Wiederaufbau Berliner Stadtschloss

  • @b-a-t-o: Stimmt genau. :daumen: Ich finde es interessant, dass einige hier offensichtlich glauben, Argumente würden sozusagen einfach durch Gegenmehrheit wiederlegt.


    Das die Planung jetzt vollständig durch ist und 1:1 in Umsetzung kommt, ist mit dem Palastabriss ohnedies noch nicht endgültig. Es erscheint mir sogar sehr wahrscheinlich, das gerade die nun entstehende freie Fläche einige anspornen wird, noch einmal neu darüber nachzudenken. Ich würde tatsächlich noch einige interessante Vorschläge und Entwürfe erwarten.

  • Nur, daß "Disneyland" kein Argument ist, sondern ein Schlagwort - und ein unpassendes und damit sinnloses dazu.

  • Ernst: Nein, Disneyland ist in der Tat ein Argument. Es geht dabei darum, etwas künstlich wiederzuerschaffen und das ist allemal ein berechtigter Einwand. Dir gefällt dieses Argument nicht, aber das ist was anderes.

  • In Disneyland wird nichts künstlich wiedererschaffen, sondern Disneyland ist eine Phantasie-Vergnügungswelt, die nichts rekonstruiert, keinen historischen Bezug hat (sieht man einmal von einigen vagen Ähnlichkeiten mit Neuschwanstein ab) und nicht in einen städtebaulichen Dialog mit ihrer Umwelt tritt. Man mag ja für oder gegen die Schloßrekonstruktion sein. Man mag den Schloßbau von mir aus für unecht, verlogen, historisch bedenklich und gottweißwas halten, aber das Schlagwort "Disneyland" ist schlicht falsch. Wenn man die Analogie unbedingt bemühen wollte, dann träfe sie im Zweifel sogar eher auf den Palast der Republik als auf das Schloß zu.

  • Ernst: Wir haben hier schon oft über "Disneyland" diskutiert und feststellen können, dass wir da zu keinem Konsens gelangen. Das macht Deine oder meine oder wessen Meinung auch immer doch nicht richtig oder falsch!

  • Man nennt so etwas Totschlagargument.


    Aber vielleicht hätte man weniger intensiv über einen Abriß gestritten, wenn der PdR nicht parallel zur Spree, sondern parallel zum Alten Museum gestanden hätte (wie das Schloß auch). So jedenfalls, wie er nun steht, bleibt eine städtebauliche Wunde. Niemand weiß, wo der Lustgarten endet und wo der Schloßplatz beginnt. Was soll das überhaupt für ein Raumgefüge sein? Klare Raumstrukturen fehlen einfach. Jetzt wird wenigstens begonnen dies zu ändern. Etwas neues soll gebaut werden. Was liegt näher als das alte Bauwerk wiederzuerrichten.


    Ich finde, bei moderner Architektur kann man auch vieles falsch machen. Dann ist es aber zu spät. Man sollte doch mit diesem Ort etwas sensibler umgehen. Der PdR liefert keine klaren Raumstrukturen wie das Schloß. Und der Ort ist viel zu wichtig, als daß man mit ihm experimentieren könnte.


    Warum hat sich eigentlich noch niemand über die VILLA FARNESE an der Markgrafenstraße aufgeregt. Das wäre schon eher Disney oder Las Vegas.

  • Der hätte sonst wie stehen können auf dem Gelände des alten Stadtschlosses. So oder so wäre er den Schlossfreunden ein Dorn im Auge gewesen.


    Ich finde sogar, dass er zur Spreeseite hin sich ganz gut in die Raumstruktur eingefügt hat. Von der Mühlendammbrücke sieht er immer besonders beeindruckend aus (Ernst würde wahrscheinlich sagen "besonders hässlich", aber Gott sei dank sind die Geschmäcker ja verschieden).


    Da man ihn nun aber abreisst, werden wir für viele Jahrzehnte ein leere Fläche im Herzen Berlins haben.

  • werden wir für viele Jahrzehnte ein leere Fläche im Herzen Berlins haben.


    Jahrzehnte?? Glaubst du wirklich? Mal sehn

  • Ich bin guten Mutes, daß der Bau des Schlosses schneller vonstatten geht als zuletzt behauptet wurde. Die politischen Schlachten sind geschlagen, die Kostenargumente waren vorgeschoben und können deswegen nach Ablauf einer gewissen Schamfrist beiseitegeräumt werden. Ich bin mir fast sicher, daß man fast unmittelbar nach dem Abbruch des Palastes der Republik mit dem Schloßbau beginnen wird.

  • Wenn man den Palast über Jahre verkommen lässt ohne Interesse an seinem Erhalt ist klar das er nicht mehr sonderlich schön aussieht.


    Das Kostenargument ist womöglich erst ausgeräumt, wenn der Senat endlich mal ein schlüssiges Finanzierungskonzept vorlegt. Wieso wurde die Machbarkeitsstudie denn bis heute nicht vollständig veröffentlicht?

  • Wenn man den Palast über Jahre verkommen lässt ohne Interesse an seinem Erhalt ist klar das er nicht mehr sonderlich schön aussieht.


    Auch in seinen "Glanzzeiten" war er keine Schönheit, sondern ein Klotz mit braunen Fenstern und Beton als "Fassade"

  • Und jetzt soll der Klotz durch einen anderen Klotz ersetzt werden. Einige finden das gut und andere finden das nicht gut. Merkt hier eigentlich irgendjemand noch was? Sich gegenseitig an den Kopf zu werfen, dass das Schloss schnell gebaut wird oder nicht so schnell, dass der Palast attraktiv ist oder das Schloss, ob es eine Wiese gibt oder einen Parkplatz und dass natürlich nur die jeweils eigene Meinung die richtige ist? Wo bitteschön ist eigentlich der Nutzwert von sowas? - Da wird mir vorgeworfen, ich würde mich wie im Kindergarten benehmen, aber was bitte ist dann das hier? :nono:

  • Wie steht es eigentlich mit dem geplanten Wideraufbau der angrenzenden Bauakademie? Hat sich da in den letzten Monaten noch etwas getan?


    Soll der Neptunbrunnen eigentlich auch auf den Schlossplatz zurückversetzt werden, wenn das Schloss gebaut wird? Dann könnte man den recht sterilen Platz, auf dem er zusammen mit der Marienkirche heute steht, endlich bebauen.


    Was würde mit dem Reiterdenkmal, das heute im Nikolaiviertel steht, geschehen?

  • @ Sorcerer


    Soweit ich weiß soll der Platz, auf dem der Neptunbrunnen steht (der ehem. Neue Markt), nicht wieder bebaut werden. Auch das gegenüberliegende Engels-Forum nicht. Leider...:nono: