Infrastrukturprojekte Hamburg

  • ^^
    Ich meine, dass die auch vor ca 4 Jahren mal (wieder) ein Thema war, hauptsächlich aufgegriffen von der Bild, und nach 1, 2 Wochen wieder verschwunden war. Definitiv ein Fall von "Alle Jahre wieder" in dennZeitungen und dann gibt es doch keine Fortschritte.


    Mod: Bitte unnötiges Zitieren vermeiden! Danke!

  • Das erste was mir dazu eingefallen ist, waren Erinnerungen en meine Jugend.
    Damals, als man noch mit den Silberlingen von Süden komment auf Gleis 13 angekommen ist konntem an noch die Treppen runter nehmen und in einem Tunnel zum U-Bahnhof Süd gehen.
    Den Tunnel gibt es sicher immer noch. Könnte man den nicht renovieren, modernisieren und ausbauen?

  • Den Tunnel gibt es sicher immer noch. Könnte man den nicht renovieren, modernisieren und ausbauen?


    Klar gibt's den noch, er ist nur geschlossen. Wir duerfen hier nicht naiv sein. Die DBAG hat keinerlei Interesse den Tunnel wieder in Betrieb zu nehmen. Die kassieren Umsatzmieten von ihren Shop- und Gastro-Mietern. Das heisst die Reisenden sollen nicht unten durch einen dunklen Tunnel laufen, sondern moeglichst oben rum und an moeglichst vielen Geschaeften vorbei! Dsss der Tunnel sofort wieder zu einem verdreckten Fixertreff wuerde ist ein zusaetzliches Problem.

  • Das stimmt schon. In dem Zustand der der 70iger wäre er heute natürlich kaum tragbar. Da müsste von der Gestalltung, vor allem beim Licht, deutlcih nachgebessert werden. Shops wird man da nicht unterbringen können, dafür ist der Tunnel zu schmal. Das er ein Fixertreff werden könnte ist zwar möglich, würde ich allerdings als nicht so wahrscheinlich ansehen. Dafür dürfte er zu stark frequentiert werden und ist zu übersichtlich.


    Einen finanziellen Mehrwert für die DBAG ist er natürlich nicht. Er käme ausschließlich den Kunden zu Gute. Dem Unternehmen würde er im Gegenteil nur Geld kosten, etwa durch die regelmäßige Beseitigung von Vandalismusschäden. Auf diese Mitbürger ist ja genauso verlass, wie auf die "Dagegen-Fraktion".

  • Fuer die die auch noch an den (Wahl-)Weihnachtsmann glauben :)


    Saetze wie...

    Unklar ist auch noch, ob die CDU eine klassische Niederflurstraßenbahn will oder auf eine U-Stadtbahn setzt, die sowohl im Hamburger U-Bahn-System fahren könnte, als auch auf der Straße und dort aber richtige Hochbahnsteige benötigt. "Die Fraktion hat sich hierzu nicht abschließend festgelegt


    ...zeigen doch, dass das alles nur Wahlkampf-Blabla ist, und dass niemand in der CDU sich bislang auch nur ansatzweise ernsthaft mit dem Thema beschaeftigt hat. Eine 'U-Stadtbahn' ist ungefaehr so sinnvoll und so realistisch wie eine nuklearbetriebene Monorail. Der unterschied ist nur: Wenn die CDU sagen wuerde 'wir willen eine nuklearbetriebene Monorail bauen', dann wuerde wohl mehr Leuten auffallen, dass das Schwachsinn ist. :nono:

  • Eine Stadtbahn an sich mag ja auf der einen oder anderen Strecke sinnvoll sein, aber will man wirklich die Innenstadt wieder mit Oberleitungen dichthängen? Das hielte ich für einen gravierenden Fehler; zumal es ja auch Systeme gibt, die den Strom von unten bekommen, ohne dass Passanten gegrillt werden. Bitte keine Draht-Wäscheleinen mehr quer durch Innenstädte.

  • ^^


    Keines der Systeme zur Stromversorung von unten ist zuverlaessig (Schnee, Eis, Laub, Schmutz, etc). Zudem sind sie exorbitant teuer.


