Wiederaufbau Berliner Stadtschloss

  • noch ein interessanter artikel zur "wolke":


    taz


    die aussichten scheinen ja so schlecht wirklich nicht zu stehen.
    mir erscheint solch eine zwischenlösung übrigens auch wesentlich logischer, da mir, und ich denke auch ziemlich vielen anderen, eine rasenfläche für mehrere millionen euro nicht wirklich begreiflich gemacht werden kann.

  • @ Manuel:


    "Gewisse Personen hier begreifen einfach nicht, dass es keine richtige oder falsche Meinung hinsichtlich der Architekturfrage geben kann. Und wenn Ihr es noch so oft versucht: Mich kann man nicht davon überzeugen, die Architektur von Gestern wiederaufzubauen. Und die gebotene Argumentation dazu ist denn auch nach wie vor viel zu dünn (...)"


    Daß es falsche oder richtige Meinungen gäbe hat doch niemand behauptet. Und daß Du nicht vom Gegenteil zu überzeugen bist, bestreitet wohl auch niemand. Nur liegt es auch in der Natur eines Forums, durch Argumente und Gegenargumente zu einer Diskussion zu kommen. Nichts anderes tun wir hier alle.


    Auch wenn es Dir wieder nicht gefallen sollte, was ich schreibe: Der Rathausturm in Spandau hat sicher seine Bedeutung für Spandau und die Altstadt. Mit Sicherheit aber kaum gesamtdeutsche Bedeutung, wie ein Bauwerk, das nicht nur im Zentrum der Hauptstadt, sondern an einem historisch bedeutsamen Ort befindet.


    Du gibst immer den Privaten den Vorzug, mit dem Hinweis auf klamme Kassen. Soweit ist das nachvollziehbar. Aber es gibt auch schon private Schulen und private Unis, private Sicherheitsdienste, gar privat finanzierte Söldnerheere usw., also in Bereichen von denen man in der Finanzwissenschaft annimmt, daß es sich um sog. Öffentliche Güter handelt. Keiner kommt aber auf die Idee, weil es ja mit den privaten so gut funktioniert und die öffentlichen Kassen leer sind, auch nur einen Bereich von den genannten vollständig in private Hände zu geben. Das hat, wie ich finde auch seinen guten Grund. Ein Hanfmuseum kann man privat betreiben, meinetwegen auch einen Panoramapunkt in einem Rathausturm oder eine Sammlung wie die von Berggruen. Das eignet nich aber meines Erachtens nicht an einem Ort von bedeutender Symbolkraft, an einem Ort, wo sich Geschichte extrem konzentriert. Es ist kein x-beliebiger Ort. Und der Staat sollte sich meiner Meinung nach auch seiner geschichtlichen Verantwortung stellen. Immerhin ist er mittelbarer Rechtsnachfolger des Kaiserreichs und unmittelbarer Rechtsnachfolger der DDR, die an diesem Ort wesentliche Verfassungsorgane vesammelten. Privat kann man das sicher machen, aber die "Nebenwirkung" Hotel und Tiefgarage finde ich dann doch etwas zu oberflächlich und zu konventionell.


    Um es nochmal klarzustellen: Das ist meine persönliche Einstellung, die ich im Rahmen des dazu gedachten Forums darstelle. Mein Wunsch dabei ist lediglich, daß man meine Sicht der Lage der Dinge versteht. Dich umzustimmen, Manuel, habe ich nicht vor. DAs wird wohl niemandem gelingen und niemand wird dies ernsthaft wollen. Nur auf Deine Argumente kann man sehr gut Gegenargumente bringen. Das muß hier erlaubt sein !


    ----------------
    Nenn mich niemals Manu! :gewehr:

  • Das Problem ist aber doch nicht von der Hand zu weisen. Es ist ja nicht nur der Spandauer Rathausturm. Es sind unzählige historisch wertvolle Gebäude, die vergammeln. In den Behörden, Gerichten, Schulen und Gefängnissen regiert teilweise mehr Schwamm als Amtsschimmel. Für diese historisch wertvolle Bausubstanz gibt es eine Verantwortung. Und nicht nur der Geschichte gegenüber, sondern auch gegenüber dem Steuerzahler, dem diese Gebäude gehören. Das Geld reicht nicht einmal annähernd aus, die vorhandene Substanz zu erhalten und man investiert in den Bau neuer Schlösser. Das ist nun einmal von niemandem zu leugnen.


