auf der Strecke der Buslinie 5 wäre, dass man sie schlecht in die Innenstadt führen kann. Dammtorstr./Gänsemarkt ist zu schmal. Colonnaden ginge vielleicht, da Fußgängerzone. Jungfernstieg ist auch zu schmal. Man könnte sie vielleicht am Dammtor in den U1-Tunnel einführen, das trüge aber Verspätungen von der Straßenoberfläche in den Tunnel ein.

  • Hamburg ist eine Stadt mit ziemlich schmalen Straßen. Eine Stadtbahn ist daher nur in den Außenbezirken sinnvoll.


    Das Dilemma einer Stadtbahn auf der Strecke der Buslinie 5 wäre, dass man sie schlecht in die Innenstadt führen kann. Dammtorstr./Gänsemarkt ist zu schmal. Colonnaden ginge vielleicht, da Fußgängerzone. Jungfernstieg ist auch zu schmal. Man könnte sie vielleicht am Dammtor in den U1-Tunnel einführen, das trüge aber Verspätungen von der Straßenoberfläche in den Tunnel ein.


    Alles Unsinn, auf der Trasse der Linie 5 könnte sofort eine Straßenbahn gebaut werden, da fuhr ja auch früher mal eine! Die Autolobby ist in Hamburg sehr stark. Straßenbahnbau bedeutet häufig auch Rückbau von Park- und Straßenflächen. In Paris werden gezielt Straßenbahnen auch in der Innenstadt gebaut, denn das Verkehrsaufkommen ist mörderisch. Gerade Hamburg, mit seinem exzellenten Straßennetz könnte ein neues Netz anlegen, ohne größere Verkehrsstörungen. Es ist eine rein Politische Angelegenheit. Die Straßenbahn wurde unter Vorbehalt stillgelegt. Man wollte viele neue strecken als Ersatz bauen, aber das geschah nicht.


    http://de.wikipedia.org/wiki/G…pl.C3.A4ne_nach_dem_Krieg

  • Alles Unsinn


    Im DAF ist sonst glücklicherweise ein etwas sensiblerer Tonfall üblich.


    auf der Trasse der Linie 5 könnte sofort eine Straßenbahn gebaut werden, da fuhr ja auch früher mal eine!


    Damals war deutlich weniger Autoverkehr. Und den Fehler, Straßenbahnen mitten zwischen den Autos fahren zu lassen, wird man wohl hoffentlich nicht wieder machen.


    In Paris werden gezielt Straßenbahnen auch in der Innenstadt gebaut


    Dafür hätte ich gern eine Quelle.

  • Das ist eben genau der Fehler, denn T3 liegt zwar innerhalb der Pariser Stadtgrenzen, aber mal gerade so eben: sie verläuft nämlich parallel zu dieser an der Peripherie. Bin kürzlich damit gefahren ;) T1, T2 und T4 liegen außerhalb von Paris, allerdings immer noch klar innerhalb des Einzugsbereiches, denn die Metropolregion Paris ist ja riesig, die eigentliche Stadt aber recht klein. Von einem Projekt T8 ist noch zu lesen, aber auch außerhalb. Sonst ist mir nichts bekannt.

  • geht's hier jetzt um Paris oder Hamburg? Nicht, das ich mich nicht für Paris interessiere, ist ja ne schöne und sehr interessante Stadt. Aber in diesem Forum interessiere ich mich ehr für Hamburger bauliche Geschehnisse:-)

  • Eine Straßenbahn in Hamburg macht IMO nur Sinn, wenn das Straßenbahnnetz ein zusammenhängendes ist - und damit mit einem Depot auskommen kann. Insellösungen wären wohl zu teuer.


    An folgenden Stellen wäre durchaus Platz für eine Stadtbahntrasse:
    - Linienführung der Metrobuslinie 5 von Dammtor stadtauswärts
    - Esplanade, Gorch-Fock-Wall (Grün-/Parkstreifen in der Mitte)
    - Oberaltenallee (am EKZ Hamburger Straße, Grünstreifen in der Mitte) -> allerdings schon von der U-Bahn bedient.
    - Saarlandstraße (Grünstreifen in der Mitte oder an den Seiten)
    - Jahnring
    - überhaupt, die City Nord
    - Gründgenstraße, Steilshoop wäre auch kein Problem (Straßenmitte)
    - Alsterkrugchaussee
    - Breitenfelder Straße


    Hat jemand Lust, daraus ein zusammenhängendes Stadtbahnnetz zu basteln? ;)

  • Hamburg ist eine Stadt mit ziemlich schmalen Straßen. Eine Stadtbahn ist daher nur in den Außenbezirken sinnvoll.


    In Muenchen werden Strassenbahnen hauptsaechlich als Tangentialverbindungen zur Umgehung der Innenstadt benutzt. Waere das nicht auch eine Perspektive fuer Hamburg?

  • Im DAF ist sonst glücklicherweise ...


    Die bekamst du ja schon von anderer Seite, dafür nochmal vielen Dank! Dazu bleibt zu sagen, dass Paris in der direkten Innenstadt gar keine Straßenbahn benötigt, da das U- Bahn Netz sehr dicht ist, anders als in Hamburg. Paris Stadt ist nur unwesentlich grösser als Hamburg (2,1 Mio.)


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    Bitte achte auf unsere Richtinien bezüglich des Zitierens. Danke.

  • Habt ihr oder einer von euch gewusst, dass die Brücke (Bahn Bahn Bahn)
    an der Stockmeyerstraße verlegt wird? Bzw. auch die Gleise?
    Stand heute da ganz andächtig und kriegte den Mund nicht wieder zu -
    Arge U4 Gelände
    :confused:
    bild später