    Normale, gutgemachte Oberleitungen sind ueberhaupt kein Probelm und koennen ohne weiteres optisch in den Stadtraum integriert werden ohne, dass sie stoerend wirken. Siehe zum Beispiel hier.. Bei uns in Paris wurde jeder (!) Stadtraum in den die Tram integriert ganz erheblich aufgewertet (darin besteht ueberigens in der Stadt weitgehend Einigkeit). In Hamburg wuerde es wohl genauso sein, wenn es je zum Bau einer Strassenbahn kaeme.


    Komisch, dass eine dezente Oberleitung einer Tram angeblich 'stoeren' soll, aber die Verschandelung unserer Innenstaedte durch einen Wald von Schildern, Signalbruecken und Ampeln (teils massiv, teils schief stehend, fast immer dreckig , rostig und verbogen) fuer den Autoverkehr als 'normal' hingenommen wird!?

  • Ich hab ja nicht gesagt, dass ich Schilder schön finde ;) Aber da sehe ich erstmal keine Alternative zu, außer dass man oft viel zu viele Schilder aufhängt. Aber Oberleitungen finde ich scheußlich, ob on Paris, Wien oder Hamburg, völlig egal. Es bleiben Drahtkabel, die mitten durch den öffentlichen Raum gehängt werden. Und ich persönlich habe auch kein Problem mit der Buslinie 5.

  • Du wirst aber feststellen muessen, dass - wenn es je in Hamburg wieder zu einer Stadtbahnplanung kommt - wohl nicht Deine privaten Kriterien zum Plaungsmassstab genommen werden.


    Es wuerde bei der Plaung des Ersatzes der Buslinie 5 durch eine Tram sicherlich nicht die Frage gestellt werden: 'Hat CRBauer ein Problem mit dem Bus', sondern wohl eher die Frage nach der Leistungsfaehigkeit des Verkehrsmittels in Personen pro Stunde, nach den Betriebskosten, nach der lokalen Laerm- und Schadstoffemission, nach der Verbesserung der durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit, nach der Zuverlaessigkeit der Taktung, etc. Ich denke das ist Dir schon klar...


    Die Diskussion darum, ob Oberleitungen nun stoeren oder nicht ist in meinen Augen eine Luxusdiskussion um ein Detail, welches anscheinend in allen(!) anderen Grossstaedten Europas (mit Ausnahme Kopenhagens) niemanden daran gehindert hat Strassenbahnen bzw Stadtbahnen neu zu bauen oder massiv auszubauen. Sie beweist nur, dass in Hamburg der Groschen noch nicht gefallen ist, und man lieber Nebenkriegsschauplaetze zu Tode diskutiert, als endlich die Verkehrsprobleme dieser Stadt zu loesen.


    Es ist letztlich auch egal, denn die aktuellen Stadtbahn und U-Bahn-Plaene von CDU udn SPD sind eh nichts als leeres Wahlkampfgetoese und es wird absehbar nichts dabei herauskommen ausser heisser Luft und sinnlosem Herumgedoktore am Bussystem. CDU, SPD und andere Parteien hoffen - wohl nicht ganz zu unrecht - dass sich wie vor jeder Wahl, noch ausreichend 'Dumme' finden die das alles fuer bare Muenze nehmen und dann am Wahlsonntag mit der Stimme belohnen...

  • Ich steh ja nun nicht alleine da und alle anderen wünschen sich sehnlichst eine Straßenbahn. Ich kenne auch genug Leute, die in Städten mit Straßenbahn leben und darüber fluchen.
    Ich frage mich nur, ob man nicht Unterflurstromversorgung verbessern kann und sich einfach etwas Zeit lässt, bis das ausgereift ist. Und derart tiefgreifende Infrastrukturprojekte dürfen dann auch mal etwas teurer sein. Das ist am falschen Ende gespart. Und Luxusdiskussion ist das dann hier fast alles. Dann ziehen wir eben wieder so schnell, billig und effizient wie möglich Wohnklötze im Einheitslook hoch, legen das preiswerteste Verkehrssystem quer durch die City und pflastern den Jungfernstieg mit Beton statt Granit. Ich finde es nicht unwichtig, wie schön die Innenstadt ist. Und wenn die Mehrheit Oberleitungen okay findet, dann ist das eben so; aber wenn ich mit Leuten darüber spreche, hat bisher noch niemand zu mir gesagt, dass er Oberleitungen ansprechend findet. Ist eben eine Abwägungsfrage.