    Da wird nun das ganze (ohnedies nicht vorhandene) Geld in einen Prestigeklotz, ausgerechnet auch noch einen Schlossneubau, gepumpt und an anderer Stelle noch mehr gespart. Du sprichst davon, dass Kultur kein Schattendasein fristen darf. Es gibt hier in Berlin unzählige Beispiele für kleine Projekte, die reihenweise gestrichen oder dem Kommerz anheim gegeben werden (und in solchen Fällen ist das wirklich schlimm), weil kein Geld da ist. Diese kleinen Projekte sind es aber doch, die den Reiz von Berlin ausmachen. Und nicht eine Schlossfassade. Und die Kulturetats werden nicht nur in Berlin gekürzt, sondern in der ganzen Republik.


    Wie ich schon schrieb, werden solche Finanzierungen immer neutral gestaltet. Das heißt, die Millionen müssen woanders gespart werden. Es gibt ja kein Guthaben oder gar Gewinn, von dem das finanziert werden könnte.

  • Man vergleicht Berlin ständig mit Paris, London und New York...Und du kommst hier jetzt mit Mannheim? :nono: Ich kenne Mannheim zwar nicht, aber was soll man sich außer Schloss, Wasserturm und dem Straßensystem denn sonst dort anschauen? Und selbst wenn es mehr gibt (wovon ich mal ausgehe), wird ein kleiner Tripp zum Schloss genauso auf Liste eines jeden Touristen stehen, wie zum Rathaus von Hannover o.ä..
    Mag sein, dass Touristen nicht WEGEN dem Schloss kommen - genauso wenig, wie wegen der Gallerie. Hier gibts ja auch genug anderes zu tun (im Ggs. zu Mannheim ;)). Aber wenn es erst mal steht (egal zu wie viel %) werden die Touristen genauso Notiz davon nehmen, wie sie es auf Grund der Lage (Linden, Museumsinsel/Dom, Alex etc.) auch von diesem Austellungsgebäude nehmen würden und es auch entsprechend besuchen.

  • Irrtum Benn: es sind viele tausende Touristen nach Berlin gekommen, nur wegen einer Ausstellung. Zeitgenössische Kunst boomt und zieht die Menschen an. Die Kunsthalle wäre also genau das richtige für Berlin.

  • Manuel, meiner Meinung nach, wäre so ziemlich jedes halbwegs vernüftig durchgezogene Projekt an dieser Stelle erfolgreich. Ein restaurierter PDR, eine experimentelle Kunsthalle, eine große Wiese. Sicherlich wäre jedes Projekt ein Renner, einfach wegen dieser großartigen Lage.


    Ob das Projekt jedoch für diese Stelle das passendeste Projekt wäre, ist jedoch eine vollkommen andere Frage. Meiner Meinung kommt nur ein rekonstruiertes Stadtschloss dem Bedürfnis einer Stadtreparatur vollständig nach und wäre ein würdiger Abschluss der Prachtmeile Unter den Linden.


    Berlin ist eine große und architektonische hochinteressante Stadt, nur mangelt es Berlin an historischen Ensembles. Das Ensemble um denn Lustgarten ist (bis auf eine Seite) einer dieser wenigen zentralen Ensembles. Warum muss man hier an dieser empfindlichen Stelle, an der Keimzelle Berlins unbedingt etwas experimenteles neues probieren, anstatt das Ensemble zu vervollständigen? Ich versteh es nicht...wirklich nicht...

  • 1. Weil das Neue 5 Millionen kosten soll und teilweise von Privat kommt und das Schloss 300/400 Millionen, die vollständig vom Staat bezahlt werden. Abgesehen von den 80 Millionen für die Fassade, für die der Bund allerdings mit bis zu 50 Millionen zusätzlich in Vorleistung treten will.


    2. Weil der Staat sich den Unterhalt seiner Altbauten nicht leisten kann und es eine Mischung aus Kriminalität und Wahnsinn ist, sich zu dem, was man sich ohnehin nicht leisten kann, noch mehr zu holen.


    3. Weil es nicht Sache des Staates ist, überhaupt in Immobilien zu investieren.


    4. Und weil es keine Notwendigkeit für dieses Gebäude gibt. - Eine Kunsthalle für viel weniger Geld erreicht u.U. ein größeres Publikum, als ein Schloss. Und Völkerkundemuseum und Bibliothek haben ein Domizil und es gibt keine Notwendigkeit, dieses aufzugben. - Doch: Das Land kann sich die Renovierung des Völkerkundemuseum nicht leisten und der Staat will ein Schloss bauen und braucht dafür einen Inhalt. Na toll... :nono:


    5. Weil man die Kunsthalle wieder abreißen kann, spätestens wenn der Staatshaushalt soviel Überschuss hat, dass ein Schloss bar bezahlt werden kann oder es einen privaten Investor für das Schloss gibt. Ein Abriss der Kunsthalle und der Wiederaufbau in einer anderen Stadt der Welt ist sogar Teil der mehr als pannenden Konzeption, für die das Schloss nötigenfalls ruhig auch ein Jahr länger warten kann.