  • Ich kenne auch genug Leute, die in Städten mit Straßenbahn leben und darüber fluchen.


    Worueber genau fluchen die? Ueber halbgare 'Hochflur-Schrottsysteme' die man aus den Vorkriegsjahren 'geerbt', dann in den 60er- und 70er-Jahren mit Tunnelabschnitten verschlimmbessert, seit den 80er-Jahren hat verkommen lassen um dann seit den 90ern wieder an ihnen herumzumodernisieren? (wie z.B. Koeln, Stuttgart, Hannover, Rhein-Ruhr, etc.?)


    Oder ueber von Grund auf neue moderne Niederflursysteme wie z.B. Paris, Bordeaux, Nantes, etc?


    Das ist ein entscheidender Unterschied. Was letztere angeht hoere ich eigentlich nie (!) nennenswerte Beschwerden.


    Hamburg haette ja - im Falle eines Falles - wenigstens den Vorteil, dass man zur Abwechslung mal alles richtig machen koennte, und nicht irgendwelche Kompromisse von 1949 noch ewig mit durchs System durchschleppen muss.

  • Fuer die die auch noch an den (Wahl-)Weihnachtsmann glauben :)


    Keine Angst, Midas, tue ich nicht. Und keine der genannten Parteien wird je meine Stimme bekommen. Mich freut es nur, dass auch der irrationale Betonblock SPD in dieser Frage wieder aufzubrechen scheint. Verunsicherung ist immer gut.


    Was die U-Stadtbahn angeht: Ich war im Dezember in Wien und war durchaus angetan von der fast unmerklichen Verbindung von U- und Straßenbahnlinien. Ein sehr schönes Netz, bei dem auch die Oberleitungen nicht stören…


    Frank

  • Ich zitiere mich mal selbst :)


    Die DBAG plant angeblich in Abstimmung mit der Stadt Hamburg den Hauptbahnhof zu vergroessern. Dazu soll die Bahnhofshalle nach Sueden erweitern werden. (...)


    Hier ein paar Visualisierungen aus der Studie. Noch mal den Kontext hier.



    Quelle: BDS Bechtloff.Steffen.Architekten



    Quelle: BDS Bechtloff.Steffen.Architekten



    Quelle: BDS Bechtloff.Steffen.Architekten


    An sich nicht schlecht! Aber ob ein 30-Stockwerke-Hochhaus an dieser Stelle angebracht und durchzusetzen ist? Oder stammt das noch aus der Zeit als die DBAG nach HH umziehen wollte und dann nicht durfte.

  • Was die U-Stadtbahn angeht: Ich war im Dezember in Wien und war durchaus angetan von der fast unmerklichen Verbindung von U- und Straßenbahnlinien.


    Du verwechselst da was. Wien hat keine 'Strassenbahn/Stadtbahn, die auch auf den Trassen der richtigen Wiener U-Bahn' faehrt. Wien hat neben einer U-Bahn auch eine 'Strassenbahn/Stadtbahn-Linie die in einem Innenstadtabschnitt aehnlich wie eine U-Bahn unterirdisch faehrt'. Die beiden Systeme sind NICHT vermischt. Das ist etwas ganz anderes. Und selbst das wuerde man heute (auch in Wien) nicht mehr so machen und es hat in Wien einfach historisch gewachsene Gruende.