    6. Und weil die Kunsthalle als Praxisversuch genommen werden kann für die Frage, ob an dieser Stelle unbedingt das Schloss stehen muss oder hier auch zeitgenössisch gebaut werden kann und welche Wirkung das auf Umgebung und Sichtachsen hat. Zur Zeit gibt es eben nur den Vergleich: Palastruine mit Parkplatz ./. Schloss. Nun käme der Vergleich: Kunsthalle mit adäquater Umgebungsgstaltung ./. Schloss. - Dieses Ergebnis müsste für alle eigentlich ausreichend spannend sein, um es zu versuchen.


    7. Weil es, abgesehen davon, übrigens ein Unding ist, dass der Bundestag neuerdings beschließt, was in Berlin gebaut werden soll, kann und darf und was nicht.

  • ich bin etwas verwirrt. es kommt mir fast so vor, als würde nun eine wolke vs. schloß diskussion geführt werden. dabei ist doch ganz klar, daß die kunsthalle nur ein übergangsbau ist und sein kann. hier sollen leichtbaumaterialien verwendet werden, die schnell auf- und abmontiert werden könnten und wohl kaum den anforderungen an einen permanenten bau genügen würden. zudem (das ist jetzt meine annahme) scheint die kunsthalle wesentlich kleiner dimensioniert zu sein, um eine wanderausstellung durch mehrere städte gewährleisten zu können *verzweifelt nach dem dazugehörigen zeitungsartikel fahndet*.


    deshalb bin ich persönlich positiv zur wolke eingestellt, so sie denn wirklich rein privatfinanziert ist und sich wirklich für die übergangszeit rechnet. in direkter konkurrenz zu einem dauerbau an der stelle steht sie nicht, also ist es doch eigentlich müßig sie hier in konkurrenz zum stadtschloß zu stellen, oder?


    sie könnte allerdings in der tat neue denkanreize mit sich bringen, was den nachfolgebau betrifft. mir kommt das wenige was man so liest bisher auch etwas unausgegoren vor. es wäre schön langsam an der zeit konkretere pläne in die wege zu leiten, damit man endlich mal was handfestes hat.


    edit: einen artikel dazu habe ich ein paar posts zuvor verlinkt, es gibt aber auch schon wieder ein konkurrenzprojekt, eine "kunstbox" für 950.000 euro, montierbar innerhalb eines monats
    mehr dazu hier taz2

  • Um die Denkanreize und Erfahrungswerte, die alle gewinnen können, wenn vorrübergehend ein intakter zeitgenössischer Bau mit adäquater Umgebungsgestaltung (was man von Palast der Republik mit halbaufgerissenem Parkplatz eben nicht sagen kann) dort steht, geht es ja eben auch.


    Und ferner um die 6 anderen Argumente, die ich gebracht habe.


    Und wenn Wowi sich mit Geld aus Junge-Reyers Rasenkasse daran beteiligt, geht das zur Not auch. - Viel kann in der Rasenkasse ja ohnedies nicht sein und da, wo die Kunsthalle stehen soll, wird es ja keinen Rasen geben.

  • Man kann sicher den Schloßbefürwortern unterstellen, dass Sie die politische Absicht der geforderten Zwischennutzung durchschauen. Es geht natürlich darum, den bereits gefassten Beschluss zur Rekonstruktion zu unterminieren. Und hier im Forum können wir das auch offen besprechen.


    Wenn erst mal die Ausstellungen der jungen, kreativen Künstler laufen, wird sich der ganze vorpolitische Raum dranhängen und taz, ttt, polylux und co werden uns verzückt von dem neuen, spannenden Graviationszentrum der Berliner Avantgarde berichten, dass natürlich auch im Ausland allerhöchstes Interesse und Beachtung findet. New York schaut auf Berlin !!!


    Und dieses Paradies soll dann von engstirnig, ewiggestrigen Schlossspießern zerstört werden ....


    Merke: Medienkampagnen werden nicht nur von Springer gefahren.


    Sorry, aber so naiv muss man erstmal sein, um das nicht zu durchschauen.