  • Du verwechselst da was. Wien hat keine 'Strassenbahn/Stadtbahn, die auch auf den Trassen der richtigen Wiener U-Bahn' faehrt. Wien hat neben einer U-Bahn auch eine 'Strassenbahn/Stadtbahn-Linie die in einem Innenstadtabschnitt aehnlich wie eine U-Bahn unterirdisch faehrt'. Die beiden Systeme sind NICHT vermischt. Das ist etwas ganz anderes. Und selbst das wuerde man heute (auch in Wien) nicht mehr so machen und es hat in Wien einfach historisch gewachsene Gruende.


    Sie sind aber teilweise an gegenüberliegenden (unterirdischen) Gleisen verknüpft. Und natürlich hat dies historische Gründe, die späte Entscheidung Wiens für eine "echte" U-Bahn. Aber was ändert das? Das System dort ist um einiges leistungsfähiger als das lückenhafte, überzentralisierte Hamburger Netz.

  • Aber was ändert das?


    Aehm wie? Was das aendert? Das sind doch zwei voellig unterschiedliche Dinge.


    1) eine reine U-Bahn und eine reine Stadtbahn (die sinnvollerweise selbstverstaendlich eng mit einander verzahnt sind und moeglichst komfortable Umsteigebeziehungen bieten)


    2) eine technisch sinnlose kombinierte U-Bahn und Stadtbahn in einem als sogenannte 'U-Stadtbahn' wo die Stradtbahnfahrzeuge dann auf U-Bahn-Gleisen fahren sollen (wie sie anscheinen Teile der CDU fordern und damit beweisen, dass sie sich mit dem Thema von dem sie reden keine 30 Sekunden beschaeftigt haben).


    Eine Verkuepfung und Verzahnung von PKW und U-Bahn ist doch zum Beispiel auch sehr sinnvoll (Park and Ride / HVV-Car-Sharing / Kiss and Ride). Trotzdem ist es nicht das selbe als wenn man fordert, dass der neue VW Golf gleich auf den U-Bahn Schienen fahren koennen soll.

  • Aber ob ein 30-Stockwerke-Hochhaus an dieser Stelle angebracht und durchzusetzen ist?


    Ob durchsetzbar, weiß ich nicht, aber angebracht - ja, selbst bei anderen Nutzern als einst geplant. Welcher Standort wäre besser als am Verknüpfungsknoten mehrerer Regionalbahnen und U-Bahnen?


    Als ich paarmal in der Nähe des Hamburger HBf war, empfand ich diese Stelle mit breiten Straßen als unwirtlich. Es ist kein besonders schöner Ort, wo man aufpassen muss, nichts kaputtzumachen. Das gezeigte Hochhaus wird hier nichts kaputtmachen.


    Auf den Visualisierungen werden die Gleise teilweise überdeckelt, mit großen Öffnungen - warum nicht vollständig, was zusätzliche Parkflächen (ich meine Begrünung, nicht das Parken) schaffen würde?


    Bei der Vergrößerung des Hauptbahnhofs hingegen wäre es womöglich besser, würde sich die Hallenerweiterung weniger vom alten Teil unterscheiden. In Köln wurden zusätzliche Bahnsteigüberdachungen in einer kunstvollen Stahlkonstruktion ausgeführt, die gut mit der alten Halle harmoniert - ohne um jeden Preis Kontraste zu schaffen.

  • Auf den Visualisierungen werden die Gleise teilweise überdeckelt, mit großen Öffnungen - warum nicht vollständig?


    Weiss ich nicht. Ich nehme an, dass eine komplette Ueberdeckelung des Gleisfeldes ein exorbitant teurer brandschutztechnischer Albtraum waere. 14 Gleise, davon 10 auf denen z.T. noch Dieselloks mit Tanks voller Treibstoff fahren und die bei Fahrt und im Stand Abgase in die Luft blasen.


    Fluchtwege, Rettunswege, Feuerwehr-Erreichbarkeit, Rauchabfuehrung im Brandfall, Tausende Menschen gleichzeitig auf den Bahnsteigen. Das ist eine ganz andere Hausnummer als die Ecken ein bisschen zu ueberdachen. Wir waeren hier wohl ruck-zuck im mittleren dreistelligen Millionenbereich...