  • export: Ausnahmsweise mal ein Zitat:


    6. Und weil die Kunsthalle als Praxisversuch genommen werden kann für die Frage, ob an dieser Stelle unbedingt das Schloss stehen muss oder hier auch zeitgenössisch gebaut werden kann und welche Wirkung das auf Umgebung und Sichtachsen hat. Zur Zeit gibt es eben nur den Vergleich: Palastruine mit Parkplatz ./. Schloss. Nun käme der Vergleich: Kunsthalle mit adäquater Umgebungsgstaltung ./. Schloss. - Dieses Ergebnis müsste für alle eigentlich ausreichend spannend sein, um es zu versuchen.


    Deswegen fürchten die Schlossbefürworter diese Kunsthalle, wie der Teufel das Weihwasser. Das die Kunsthalle wieder zugemacht wird und in die nächste Stadt der Welt zieht, ist beschlossene Sache und Teil der Konzeption. Aber diese "Wahrheit", dass an jenem Ort nur mit historisierender Hülle gebaut werden kann, könnte dann als glatte Lüge überführt und der Beweis erbracht sein, dass dort eben auch ein zeitgenössischer Bau entstehen kann. Zum Beispiel die von GMP vorgeschlagene Lösung.

  • Niemamd hat doch ernsthaft bestritten, dass an dieser Stelle auch ein zeitgenössischer Bau entstehen können, ob in Schlosskubatur oder nicht. Es wurde seinerzeits extra ein Wettbewerb ausgelobt, der die Möglichkeiten ausloten sollte.


    Die Frage ist aber nun, ob so eine Lösung auch wünschenswert wäre. Der Verweis der Reko-Befürworter auf die Sichtachsen und Fassadendialogik ist natürlich ersteinmal legitim und spricht stark für das Schloss, aber schließt eben auch nicht von vornherein einen modernistischen Bau aus.


    Mir stellt es sich so dar, dass man mit dieser Hilfsargumentation von der politisch, ideologischen Ebene zu einer mehr sachlich, architektonischen Debatte wechseln wollte.


    Aber die Reko-Befürworter sollten aufpassen, es gibt keine Argumente die das Schloss erzwingen könnten.


    Den Gegnern sei aber gesagt, wenn man eine modernistische Alternative diskutieren möchte, dann muss die auch auf den Tisch. Die Schlossplanungen sind doch in schon recht umfänglich vorhanden, von der anderen Seite ist nichts da. Wie will man mit einem überhaupt nicht bestehenden Entwurf gegen die Schlossplanung argumentieren?


    Manuel: Das mit dem Provisorium halte ich für eine Falle, Provisorien bestehen am längsten.


    Manuel: Sollte aber ein Provisorium an diesem Platz überzeugen, ist das noch kein Argument für einen anderen zeitgenössischen Bau, oder? Es sei denn, er soll so aussehen wie das Provisorium

  • Hallo zusammen.


    Dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum.


    Also ich muss mal schnell loswerden dass ich aus der Ferne auch für eine rigerose Reko des Schlosses bin.
    Wie sagte man so schön:"Das Schloss ist Berlin"
    Und zudem sollte es auch Beständigkeit geben, Bauwerke geben die Indentifikationscharakter aufweisen.
    Berlin ist sehr modern und in vielerlei Hinsicht sehr experimentierfreudig, aber bitte nicht auf der Museumsinsel.
    Das Schloss würde auch zeigen dass Berlin wieder zu sich findet und zu altem Selbstbewusstsein.
    Oder sollte man Berlin ganz neu erfinden?
    Berlin war früher einzigartig, kulturell, intellektuell und fortschrittlich, ich hoffe diese Einzigartigkeit kommt bald wieder.


    Meine Meinung:"Das Schloss war Berlin und sollte es wieder sein."
    Man sollte mit Berlin das Schloss in Verbindung bringen.

  • sodalla, ich war wieder mal auf einem meiner architekturspaziergänge von friedrichstraße, hbf übers regierungsviertel zum postdamer platz und dann zurück unter den linden zum alex. eigentlich wollte ich fotos machen, aber am spreedreieck gings nich, da ich gerade drei bauarbeiter beim auf die baustelle pinkeln störte und dann setzte meine kamera aus.


    lange rede, gar kein sinn - im infodingens vor der palastruine liegt ne neue gratiszeitung zum schloß, seiner geschichte und den neubauplänen aus. ich denke die dürfte schloßbefürworter, sowie auch schloßkritiker interessieren. wegen der vielen infos, aber auch der schönen bilder vom alten schloßinneren die ich persönlich noch nicht kannte.

  • AchillesGM: Ich nehme an, Du warst noch nie in Berlin? Eine Äußerung wie "Das Schloss ist Berlin" wäre Dir sonst wohl kaum passiert. Die Vermutung, Berlin würde dadurch wieder "zu sich selbst finden", ist ebenso daneben.


    Der typische Berliner hat (und hatte) mit Schloss nichts am Hut und kann dadurch folglich auch nicht zu sich selbst finden.


    Eher sind es die Menschen aus der restlichen Republik, die diese Projektionsfläche benötigen. Für das Selbstverständnis eines Frankfurters, Müncheners oder Hamburgers ist das Schloss offenbar notwendig. Nicht für die Berliner.

  • Und genau das ist es, was ich so schätze. Daß nämlich mal von außen eine (baulich-architektonische) Forderung an diese Stadt herangetragen wird. Ein Engagement von außen ist das, was Berlin zwar nicht unbedingt gänzlich fehlte, aber doch nicht im ausreichenden Maße zukam, wie ich finde. Wenn es der Identifikation der Deutschen mit ihrer Hauptstadt nützt, so ist dies ein weiterer Grund für ein Schloß. Ich hatte schon immer gesagt: Der Schloß-Palast ist nicht nur eine architektonische Hülle (von der man halten kann, was man will), sondern vor allem auch Symbol und bauliche Manifestation einer wechselvollen deutschen Geschichte, deren Teil wir nun mal alle sind. (Meine Meinung)

  • Liebe Leute, lasst uns mal aufpassen, der Thread sollte nícht entgleiten!
    Im Prinzip hatten wir ja schon die wichtigsten Argumente mehrfach aufgezählt, und wohl auch in den unterschiedlichsten Qualitäten aufgeführt!
    Also, schluss mit der Motzerei! Zurück zum Thema!
    Wir sind doch hier kein Fußballforum! ;)

  • Tag auch.


    6. Und weil die Kunsthalle als Praxisversuch genommen werden kann für die Frage, ob an dieser Stelle unbedingt das Schloss stehen muss oder hier auch zeitgenössisch gebaut werden kann und welche Wirkung das auf Umgebung und Sichtachsen hat. Zur Zeit gibt es eben nur den Vergleich: Palastruine mit Parkplatz ./. Schloss. Nun käme der Vergleich: Kunsthalle mit adäquater Umgebungsgstaltung ./. Schloss. - Dieses Ergebnis müsste für alle eigentlich ausreichend spannend sein, um es zu versuchen.


    Naja, ob das so aufgeht...


    Was auch immer man für die paar Millionen die im Gespräch sind da bauen kann, von ordentlicher Umgebungsgestaltung mal ganz zu schweigen, wird auf dem Riesenareal vermutlich eher wie eine bessere Doppelgarage in der Wüste wirken, ob man damit wirklich irgendwelche Schlossbefürworter für sich gewinnt? Ich weiss ja nicht.


    Und auf die veranschlagte kurze Nutzungsdauer hochgerechnet, Kostenüberschreitungen und Verspätungen in alle Richtungen mal ausgenommen, sind die Baukosten dann so gering auch nicht mehr.


    Der typische Berliner hat (und hatte) mit Schloss nichts am Hut und kann dadurch folglich auch nicht zu sich selbst finden.


    Ganz so radikal würde ich das nicht formulieren, auch in Berlin hat man seine Meinung zum Schloss. So oder so.
    Und selbst wenn es nur der Rest der Republik ist der projiziert, na und, Berlin ist schliesslich auch Bundeshauptstadt für den Rest der Republik.

  • Zitat von Manuel

    Deswegen fürchten die Schlossbefürworter diese Kunsthalle, wie der Teufel das Weihwasser.



    ich weiß ja nicht woher du die info hast, daß die befürworter die kunsthalle fürchten, denn wenn du auf die seite des fördervereins guckst wird da über den graft entwurf geschrieben und das in ziemlich begeistertem ton...ich glaube ich tendiere inzwischen auch so ein bißchen in richtung befürworter. diese infozeitung aus dem pavillion hat irgendwie etwas ansteckendes.


    egal, ich hab mich mit den künstlerischen details der außenfassade befaßt (werden in der zeitung ziemlich deutlich gezeigt) und hab festgestellt, daß das was der förderverein von jetzigen steinmetzen und steinbildhauern vorlegt ziemlich unbefriedigend ist. ich finde die figuren und vor allem deren gesichter furchtbar schlecht kopiert. während man beim original in harte, kantige, scharfe und überzeichnete linien guckt, sind die modelle für die rekonstruktionen viel zu fließend, weich und fast schon kitschig. ich frag mich woran das liegt.